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EP 0 198 389 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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22.10.1986 Patentblatt 1986/43 |
(22) |
Anmeldetag: 08.04.1986 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: A46B 11/04 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
17.04.1985 DE 3513730
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Anmelder: Rothweiler, Emil |
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D-72379 Hechingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Rothweiler, Emil
D-72379 Hechingen (DE)
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Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. |
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Hindenburgstrasse 65 D-72762 Reutlingen D-72762 Reutlingen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Handbürste mit Speicher für Reinigungsflüssigkeit |
(57) Die Handbürste (10) weist einen als Speicher (16) für eine Reinigungsflüssigkeit
ausgebildeten Griffteil (15) auf. Der im Borstenträger (12) ausgebildete Flüssigkeitsaulaßkanal
(14) ist mittels eines federbelasteten Schließgliedes (20) verschließbar, das einen
durch den Flüssigkeitsauslaßkanal (14) ragenden und in den Borstenbereich vorstehenden
Vorsprung (21) aufweist, der eine kürzere Länge als die Borsten (13) sowohl in deren
Ruhestellung als auch bei deren normaler Arbeitsdruckbelastung hat. Erst bei stärkerem
Druck auf die Handbürste (10) gelangt der Vorsprung (21) in Kontakt mit der zu reinigenden
Fläche, was zur Freigabe des Flüssigkeitsauslaßkanales (14) durch Abheben des Schließgliedes
(20, 20a) führt.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Handbürste mit einem als Speicher für eine Reinigungsflüssigkeit
ausgebildeten Griffteil und einem mit mindestens einem Flüssigkeitsauslaßkanal versehenen
Borstenträger. Es ist bereits bekannt, Handbürsten mit einem Speicher für eine Reinigungsflüssigkeit
oder für eine Reinigungspaste zu kombinieren. Bei den bekannten Handbürsten dieser
Art läuft die Reinigungsflüssigkeit entweder selbsttätig aus einem oder mehreren Flüssigkeitsauslaßkanälen
in die Borsten oder sie wird durch Betätigung eines Auslaßventils von Hand oder durch
Auspressen durch Auslaßkanäle hindurch in den Borstenbereich gegeben. Ein unkontrolliertes
Ausfließen der Reinigungsflüssigkeit hat sich als nachteilig erwiesen, weil der Ausfluß
nicht gesteuert werden kann und somit die Reinigungsflüssigkeit viel zu schnell verbraucht
wird. Das Auspressen von Reinigungsflüssigkeit oder Reinigungspaste zwingt praktisch
zu einer Unterbrechung der Reinigungshandlung, wenn hier eine gezielte Versorgung
des Arbeitsbereiches mit Reinigungsmittel erreicht werden soll. Auch die Ausbildung
von handgesteuerten Ventileinrichtungen hat sich als unpraktisch erwiesen und erfordert
außerdem einen relativ großen Einrichtungsaufwand, der die Handbürsten merklich verteuert.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handbürste der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sie auf einfache Weise und mit einfachen konstruktiven Mitteln
eine willkürliche Steuerung der Reinigungsflüssigkeitsabgabe in ihren Borstenbereich
erlaubt, ohne daß dazu der Reinigungsvorgang unterbrochen werden muß.
[0003] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Flüssigkeitsauslaßkanal
mit einem beweglichen Schließglied versehen ist, das mit einem in den Borstenbereich
der Handbürste ragenden Vorsprung versehen ist, wobei der aus dem Flüssigkeitsauslaßkanal
in den Borstenbereich herausragende Teil des Schließglied-Vorsprunges eine kürzere
Länge als die Borsten sowohl in ihrer Ruhestellung als auch bei normalem Arbeitsdruck
aufweist. Dies bedeutet, daß mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Handbürste bei
normalem Arbeitsdruck gearbeitet werden kann, ohne daß dabei Flüssigkeit aus dem Speicher
der Handbürste abgegeben wird. Erst wenn durch einen verstärkten Druck auf die Handbürste
die Borsten des Borstenträgers stärker als üblich gekrümmt werden, kann der Schließglied-Vorsprung
auf die zu reinigende Fläche treffen und dadurch der Flüssigkeitsauslaßkanal durch
Abheben des Schließgliedes zur Abgabe von Reinigungsflüssigkeit geöffnet werden. Der
in den Borstenbereich ragende Teil des Schließglied-Vorsprunges ist zweckmäßig aus
einem weichen, nicht kratzenden Material gefertigt, beispielsweise aus einer kürzeren
Borste oder einem kürzeren Borstenbüschel bestehend, so daß der verstärkte Druck auf
die Handbürste unter Fortsetzung des Reinigungsvorganges ohne die Gefahr ausgeübt
werden kann, daß durch den Schließglied-Vorsprung ein zu reinigender Gegenstand zerkratzt
wird.
[0004] Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Handbürste kann die Wandung des Griffteiles
auch mindestens teilweise flexibel ausgebildet sein, so daß bei der Ausübung des verstärkten
Druckes auf die Borsten auch ein Druck auf den Griffteil mit der Tendenz einer Verkleinerung
des Inhalts des Speicherraumes für die Reinigungsflüssigkeit ausgeübt wird, die zu
einem Auspressen von Reinigungsflüssigkeit durch das abgehobene Schließglied führt
und eine gesonderte Belüftung des Speicherraumes überflüssig macht oder eine Zwangsbelüftung
über den Flüssigkeitsauslaßkanal erleichtert.
[0005] Eine erfindungsgemäß ausgebildete Handbürste läßt sich aus wenigen Einzelteilen preisgünstig
fertigen. Ihr Griffteil kann vorteilhafterweise in einer durch eine Schraubkappe verschließbaren
Füllöffnung enden. Das Schließglied kann zweckmäßig aus einer einfachen federnden
Klappe oder aus einem federbelasteten Schließteller mit einem in den Flüssigkeitsausklaßkanal
mit Abstand von dessen Wandung ragenden zapfenartigen Vorsprung bestehen. Dabei gewährleistet
der in den Flüssigkeitsauslaßkanal und über ihn hinaus ragende Schließglied-Vorsprung
durch seine Bewegung, die er bei seiner Betätigung erfährt, gleichzeitig eine automatische
Reinigung des Auslaßkanals und das Lösen angetrockneter Reinigungsmittelreste.
[0006] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert.
[0007] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen schematischen zentralen Längsschnitt durch eine runde und rotationssymmetrische
Handbürste;
Fig. 2 die Handbürste nach Fig. 1 in Explosionsdarstellung ihrer Einzelteile im zentralen
Längsschnitt;
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch den Borstenträger einer abgewandelten
Ausführungsform der Handbürste;
[0008] Die rotationssymmetrisch zu einer Achse 11 ausgebildete Handbürste 10 weist einen
runden Borstenträger 12 oder 12a auf, der auf seiner Außenseite mit Borstenbüscheln
13 besetzt ist und eine zentrale Durchgangsöffnung 14 aufweist, die einen Flüssigkeitsauslaßkanal
bildet. An den Borstenträger 12 schließt sich ein rotationssymmetrischer hohler Griffteil
15 an, dessen Innenraum einen Speicher 16 für Reinigungsflüssigkeit bildet, die durch
eine obere Öffnung 17 des Griffteiles 15 eingefüllt werden kann. Die obere Öffnung
17 des Griffteiles 15 ist mit einem Innengewinde 18 versehen und mittels einer griffgünstig
gerundeten Schraubkappe 19 verschließbar.
[0009] Die den Flüssigkeitsauslaßkanal bildende Durchgangsöffnung 14 des Borstenträgers
12 der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 ist auf der Innenseite des Borstenträgers
12 durch ein plattenförmiges Schließglied 20 verschließbar, das einen zapfenartigen
Vorsprung 21 aufweist, der durch die Durchgangsöffnung 14 hindurch nach außen ragt.
Der zapfenförmige Vorsprung 21 ist aus einem weichen, nicht kratzenden Material gefertigt
und kann Längsnuten aufweisen. Sein in den Bereich der Borsten 13 vorstehender Teil
ist wesent. lich kürzer als die Länge der Borsten 13 in ihrer in der Zeichnung dargestellten
Ruhestellung. Am Schließglied 20 liegt eine Tellerfeder 22 an, die in ihrem Randbereich
an einer Innenstufe 23 des Griffteiles 15 angestützt ist. Die Tellerfeder 22 kann
als einfache, mit nicht dargestellten Durchtrittsöffnungen versehene Biegefeder ausgebildet
sein oder durch einen mit beiden Enden an der Innenseite des Griffteiles 15 abgestützten
Federsteg ersetzt sein. Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 3 kann das Schließglied
20a selbst als mittels eines Niets oder einer Schraube 24 am Borstenkörper 12a befestigte
Federklappe ausgebildet sein.
[0010] Die Länge des in den Bereich der Borsten 13 vorstehenden Vorsprunges 21 des Schließgliedes
20 bzw. 20a ist so ge- wählt, daß dieser Vorsprung auch bei normalem Arbeitsdruck
und hierbei auftretender Ausbiegung der Borsten 13 noch nicht mit der zu reinigenden
Fläche in Berührung kommt. Erst durch einen verstärkten Druck auf die Handbürste durch
die sie führende Hand beim Arbeiten mit der Bürste wird der Vorsprung 21 beaufschlagt
und führt zu einem öffnen des Fltlssigkeitsauslaßkanales 14 durch Abheben des Schließgliedes
20 bzw. 20a. Der Abstand zwischen der Wandung des Durchlaßkanales 14 und dem Vorsprung
21 oder Längsnuten des Vorsprunges 21 wird in Anpassung an die Konsistenz der Reinigungsflüssigkeit
so groß gewählt, daß durch den geöffneten Flüssigkeitsauslaßkanal sowohl Reinigungsflüssigkeit
austreten als auch Luft einströmen kann. Die Wandung des Griffteiles 15 kann auch
stellenweise flexibel ausgebildet sein, so daß bei der Verstärkung des Anpreßdruckes
auf die Handbürste ein Preßdruck auf die im Speicherraum 16 untergebrachte Reinigungsflüssigkeit
wirksam werden kann, welcher das Ausfließen der Reinigungsflüssigkeit begünstigt.
Eine Belüftung des Speicherraumes 16 kann aber auch durch ein in der Schraubkappe
19 angeordnetes, nicht dargestelltes und an sich bekanntes Klappenventil bewirkt werden,
das ein Ausfließen von Reinigungsflüssigkeit bei schrägliegender Handbürste 10 verhindert.
1. Handbürste mit einem als Speicher für eine Reinigungsflüssigkeit ausgebildeten
Griffteil an einem mit mindestens einem Flüssigkeitsauslaßkanal versehenen Borstenträger,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsauslaßkanal (14) mit einem beweglichen
Schließglied (20, 20a) versehen ist, das mit einem in den Bereich der Borsten (13)
der Handbürste (10) ragenden Vorsprung (21) versehen ist, wobei der aus dem Flüssigkeitsauslaßkanal
(14) in den Borstenbereich herausragende Teil des Schließglied-Vorsprunges (21) eine
kürzere Länge als die Borsten sowohl in ihrer Ruhestellung als auch bei normaler Arbeitsdruckbelastung
aufweist.
2. Handbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der in den Borstenbereich
ragende Teil des Schließglied-Vorsprunges (21) aus einem weichen, nicht kratzenden
Material besteht.
3. Handbürste nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in den Borstenbereich
ragende Teil des Schließglied-Vorsprunges (21) aus einer kürzeren Borste oder einem
kürzeren Borstenbüschel besteht.
4. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung
des Griffteiles (15) mindestens teilweise flexibel ausgebildet ist.
5. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffteil
(15) in einer mittels einer Schraubkappe (19) verschließbaren Füllöffnung (17) endet.
6. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließglied
(20a) aus einer federnden Klappe besteht.
7. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließglied
(20) als federbelasteter Schließteller mit einem in den Flüssigkeitsauslaßkanal (14)
mit Abstand von dessen Wandung ragenden, zapfenartigen Vorsprung (21) ausgebildet
ist.
