[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verteilerkappen für Zündstromverteiler
bei Otto-Motoren. Solche Verteilerkappen haben eine Elektrode zur Übergabe des von
der Stromquelle - üblicherweise unter Einschaltung einer Hochspannungszündspule --herangeführten
Zündstroms und - je nach der Anzahl der mit Strom zu speisenden Zündkerzen - zwei
oder mehrere feststehende Elektroden zur Übernahme vom Verteilerläufer abgegebenen
Zündstroms und Weitergabe an die Zündkerzen des Motors über an der Außenseite der
Verteilerkappe an den Elektroden angeschlossene Stromkabel.
[0002] Bei der Herstellung dieser Verteilerkappen muß gewährleistet sein, daß nach dem Aufsetzen
auf den Verteiler und im Betrieb einerseits der rotierende Verteilerläufer nicht an
den aus der Verteilerkappe nach innen ragenden Elektroden anschlagen kann - was die
sofortige Zerstörung zur Folge hätte -, andererseits jedoch der Abstand zwischen dem
äußeren Ende des Verteilerläufers und der Kontaktfläche des Schleifbahnkontakts der
Elektrode in der Zeitspanne des Vorbeilaufs möglichst gering ist, um eine bestmögliche
Überleitung des Zündstroms sicherzustellen. Außerdem muß gewährleistet sein, daß eine
vollständige Abdichtung der Verteilerkappe im Bereich des Durchtritts der in ihr eingelassenen
Elektroden besteht, um Spannungsverluste oder gar Spannungsausfälle durch Kriechstrom
und/oder von außen durchtretende Feuchtigkeit auszuschließen.
[0003] Bei den bekannten Fertigungsmethoden für Verteilerkappen werden nach dem Stand der
Technik Elektroden verwandt, bei denen der nach innen in die Verteilerkappen hineinragende
Elektrodenzapfen sich im Bereich des Durchtritts durch die Verteilerkappe - schnittbildlich
gesehen - rechtwinklig oder im stumpfen Winkel verbreitert zu einem zylindrischen
Kabelanschluß, wobei das Stromkabel je nach Hersteller in den hülsenförmig gestalteten
Kabelanschluß eingesteckt oder auf den stiftförmig gestalteten Kabelanschluß aufgeschoben
wird. Bei dieser Form der Elektroden werden sie bei der Herstellung der Verteilerkappe
in einem ersten Arbeitsgang ohne vorherige Herstellung des Schleifbahnkontakts am
Elektrodenzapfen beim Spritzguß- oder Spritzpressverfahren in die Verteilerkappe eingefügt,
indem sie beim Spritzen oder Spritzpressen von dem üblichen Duroplast- oder Thermoplast-Kunststoff
an der Innen- und Außenseite der Verteilerkappe umgeben werden. Zur Herstellung einwandfreier
Kontaktflächen und Erreichung der richtigen Anpassung an den Verteilerläufer müssen
in einem getrennten nachfolgenden Arbeitsgang auf Bearbeitungsmaschinen die Schleifbahnen
der Elektroden ausgedreht bzw. ausgefräßt werden und zugleich der an den Elektrodenzapfen
haftende Kunststoff beseitigt werden. Ebenso muß durch den zweiten Bearbeitungsgang
die Elektrode für die Stromzuführung zum Verteiler von dem sie innen umgebenden Kunststoff
befreit werden, um das Einsetzen der federnd gelagerten Kohlestifte zu ermöglichen.
[0004] Durch diese Verwendung von Elektroden ohne vorher angebrachte Kontaktflächen an den
Elektrodenzapfen und die nachträgliche Anbringung in einem zweiten Arbeitsgang ergeben
sich erhebliche Nachteile durch längere Produktionszeit, die erforderlichen Nachbearbeitungsmaschinen,
Fertigungsfehler, wie Haarrisse im Bereich der Elektrodenzapfen, mit Ausschuß und dadurch
Verteuerung der Verteilerkappe.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist, das Verfahren zur Herstellung von Verteilerkappen so weiterzuentwickeln,
daß diese in einem Arbeitsgang mit vorgefertigten, die Kontaktflächen und Schleifbahnkontakte
aufweisenden Elektroden herzustellen sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet folgende Vorteile gegenüber den bekannten Verfahren:
durch die Verwendung von Elektroden, die am Übergang des Elektrodenzapfens zu den
Kabelanschlüssen eine mehrstufige Verbreiterung haben, sei es stumpfwinklig, rechtwinklig,
konvex oder konkav oder auch in Kombination solcher Stufen, wird eine einwandfreie
Abdichtung im Bereich des Durchtritts der Elektrode durch den Verteilerkappenmantel
erreicht und damit Kriechströme und/oder der Eintritt von Feuchtigkeit verhindert.
Die erfindungsgemäße Gestaltung der Elektroden verhindert beim Spritz- oder Spritzpressvorgang
ein Hochsteigen des Kunststoffs an den Elektrodenzapfen wie bei den herkömmlichen
Herstellungsverfahren. Deshalb können die Elektroden vor der Herstellung der Verteilerkappe
ihre endgültige Form, insbesondere Schleifbahnkontakte erhalten. Außerdem sind die
Elektroden nach dem Spritz- bzw. Spritzpressvorgang durch das vermiedene Hochsteigen
des Kunststoffs in der maschinellen Form nicht mit Kunststoff umgeben, sondern metallisch
rein und damit voll elektrisch leitfähig.
[0009] Es folgt die Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand von Zeichnungen.
Es zeigen
Fig. 1: eine Darstellung der erfindungsgemäß hergestellten Verteilerkappe im Diagonal-Längsschnitt
mit Mittelelektrode zur Stromzuführung und zwei dem Verteilerläufer zugeordneten Stromabgabe-Elektroden;
Fig. 2: eine Aufsicht auf die Innenseite der Verteilerkappe;
Fig. 3: eine Stromabgabe-Elektrode gemäß Figur 1 im Längsschnitt A-A;
Fig. 4: eine Stromabgabe-Elektrode im Längsschnitt wie in Figur 1;
Fig. 5: eine Stromabgabe-Elektrode gemäß Figur 1 in der Aufsicht von unten in die Verteilerkappe;
Fig. 6: die Verteilerkappe wie in Figur 1, jedoch mit Stromabgabe-Elektroden mit stiftförmigen
Anschlußzapfen;
Fig. 7: eine Stromabgabe-Elektrode gemäß Figur 6 im Längsschnitt A-A
Fig. 8: eine Stromabgabe-Elektrode im Längsschnitt wie in Figur 6;
Fig. 9: eine Stromabgabe-Elektrode gemäß Figur 6 in der Aufsicht von unten in die
Verteilerkappe;
Fig.10: eine Stromabgabe-Elektrode gemäß Figur 1 im Längsschnitt A-A, jedoch mit Elektrodenzapfen
mit rechtwinkligem Querschnitt;
Fig.11: eine Stromabgabe-Elektrode gemäß Figur 10 in der Aufsicht von unten in die
Verteilerkappe.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Mantel 2 der Verteilerkappe 1 in an
sich bekannter Weise aus Kunststoff, insbesondere aus Thermoplast oder Duroplast,
im Spritz- oder Spritzpressverfahren, hergestellt und werden beim Spritz- oder Spritzpressvorgang
die Stromabgabe-Elektroden 3, 3', 3'' sowie die Elektrode 4, 4' zur Stromaufnahme
in den Mantel 2 eingegossen oder eingespritzt. Die dazu verwandten Elektroden 3, 3',
31 und 4, 4' haben an ihrem Austritt aus der Verteilerkappe 1 bzw. aus ihrem Mantel
2 die hülsenförmigen Ausnehmungen 5 gemäß Figur 1, 3, 4, 10 und 11 zum Einstecken
der Anschlußkabel bzw. die stiftförmigen Anschlußzapfen 6 zum Aufstecken der Anschlußkabel
gemäß Figur 6 - 8.
[0011] Die beim erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren verwandten Elektroden 3, 3' haben
ferner die Elektrodenzapfen 7 mit den vor der Herstellung der Verteilerkappe 1 angebrachten
Schleifbahnkontakten 8, an denen der Verteilerläufer bei seiner Rotation vorbeistreicht.
Der Elektrodenzapfen verbreitert sich bei der in Figur 1 - 5 gezeigten Form im Bereich
des Durchtritts der Elektrode durch den Kappenmantel 2 in einem ersten Abschnitt 9
kegelstumpfförmig (im Längsschnitt gesehen trapezförmig). Dieser Abschnitt geht in
einen weiteren Abschnitt 10 über, der des Schleifbahnkontakts 8 den stumpfen Winkel
des Abschnitts 9 fortsetzt, im übrigen jedoch parallel zur Längsachse der Elektrode
verläuft. Vom Abschnitt 10 verbreitert sich die Elektrode konkav/konvex im Abschnitt
11 zur Hülse 5. In den Abschnitten 10 und -11 hat die Elektrode einen runden Querschnitt.
[0012] Bei der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Ausführungsform der Verteilerkappe
gemäß Figur 6 - 9 geht bei der Elektrode 3' der Elektrodenzapfen 7 in den Abschnitt
9' über, der wie der beschriebene Abschnitt 9 gestaltet ist, jedoch seitlich stärker
vorspringt als bei diesem. An den Abschnitt 9' schließt sich der Abschnitt 10' an,
der kolbenförmig ist und dessen Außenseite über den gesamten Umfang parallel zur Längsachse
der Elektrode verläuft. Dieser Abschnitt 10' springt am Austritt der Elektrode 3'
aus dem Mantel 2 der Verteilerkappe 1 in seinem gesamten Radius zurück und geht in
den Anschlußzapfen 6 über.
[0013] Die für das beschriebene Verfahren verwandten Elektroden können erfindungsgemäß auch,
wie in Figur 10 und 11 dargestellt, in weiterer Abwandlung 3'' einen im Querschnitt
rechtwinkligen oder quadratischen Elektrodenzapfen 7' haben, der in einen ebenfalls
rechtwinkligen oder quadratischen Querschnitt aufweisenden Abschnitt 9'' übergeht.
An den Abschnitt 9'' schließt sich der Abschnitt 10'' an, der sich wiederum konkav/konvex
im Abschnitt 11'' zur Hülse 5 erweitert, wobei der Abschnitt 11'' und die Hülse 5
wiederum einen kreisförmigen Querschnitt haben.
[0014] Die Abschnitte 9 - 11, 9' - 10' und 9'' - 11" sowie die Hülse 5 sind vom Kunststoffmaterial
des Mantels 2 der Verteilerkappe 1 umschlossen.
[0015] Im Sinn der Erfindung können auch Elektroden verwandt werden, bei denen die stufenförmige
Verbreiterung von den Elektrodenzapfen 7 aus in anderen Winkeln, Radien oder Kombinationen
gehalten ist, als in den in Figur 1 - 11 dargestellten. So fällt insbesondere die
Verwendung von Elektroden mit zunächst rechtwinkliger und dann stumpfwinkliger Verbreiterung
oder auch mit nur konvex/konkav verlaufenden verbreiterten Abschnitten unter die Erfindung..
1. Verfahren zur Herstellung von Verteilerkappen für Zündstromverteiler, insbesondere
für Otto-Motoren, bei dem in den Mantel (2) aus Kunststoff, insbesondere aus Thermoplast
oder Duroplast, die Elektroden (3, 3', 3'') für die Abgabe des Zündstroms und die
Elektrode (4, 4') für die Stromaufnahme von der Stromquelle beim Spritzen oder Spritzpressen
der Verteilerkappe eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgefertigten
Elektroden (3 , 3', 3'') mit bereits daran angebrachten Kontaktflächen und Schleifbahnkontakten
(8) an den Elektrodenzapfen (7, 7') und die Elektrode (4, 4') beim Spritz- oder Spritzpreßvorgang
eingegossen oder eingepreßt werden, die am Übergang der Elektrodenzapfen (7, 7') der
Elektroden (3,3', 3'') bzw. beim Durchtritt der Elektrode (4, 4') durch den Mantel
(2) in Bereich des Durchtritts der Elektroden durch den Mantel (2) eine mehrstufige
Verbreiterung (9, 9', 9'', 10, 10' 10", 11, 11'') haben.
2. Verfahren gem. Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (3,
4) in ihrem an den Elektrodenzapfen (8) bzw. die Hülse mit federndem Schleifkohlekontakt
anschließenden Bereich eine kegelstumpfförmige, im Längsschnitt trapezförmige Verbreiterung
(9) haben, die sich in einem parallel zur Längsachse der Elektroden, auf der Seite
der Schleifbahnkontakte (8) stumpfwinklig verlaufenden Abschnitt (10) fortsetzt und
daß daran anschließend eine weitere Verbreiterung in konvexer/ konkaver Form (11)
vorhanden ist.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (3',
4') von den Elektrodenzapfen (7) sich in dem Abschnitt (9') kegelstumpfförmig, im
Längsschnitt gesehen trapezförmig verbreitern und in den anschließenden kolbenförmigen,
im Längsschnitt rechteckigen Abschnitt (10') übergehen, der zu dem anschließenden
Anschlußzapfen (6) zurückspringt.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenzapfen
(3'') einen im Querschnitt rechtwinkligen oder quadratischen Elektrodenzapfen (7')
haben, der in einen ebenfalls im Querschnitt gesehen rechtwinkligen oder quadratischen
Abschnitt (9'') übergeht, während die Elektrode im übrigen entsprechend Patentanspruch
2 gestaltet ist.
5. Verfahren nach Patentanspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelanschlüsse
für die Elektroden (3, 3'') die Form von Hülsen (5) haben.
6. Verfahren nach Patentanspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelanschlüsse
der Elektroden (3') Anschlußzapfen (6) sind.