[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hefteinrichtung für einen Blattstapel mit einem
durch eine Lochung des Blattstapels hindurchführbaren langgestreckten Verbindungselement,
insbesondere einer Schnur bzw. einem Bindfaden, und mit einer Klemmeinrichtung für
das Verbindungselement. Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine einfache leicht
zu bedienende und billige Heftvorrichtung zu schaffen. Die Erfindung besteht im wesentlichen
darin, daß die Klemmeinrichtung von einer, vorzugsweise kreisförmigen, Platte gebildet
ist, welche einen vom Rand der Platte ausgehenden, ungefähr senkrecht zum Rand stehenden
bis etwa zur Mitte der Platte reichenden ersten Schlitz für den Durchtritt des Verbindungselements
und einen von dem der Mündung des ersten -.Schlitzes gegenüberliegenden Rand der Platte
ausgehenden in spitzem Winkel zum Rand der Platte bzw. zur Tangente an den Rand stehenden
zweiten Schlitz aufweist, daß der durch den zweiten Schlitz und den Plattenrand begrenzte
spitzwinkelige Plattenteil nach einer Seite der Plattenoberfläche schräg aufgebogen
ist und daß der Rand der Platte an der der Aufbiegung gegenüberliegenden Oberfläche
derselben vom zweiten Schlitz über den spitzwinkeligen Plattenteil bis zum ersten
Schlitz abgeschrägt ist. Beim Heften von Blattstapeln wird das langgestreckte Verbindungselement,
beispielsweise die Schnur oder der Bindfaden, durch Löcher des Blattstapels hindurchgezogen.
An der Oberfläche des Blattstapels wird die Klemmeinrichtung aufgelegt und die Schnur
oder der Bindfaden wird in den ersten Schlitz eingeschoben. Da dieser Schlitz bis
etwa zur Mitte der Platte reicht, liegt damit die Schnur im Zentrum der Platte. Die
Schnur wird hierauf in den zweiten Schlitz eingeschoben. Da dieser im spitzen Winkel
zum Rand der Platte bzw. zur Tangente an diesen steht, gelangt die Schnur durch diesen
Schlitz zur Unterseite der Platte und kann entgegen dem spitzen Winkel an der Unterseite
der Platte zwischen Platte und Blattstapel eingezogen werden, worauf sie dann wieder
in den ersten Schlitz eingeschoben werden kann. Auf diese Weise ist bereits eine sichere
Klemmung der Schnur in der Klemmeinrichtung und damit ein Zusammenhalt des Blattstapels
erreicht. Die Klemmvorrichtung wird so auf den Blattstapel aufgelegt, daß der durch
den zweiten Schlitz und den Plattenrand begrenzte spitzwinkelige Plattenteil oben
liegt. Es ist dadurch leicht möglich, die Schnur oder den Bindfaden durch einfaches
Herumwickeln um die Klemmeinrichtung in den zweiten Schlitz einzuführen. Dadurch,
daß der Rand der Platte an der der Aufbiegung gegenüberliegenden Seite derselben vom
zweiten Schlitz über den spitzwinkeligen Plattenteil bis zum ersten Schlitz abgeschrägt
ist, wird es in einfacher Weise ermöglicht, die Schnur zwischen dem Blattstapel und
der am Blattstapel aufliegenden Oberfläche der Platte einzuziehen und zum ersten Schlitz
zu führen, um die Schnur endgültig festzulegen. Das Lösen der festgezogenen Klemmeinrichtung
ist dann wieder leicht möglich, indem dann eben die Schnur oder der Bindfaden in der
anderen Richtung um die Klemmeinrichtung herumgewickelt wird, wobei sie wieder aus
dem zweiten Schlitz austritt. Man kann nun die Schnur oder den Bindfaden auch aus
dem ersten Schlitz herausziehen, in welchem Falle die Hefteinrichtung völlig gelöst
ist. Beim Heften eines Blattstapels, insbesondere beim Heften eines Stapels von Endlosformularen
in Leporello-Faltung, ist aber nun oft der Stapel durch die Klemmeinrichtung teilweise
verdeckt. Man kann nun einfach die Schnur oder den Bindfaden im ersten Schlitz belassen,
um lediglich die Klemmeinrichtung so weit zu lockem, daß sie vom Blattstapel entfernt
wird und die Schrift lesbar wird. Hiebei hat das langgestreckte Verbindungselement
den Vorteil, daß es so weit gelockert werden kann, daß man die Blätter umdrehen kann,
ohne daß sie in Unordnung geraten, die sie ja durch das langgestreckte Verbindungselement
wie Schnur oder Bindfaden in ihrer Reihenfolge gehalten werden. Die Erfindung bietet
somit wesentliche Vorteile beim Heften, beim Lösen und beim Umblättem der Blätter
des Blattstapels oder des Endlosformulares. Wenn es sich darum handelt, die Blätter
umzublättem, so kann ohne weiteres die Schnur oder der Bindfaden wieder in gelockerter
Stellung an der Klemmeinrichtung festgeklemmt werden. Gemäß der Erfindung ist zweckmäßig
der zweite, den spitzwinkeligen Plattenteil begrenzende Schlitz unter ungefähr 60°
gegen die an den Plattenrand an der Stelle der Mündung des Schlitzes gelegte Tangente
geneigt. Eine solche Neigung dieses zweiten Schlitzes erleichtert das Einziehen der
Schnur in den Spalt zwischen Platte und Blattstapel. Es kann gemäß der Erfindung auch
der Plattenteil zwischen dem ersten Schlitz und dem abgeschrägten Plattenrand nach
der selben Seite aufgebogen sein wie der spitzwinkelige Plattenteil, so daß auch das
erste Einlegen der Schnur in den ersten Schlitz erleichtert wird. Gemäß der Erfindung
ist die Breite der Schlitze geringfügig kleiner als die Stärke des Verbindungselementes
bzw. der Schnur. Dadurch wird die Schnur in den Schlitzen besser geklemmt. Hiebei
sind gemäß der Erfindung zweckmäßig die Schlitze an ihrer Mündung aufgeweitet, wodurch
das Einführen der Schnur od.dgl. in die Schlitze, auch wenn sie geringfügig schmäler
sind als die Stärke der Schnur, erleichtert wird.
[0002] Für die Heftung eines Blattstapels sind meist zwei Löcher des Blattstapels durchsetzende
Schnüre und zwei Klemmvorrichtungen notwendig. Die Klemmvorrichtung kann aber gemäß
der Erfindung in vorteilhafter Weise auch von einer langgestreckten Schiene gebildet
sein, an deren vorzugsweise kreisförmig abgerundeten Enden der erste und der zweite
Schlitz ausgehend von den Längsseiten der Schiene angeordnet sind. In diesem Fall
genügt eine Schiene, welche an ihren Enden je eine Klemmvorrichtung trägt, und die
Ausbildung dieser Klemmvorrichtung als Schiene ist vorteilhaft in bezug auf eine stabile
Heftung. Da die Schlitze von den Längsseiten der Schiene ausgehen, so kann die Schnur
in die Klemmvorrichtungen in gleicher Weise eingelegt werden wie bei Ausbildung der
Klemmvorrichtung als kreisförmige Platte. Es ist hiebei vorteilhaft, wenn die Enden
der Schiene symmetrisch zu einer in der Mitte der senkrecht auf die Oberfläche derselben
stehenden Symmetrieachse ausgebildet sind, da dann einerseits das gleiche Werkzeug
für die Formgebung der beiden Enden der Schiene verwendet werden kann und da vor allem
die Schnur in die beiden an den Schienenenden ausgebildeten Klemmvorrichtungen im
gleichen Sinne in den zweiten Schlitz eingelegt werden kann und die Schnüre an den
beiden Enden der Schiene in den Spalt zwischen Schiene und Blattstapel eingezogen
werden kann.
[0003] Wenn die Klemmvorrichtung von einer kreisförmigen Platte gebildet ist, so kann gemäß
der Erfindung die Platte an der dem durch den zweiten Schlitz begrenzten spitzwinkeligen
Plattenteil gegenüberliegenden Seite wenigstens ein Loch aufweisen, dessen Durchmesser
größer ist als die Schlitzbreite. Dies ermöglicht noch eine andere Verwendung der
Klemmvorrichtung, wobei diese Klemmvorrichtung als Verschluß für eine Verschnürung,
beispielsweise von Paketen oder auch von Blattstapeln, dienen kann. Es wird durch
das Loch die Schnur hindurchgezogen und an der Platte festgelegt und es wird hierauf
das andere Ende der Schnur in analoger Weise in den ersten Schlitz eingelegt und durch
Einlegen in den zweiten Schlitz und nochmaliges Einlegen in den ersten Schlitz festgeklemmt.
[0004] Die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung ist für das Heften von Blattstapeln, insbesondere
von Stapeln von Endlosformularen in Leporello-Faltung, von besonderem Vorteil. Sie
kann aber auch in anderer Weise verwendet werden und kann beispielsweise auch als
Gürtelschließe dienen.
[0005] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert.
[0006] Fig. 1 zeigt eine Klemmvorrichtung mit kreisförmiger Platte in Draufsicht. Fig. 2
zeigt einen Schnitt nach Linie li-li der Fig. 1. Fig. 3 ist eine Ansicht in Richtung
des Pfeiles 111. Fig. 4 zeigt die Klemmvorrichtung an einem Blattstapel. Fig. 5 zeigt
eine von einer Schiene gebildete Klemmvorrichtung.
[0007] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3 ist die Klemmvorrichtung von einer kreisförmigen
Platte 1 gebildet. Diese Platte weist einen von ihren Rand ausgehenden ersten Schlitz
2 auf. An der gegenüberliegenden Seite der Platte ist ein zweiter Schlitz 3 vorgesehen,
welcher zu einer Tangente 4, welche an den Rand der Platte 1 an der Stelle der Mündung
dieses zweiten Schlitzes gelegt ist, in spitzem Winkel α steht. Der Winkel α beträgt
ungefähr 60°. Durch diesen zweiten Schlitz wird ein spitzwinkeliger Plattenteil 5
begrenzt, der an seiner Spitze 6 nach einer Seite der Platte aufgebogen ist.
[0008] Die Platte 1 wird, wie Fig. 4 zeigt, auf den Blattstapel 7 aufgelegt. Eine Schnur
8 (auch Bindfaden genannt) wird durch ein Loch der Lochung 9 des Blattstapels hindurchgezogen
und in den ersten Schlitz 2 eingelegt und bis zum Ende dieses Schlitzes geschoben,
in welcher Stellung sie ungefähr zentrisch die Platte 1 durchsetzt. Hierauf wird die
Schnur in den zweiten Schlitz 3 von oben eingelegt, was dadurch erleichtert ist, daß
die Spitze 6 des spitzwinkeligen Plattenteiles 5 nach oben abgebogen ist. Hierauf
wird die Schnur in den Spalt zwischen der Platte 1 und dem Blattstapel 7 eingezogen,
was dadurch erleichtert wird, daß die Platte an ihrer Unterseite eine Abschrägung
10 aufweist. Hierauf kann die Schnur 8 wieder von unten her in den ersten Schlitz
2 eingezogen werden. Die Breite der Schlitze ist etwas kleiner als die Stärke der
Schnur 8 und es kann daher bereits, wenn die Schnur in den zweiten Schlitz eingezogen
ist, eine Klemmung der Schnur erreicht werden. Die Schnur kann hierauf ohne weiteres
nochmals in den zweiten Schlitz 3 eingezogen werden und wieder an der Stelle der Abschrägung
10 in den Spalt zwischen der Platte 1 und dem Blattstapel 7 eingezogen werden.
[0009] Wie Fig. 1 zeigt, sind die Schlitze 2 und 3 an ihrer Übergangsstelle in den Umfang
der Platte 1 erweitert, wie mit 11 und 12 angedeutet ist. Wie Fig. 3 zeigt, kann am
Rand der Platte 1 an der Unterseite derselben eine Rille 17 vorgesehen sein, in welcher
die Schnur aufgenommen wird.
[0010] Wie Fig. 1 zeigt, weist die Platte 1 an ihrer dem spitzwinkeligen Plattenteil 5 gegenüberliegenden
Seite zwei Löcher 13 auf, deren Durchmesser größer ist als die Breite der Schlitze
2 und 3. Diese Löcher 13 ermöglichen das Durchziehen und das Festlegen eines Endes
der Schnur. Das andere Ende wird dann in der oben beschriebenen Weise in die Schlitze
2 und 3 eingeführt. Auf diese Weise kann die Klemmvorrichtung 1 auch zur Herstellung
einer Verschnürung dienen.
[0011] Fig. 5 zeigt die Ausbildung der Klemmvorrichtung als Leiste 14. Die Enden 15 der
Leiste sind abgerundet und bilden Klemmvorrichtungen in der im Zusammenhang mit Fig.
1 bis 3 beschriebenen Weise. Da die Schlitze 2 und 3 von den Längsseiten 16 der Leiste
14 ausgehen, kann die Klemmung der Schnur in der gleichen Weise erfolgen wie bei den
Klemmplatten nach Fig. 1, 2 und 3.
1. Hefteinrichtung für einen Blattstapel (7) mit einem durch eine Lochung (9) des
Blattstapels (7) hindurchführbaren langgestreckten Verbindungselement (8), insbesondere
einer Schnur bzw. einem Bindfaden, und mit einer Klemmeinrichtung (1) für das Verbindungsetement,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung (1) von einer, vorzugsweise kreisförmigen,
Platte gebildet ist, welche einen vom Rand der Platte (1) ausgehenden, ungefähr senkrecht
zum Rand stehenden bis etwa zur Mitte der Platte reichenden ersten Schlitz (2) für
den Durchtritt des Verbindungselementes (8) und einen von dem der Mündung des ersten
Schlitzes (2) gegenüberliegenden Rand der Platte ausgehenden in spitzem Winkel (α)
zum Rand der Platte bzw. zur Tangente (4) an den Rand stehenden zweiten Schlitz (3)
aufweist, daß der durch den zweiten Schlitz (3) und den Plattenrand begrenzte spitzwinkelige
Plattenteil (5) nach einer Seite der Plattenobeiiläche schräg aufgebogen ist und daß
der Rand der Platte an der der Aufbiegung gengenüberliegenden Oberfläche derselben
vom zweiten Schlitz (3) über den spitzwinkeligen Plattenteil - (5) bis zum ersten
Schlitz (2) abgeschrägt (Abschrägung 10) ist.
2. Hefteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite, den spitzwinkeligen
Plattenteil (5) begrenzende Schlitz (3) under einem Winkel (α) von ungefähr 60° gegen
die an den Plattenrand an der Stelle der Mündung des Schlitzes (3) gelegte Tangente
(4) geneigt ist.
3. Hefteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenteil
zwischen dem ersten Schlitz (2) und dem abgeschrägten Plattenrand (10) nach der selben
Seite aufgebogen ist wie der spitzwinkelige Plattenteil-(5).
4. Hefteinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der Schlitze (2, 3) geringfügig kleiner ist als die Stärke des Verbindungselementes
(8).
5. Hefteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlitze (2, 3) an ihrer Mündung (11, 12) aufgeweitet sind.
6. Hefteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5; dadurch gekennzeichnet, daß die
Platte (1) an der dem durch den zweiten Schlitz (3) begrenzten spitzwinkeligen Plattenteil
(5) gegenüberliegenden Seite wenigstens ein Loch (13) aufweist, dessen Durchmesser
größer ist als die Breite der Schlitze-(2, 3).
7. Hefteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie
von einer langgestreckten Schiene (14) gebildet ist, an deren vorzugsweise abgerundeten
Enden (15) der erste - (2) und der zweite (3) Schlitz ausgehend von den Längsseiten
(16) der Schiene (14) angeordnet sind.
8. Hefteinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (15) der
Schiene (14) symmetrisch zu einer in der Mitte der senkrecht auf die Oberfläche derselben
stehenden Symmetrieachse ausgebildet sind.