[0001] Die Erfindung betrifft eine Solaruhr gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein
Uhrwerk für eine solche Uhr gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8. Dabei ist im Rahmen
vorliegender Erfindung unter einer Solaruhr eine Uhr mit elektronischer Zeithaltung
zu verstehen, die ihre Antriebsenergie nicht aus einem stationären Netz oder aus einer
Batterie bezieht, sondern über einen Energiespeicher aus wenigstens vorübergehend
beleuchteten Solarzellen zur Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie.
[0002] Mit der "Citizen Quartz Crystron Solarcell" kam 1976 eine Armbanduhr auf den Markt,
bei der die vier Quadranten des Zifferblattes innerhalb der Minuterie durch in die
Zifferblatt-Ebene eingelassene Solarzellen belegt waren. Da die überwiegende Belegung
des Zifferblattes durch Solarzellen den optischen Eindruck übermäßig und abträglich
bestimmte, ging jedoch die Entwicklung dahin, die Solarzellen derart zu dimensionieren
und anzuordnen, daß sie aus dem gestalterisch besonders sensiblen Zifferblattbereich
möglichst verdrängt wurden. So sind bei modernen Solar-Armbanduhren die Solarzellen
optisch in die Minuterie integriert oder unter dem Glasreif des Armbanduhrengehäuses
versteckt (mit Ankopplung an die Umgebungsbeleuchtung über speziell geformte Lichtleiteinrichtungen);
sofern die Solarzellen nicht sogar gänzlich aus dem Zifferblattbereich der Armbanduhr
heraus verlegt und beispielsweise in eine Gehäuse-Seitenwand eingebaut sind.
[0003] Bei Großuhren steht außerhalb der Minuterie, bzw. in Gehäuseteilen, genügend Einbauraum
zur Verfügung, um die Solarzellen problemlos ganz außerhalb des Zifferblattes anordnen
zu können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Solaruhr bzw. ein Uhrwerk für eine
Solaruhr - insbesondere bei Ausbildung als Tisch-oder Wanduhr - anzugeben, die sich
durch zweckmäßige gegenseitige Anordnung der Solarzellen und des eigentlichen Uhrwerkes
in Hinblick auf günstige Fertigungsmöglichkeiten und stilistisch ansprechende Gestaltungsmöglichkeiten
auszeichnen.
[0005] Dem eingangs aufgezeigten Gestaltungs-Trend zuwiderlaufend wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Solaruhr bzw. das Uhrwerk die Kennzeichnungsteile
des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 8 aufweisen.
[0006] Nach dieser, den Gebrauchszweck sowohl einer betriebstüchtigen Uhr wie auch eines
universell einsetzbaren Werkes fördernden, Lösung rücken die Solarzellen wieder ins
Zentrum des Zifferblattes, in die direkte Umgebung der die Zifferblattebene durchdringenden
Zeigerwellen. Dadurch werden die Solarzellen bewußt zu einem Gestaltungsmerkmal im
geometrischen Zentrum des flächenmäßig wesentlich über den Solarzellen-Bedarf hinausgehenden
Zifferblattes. Und insbesondere eröffnet diese Lösung die Möglichkeit, eine kompakte,
in sich funktionsfähige batterielose Standard-Antriebseinheit zu schaffen, die lediglich
mit Zifferblatt-Trägern für Uhren unterschiedlichster Ausgestaltung zu bestücken ist,
ohne bei oder nach dieser Bestückung noch elektrische Anschlußmaßnahmen zwischen den
Solarzellen, dem Energiespeicher und der elektrischen Uhrenschaltung im Uhrwerk durchführen
zu müssen. Insbesondere eröffnet diese Lösung die Möglichkeit, eine kompakte, in sich
funktionsfähige batterielose Standard-Antriebseinheit gestalterisch sehr variabel,
nämlich je nach der Zifferblatt-Ornamentik nicht nur parallel zur Horizontal- oder
zur Vertikalachse des Zifferblattes, sondern auch in vielen Winkelstellungen verschwenkt
gegenüber diesen Hauptachsen einsetzen zu können.
[0007] Während durch eine profiliert-auftragende, von der Sichtseite aus ins Zifferblatt
eingreifende Solarzellen-Trägerplatte der gestalterische Eindruck eines stark profilierten
Zifferblattes oder Zifferblatt-Rahmens (also Uhrgehäuse-Rahmen) im Mittenbereich des
Zifferblattes seine Entsprechung findet und dadurch insgesamt vom gestalterischen
Eindruck her noch verstärkt wird, erlaubt die Anordnung der mit den Solarzellen bestückten
Trägerplatte hinter Lichteinfallbereichen im Zifferblatt (und ggf. auch im Zifferblatt-Schild)
eine insgesamt schlichtere und flachere Gestaltung der Uhr. Bei einer kreisförmigen
oder jedenfalls vieleckigen Solarzellen-Trägerplatte können Standard-Schilde für unterschiedlich
orientierte Lichteinfallbereiche im Zifferblatt selbst Anwendung finden, indem für
die Montage einfach die Trägerplatte so weit verschwenkt wird, bis ihre Solarzellen
mit der Orientierung der Lichteinfallsbereiche im davorliegenden Zifferblatt übereinstimmt.
Die Trägerplatte ist zweckmäßigerweise mit dem Uhrwerk zu einer kompakten, in sich
funktionsfähigen, batterielosen Standard-Antriebseinheit zusammengefaßt, die dann
lediglich mit dem Schild für Zifferblätter, und damit für Uhren , unterschiedlichster
Ausgestaltung zu bestücken ist; ohne bei oder nach dieser Bestückung elektrische Anschlußmaßnahmen
zwischen den Solarzellen, dem Energiespeicher und der elektrischen Uhrenschaltung
im Uhrwerk durchführen zu müssen. Denn einfach und zuverlässig herstellbare elektrische
Verbindungen zwischen den Solarzellen, dem Speicher und den Schaltungen ergeben sich,
wenn an der Rückseite der Trägerplatte Stromschienen ausgebildet sind, die gleichermaßen
als Stützkonstruktion für den elektrischen wie mechanischen Anschluß von Anschlußdrähten
und als in das eigentliche Uhrwerk hineinragende Anschlußelemente dienen.
[0008] Zusätzlichen Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und aus nachstehender Beschreibung
von in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche abstrahiert aber angenähert
maßstabsgerecht skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispielen zur erfindungsgemäßen
Lösung. Es zeigt:
Fig. 1 im Querschnitt längs der Zeigerwellen-Achsen eine Solaruhr mit einem handelsüblichen
Werk, das als Solar-Antriebseinheit mit einer Trägerplatte für Solarzellen ausgestattet
ist, in abgebrochener Darstellung,
Fig. 2 die Trägerplatte gemäß Fig. 1 in Rückansicht bei noch nicht montiertem Uhrwerk
und
Fig. 3 bei abgebrochener Darstellung, im Axial-Querschnitt längs der Zeigerwellen-Achse,
eine Solaruhr mit Antriebseinheit in abgewandelter Ausbildung hinter einem Zifferblatt-Schild.
[0009] Eine Solaruhr 1 gemäß Fig. 1 weist,z.B. hinter einem Uhrglas 2, einen Schild 3 als
Träger für ein Zifferblatt 4 mit umlaufender (hier plastisch vorstehender) Minuterie
5 auf, vor dem die mittels Zeigerwellen 6 gehalterten und bewegten Uhrzeiger (in der
Zeichnung nicht dargestellt) kreisen. Das Uhrglas 2 ist in einem Rahmen 7 gehaltert,
in den das Schild 3 von rückwärts eingesetzt und zum Beispiel mittels Klammern 8 gehalten
ist. Beim dargestellten Beispielsfalle handelt es sich um den rückwärtig offenen Rahmen
7 einer Wanduhr; bei einer Tischuhr, beispielsweise einer Weckeruhr, würde der Rahmen
7 in der Regel mit einer Rückwand abgeschlossen sein, durch die hindurch gegebenenfalls
eine Stelleinrichtung am Uhrwerk 9 zugänglich ist (in der Zeichnung nicht ausgeführt).
[0010] Die elektrische Energie für den Betrieb des Uhrwerks 9 wird aus der Umgebungslichteinstrahlung
natürlicher oder künstlicher Lichtquellen auf Solarzellen 10 gewonnen, die sich angenähert
in der Ebene des Zifferblattes 4 im Bereiche der Nachbarschaft um die Zeigerwellen
6 - und zu diesen einen geringeren Abstand, als zur Minuterie 5 hin aufweisend - befinden.
Im dargestellten Beispielsfalle sind vier streifenförmige Solarzellen 10 paarweise
auf zwei einander diametral gegenüberliegenden Seiten der Zeigerwellen 6 angeordnet.
[0011] Für die mechanische Halterung und den elektrischen Anschluß der Solarzellen 10 ist
eine mit dem Uhrwerk 9 eine Antriebseinheit 37 bildende, z.B. in Kunststoff gespritzte
Trägerplatte 11 vorgesehen. Ihr Randbereich 12, der rückwärtig schulterförmig abgesetzt
ist, überragt mit einer vorspringenden Kante 13 einen (beim dargestellten Beispiel
als durchgehende Öffnung ausgebildeten) zentral innerhalb der Minuterie 5 gelegenen
Einstich 14 im Zifferblatt-Schild 3. Mit dem rückwärtig verjüngten Randbereich 12
ragt die Trägerplatte 11 dabei hinter die Ebene der Zifferblattes 4 in den Schild-Einstich
14 hinein. Im Falle des durchgehend geöffneten Einstiches 14 dienen Abstandssockel
15 hinter der Trägerplatte 11 der Überbrückung derjenigen Differenzdistanz, die der
Stärke des Schildes 3 etwa entspricht. Mit den Abstandssockeln 15 ist rückwärtig wenigstens
eine Halteplatte 16, die hier die Geometrie eines umlaufenden Halteringes aufweist,
verschraubt; um zwischen sich und der Trägerplatten-Rundkante 13 den Schild 3 axial
einzuspannen und über den Schild 3 also auch den Rahmen 7 zu halten. Das Uhrwerk 9
ist an der Rückseite 18 der Trägerplatte 11 befestigt. Dafür kann eine die Zeigerwellen
6 umgebende zentrale Flanschschraube vorgesehen sein; aus ästhetischen Gründen ist
im dargestellten Beispielsfalle jedoch eine Montage mittels Befestigungsschrauben
17 bevorzugt, die das Uhrwerk 9 im Randbereich achsparallel durchqueren und in Schraubbuchsen
19 eingreifen, die rückwärtig an der Trägerplatte 11 ausgebildet oder eingelassen
sind.
[0012] In der Betrachtungs- oder Vorderseite 20 der Antriebseinheit 37 sind Ausnehmungen
21 zur Aufnahme der Solarzellen 10 ausgebildet. Zur Abdeckung von Montagetoleranzen
und zum gestalterischen Angleich an den optischen Eindruck z.B. des Uhren-Rahmens
7 ist eine folienförmige Abdeckplatte 22 vorgesehen, unter deren ausgesparten bzw.
durchsichtig ausgebildeten Bereichen 23 die Solarzellen 10 dem Lichteinfall ausgesetzt
sind.
[0013] Das Uhrwerk 9 ist vorzugsweise als gängiges Großuhren-Batteriewerk ausgelegt, also
in einem Randbereich seines Werkgehäuses mit einer bei Batteriebetrieb als Batterie-Kammer
24 dienenden Aussparung versehen. Da die Leistungsversorgung des Uhrwerks 9 nun aber
nicht aus einer Batterie erfolgt, sondern aus der über die Solarzellen 10 gewonnenen
elektrischen Energie, steht der Raum dieser Kammer 24 nun für die Anordnung eines
elektrischen Energiespeichers 25 und einer (unten näher erläuterten) Zusatzschaltung
26 zu Verfügung. Der Energiespeicher 25 ist im Interesse störungsfreier Verdrahtung
mit den Solarzellen 10 vorzugsweise dicht hinter diesen und damit an der Rückseite
18 der Trägerplatte 11 angeordnet. Im Interesse geringen axialen Raumbedarfs und sicherer
Festlegungsmöglichkeit ist in der Trägerplatten-Rückseite 18 eine Einsenkung 27 zur
Aufnahme des Speichers 25 ausgebildet. Eine rückwärtig vorstehende Haltewand 28 mit
Durchbrechungen zum Durchtritt von Anschlußdrähten 31 umgibt die Einsenkung 27.
[0014] Als Solarzellen 10 finden vorzugsweise handelsübliche amorphe Halbleiterzellen Einsatz.
Als Energiespeicher 25 wird ein Spezialkondensator, wie er als "Gold Capacitor" von
Matsushita ("Markt und Technik" Nr. 1/83, S. 78 links) am Markt ist, eingesetzt. Wenn
dabei ein Typ gewählt wird, dessen Nennspannung der zu erwartenden maximalen Ausgangsspannung
der konkret eingesetzten Solarzellen 10 entspricht, erübrigt es diese Dimensionierung,
dem Energiespeicher 25 eine sonst bei solarbetriebenen Geräten übliche Spannungsbegrenzungsschaltung
vorzuschalten; mit dem Vorteil, daß der Raumbedarf hierfür entfällt und das Energiespeichervermögen
des Speichers 25 (das ja dem Quadrat der Speicherspannung proportional ist) optimal
ausgenutzt wird. Nachteiligt ist allerdings, daß die Speicherspannung bei handelsüblichen
amorphen Solarzellen 10 höher liegt, als die Betriebsspannung bei Speisung des Uhrwerks
aus einer einzelligen Primärbatterie; mit der Folge, daß der Betrieb des Schrittmotors
über eine elektronische Uhrenschaltung 29 mit Überspannung keine optimalen Bedingungen
hinsichtlich des an den Zeigerwellen 6 verfügbaren Drehmomentes erbringt. Um diesen
Nachteil auszugleichen, kann im nicht vom Energiespeicher 25 vereinnahmten Raum der
(Batterie-) Kammer 24 die Zusatzschaltung 26 angeordnet sein, die elektrisch vor der
Uhrenschaltung 29 liegt. Vorzugsweise ist diese Zusatzschaltung 26 als eine als solche
bekannte Konstantstromschaltung ausgelegt, so daß unabhängig von der Anregung der
Zellen 10 bzw. vom Ladezustand des Energiespeichers 25 die Uhrenschaltung 29 mit einem
für optimale Drehmomenten-Abgabe dimensionierten Strom angesteuert wird. Dadurch ergibt
sich eine lange Betriebszeit selbst unter geringen Nachladegegebenheiten über die
Solarzellen 10. Bei dieser Konstantstromschaltung handelt es sich somit nicht um die
bei großen Kapazitäten übliche Begrenzerschaltung gegen zu hohe Kurzschlußströme;
welche sich nun aber hier erübrigt.
[0015] Es ist jedoch zweckmäßig, vor dem Uhrwerk 9 eine mit Hysterese-Schaltverhalten arbeitende
Ansprech-Schwellenschaltung vorzusehen, die, zur Gewährleistung stationärer Betriebsbedingungen
ab Anlauf des Uhrwerks 9 trotz hohen Anlauf-Strombedarfs, die Belastung eines bei
Betriebsbeginn noch entladenen Speichers erst dann freigibt, wenn dieser eine Mindestbelastung
erreicht hat; wie im einzelnen dargelegt in der deutschen Patentanmeldung P 35 24
290.6 vom 06.07.1985 "Mittels Solarzellen betriebenes elektrisches Kleingerät, insbesondere
Solaruhr". Die erwähnten Hilfsschaltungen lassen sich ohne weiteres im Batterieraum
des Standard-Werkes 9 unterbringen, was einen problemlosen elektrischen Anschluß ermöglicht.
[0016] Die Zusatzschaltung 26 kann auch als Detektorschaltung zur Überwachung des Motorstromes
bei der zeithaltenden Ansteuerung des Uhrwerks-Schrittmotors ausgelegt sein, um die
Ansteuerung jeweils abzubrechen, wenn der Motorstrom ein bestimmtes Kriterium erfüllt,
für das in der Beschreibungseinleitung der DE-AS 29 44 872 typische Beispiele angegeben
sind.
[0017] So ergibt die Ausnutzung des sonst.von einer Batterie eingenommenen Raumes nun für
die Zusatzschaltung 26 (und ggf. für einen durch eine Werkgehäuseöffnung in diese
Kammer 24 hineinragenden Speicher 25) die Verwendbarkeit eines serienmäßigen (Batterie-)
Uhrwerks 9, ausgestattet mit der Solarzellen-Trägerplatte 11, für eine kompakte Antriebseinheit
37 für eine Solaruhr 1 mit mehrstündigem Betrieb schon nach vorübergehender oder schwacher
Beleuchtung der Trägerplatten-Vorderseite 20.
[0018] Im Bereiche der Ausnehmungen 21 zur Aufnahme von Solarzellen 10 sind in der Trägerplatte
11 Durchbrechungen 30 ausgebildet, durch die hindurch Anschlußdrähte 31 von den Solarzellen
10 in den Bereich der Trägerplatten-Rückseite 18 verlaufen. Dort sind in Ausnehmungen
32, die längs der Durchbrechungen 30 verlaufen und sich quer über den Bereich der
vordereitigen Ausnehmungen 21 erstrecken, als Stromschienen 33 dienende Metallstreifen
in die Trägerplatten-Rückseite 18 eingelassen. Jeweils Anschlußdrähte 31 einer Polarität
der Solarzellen 10 und des Energiespeichers 25 führen an eine der Stromschienen 33.
An den Stromschienen 33 ausgestanzte Lappen sind als Anschlußfahnen 34 aus der Ebene
der Stromschienen 33 und damit aus der Ebene der Trägerplatten-Rückseite 18 hochgebogen,
um in den Bereich der Zusatzschaltung 26 in die Kammer 24 hineinzuragen und so der
Speisung des elektrischen Uhrwerks-Schrittmotors über die Uhrenschaltung 29 und die
Zusatzschaltung 26 zu dienen.
[0019] Der Aufnahme und Festlegung eventuell zusätzlich erforderlicher elektrischer Leitungen
dient in der Trägerplatten-Rückseite 18 ein Verbindungsgraben 34 zwischen den Stromschienen-Ausnehmungen
32.
[0020] Für die Herstellung einer Solaruhr 1 wird also ein handelsübliches Batterie-Uhrwerk
9 in seiner (Batterie-) Kammer 24 mit der Zusatzschaltung 26 bestückt.
[0021] Die Trägerplatte 11 wird vorderseitig mit den Solarzellen 10 und rückseitig mit den
Stromschienen 33 und dem Energiespeicher 25 bestückt, wonach deren Anschlußdrähte
31 an die Stromschienen 33 angelötet oder angeschweißt werden. Wenn die Vorderseite
des Uhrwerks 9 - unter Durchgriff der Zeigerwellen 6 durch eine Zentralöffnung 36
- mit der so bestückten Trägerplatte 11 verbunden wird, greifen die rückwärtig von
den Stromschienen 33 abgebogenen Anschlußfahnen 34 z.B. durch eine Werkgehäuseöffnung
in die Kammer 24 ein; wo eine unmittelbare kraftschlüssige Kontaktgabe zur Zusatzschaltung
26 bzw. zu einem Anschlußleiter für die Uhrenschaltung 29, oder aber zweckmäßigerweise
eine Löt- oder Schweißverbindung zur Sicherstellung des elektrischen Anschlusses,
vorgesehen sein kann. Damit ist eine kleinbauende, bereits funktionstüchtige und somit
funktionsprüfbare, batterielos arbeitende Antriebseinheit 37 für die Zeiger einer
Uhr 1 geschaffen.
[0022] Ohne daß es irgendwelcher zusätzlicher elektrischer Verbindungsmaßnahmen bedürfte,
also ohne daß irgendwelche Beschädigungsgefahren insbesondere im Anschluß zwischen
den Solarzellen 10 und dem Uhrwerk 9 zu befürchten sind, kann eine solche standardisierte
und betriebsbereite Antriebseinheit 37 dann in den mit der Minuterie 5 eines Zifferblattes
4 versehenen Schild 3 einer Uhr 1 eingesetzt werden. Zur optischen Kaschierung des
Einbaus der Solarzellen 10 kann noch die folienförmige Abdeckplatte 22 auf der Trägerplatten-Vorderseite
20 aufgebracht (beispielsweise aufgeklebt) werden, die in gestalterischer Anpassung
an die Ausbildung des Zifferblattes 4 und/oder des Uhren-Rahmens 7 gewählt ist.
[0023] Die Solaruhr 1 nach Fig. 3 weist im skizzierten Bestückungsbeispiel einen dünnen,
beispielsweise aus Blech gestanzten Schild 3 als Träger für das Zifferblatt 4 auf,
vor dem die mittels Zeigerwellen 6 gehalterten und bewegten Uhrzeiger (in der Zeichnung
nicht dargestellt) kreisen. Die Halterung des Schildes 3 im Gehäuse-Rahmen, beispielsweise
einer Wanduhr, ist zeichnerisch nicht dargestellt.
[0024] Rückwärtig, hinter einer Abdeckkappe 38 für die Antriebseinheit 37 aus Uhrwerk 9
und Trägerplatte 11 für die Solarzellen 10, ist eine Stelleinrichtung 39 für das Uhrwerk
9 manuell zugänglich.
[0025] Für die mechanische Halterung und den elektrischen Anschluß der Solarzellen 10 ist
wieder die mit dem Uhrwerk 9 zusammen die Antriebseinheit 37 bildende, zum Beispiel
aus Kunststoff gespritzte Trägerplatte 11 vorgesehen, die hier, mit einem flachen
Absatz 40 in ihrer Vorderseite 20, rückwärtig in eine Aussparung 14' im Schild 3 eingreift.
Radial außerhalb dieses flachen Absatzes 40 ist ein tieferer Absatz 41 in der Trägerplatten-
Vorderseite 20 eingeformt, der der Aufnahme stärker ausgebildeter, beispielsweise
aus Holz oder Kunststoff bestehender Schilde 3' (in der Zeichnung oben angedeutet)
dient, damit auch in diesem Falle die Solarzellen 10 wieder möglichst dicht hinter
die Durchlaßbereiche 23 (z.B. einfach Öffnungen) im Zifferblatt 4 zu liegen kommen.
Die Schilde 3 sind mit der Antriebseinheit 37, nämlich ihrer Trägerplatte 11, von
der Zifferblatt-Seite her verschraubt, wobei die in vorgeformte Öffnungen 42 eingreifenden
Schrauben 43 sichtseitig durch das auf dem Schild 3 bzw. 3' aufliegende Zifferblatt
4 abgedeckt sind.
[0026] Erforderlichenfalls ist der Innenrandbereich des dünnen Schildes 3 etwa abgesetzt
(tiefgezogen), damit die Schraube 43 nicht rückwärts gegen das Zifferblatt 4 aufträgt,
wie in der Zeichnung unten berücksichtigt. Die Antriebseinheit 37 ist in unterschiedlichen
Winkelstellungen bezüglich der Zifferblatt-Achsen montierbar und dazu vorzugsweise
kreisförmig berandet bzw. jedenfalls mit kreisförmig umlaufenden Absätzen 40, 41 ausgestattet,
sowie mit einer Vielzahl peripher gegeneinander versetzter Einschraub-Öffnungen 42.
Dadurch kann die Orientierung der streifenförmigen Solarzellen 10 viele Neigungswinkel
gegenüber den Hauptachsen des Zifferblattes 4 aufweisen und somit optimal in beispielsweise
diagonal orientierte Zifferblatt-Graphiken einbezogen werden.
[0027] Das Uhrwerk 9 ist an der Rückseite der Trägerplatte 11 festgelegt, beispielsweise
durch Aufstecken auf für Klemmfassung ausgelegte mehrkantige Haltezapfen 44, die an
der Rückseite der Trägerplatte 11 um die Öffnung 36 herum gegeneinander versetzt angeformt
sind. Eine zusätzliche Einspann-Halterung an der Trägerplatte 11 erfährt das Uhrwerk
9 durch die mit dem eingezogenen Bereich 45 einer Griffmulde rückwärts gegen das Werk
9 in der Umgebung der Stelleinrichtung 39 kraftschlüssig anliegende Abdeckkappe 38.
Diese ist außerhalb des Werkaufnahmeraumes 46 mit der Trägerplatte 11 im Bereiche
von ineinandergreifenden Abstands- und Zentrier-Zapfen 47, 48 formschlüssig, beispielsweise
mittels Schrauben 49, unter axialer Einspannung der Werkes 9 verbunden. Eine gefällige
rückwärtige Ausbildung der Gesamtheit aus Antriebseinheit 37 und Abdeckkappe 38 ergibt
sich, wenn letztere über den Bereich der Zapfen 47/48 radial hinausgehend auch für
übergreifende Abdeckung der Randbereiche der Trägerplatte 11 ausgebildet ist, in denen
deren Verschraubung mit dem Zifferblatt-Schild 3 bzw. 3' erfolgt; wie in der Zeichnung.durch
den im Querschnitt stufenförmig abgesetzt verlaufenden Kappen-Rand 50 berücksichtigt.
[0028] Der elektrischen Verbindung zwischen den Solarzellen 10 und der elektrischen Schaltung
bzw. der elektromechanischen Antriebseinrichtung im Uhrwerk 9 dienen wieder Stromschienen
33, die an der Rückseite 51 der Trägerplatte 11 festgelegt sind und beispielsweise
mittels abgekanteter Anschlußfahnen 34 in den nun freien Batterieraum des Uhrwerks
9 eingreifen. Zwischen den Stromschienen 33 kann an der Rückseite 51 eine Aufnahme
für den ebenfalls an die Stromschienen 33 angeschlossenen Energiespeicher eingeformt
sein (in der Zeichnung nicht berücksichtigt).
1. Solaruhr (1) mit im Bereiche des Zifferblattes (4) nahe den Zeigerwellen (6) angeordneten
Solarzellen (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Solarzellen (10) auf einer von den Zeigerwellen (6) durchsetzten Trägerplatte
(11) angeordnet ist.
2. Solaruhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte (11) mit ihren Solarzellen (10) hinter Lichteinfalls-Bereichen
(23) im Zifferblatt (4) an dessen Schild (3) befestigt ist.
3. Solaruhr nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte (11) mit in ihrer Vorderseite (20) ausgebildeten Absätzen (40,
41) rückwärtig in eine Aussparung (14') im Schild (3) eingreift.
4. Solaruhr nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Peripherie der Absätze (40, 41) und der Aussparung (14') unterschiedliche
winkelmäßige Orientierungen der Trägerplatte (11) gegenüber dem Zifferblatt (4) zuläßt.
5. Solaruhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte (11) in die Ebene des Zifferblattes (4) eingreift.
6. Solaruhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Trägerplatte (11) und rückwärtig an ihr befestigten Halteplatten
(16) das Zifferblatt (4) eingespannt ist.
7. Solaruhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einer Antriebseinheit (37) aus Solarzellen-Trägerplatte (11) und Uhrwerk
(9) ausgestattet ist.
8. Uhrwerk (9) für eine Solaruhr (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als funktionstüchtige Antriebseinheit (37) mit einer von seinen Zeigerwellen
(6) durchquerten Trägerplatte (11) zur vorderseitigen Aufnahme von Solarzellen (10)
ausgebildet ist.
9. Uhrwerk nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte (11) auf ihrer Rückseite (51) mit Stromschienen (33) zum Anschluß
einerseits der Solarzellen (10) und andererseits eines Energiespeichers und des Uhrwerks
(9) ausgestattet ist.
10. Uhrwerk nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (37) aus Solarzellen-Trägerplatte (11) und Energiespeicher
sowie Uhrwerk (9) zusätzlich mit einer Begrenzer- oder einer Schwellwertschaltung
für die Ansteuerung des Uhrwerk (9) aus dem Speicher bzw. aus den Solarzellen (10)
ausgestattet ist.