[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Sicherstellung der Trennung von Gasströmen
unterschiedlicher Atmosphäre, insbesondere in verschiedenen Abschnitten eines Ofens.
[0002] Es gibt zahlreiche Anwendungsbereiche, bei denen Gasströme bestimmter Atmosphäre
dauerhaft voneinander getrennt geführt werden müssen. Beispielsweise bei der Wärmebehandlung
beziehungsweise dem Brennen von Materialien in Öfen durchläuft das Gut Zonen, in denen
die Verbrennungsgase eine unterschiedliche Zusammensetzung aufweisen, und/oder in
einem Ofen ist sicherzustellen, daß Zonen bestimmter Gasatmosphäre stets voneinander
getrennt sind, um durch die Führung des Pyroprozesses bestimmte Materialeigenschaften
des zu brennenden Gutes zu erhalten.
[0003] Stellvertretend für alle anderen Anwendungsbereiche wird das Problem des Atmosphärentrennung
in keramischen Durchlauf-Ofen genannt, beispielsweise beim Porzellan-Glattbrand.
[0004] Dabei wird der tunnelförmig gestaltete Ofen beispielsweise in zwei Zonen unterschiedlicher
Gasatmosphäre unterteilt, die sogenannte Aufheiz- oder Reinigungszone, an die sich
in Transportrichtung des Gutes die Reduktionszone anschließt.
[0005] Während in der Aufheiz- beziehungsweise Reinigungszone eine stark oxidierende Atmosphäre
eingestellt wird, zeichnet sich die Reduktionszone durch ihre reduzierende Atmosphäre
aus, aufgrund der insbesondere eine Reduktion der Eisenionen erreicht und damit eine
Verfärbung des Brenngutes verhindert werden kann.
[0006] Das Problem stellt hier der Übergang von der Reinigungs- zur Reduktionszone dar.
Aufgrund der gegen die Transportrichtung des Brenngutes gerichteten Strömung der Verbrennungsgase
in der Reduktionszone werden diese auch in die der Reduktionszone vorgelagerte Reinigungszone
geführt (in Transportrichtung des Brenngutes gesehen), so daß keine exakte Trennung
möglich ist. Hinzu kommt, daß bei konventionellen Öfen der genannten Art die Temperatur
im oberen Bereich des Ofenkanals stets etwas höher ist als im unteren Bereich. Da
der Übergang von der Aufheiz- zur Reduktionszone aber bei einer bestimmten Temperatur
erfolgen soll, ist auch aus diesem Grund eine scharfe Trennung der oxidierend von
der reduzierend gefahrenen Zone nicht möglich; vielmehr zieht sich stets eine "Reduktionsfahne"
in die oxidierend geführte Aufheizzone, wodurch Qualitätseinbußen des zu brennenden
Gutes auftreten.
[0007] Die beschriebenen Probleme bei der Trennung unterschiedlicher Atmosphären stellen
sich aber nicht nur bei Öfen, insbesondere Industrieöfen, sondern überall dort, wo
Gasströme unterschiedlicher Eigenschaften voneinander getrennt geführt werden müssen.
[0008] Die Erfindung soll nun eine Lösung zur Atmosphärentrennung in Hohlräumen, insbesondere
in Öfen anbieten, wobei die unterschiedlichen Atmosphären möglichst entlang einer
definierten Ebene getrennt geführt werden können, und zwar auch dann, wenn es sich
um strömende Medien handelt.
[0009] Die Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 beschrieben. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind durch die folgenden Unteransprüche, vorteilhafte Anwendungsformen
durch die Merkmale der Patentansprüche 23 und 24 beschrieben. Das erfindungsgemäße
Verfahren i'st durch die Merkmale der Patentansprüche 25 und 26 beschrieben.
[0010] Mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung ist es möglich, die Verbrennungsgase des
einen Ofenabschnitts mit einer bestimmtem Atmosphäre gezielt zu führen, und zwar so,
daß sie anschließend in einer zur ursprünglichen Strömungsrichtung unterschiedlichen
Strömungsrichtung wieder in den ersten Ofenabschnitt rückgeführt werden, wobei die
rückgeführten Gase vorzugsweise in einem Winkel von etwa 90 Grad und damit quer zur
ursprünglichen Strömungsrichtung in den Ofen zurückgegeben werden. Die erfindungsgemäße
Einrichtung wirkt damit praktisch als "Strömungsbremse", als "Trennvorhang" zu einem
zweiten und möglicherweise weiteren Ofenabschnitten, in denen andere Atmosphären herrschen.
[0011] Häufig wird sich ein Winkel von 90 Grad als besonders vorteilhaft herausstellen,
unter Umständen wird es aber auch Anwendungsbereiche geben, in denen die Gase mit
einer zur ursprünglichen Strömungsrichtung entgegengesetzten Strömungskomponente rückgeführt
werden.
[0012] In einem konstruktiv besonders einfachen Lösungsvorschlag wird der Abzug und die
Rückführung des Gases in einem Ofenabschnitt bestimmter Gaszusammensetzung über einen
von diesem Ofenabschnitt verlaufenden Abzugskanal erreicht, der in einen Rückführkanal
mittelbar oder unmittelbar einmündet, wobei zur Unterstützung der Strömung durch diese
Kanäle ein Schornstein zwischengeschaltet ist, der für einen entsprechenden "Sog"
sorgt. Dabei ist vorteilhaft, wenn zusätzlich ein Gebläse im Kanalweg angeordnet ist.
[0013] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß am Eintritt des Rückführkanals in
den betreffenden Ofenabschnitt Hochgeschwindigkeitsbrenner vorgesehen sind, die als
Injektorbrenner ausgebildet bzw. angeordnet sind. Aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeit
der Brennerflamme werden dann die im Rückführkanal befindlichen Verbrennungsgase angesaugt,
mitgerissen und in den Ofenraum zurückgeführt sowie gleichzeitig nachverbrannt. Der
dabei enstehende Sog führt dazu, daß immer mehr Verbrennungsgase aus dem Rückführkanal
bzw. dem vorgelagerten Abzugskanal, und letztendlich damit aus dem Ofen abgezogen
und in einer zur ursprünglichen Strömungsrichtung versetzten Richtung in den Ofen
zurückgeführt werden.
[0014] Dabei befindet sich die gesamte Einrichtung im Bereich des einen Ofenabschnittes
mit der definierten Gasatmosphäre, aber unmittelbar vor dem anderen Ofenabschnitt
mit unterschiedlicher Atmosphäre.
[0015] Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, daß mehrere Abzugs- und Rückführkanäle
vorgesehen sind, die in einen zwischengeschalteten Sammelkanal verlaufen, wobei in
den einzelnen Kanälen Schieber vorgesehen sein können, um die durchströmende Gasmenge
einstellen zu können.
[0016] Durch den Einsatz der Injektorbrenner kann erfindungsgemäß sowohl ein Ansaugen der
Verbrennungsgase, wie auch deren anschließende Nachverbrennung erreicht werden. Durch
die Rückführung, vorzugsweise senkrecht zur ursprünglichen Strömungsrichtung, wird
erreicht, daß im Ofenkanal entgegen der Transportrichtung des Gutes nachströmende
Verbrennungsgase gestoppt werden, so daß diese nicht mehr in den benachbarten Ofenabschnitt
mit anderer Ofenatmosphäre eindringen können.
[0017] Um die Trennung der unterschiedlichen Atmosphären in den unmittelbar benachbarten
Ofenabschnitten weiter zu optimieren, sieht die Erfindung den Einsatz von den Ofenquerschnitt
vermindernden Trennwänden vor.
[0018] Beispielsweise bei einem Porzellan-Glattbrandofen können diese von der Decke verschiebbar
in den Ofenkanal vorgesehen werden, und zwar im Bereich der Reduktionszone unmittelbar
vor der Oxidationszone (entgegen der Transportrichtung des Gutes gesehen). Die Injektorbrenner
sind dann wiederum vor der oder den Trennwänden angeordnet, so daß die "Strömungsbremse"
vor der oder den Trennwänden aufgebaut wird (jeweils wiederum entgegen der Transportrichtung
des Gutes gesehen).
[0019] Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Einrichtung kann, insbesondere bei großen Strömungsgeschwindigkeiten
der Verbrennungsgase im Ofen, noch weiter verbessert werden, indem verschiedene dieser
Trennwände im Abstand zueinander und die Injektorbrenner in den Ofenseitenwänden sich
jeweils gegenüberliegend zwischen den einzelnen Trennwänden angeordnet werden. Es
werden so quasi "Kammern" ausgebildet, in denen durch die Injektorbrenner jeweils
eine senkrecht zur Transportrichtung des Gutes verlaufende Strömung herrscht. Der,
entgegen der Transportrichtung des Gutes gesehen, verlaufende Gasstrom des einen Ofenabschnittes
wird so durch mehrere, hintereinander angeordnete "Strömungsbremsen" gestoppt.
[0020] Überschüssige Verbrennungsgase können über einen von einem oder mehreren der Kanäle
aus verlaufenden Schornstein abgezogen werden.
[0021] In bestimmten Anwendungsbereichen reicht unter Umständen der Restsauerstoff der umgelenkten
Verbrennungsgase des einen Ofenabschnittes aus, die Injektorbrenner zu feuern, d.
h., daß in diesem Fall keine weiteren Brenngase mehr zugeführt werden müssen.
[0022] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann an der Trennstelle zwischen den Bereichen
unterschiedlicher Gasatmosphäre eine Gas-Meßeinrichtung vorgesehen werden, die auf
einen bestimmten Soll-Wert eingestellt ist und bei dessen Über-/Unterschreiten eine
Regelung der Schieberpositionen, Brennereinstellung oder Trennwandpositionen veranlaßt.
[0023] Die Erfindung ermöglicht es, mit äußerst einfachen Maßnahmen eine wirksame Trennung
verschiedener Gasatmosphären zu erreichen. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist so
gestaltet, daß sie ohne weiteres auch in bereits bestehenden Anlagen nachträglich
eingebaut werden kann. Aufgrund der verbesserten Trennung der verschiedenen Abschnitte
unterschiedlicher Gasatmosphären wird eine Verbesserung der Produktqualität des zu
brennenden Gutes erreicht.
[0024] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0025] Dabei zeigen:
Figur 1: schematisch einen Längsschnitt durch einen Tunnelofen zum Glattbrand von
Porzellan mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
Figur 2: einen Querschnitt entlang der Linie 1 - 1 in Figur 1
[0026] Der in der Zeichnung dargestellte Ofen ist ein Tunnelofen zum Glattbrand von Porzellan,
dessen Ofenkanal 10 vom Boden 11, den Seitenwänden 12, 13 sowie der darüber angeordneten
Decke 14 umschlossen ist. Die einzelnen Ofenwagen (nicht dargestellt) mit dem darauf
angeordneten zu brennenden Gut werden, ausgehend vom Ofeneintritt, durch den Ofenkanal
10 zum gegenüberliegenden Ofenaustritt geführt, wobei die Transportebene des Gutes
in Figur 1 durch die mit 16 dargestellte Linie gekennzeichnet ist.
[0027] Das Gut durchläuft den Ofenkanal 10 in der Darstellung gemäß Figur 1 von links nach
rechts, wobei die Aufheiz- bzw. Reinigungszone 19 bis zu der vertikalen gestrichelten
Linie 18 verläuft, an die sich die Reduktionszone 17 anschließt. Die erfindungsgemäße
Einrichtung zur Trennung dieser beiden Zonen 17,19 unterschiedlicher Atmosphäre ist
im Bereich der Reduktionszone 17, unmittelbar vor Beginn der Aufheizzone 19 angeordnet.
Ihre Anordnung ergibt sich besonders gut aus Figur 2, die durch die strichpunktierte
Mittellinie getrennt zwei hälftige Querschnitte durch den Ofen zeigt, wobei die beiden
Schnitte an entlang des Ofenkanals versetzten Stellen genommen sind.
[0028] In der rechten Hälfte der Figur 2 ist zu erkennen, daß, ausgehend vom Deckengewölbe
21,ein Abzugskanal 22 vorgesehen ist, der vertikal nach oben in der Decke 14 verläuft.
[0029] Im Abstand vom Übergang des Ofenkanals 10 zum Abzugskanal 22 ist ein horizontaler
Schieber 23 angeordnet, und zwar so, daß er zur Querschnittsverminderung bzw. Absperrung
des Abzugskanals 22 in diesen verfahrbar ist.
[0030] Anstelle des Schiebers 23 kann selbstverständlich auch jedes andere Mittel zur Querschnittsverminderung
bzw. zum Verschließen des Abzugskanals 22 vorgesehen sein.
[0031] In der Decke 14 oberhalb des Schiebers 23 geht der vertikale Abschnitt des Abzugskanals
22 dann über einen Krümmer in einen horizontalen Abschnitt über, der in einen in Transportrichtung
des zu brennenden Gutes verlaufenden Abgassammelkanal 24 übergeht.
[0032] In Transportrichtung des Gutes versetzt verläuft dann, wie in der linken Hälfte der
Figur 2 dargestellt, ausgehend vom Abgassammelkanal 24 ein horizontaler Abschnitt
eines Rückführkanals 25, der etwa in der Mitte zwischen Ofenaußenwand 12a und linker
Ofenkanalinnenwand 10a über einen Krümmer vertikal nach unten verläuft.
[0033] Entlang des vertikalen Abschnittes ist etwa auf der gleichen Höhe wie der Schieber
23 ein weiterer Schieber 26 gleicher Bauart und gleicher Funktion angeordnet.
[0034] Der vertikale Abschnitt des Rückführkanals 25 endet im oberen Bereich des Ofenkanals
10 unmittelbar an dem als Injektorbrenner ausgebildeten Hochgeschwindigkeitsbrenner
15. Dieser ist gemäß Figur 2 in der linken Ofenseitenwand 12 horizontal angeordnet
und zwar, vom Boden 11 aus gesehen, in der oberen Hälfte des Ofenkanals 10.
[0035] Gegenüber dem Hochgeschwindigkeitsbrenner 15 ist spiegelsymmetrisch ein weiterer
Hochgeschwindigkeitsbrenner 15 angeordnet, der in gleicher Weise über eine Rückführleitung
25 mit zwischengeschaltetem Schieber 26 an den Abgassammelkanal 24 angeschlossen ist.
[0036] Wie sich insbesondere Figur 1 entnehmen läßt, sind die sich paarweise gegenüberliegenden
Brenner 15 in Transportrichtung des Gutes im Abstand zueinander angeordnet, wobei
zwischen den Brennern 15 sogenannte Schotten 28 angeordnet sind. Bei den Schotten
handelt es sich um quer zur Transportrichtung des Gutes verlaufende, von der Ofendecke
14 her vertikal in den Ofenkanal 10 des Ofens einführbare Schieber, deren Seitenkanten
mit, gegebenenfalls geringem Abstand vor den Ofenseitenwänden 12, 13 enden. Die Schotte
28 haben im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Rechteckform und sind höhenverstellbar,
d.h. mehr oder weniger tief in den Ofenkanal 10 hinein angeordnet. Durch die Schotten
28 wird die Reduktionszone 17 im Bereich der erfindungsgemäßen Einrichtung und damit
im Bereich vor der Aufheizzone 19 quasi in einzelne Kammern unterteilt.
[0037] Wie Figur 1 weiter zu entnehmen ist, schließt sich an den Abgassammelkanal 24 nach
oben hin ein Schornstein 29 an, dessen Querschnitt durch eine im Schornsteinweg angeordnete
Schieber- oder Ventileinrichtung 30 einstellbar ist.
[0038] Die Wirkungsweise einer erfindungsgemäßen Einrichtung ist wie folgt.
[0039] Während die Transportrichtung des zu brennenden Gutes gemäß Figur 1 von links nach
rechts gegeben ist, werden die Gase im Bereich der Reduktionszone 17 entgegen der
Transportrichtung des Gutes geführt. Die vor dem ersten (entgegen der Transportrichtung
des Gutes gesehen) Schott 28 befindlichen Verbrennungsgase werden über den davor (wiederum
entgegen der Transportrichtung des Gutes gesehen) angeordneten Abzugskanal 22 in den
Abgassammelkanal 24 angesaugt. Die Saugwirkung resultiert dabei aus der Wirkung des
Schornsteins 29 und/oder der Injektorwirkung der Hochgeschwindigkeitsbrenner 15, deren
Anordnung auch bewirkt, daß die über den Abzugskanal 22 in den Abgassammelkanal 24
angesaugten Gase anschließend weiter über den oder die Rückführkanäle 25 zu den Brennern
15 geführt, dort mitgerissen und in den Ofenraum zurückgeführt und dabei gleichzeitig
nachverbrannt werden. Der ständige durch die Injektorbrenner 15 bedingte Sog führt
dazu, daß immer mehr Verbrennungsgase aus dem Rückführkanal 25 bzw. aus dem vorgelagerten
Abzugskanal 22, und letztendlich damit aus dem Ofenkanal 10 über die Abzugskanäle
22 abgezogen und in einer
2ur ursprünglichen Strömungsrichtung (entgegen der Transportrichtung des Gutes) versetzten
Richtung in den Ofen zurückgeführt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ergibt
sich aufgrund der Anordnung der Brenner 15 eine zur ursprünglichen Strömungsrichtung
der Verbrennungsgase um 90° versetzte Rückführung, wodurch eine Art Strömungsbremse
aufgebaut wird. Dazu trägt verstärkt unter anderem auch das Merkmal bei, daß jeweils
zwei Hochgeschwindigkeitsbrenner 15 paarweise gegenüberliegend im Ofenkanal 10 angeordnet
sind, so daß ihre Strömungsrichtung gegeneinander gerichtet ist und zu einer Verwirbelung
im Ofen senkrecht zur ursprünglichen Transportrichtung der Verbrennungsgase führt.
Unterstützt wird die "Strömungsbremse" durch die Anordnung der Schotten 28, die als
eine Art Staukörper sich der ursprünglichen Gasströmung entgegenstellen.
[0040] Grundsätzlich würde die Anordnung eines Abzugskanals 22 und Rückführung der so abgezogenen
Verbrennungsgase in einer zur ursprünglichen Transportrichtung der Verbrennungsgase
vorzugsweise senkrechten Richtung genügen, die erfindungsgemäße Wirkung einer Strömungsbremse
zur Trennung der unterschiedlichen Atmosphären zur erreichen. Bevorzugt wird jedoch
eine Ausführungsform wie sie in der Zeichnung dargestellt ist, bei der mehrere dieser
Strömungsbremsen hintereinander angeordnet sind, wobei zusätzliche Regelungs- und
Steuermöglichkeiten vorgesehen sind. Durch die Verfahrbarkeit der Schotten 28 und
die Anordnung von Schiebern 23,26,30 in den Abzugskanälen 22, dem Abgassammelkanal
24 sowie den Rückführkanälen 25 kann sowohl die Menge der abgezogenen und zurückgeführten
Verbrennungsgase als auch der Ort der Rückführung eingestellt werden.
[0041] Dabei wird es Anwendungsfälle geben, bei denen beispielsweise die Verstellung der
Schotten 28 durch in den Innenraum des Ofenkanals zwischen zwei Schotten hineinragende
Sauerstoffmeßfühler regelbar ist. Ebenso können neben den Rückführkanälen 25 auch
zwischen den einzelnen Schotten 28 zusätzliche Abzugskanäle 22 angeordnet werden.
[0042] Anstelle der vertikal verfahrbaren Schotten 28 können auch horizontal zum Ofenkanal
verfahrbare Schieberplatten Verwendung finden, die gegebenenfalls in unterschiedliche
Segmente unterteilbar und beweglich sind.
[0043] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung wird erreicht, daß keine Gasfahnen mehr aus
der Reduktionszone 17 in die Aufheiz- bzw. Reinigungszone 19 gelangen können, diese
vielmehr scharf voneinander getrennt werden können, so wie dies zur Erzielung bestmöglicher
Qualitäten gewünscht wird. Im Rahmen der Erfindung sind weitere Abwandlungsformen
möglich, ohne den Kerngedanken der Erfindung zu verlassen. So können beispielsweise
anstelle der als Injektorbrenner ausgebildeten Hochgeschwindigkeitsbrenner 15 auch
andere Brenner Verwendung finden; unter Umständen müssen dann aber beispielsweise
durch Gebläseanordnungen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um ein Ansaugen der
Verbrennungsgase vom Abzugskanal 22 sicherzustellen. Darüber hinaus können die Brenner
15 auch in unterschiedlicher Ausrichtung zur ursprünglichen Gasführung angeordnet
werden, beispielsweise auch mit Strömungskomponenten entgegen der ursprünglichen Strömungsrichtung.
[0044] Die erfindungsgemäße Einrichtung bietet den Vorteil, daß sie auch in bestehenden
Ofenanlagen nachgerüstet werden kann.
[0045] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Komnation für
die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
1. Einrichtung zur Sicherstellung der Trennung von Gasströmen unterschiedlicher Atmosphäre,
insbesondere in verschiedenen Abschnitten (17,19) eines Ofens, gekennzeichnet durch
Mittel (22,24,25) zum Abführen mindestens eines Teils des Gasstromes eines ersten
Ofenabschnitts (17) unmittelbar vor dem anderen, zweiten Ofenabschnitt (19) und zumindest
teilweisen Rückführung in den ersten Ofenabschnitt (17) mit einer zur ursprünglichen
Strömungsrichtung unterschiedlichen Strömungsrichtung.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der der in den ersten Ofenabschnitt (17) rückführbare
Gasstrom in einem Winkel von 90 + 20 Grad zur ursprünglichen Strömungsrichtung einleitbar
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Mittel (22,24,25) zum Ab- beziehungsweise
Rückführen des einen Gasstromes mindestens je einen Abzugs-(22) und Rückführkanal
(25) sowie eine Einrichtung zur Unterstützung des Durchtransportes des Gasstromes
(15,29) aufweisen.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, bei der Abzugs- (22) und Rückführkanal (25) jeweils
unmittelbar ineinander übergehen.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, bei der Abzugs- (22) und Rückführkanal (25) getrennt
ausgebildet sind und in einen oder mehrere zwischengeschaltete Sammelkanal (kanäle)
(24) einmünden.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei der die Einrichtung (15,29) zur
Unterstützung des Durchtransportes des Gasstromes einen Schornstein (29) umfaßt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, bei der der Schornstein (29) vom Sammelkanal (24)
aus verläuft.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,bei der die Einrichtung (15,29) zur
Unterstützung des Durchtransportes des Gasstromes einen oder mehrere Hochgeschwindigkeitsbrenner
(15) umfaßt, die als Injektorbrenner ausgebildet beziehungsweise angeordnet sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, bei der der oder die Hochgeschwindigkeitsbrenner (15)
jeweils am Eintritt des Rückführkanals (25) in den ersten Ofenabschnitt (17) in diesen
gerichtet angeordnet ist (sind).
10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, bei der die Brennerdüse(n) im wesentlichen
senkrecht zur ursprünglichen Strömungsrichtung des umgelenkten Gasstromes in den Ofenraum
(10) gerichtet ofenwandseitig ange- - ordnet ist (sind).
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei der jeweils zwei Hochgeschwindigkeitsbrenner
(15) paarweise in sich gegenüberliegenden Ofenwänden (12,13) und mit ihren Brennerdüsen
gegeneinander gerichtet fluchtend oder höhen- und/oder seitenmäßig versetzt angeordnet
sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei der jeweils ein Rückführkanal
(25) zu beziehungsweise von jedem Hochgeschwindigkeitsbrenner (15) hin- beziehungsweise
wegführt.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, bei der die Einrichtung zur Unterstützung
des Durchtransportes des Gasstromes ein Gebläse umfaßt.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, bei der der oder die Abzugskanal
(kanäle) (22) als Stichkanal (kanäle) vom Deckenbereich (14) des Ofenkanals (10) aus
verläuft (verlaufen).
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 14, bei der mehrere Abzugs- und Rückführkanäle
(22,25) im Abstand zueinander in Richtung des ursprünglichen Gasstromes hintereinander
angeordnet sind.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, bei der die Rückführkanäle (25) in die Seitenwände
des Ofenraumes (10) einmünden.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 16, bei der zwischen den hintereinander
angeordneten Abzugs-(22) und/oder Rückführkanälen (25) sich quer über den Ofenraum
(10), den Ofenquerschnitt vermindernde Trennwände (28) erstrecken.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, bei der die Trennwände (28) aus einzelnen Segmenten
bestehen.
19. Einrichtung nach Anspruch 17 oder 18; bei der die Trennwände (28) und/oder Segmente
in und aus dem Ofenraum (10) verschiebbar angeordnet sind.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 19, bei der die Abzugs- (22) und/oder
Rückführ- (25) und/oder Sammelkanäle (24) mit Einrichtungen (23,26,30) zur Querschnittsverminderung
versehen sind.
21. Einrichtung nach Anspruch 20, bei der die Einrichtungen (23,26,30) zur Querschnittsverminderung
in die Kanäle (22,24,25) verfahrbare Schieber sind.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 21, bei der im Ofenraum (10) ein oder
mehrere Meßzellen zur Bestimmung der jeweiligen Gasatmosphäre angeordnet sind, die
die die Abzugs-(22), Rückführ-(25) und/oder Sammelkanäle (24) durchströmende Gasmenge,
die Stellung und Anordnung der Trennwand (Trennwände) (28) und/oder die Einstellung
der Hochgeschwindigkeits--brenner (15) regeln.
23. Verwendung einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22 in einem Industrieofen.
24. Verwendung einer Einrichtung gemäß Anspruch 23 in einem Durchlaufofen zum Brennen
keramischer Produkte.
25. Verfahren zur Sicherstellung der Trennung von Gasströmen unterschiedlicher Atmosphäre,
insbesondere in verschiedenen Abschnitten (17,19) eines Ofens, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Teil des Gasstromes eines ersten Ofenabschnittes (17) unmittelbar
vor dem anderen, zweiten Ofenabschnitt (19 ) abgezogen und zumindest teilweise in
den ersten Ofenabschnitt (17) mit einer zur ursprünglichen Strömungsrichtung unterschiedlichen
Strömungsrichtung rückgeführt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest teilweise
abgezogenen Ofengase in einem Winkel von 90 ± 20 Grad zur ursprünglichen Strömungsrichtung
rückgeführt werden.