[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flachdachpfanne mit einer bei Verlegung eine
Mehrfachüberdeckung bedingenden Kopf- und Seitenverfalzung, wobei letztere eine äußere
Seitenfalzrippe mit einem am traufseitigen Endbereich befindlichen Verriegelungszapfen
aufweist, der über die Oberseite der äußeren Seitenfalzrippe hinausragt und an dem
sich in Richtung der Traufseite eine Dichtfläche mit einem kurzen Rippenstück anschließt.
[0002] Eine Flachdachpfanne der ebengenannten Art ist aus der DE-PS 1 709 165 bekannt. Bei
ihr wird eine besondere Abdichtung im Vier-Ziegeleck dadurch erreicht, daß die innere
Kopffalzrippe sich bis zur mittleren Seitenfalzrippe erstreckt. Die bekannte Flachdachpfanne
hat sich bewährt, sie ist jedoch aufwendig aufgebaut, da sie jeweils drei Kopf- und
Seitenfalzrippen besitzt. Darüber hinaus ist der Kopfspielraum eng beschränkt.
[0003] Aus der DE-PS 26 05 896 ist weiterhin ein längsverschiebbarer Falzziegel bekannt,
der jedoch den Nachteil aufweist, daß aufgrund der Längsverschiebbarkeit speziell
die Verriegelung im Vier-Ziegeleck mangelhaft ist und dort Flugschnee bzw. Triebwasser
eindringen können.
[0004] Im allgemeinen sind die sogenannten längsverschiebbaren Falzziegel, insbesondere
wenn es sich um Mittelfeldziegel handelt, auch mit einer vertikalen Seitentrennfuge
versehen, was zusätzlich eine Abdichtung nicht nur im Bereich der Seitenfalz-Überdeckung,
sondern auch im Bereich des Vier-Ziegelecks erschwert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flachdachpfanne der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß bei gleicher überdeckung und annähernd gleicher
Dichtheit ein wesentlich größerer Kopfspielraum erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Kopfdeckfalzeck eine Auflagefläche
im Bereich des Eckausschnittes angeordnet ist, die bei der Eindeckung von der Dichtfläche
im oberen Bereich des Fußseitenfalzeckausschnittes über- oder unterdeckt wird.
[0007] Der erfindungsgemäße Falzziegel ist einfach aufgebaut und erfüllt sowohl die Anforderungen
der DIN 456, sowie der Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerkes, Ausgabe Mai
1964, Ziff. 2, "Flachdachpfannendeckung". Nach den ebengenannten Normen besitzt eine
Flachdachpfanne eine horizontale Seitentrennfuge. Die Schwierigkeit bei der Konstruktion
ergibt sich aus der Tatsache, daß sich die Flachdachpfanne der eingangs genannten
Art im Vier-Ziegeltreffeck mehrfach überdecken. Da sich aus der Höhe der Kopfverfalzung
und der Breite der Seitenverfalzung das Rechteck für das Vier-Ziegeleck ergibt, entsteht
bei Verringerung von Breite und Höhe ein wesentliches Problem in der Abdichtung des
Vier-Ziegeltreffecks.
[0008] Bei dem Dachziegel mit möglichst hohem Kopfspielraum muß darüber hinaus berücksichtigt
werden, daß der Dachziegel auch im gezogenen Zustand noch eine den ebenerwähnten Anforderungen
entsprechende dichte Eckverriegelung besitzt.
[0009] Die erfindungsgemäße Dachflachpfanne erfüllt die einander widersprechenden Zielsetzungen.
Bei der Verlegung ermöglicht sie einen wesentlich größeren Kopfspielraum als bisher
erreicht, so daß der Dachdecker bei der Verlegung sehr viel anpassungsfähiger ist.
Trotz des erhöhten Kopfspielraumes wird bei gleicher überdeckung im Vier-Ziegeltreffeck
eine große Dichtheit erzielt, so daß der Nachteil der längsverschiebbaren Ziegel,
nämlich deren Undichtheit im Vier-Ziegeltreffeck weitgehend vermieden wird.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die innere Kopffalzrippe
bis zum äußeren Ende der äußeren Deckfalzflanke in annähernd gleicher Höhe durchgeführt.
An ihrem Ende ist ihr eine Nase vorgeordnet. Durch diese Ausbildung der Kopffalzrippe
wird die Abdichtung, insbesondere im Bereich des Vier-Ziegeltreffeckes noch besser.
[0011] Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Auflagefläche
mindestens gleich breit dem Seitenspielraum ist und um mindestens die Scherbendicke
der Auflagefläche im Fußseitenfalzeck gegenüber dem Scheitelpunkt der Kopffalznut
abgesenkt ist und sich über dem gesamten Eckausschnitt erstreckt. Auch durch diese
Maßnahmen wird die Dichtheit gesteigert.
[0012] Ein einfacher Aufbau ergibt sich dadurch, daß vorteilhafterweise im Bereich des Kopfdeckfalzecks
nur ein Eckausschnitt vorhanden ist.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand einer Zeichnung beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Flachdachpfanne,
Fig. 2 die Untersicht der Flachdachpfanne von Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Vier-Ziegeleck, das sich beim Verlegen der erfindungsgemäßen
Flachdachpfanne in Reihen ergibt,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch das Vier-Ziegelecklund
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Vier-Ziegeleck.
[0014] Die Flachdachpfanne 1 weist einen Kopffalzzeil 2, Deckfalzteil 3, Fußfalzteil 4 und
Seitenfalzteil 5 auf. Das Mittelfeld 6 ist eben und wird von einem konisch sich zum
Fußfalzteil 4 hin sich erweiternden Deckfalzteil 3 flankiert.
[0015] Die Kopfverfalzung weist zwischen einer äußeren Kopffalzrippe 213 und einer inneren
Kopffalzrippe 217 eine Kopffalznut 216 auf. Beide laufen ohne Unterbrechung vom Kopfseitenfalzeck
28 bis zum Kopfdeckfalzeck 29. Die äußere Kopffalzrippe 213 endet jedoch früher im
Bereich des dort vorhandenen Eckausschnittes 295, wohingegen die innere Kopffalzrippe
217 bis zum äußeren Ende der äußeren Deckfalzflanke geführt ist.
[0016] Die innere Kopffalzrippe 213 endet exakt vor einer Auflagefläche 296, die sich vom
kopfseitigen Rand des Ziegels bis zur inneren Kopffalzrippe 217 erstreckt. Im vorliegenden
Fall ist sie breiter als der Seitenspielraum(Y+Z) der Flachdachpfanne und ist ungefähr
um die eigene Scherbendicke gegenüber dem Scheitelpunkt 2161 der Kopffalznut 216 abgesenkt.
[0017] Die innere Kopffalzrippe 217 weist an ihrem Ende im Bereich der Deckfalzflanke 311
eine Nase 219 auf.
[0018] Der Seitenfalzteil 5 umfaßt eine äußere Seitenfalzrippe 513, eine innere Seitenfalzrippe
517, sowie dazwischen eine Seitenfalznut 516. Im Kopfseitenfalzeck 28 laufen die jeweils
äußeren und inneren Kopf- bzw. Seitenfalzrippen 213, 513, 217, 517 in etwa im rechten
Winkel aufeinander zu und gehen in gleicher Höhe ineinander über. Im Bereich des Fußseitenfalzecks
gibt es zwei Ausschnitte, nämlich einen bezüglich des traufseitigen Endes näheren
486 und einen ferneren 487. Die äußere Seitenfalzrippe 513 endet am Ausschnitt 487
in Form eines Verriegelungszapfens 522, der über die Oberseite der äußeren Seitenfalzrippe
hinausragt und mit einer schrägen Neigung sich zum Ziegelmittelfeld 6 hin erstreckt.
Die innere Seitenfalzrippe 517 endet im traufseitigen Bereich mit einem Abstand vor
dem Verriegelungszapfen 522, der in etwa der Breite der Seitenfalznut 516 entspricht.
Bedingt durch die L-artige Anordnung des Verriegelungszapfens am Ende der äußeren
Seitenfalzrippe 513 und die entsprechende L-förmige Umlenkung der Seitenfalznut 516
am traufseitigen Ende wird das von der Seitenfalznut aufgenommene Wasser auf das Ziegelmittelfeld
abgeleitet.
[0019] Im Fußseitenfalzeck 48 ist parallel zum Ausschnitt 487 eine Dichtfläche 481 vorhanden,
die in etwa um ihre eigene
Scher- benstärke gegenüber dem Ziegelmittelfeld angehoben ist und zu diesem hin über
ihre gesamte Länge von einem Rippenstück 484 flankiert wird. Sowohl die Dichtfläche
als auch das Rippenstück enden am Ausschnitt 486.
[0020] Die Fig. 2 der Zeichnung zeigt die Untersicht der Flachdachpfanne. Parallel zur äußeren
Deckfalzflanke 321 verläuft eine innere Deckfalzrippe 327. Beide Enden sind L-förmig
geformt, wobei das kopfseitige Ende zur Außenkante der Unterseite der Auflagefläche
296 hin eine AbKröpfung 3271 aufweist und das fußseitige Ende in Richtung auf die
Deckfalzflanke 321 gerichtet ist und in der Wölbung des Deckfalzteiles ausläuft.
[0021] Im Fußfalzteil ist neben einer äußeren Fußfalzrippe 423 eine innere Fußfalzrippe
427 und dazwischen eine Fußfalznut 426 vorhanden.
[0022] Die äußere Fußfalzrippe 423 ist in einheitlicher Höhe vom Ausschnitt 486 bis zur
äußeren Deckfalzflanke 321 geführt. Die innere Fußfalzrippe 427 dagegen verläuft von
der plateauartigen Unterseite der Dichtfläche 481 in etwa gleichbleibender Stärke
bis zur inneren Deckfalzflanke 313, worauf sie bei gleichbleibender Scherbenstärke
höher wird und an ihrem Ende mit einer doppelten Abtreppung 4271 in der Wölbung der
äußeren Deckfalzflanke 321 endet. Die Abtreppung verbessert einerseits die Dichtheit
des Vierziegelecks, andererseits schafft sie die Anpassung der Eindeckung an die übereinander
befindlichen Dicht-und Auflageflächen.
[0023] Zur Versteifung des Ziegelmittelfeldes sind an der Unterseite der Flachdachpfanne
Stützrippen 622 und 624 angeordnet, die jeweils an ihrem fußseitigen Ende verjüngt
sind, um den Kopfspielraum zu ermöglichen.
[0024] Die Seitenverfalzung weist an der Ziegelunterseite eine Seitenrandrippe 521 auf,
die zum traufseitigen Ende hin eine Abschrägung 5211 besitzt und in Richtung des Ziegelmittelfeldes
über eine Abkröpfung 523 verfügt und in die innere Fußfalzrippe 427 mündet. Die Abkröpfung
umläuft mit Abstand die Unterseite der Dichtfläche 481 und dient dazu, eventuelles
Kondenswasser in die Kopffalznut 216 abzuleiten.
[0025] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch das Vier-Ziegeleck von miteinander in Reihen
verlegten erfindungsgemäßen Flachdachpfannen. Um die Ziegel voneinander unterscheiden
zu können, wurden die vier im Vier-Ziegeleck aufeinandertreffenden Falzziegel unterschiedlich
schraffiert und mit verschiedenen Bezugszeichen versehen. Der rechte untere Ziegel
trägt das Bezugszeichen 11, der linke untere 12, der rechte obere 13 und der linke
obere 14. Der Darstellung kann entnommen werden, daß im vorliegenden Fall bei der
Eindeckung der erfindungsgemäßen Flachdachpfannen die Dichtfläche 481 über der Auflagefläche
296 zu liegen kommt und sich hierbei ein dichter Verschluß im Vier-Ziegeleck, bei
dem sich vierfach überdeckenden, erfindungsgemäßen Flachdachpfannen ergibt. Es ist
deutlich zu erkennen, wie sich die Abkröpfung 3271 um das kopfseitige Ende der inneren
Seitenfalzrippe 517 herumwickelt.
[0026] Fig. 4 zeigt den Längsschnitt durch die Ziegel des Vier- Ziegelecks. Das Spiel x,
um das die Ziegel gegenseitig verschoben werden können, ist eingezeichnet. Im übrigen
ergibt sich aus der Darstellung der Eingriff der jeweiligen Verfalzungen.
[0027] Fig. 5 zeigt die Draufsicht auf das Vier-Ziegeleck. Es ist deutlich zu erkennen,
daß die Dichtfläche 481 des Ziegels 13 die Auflagefläche 296 des Ziegels 12 überdeckt.
Die Abbildung zeigt die Ziegel 11, 12 und 13. Der Ziegel 14 ist weggelassen, um die
Abbildung klarer zu gestalten. Die Kopffalzrippe 217 von Ziegel 12 ist bis zur Außenflanke
311 durchgezogen und weist an ihrem dargestellten rechten Ende die bereits erwähnte
Nase 219 auf, die die Dichtheit im Vierziegeleck erhöht. Der Dichtfläche 481 ist die
Rippe 484 vorgeordnet. Die Abbildung zeigt auch, daß der Ziegel 13 bezüglich des Ziegels
12 mit mittlerem Spiel a angeordnet ist. Auf Wunsch kann dieses Spiel soweit verringert
werden, daß der Fußteil des Ziegels 13 direkt am Kopfteil des_ Ziegels 12 anschließt
und sich die zwei Ziegel im Vierziegeleck berüh ren.
[0028] Andererseits ist es auch möglich, beim Ziehen der Ziegel 12 und 13 den Abstand in
Pfeilrichtung ungefähr auf das Maß 2a zu vergrößern.
1. Flachdachpfanne mit einer bei Verlegung eine Mehrfachüberdeckung bedingende Kopf-
und Seitenverfalzung, wobei letztere eine äußere Seitenfalzrippe mit einem am traufseitigen
Endbereich befindlichen Verriegelungszapfen aufweist, der über die Oberseite der äußeren
Seitenfalzrippe hinausragt und an dem sich in Richtung der Traufseite eine Dichtfläche
mit einem kurzen Rippenstück anschließt, dadurch gekennzeichnet , daß im Kopfdeckfalzeck
(29) eine Auflagefläche (296) im Bereich des Eckausschnittes (295) angeordnet ist,
die bei der Eindeckung von der Dichtfläche (481) im oberen Bereich des Fußseitenfalzecksausschnittes
(487, 486) über- oder unterdeckt wird.
2. Flachdachpfanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die innere Kopffalzrippe
(217) bis zum äußeren Ende der äußeren Deckfalzflanke (311) in annähernd gleicher
Höhe durchgeführt ist und ihr dort eine Nase (219) vorgeordnet ist.
3. Flachdachpfanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche
(296) mindestens gleich breit dem Seitenspielraum (Y+Z) ist und mindestens um die
eigene Scherbendicke gegenüber dem Scheitelpunkt (2161) der Kopffalznut (216) abgesenkt
ist und sich über den gesamten Eckausschnitt (295) erstreckt.
4. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet
, daß im Bereich des Kopfdeckfalzecks (29) nur ein Eckausschnitt (295) vorhanden ist.
5. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet
, daß eine innere Deckfalzrippe (327) an der Unterseite der Auflagefläche (296) eine hakenförmig nach außen gerichtete
Abkröpfung (3271) aufweist, die sich bis zur Außenkante erstreckt.
6. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet
, daß das Rippenstück (484) sich über die gesamte Länge der Dichtfläche (481) erstreckt.
7. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Fußfalzrippe (427) im Bereich der äußeren Deckfalzflanke (321) mindestens
eine Abtreppung (4271) aufweist.