[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Formkörper zur mörtellosen Errichtung mauerartiger
Bauwerke wie Böschungssicherungen, Terrassenabstützungen, Gartenmauern, Beeteinfassungen
oder dergleichen.
[0002] Der Begriff "mörtellos" bedeutet in diesem Zusammenhang, daß das mauerartige Bauwerk
durch Nebeneinandersetzen und/ oder Aufeinandersetzen von Formkörpern ohne die Aufbringung
von zunächst breiartigem, danach erhärtendem Bindemittel, wie Zementmörtel, mit Kunststoffzusatz
versehene mörtelartige Masse, Klebermasse oder dergleichen, errichtet wird. Derartige
Bauwerke dienen der Außenanlagengestaltung, in erster Linie dort, wo Niveauunterschiede
des Erdreichs gestaltet und/oder gegen Erdreichabrutschungen gesichert werden müssen.
Derartige Bauwerke werden häufig kurz auch "Trockenmauern" genannt. Typische Beispiele
sind Böschungssicherungen, Terrassenabstützungen, Gartenmauern, Hochbeeteinfassungen,
Einfriedungen aller Art usw.
[0003] Bisher hat man sich bei derartigen Formkörpern bzw. Trockenmauern daraus mit derjenigen
Stabilität zufriedengeben müssen, die durch das Eigengewicht der Formkörper und der
Trockenmauer erreichbar war. Zuweilen hat man auch schon die untere und/oder die obere
Fläche der Formkörper mit Vor- und Rücksprüngen versehen, um gegenseitigen Verschiebungen
aufeinandergesetzter Formkörper vorzubeugen. Aber auch mit diesen Vorkehrungen läßt
die Stabilität der Trockenmauern noch sehr zu wünschen übrig. Es kommt erfahrungsgemäß
doch nach einiger Zeit zu zumindest optisch unschönen Verlagerungen oder sogar zum
Umkippen von Trockenmauerbereichen. Außerdem lassen sich oben und unten profilierte
Formköper auf automatisch arbeitenden Maschinen nicht oder nur mit Qualitätsabstrichen
herstellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Formkörper zu schaffen, mit dem sich
außerordentlich stabile Bauwerke mörtellos errichten lassen.
[0005] Zur Lösung-dieser Aufgabe ist der Formkörper erfindungsgemäß durch von oben nach
unten durchgehende Löcher zum Einsetzen von stabartigen Ankern bzw. Dübeln gekennzeichnet,
die übereinandergesetzte Formkörper quer zur Ankerrichtung zusammenhalten und/oder
der Formkörperverankerung im Erdreich dienen.
[0006] Die Anker sind vorzugsweise als Massivstäbe oder rohrartige Hohlstäbe ausgebildet.
Sie können aus praktisch beliebigem Material ausreichender Festigkeit bestehen, wobei
Metall und Kunststoff bevorzugt sind. Die Anker kön-
"nen sich durch sämtliche Formkörperlagen, also über die gesamte Höhe der Trockenmauer,
erstrecken, gegebenenfalls noch unten zur Verankerung ein Stück in das Erdreich ragen;
sie können aber auch jeweils nur zwei aufeinandergesetzte Formsteine zusammenhalten,
wobei dann eine Länge von etwa einer Formkörperhöhe bevorzugt ist, so daß sich jeder
Anker etwa zur Hälfte in den jeweils unteren und den jeweils oberen Formkörper hinein
erstreckt. Die Formkörper bestehen vorzugsweise aus Beton, Leichtbeton oder Ziegelmaterial.
Die mit den Formkörpern zu errichtenden Bauwerke sind in aller Regel relativ niedrig,
obwohl insbesondere bei einfach oder mehrfach abgestuft rückversetzten Bauwerken insgesamt
eine beträchtliche Höhe erreichbar ist. Die Formkörper sind vorzugsweise nur so groß,
daß sie manuell nach dem Baukastenprinzip durch Laien zu den Bauwerken zusammengesetzt
werden können, ohne daß besondere Hebezeuge erforderlich sind.
[0007] Die erfindungsgemäß ermöglichte Art der Verankerung der Formkörper bzw. des Bauwerks
im Erdreich mit Hilfe von durch die Formkörperlöcher hindurchgeschobenen Ankern ist
wesentlich einfacher auszuführen als beispielsweise eine Erdreichverankerung mit Betonbettung
oder dergleichen. Vorzugsweise bilden die Löcher der aufeinandergesetzten Formkörper
Kanäle, die durch die gesamte Bauwerkshöhe bzw. im Fall von Bauwerken mit Rückversatz
durch Teilhöhen des Bauwerks durchgehen.
[0008] Da die erfindungsgemäßen Formkörper mittels der Anker verschiebungsgesichert zusammengehalten
und gegebenenfalls mit dem Erdreich verankert sind, lassen sich ohne weiteres auch
geneigte Bauwerke hoher Stabilität errichten. Die erfindungsgemäßen Formkörper lassen
sich als Massenartikel auf automatischen Maschinen problemlos in hoher Qualität herstellen.
[0009] Vorzugsweise sind die Löcher so angeordnet, daß die Formkörper nicht nur praktisch
allseitig fluchtend aufeinandergesetzt werden können sondern auch ein Aufeinandersetzen
im sog. Verband möglich ist, also typischerweise ein Längsversatz der Formkörper in
der jeweils nächsten Lage im Verhältnis zu den Formkörpern der darunter befindlichen
Trockenmauerlage.
[0010] Vorzugsweise ist mindestens eins der Löcher des Formkörpers als schräg zur Längserstreckung
des Formkörpers verlaufendes Langloch ausgebildet, wobei --noch weiter bevorzugt -
jeder Formkörper mehrere Langlöcher in wechselnder Schrägverlaufsrichtung aufweist.
Auf diese Weise ist es problemlos möglich, auch in Längsrichtung der Formkörper bogenförmig
verlaufende Bauwerke zu errichten, wie weiter unten noch ausführlicher erläutert werden
wird.
[0011] Vorzugsweise sind die Formkörper an denjenigen Seiten, an denen sie in Längsrichtung
des Bauwerks fortschreitend aufeinander folgen, derart ausgebildet, daß sich ein formschlüssiges
Ineinandergreifen benachbarter Formkörper ergibt. Bevorzugte Gestaltungen in dieser
Richtung sind in den Ansprüchen 4 und 5 sowie bei den Ausführungsbeispielen angegeben.
Diese aneinanderanschlie- ßenden Formkörperseiten sind vorzugsweise so gestaltet,
daß sie eine gewisse Dichtung für das Erdreich bilden, damit dort das Erdreich nicht
in größerer Menge durchtritt, auch nicht bei starken Regenfällen.
[0012] Es ist bevorzugt, wenn die Länge der Formkörper im wesentlichen das n-fache der Breite
der Formkörper beträgt, wobei n = 1, 2, 3, 4 ... ist. Dies erleichtert die Ausbildung
von Bauwerksecken, aber auch das Setzen der Formkörper im Verband, wie bereits oben
angedeutet.
[0013] Man kann mindestens eine der Längsseiten des Formkörpers, nämlich die für die Vorderseite
des Bauwerks bestimmte, optisch ansprechend gliedern, beispielsweise durch vorgewölbte
oder vortretende Partien, zurückgewölbte oder ausgesparte Partien, reliefartige Gestaltung
oder dergleichen. Eine besonders ins Auge gefaßte Möglichkeit sind längliche Aussparungen,
die insbesondere etwa halb so lang wie die Breite des Formkörpers sind.
[0014] Man kann auch den Formkörper im mittleren Bereich seiner Länge mit verringerter Breite
ausführen. Diese Ausführungsmöglichkeit ist besonders für solche Formkörper geeignet,
die quer zur Längserstreckungsrichtung des Bauwerks gesetzt und zur, gegebenenfalls
zusätzlichen, Erdreichsverankerung genutzt werden, wie bei den Ausführungsbeispielen
noch näher erläutert werden wird.
[0015] Man kann ferner an einer Längsseite des Formkörpers mindestens einen Vorsprung und
an seiner anderen Längsseite mindestens einen Rücksprung vorsehen, vgl. Anspruch 9.
Diese Gestaltung ist besonders sinnvoll bei den genannten, quer zur Längserstreckungsrichtung
des Mauerwerks gesetzten Formkörpern, wie ebenfalls anhand der Ausführungsbeispiele
noch näher erläutert werden wird.
[0016] Die bereits angesprochene Ausgestaltung von Formkörperseiten zum gegenseitigen Ineinandergreifen
von in einer Lage benachbarten Formkörpern kann auch an einer Querseite und an einer
Längsseite bzw.' einem Teil einer Längsseite vorgenommen sein, so daß man eine Möglichkeit
der formschlüssigen Uber-Eck-Ansetzung erhält. Bevorzugte Möglichkeiten sind in Anspruch
10 und bei den Ausführungsbeispielen angegeben..
[0017] Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein mauerartiges, aus Formkörpern mörtellos
errichtetes Bauwerk aus den vorstehend in der grundsätzlichen Ausführung und in weitergebildeten
Ausführungen beschriebenen Formkörpern. Dieses ist erfindungsgemäß durch von oben
nach unten durchgehende Löcher Ln den Formkörpern und durch in Formkörperlöcher eingesetzte,
stabartige Anker gekennzeichnet, die übereinandergesetzte Formkörper quer zur Ankerrichtung
zusammenhalten und/oder der Bauwerksverankerung im Erdreich dienen. Diese Bauwerke
können mindestens auf einem Abschnitt ihrer Länge bogenförmig im Sinne der winkligen
Aneinandersetzung (gerader) Formkörper verlaufen. Bei dem Bauwerk können in Längsrichtung
des Bauwerks benachbarte Formsteine formschlüssig ineinandergreifen.
[0018] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann das Bauwerk mindestens in einer Bauwerkszwischenhöhe
einen Rückversatz quer zur Längserstreckungsrichtung des Bauwerks aufweisen. Vorzugsweise
sind jeweils an der Stelle des Rückversatzes ein oder mehrere Formsteine quer zur
Längserstreckungsrichtung des Bauwerks gesetzt, die mit stabartigen Ankern rückseitig
im Erdreich verankern sein können.
[0019] Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Bauwerk eines oder mehrere der vorstehend
im Zusammenhang mit den einzelnen Formkörpern abgehandelten Weiterbildungsmerkmale
aufweisen kann.
[0020] Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im folgenden anhand von zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Formkörper in Draufsicht;
Fig. 2 einen Eck-Formkörper in Draufsicht;
Fig. 3 einen Formkörper geringerer Länge in Draufsicht;
Fig. 4 einen längeren Formkörper in Draufsicht, der insbesondere als Erdreichverankerungs-Formkörper
quer zur Längserstreckungsrichtung des Bauwerks einsetzbar ist;
Fig. 5 einen Kurzanker in vereinfachter perspektivischer Darstellung;
Fig. 6 eine Querseitenausbildung des Formkörpers mit gerundetem Rücksprung in genauerer
Draufsichts-Darstellung;
Fig. 7 eine Querseitenausbildung des Formkörpers mit gerundetem Vorsprung in genauerer
Draufsichts-Darstellung;
Fig. 8 eine Draufsicht auf einen Abschnitt einer Trockenmauer, wobei Formsteine zweier
übereinandergesetzter Lagen dargestellt sind;
Fig. 9 eine vereinfacht dargestellte Frontansicht einer Trockenmauer aus Formkörpern;
Fig. 10 und Fig. 11 zwei unterschiedliche Lagen der Trockenmauer von Fig.9 in Draufsicht;
Fig. 12 eine Böschungssicherung in Seitenansicht.
[0021] Fig. 1 zeigt einen Formkörper, der in Draufsicht mit Ausnahme der weiter unten genauer
zu erläuternden Gestaltung der beiden Querseiten und der als Sichtseite dienenden,
einen Längsseite rechteckig ist. Ober- und Unterseite des Formkörpers 2 sind praktisch
glatt. Wenn man von den weiter unten genauer zu erläuternden Modifikationen an den
beiden Querseiten und an der einen Längsseite absieht, ist der Formkörper 2 dreimal
so lang wie breit, so daß er quasi aus drei in Draufsicht quadratischen Elementen
4 zusammengesetzt gedacht sein kann. Auf der Längsmittelachse 6 des Formkörpers 1
sind drei kreisrunde, von oben nach unten durch den Formkörper 2 hindurchgehende Löcher
8 angeordnet, und zwar jedes sozusagen im Mittelpunkt jedes Elements 4. Zwischen zwei
benachbarten Rundlöchern ist jeweils ein Langloch 10 vorgesehen, das ebenfalls von
oben nach unten durchgeht. Das in Fig.1 linke Langloch 10 verläuft von links unten
nach rechts oben schräg zur Längsmittelachse 6 und zwar unter einem Schrägverlaufswinkel
von etwa 30 bis 45°. Das in Fig.1 rechte Langloch 10 verläuft von links oben schräg
nach rechts unten, und zwar spiegelbildlich zum linken Langloch 10. Die Langlöcher
10 sind an den Enden durch Halbkreisbögen begrenzt und haben dazwischen ebene Begrenzungswände.
[0022] Wenn man an die Querseiten des Formkörpers 2 jeweils einen benachbarten Formkörper
mit dessen Querseite in gerader Linie ansetzt, wie in Fig. 1 rechts angedeutet, entsteht
eine Trockenmauerlage mit in deren Längsrichtung aneinandergesetzten Formkörpern 2.
Die daraufgesetzte Lage kann so angeordnet sein, daß gerade auf jedem Formkörper 2
ein weiterer Formkörper 2 ohne Längsversatz sitzt. Vorzugsweise ist jedoch ein Längsversatz
um eine oder um zwei Elementlängen vorgesehen, so daß sich ein Aufeinandersetzen im
Verband ergibt, was Fig.9 in der Frontansicht besser verdeutlicht. Gleichgültig ob
man einen Trockenmaueraufbau mit Längsversatz oder ohne Längsversatz der Formkörper
2 von Lage zu Lage vorsieht, kommen Rundlöcher 8 übereinander zu liegen. Durch die
so entstandenen Lochkanäle werden von oben Anker bzw. Dübel eingesetzt, die in Fig.
1 nicht eingezeichnet sind. Diese können durch die gesamte Trockenmauer von oben nach
unten hindurchgehen und sich vorzugsweise noch ein Stück in das Erdreich unterhalb
der untersten Trockenmauerlage zur Verankerung erstrecken. Diese Anker verhindern
eine Verlagerung der Formkörper 2 relativ zueinander, so daß eine Trockenmauer sehr
hoher Stabilität entsteht.
[0023] Man kann jedoch, wie Fig.8 veranschaulicht, die einzelnen Formkörper mit Knick in
der Längsverlaufsrichtung aneinandersetzen, so daß sich insgesamt ein bogenförmiger
Verlauf der rrockenmauer ergibt. In Fig.8 ist diese Möglichkeit kombiniert mit dem
Aufeinandersetzen der Formkörper 2 mit Länc3versatz in den einzelnen Lagen gezeigt.
Das in Fig. 8 ganz linke Rundloch 8 jedes Formkörpers 2 der oberen Trockenmauerlage
fluchtet mit dem ganz rechten Rundloch 8 de: Formkörpers .2 der darunter befindlichen
Trocken- mauerlage und mit weiteren Löchern in noch weiter darunterliegenden, nicht
eingezeichneten Trockenmauerlagen.
[0024] Das in Fig.8 rechte Langloch 10 kreuzt das entgegengesetzt schräg verlaufende Langloch
10 im darunterliegenden Formkörper 2, wobei ein diesen beiden Formkörpern 2 gemeinsamer
Kanal von etwa rhombusartigem Querschnitt entsteht. In den Rundlochkanal sowie in
den Kanal mit rhombusartigem Querschnitt ist jeweils von oben nach unten ein Anker
12 eingesetzt, der beim gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einem Metallrohr oder
einem Kunststoffrohr gebildet ist. Man erkennt, daß das Ausmaß des Abknickens der
Längserstreckungsrichtung der Trockenmauer in gewissen Grenzen wählbar ist, weil die
Langlöcher 10 übereinanderliegender Formkörper 2 entgegengesetzt schräg verlaufen
und sich auch bei etwas größerem oder etwas kleinerem Abknickungswinkel noch schneiden.
[0025] Man erkennt in Fig.1, unten, daß eine Längsseite 14 des Formkörpers 2 mit Aussparungen
16 versehen ist, die sich jeweils über die linke Hälfte der Länge eines Elements 4
erstrecken. Entsprechend ergeben sich drei vorstehende Bereiche 18, die sich jeweils
über die rechte Hälfte der Länge jedes Elements 4 erstrecken. Diese Aussparungen 16
und vorstehenden Bereiche 18 dienen beim gezeichneten Ausführungsbeispiel der optischen
Gliederung der Sichtfläche des Formkörpers 2 bzw. der Trockenmauer.
[0026] Anhand der Fig.6 und 7 soll jetzt die Gestaltung der Querseiten des Formkörpers 2
genauer beschrieben werden. Fig.6 zeigt eine Querseitenausbildung mit Rücksprung.
Diese Querseitenausbildung unterscheidet sich von der zugrundeliegenden, reinen Rechteckform
zunächst dadurch, daß ausgehend von der Längsmittelachse 6 des Formkörpers 2 jeweils
zu einer Längsseite 14 verlaufend eine Abschrägung 22 vorgenommen worden ist. Außerdem
ist ein kreiszylindrischer Rücksprung 24 symmetrisch zur Längsmittelachse 6 vorgenommen.
Der Radius beträgt R1 und ist so gewählt, daß von jeder Abschrägung 22 ein Eckabschnitt
26 stehen bleibt, der etwa 15 bis 40% der Länge jeder Abschrägung ausmacht. In Fig.7
erkennt man die Querseitenausbildung mit kreiszylindrischem Vorsprung 28, der ebenfalls
symmetrisch zur Längsmittelachse 6 liegt. Auch hier hat man Abschrägungen 22. Der
Radius R2 des Vorsprungs 28 ist etwas kleiner als R1, so daß die Länge der auch hier
vorhandenen Eckabschnitte 26 etwa gleich groß wie bei der Querseitenausbildung mit
Rücksprung ist. Man erkennt insbesondere in Fig. 1 und 8, daß der Vorsprung 28 eines
Formkörpers 2 ballig in einen Rücksprung 24 eines benachbart anschließenden Formkörpers
2 hineinpaßt und daß dennoch ein abknickendes Aneinandersetzen der Formkörper möglich
ist, wobei das Maximalausmaß des Abknickens durch den Winkel der Abschrägungen 22
gegeben ist. Wenn man das Maximalausmaß des Abknickens ausnutzt, kommen die auf der
Bogeninnenseite befindlichen Eckabschnitte 26 in Kontakt miteinander. Diese Eckabschnitte
26 oder, bei nicht ausgenutzter Maximalabknickung, der Kontakt zwischen Rücksprung
24 und Vorsprung 28 bilden eine Erdreichabdichtung.
[0027] Das Ausmaß des Rücksprungs 24 und das Ausmaß des Vorsprungs 28, jeweils gemessen
in der Längsmittelachse 6 bis zum Schnittpunkt der Abschrägungen 22, sind gleich.
[0028] Es versteht sich, daß man nach den Grundprinzipien der Erfindung auch Formkörper
2 gestalten kann, deren Länge allgemein das n-fache der Breite beträgt, wobei n =
1, 2, 3, 4, ... ist.
[0029] In Fig. 3 ist ein Formkörper 2 gezeichnet, dessen Länge, :on der beschriebenen Gestaltung
der Querseiten und der einen Längsseite abgesehen, so lang wie die Breite ist. lieser
Formkörper dient sozusagen der Auffüllung der einzelnen Lagen auf volle Länge bei
Aufeinandersetzen der einzelnen Lagen im Verband. Dieser Formkörper 2 hat lediglich
in der Mitte ein Rundloch 8 und kein Langloch 10.
[0030] In Fig.2 ist ein Eck-Formkörper 2 gezeichnet. Dieser hat, von nachstehend beschriebenen
Modifikationen abgesehen, eine rechteckige Grundform, die doppelt so lang,wie breit
ist; er hat also sozusagen zwei Grundelemente, wobei im Zentrum jedes Grundelements
ein Rundloch 8 und kein Langloch vorgesehen ist. Ein Rücksprung 24 befindet sich nur
an einer der beiden Querseiten des Formkörpers 2. Dieser Rücksprung 24 ist ähnlich
wie anhand der Fig.6 für einen Normalformkörper genauer beschrieben, wobei jedoch
über eine Hälfte der Querseite keine Abschrägung und über die andere Hälfte der Querseite
sozusagen eine Abschrägung 22 nach außen vorgenommen ist, so daß ein Eckabschnitt
26 in Form einer leicht vorspringenden Nase entsteht. Die an die beschriebene Querseite
an der einen Seite anschließende Längsseite ist nur auf der anschließenden Hälfte
so gestaltet wie beim Normalformkörper. Die andere Längsseite ist anschließend an
die Nase mit einer von dort allmählich nach außen laufenden Abschrägung 22' gestaltet,
die bis zur Hälfte dieser Längsseite geht. Die anschließende zweite Hälfte dieser
Längsseite ist mit einem kreiszylindrischen Rücksprung 24 versehen. Rechts und links
dieses Rücksprungs verbleiben Eckabschnitte 26, die nicht schräg, sondern in Längsrichtung
des Formkörpers 2 verlaufen.
[0031] Mit dem beschriebenen Eck-Formkörper 2 lassen sich im wesentlichen rechtwinklige
Richtungsänderungen der Trocker mauer bauen, wie Figuren 10 und 11 vor Augen führen.
Man erkennt in diesen Figuren, daß es hierzu erforderlich ist, den Eck-Formkörper
2 teilweise gewendet, also Unterseite oben liegend, zu verwenden, und den Eck-Formkörper
2 teilweise fluchtend mit dem gezeichneten Trockenmauerabschnitt und teilweise mit
seiner Längserstreckungsrichtung rechtwinklig zu diesem einzusetzen. Dabei kommt es
zu Anlegesituationen, bei denen Rücksprung 24 gegen Rücksprung 24 zeigt, und hierbei
dient:die Abschrägung 22' der Erdreichabdichtung. In Fig.10 und 11 sind Anker bzw.
Dübel 12 als schwarz ausgefüllte Kreise angedeutet.
[0032] In Fig.4 ist ein Formkörper 2 gezeichnet, der, abgesehen von nachfolgend zu beschreibenden
Details, viermal so lang wie breit ist und sozusagen in der Mitte jedes Elements ein
Rundloch 8 aufweist. Dieser Formkörper 2 ist besonders als Verankerungs-Formkörper
brauchbar, der quer zur Längserstreckung der Trockenmauer gesetzt wird, er kann auch
kürzer oder länger als gezeichnet sein.
[0033] Eine Querseite des Formkörpers 2 von Fig.4 ist mit Aussparung 16 und vorstehendem
Bereich 18 gebildet. Die Elemente 4 an den Enden sind jeweils an einer Längsseite
mit einem Vorsprung 28 gemäß dem anhand von Fig.7 erläuterten Prinzip und an der anderen
Längsseite mit einem Rücksprung 24 gemäß dem anhand von Fig.6 erläuterten Prinzip
versehen, wobei die beiden Vorsprünge 28 einer Längsseite des Formkörpers 2 und die
beiden Rücksprünge 24 der anderen Längsseite des Formkörpers 2 zugeordnet sind. Die
beiden mittleren Elemente 4 haben, hauptsächlich zur Gewichtseinsparung, eine geringere
Breite als ihrer Länge entsprechen würde. In Fig.5 erkennt man einen sog. Kurzanker
bzw. Kurzdübel 12, der maximal so lang ist, wie es einer Formkörperhöhe entspricht.
Dieser Anker 12 weist in der Mitte einen Kragen 30 auf. Dieser Anker 12 erstreckt
sich etwa hälftig von oben in ein Loch 8 bzw. 10 eines Formkörpers 2 und hälftig von
unten in ein Loch 8 bzw. 10 eines darübergesetzten Formkörpers 2. Der Kragen 30 sichert
die gewünschte Lage des Ankers 12.
[0034] Fig.12 veranschaulicht eine gesamte Böschungssicherung, wobei das gesamte Bauwerk
der Höhe nach aus insgesamt vier Teilen besteht, die relativ zueinander stufenweise
rückversetzt sind. Der unterste Teil besteht aus sechs Trockenmauerlagen, die im Verband
gesetzt sind. An den beiden Enden der obersten Trockenmauerlage ist jeweils ein Verankerungs-Formkörper
2 rechtwinklig zur Längserstreckungsrichtung der Trockenmauer gesetzt, der vorn mit
dem untersten Bauwerksteil fluchtet und hinten mittels eines durch sein hinterstes
Loch 8 tief in das Erdreich getriebenen Ankers 12 mit dem Erdreich 32 verankert ist.
Ein abdichtender Anschluß des Verankerungs-Formkörpers 2 an benachbarte Normal-Formkörper
2 ist durch die beschriebenen Vorsprünge 28 und Rücksprünge 24 möglich.
[0035] Der in der Höhe anschließende Bauwerksteil ist um zwei Formkörperbreiten zurückgesetzt
und ist links und rechts auf die Verankerungs-Formkörper 2 aufgesetzt. Ansonsten ist
der Aufbau gleich wie beim vorstehend- beschriebenen, ersten Bauwerksteil. Oben auf
dem zweiten Bauwerksteil sind wieder, wie bereits beschrieben, Verankerungs-Formkörper
2 vorgesehen.
[0036] Der dritte Bauwerksteil ist um drei Formkörperbreiten rückversetzt und hat nur drei
Trockenmauerlagen. Oben sind wiederum Verankerungs-Formkörper 2 vorgesehen. Der vierte
Bauwerkteil besteht nur noch aus einer Trockenmauerlage.
[0037] Bei jedem der vier Bauwerksteile bilden normale Rasenkantensteine, die flach auf
die oberste Trockenmauerlage auf
ge-legt sind, den Abschluß. Es ist möglich, jeweils die unterste Trockenmauerlage des
zweiten, dritten und vierten Bauwerkteils zwischen die Verankerungs-Formkörper 2 zu
legen. Es ist ferner möglich, entsprechend der Länge des Bauwerks bei jedem Rückversatz
mehr als zwei Verankerungs-Formkörper vorzusehen.
[0038] Die einzelnen Bauwerkteile sind mit Kurzankern zwischen den Trockenmauerlagen gezeichnet.
Es versteht sich, daß statt dessen auch durchgehende Anker 12 eingesetzt sein können,
die sich auch einstückig bis ins Erdreich 32 fortsetzen können.
[0039] Man erkennt schließlich, daß auf den Rückversatzniveaus Erdflächen freibleiben, die
für Bepflanzung genutzt werden können. Erforderlichenfalls können längere Verankerungs-Formkörper
2 durch Zusammenkoppeln mehrerer Verankerungs-Formkörper 2 mittels eines Ankers gebildet
werden.
[0040] Die beschriebenen Vorsprünge 28 und Rücksprünge 24 haben praktisch keine statische
Funktion, da die gegenseitige Lagefixierung der Formkörper 2 durch die Anker 12 geschieht.
Sie haben vielmehr primär die Funktion des Abdichtens gegen Herausfallen oder Herausschwemmen
von Erdreich, wobei außerdem ungeradliniger Trockenmauerverlauf möglich ist. Die Formkörper
2 können in Längserstreckungsrichtung der Trockenmauer mit gegenseitigen Lücken in
einfacher oder mehrfacher Elementlänge gesetzt werden, wobei diese Lücken durch eine
höhere Trockenmauerlage überbrückt werden.
1. Formkörper (2) zur mörtellosen Errichtung mauerartiger Bauwerke wie Böschungssicherungen,
Terrassenabstützungen, Gartenmauern, Beeteinfassungen oder dergleichen, gekennzeichnet
durch von oben nach unten durchgehende Löcher (8; 10). zum Einsetzen von stabartigen
Ankern (12), die übereinandergesetzte Formkörper (2) quer zur Ankerrichtung zusammenhalten
und/oder der Formkörperverankerung im Erdreich (32) dienen.
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eins der Löcher
als schräg zur Längserstreckung des Formkörpers (2) verlaufendes Langloch (10) ausgebildet
ist.
3. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Langlöcher (10)
mit wechselnder Schrägverlaufsrichtung vorgesehen sind.
4. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an seiner
einen Querseite ein, vorzugsweise gerundeter, Vorsprung (28) und an seiner anderen
Querseite ein, vorzugsweise gerundeter, Rücksprung (24) vorgesehen sind.
5. Formkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (28) einen
kleineren Krümmungsradius als der Rücksprung (24) hat.
6. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Länge, gegebenenfalls ohne Berücksichtigung des Vorsprungs (28) und des Rücksprungs
(24), etwa das n-fache seiner Breite beträgt, wobei n = 1, 2, 3, 4 ... ist.
7. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch mindestens eine
längliche Aussparung (16) an seiner einen Längsseite (14), die vorzugsweise etwa halb
so lang wie die Breite des Formkörpers (2) ist.
8. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Breite im mittleren Bereich seiner Länge verringert ist (Fig.4).
9. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an seiner
einen Längsseite (14) mindestens ein, vorzugsweise gerundeter, Vorsprung (28) und
an seiner anderen Längsseite mindestens ein, vorzugsweise gerundeter, Rücksprung (24)
vorgesehen sind (Fig.4).
10. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an seiner
einen Querseite (20) ein Vorsprung (28) oder ein Rücksprung (24) und an seiner einen
Längsseite (14) ein Vorsprung (28) oder ein Rücksprung (24) vorgesehen sind.
11. Mauerartiges, aus Formkörpern (2) mörtellos errichtetes Bauwerk wie Böschungssicherung,
Terrassenabstützung, Gartenmauer, Beeteinfassung oder dergleichen, gekennzeichnet
durch von oben nach unten durchgehende Löcher (8; 10) in den Formkörpern (2) und durch
in Formkörperlöcher (8; 10) eingesetzte, stabartige Anker (12), die übereinandergesetzte
Formkörper (2) quer zur Ankerrichtung zusammenhalten und/oder der Bauwerksverankerung
im Erdreich (32) dienen.
12. Bauwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper (2) mindestens
in einem Abschnitt der Bauwerkslänge bogenförmig aneinandergesetzt sind (Fig.8).
13. Bauwerk nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß in Längsrichtung
des Bauwerks benachbarte Formsteine (2) formschlüssig ineinandergreifen.
14. Bauwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
in einer Zwischenhöhe des Bauwerks ein Rückversatz quer zur Längserstreckungsrichtung
des Bauwerks vorgesehen ist, wobei vorzugsweise dort quer zur Längserstreckungsrichtung
des Bauwerks gesetzte Formkörper (2) mit stabartigen Ankern (12) rückseitig im Erdreich
(32) verankert sind.