[0001] Die Erfindung betrifft einen Injektionsschlauch für Arbeitsfugen an Betonbauwerken,
mit einem im wesentlichen flüssigkeitsundurchlässigen, aus flexiblem Material, wie
Gummi oder Kunststoff, bestehenden einen Durchtrittskanal umschließenden Grundkörper,
welcher entlang seiner Länge radiale Öffnungen für den Austritt von Injektionsflüssigkeit
entlang seiner Länge im Bereich der radialen Öffnungen eine sich über seine Länge
erstreckende Vertiefung für die Aufnahme eines die Öffnungen überdeckenden Streifens
aus unter dem Druck der Injektionsflüssigkeit kompressiblen Material aufweist, und
mit einem den Grundkörper und den Streifen umgebenden Schlauch aus flüssigkeitsdurchlässigem
Material.
[0002] Aus der DE-PS 31 03 041 ist ein Injektionsschlauch bekannt, der einen inneren, eine
flüssigkeitsdurchlässige Wandung aufweisenden Stützkörper, einen ersten, diesen Stützkörper
umhüllenden flüssigkeitsdurchlässigen, netzwerkartigen Schlauch und einen zweiten,
diesen ersten Schlauch umhüllenden flüssigkeitsdCrrchlässigen. netzwerkartigen Schlauch
aufweist, wobei zwischen den beiden genannten netzwerkartigen Schläuchen ein schlauchförmiges
Vlies vorgesehen ist, das für Betonpartikel von außen nach innen undurchlässig, für
Dichtungsmittel von innen nach außen jedoch durchgängig ist. Derartige Injektionsschläuche
sind wegen der Notwendigkeit der besonderen Auswahl der netzwerkartigen Schläuche
und - schlauchförmigen Vliese aufwendig in der Herstellung und nicht immer zuverlässig
in der Anwendung, da eine Abstimmung der netzwerkartigen Schläuche und des schlauchförmigen
Vlieses auf die Betonpartikel und das verwendete Dichtungsmittel erforderlich ist.
Die bekannten Injektionsschläuche sind außerdem häufig wegen zu hoher Steifigkeit
schlecht zu verlegen und im rauhen Baustellenbetrieb leicht beschädigbar, was die
gleichmäßige Verteilung der Injektionsflüssigkeit über die gesamte Länge des Injektionsschlauches
verhindert.
[0003] Zur Beseitigung dieser Nachteile ist aus dem DE-GM 84 25 518.8 ein Injektionsschlauch
der eingangs genannten Art bekannt, bei dem die radiale Öffnung für den Austritt der
Injecktionsflüssigkeit als sich über die gesamte Länge des Grundkörpers erstreckender
Schlitz ausgebildet ist und bei dem die Ränder des Streifens abgerundet und in entsprechenden
Seitenmulden der Vertiefung aufgenommen sind und der Streifen eine Feder aufweist,
die in den Schlitz eingreift. Zwar sind mit dieser Vorschlag die Nachteile des aus
der DE-PS 31 03 041 bekannten Injektionsschlauches behoben, er ist jedoch einer weiteren
Verbesserung zugänglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Injektionsschlauch der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß er einfacher herzustellen und zu handhaben sowie die Injektionsflüssigkeit
zuverlässig gleichmäßig an die gewünschten Stellen gelangt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß-dadurch gelöst, daß mehrere radiale Öffnungen
im Grundkörper und die zugeordneten Vertiefungen und Streifen über den Umfang des
Grundkörpers winkelsymmetrisch (n-strahligsymmetrisch; n 2: 2) bezüglich der Längsachse
verteilt sind.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein einfach herstellbarer und handhabbarer
Injektionsschlauch geschaffen, bei dem gewährleistet ist, daß die Injektionsflüssigkeit
jeder gewünschten Stelle problemlos zuführbar ist.
[0007] Eine bezüglich der Herstellung besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung
sieht vor, daß die radialen Öffnungen als in Längsreihen angeordnete Löcher oder Schlitze
ausgebildet sind, wobei die Längsreihen in gleichen Winkelabständen über den Umfang
des Grundkörpers verteilt sind. Bei dieser Ausführungsform besteht der Injektionsschlauch
in sehr vorteilhafter Weise lediglich aus einem Grundköper und einer entsprechenden
Anzahl von in den um den Umfang verteilten Vertiefungen vorgesehen Streifen. Für verschiedene
Anwendungsfälle kann dabei eine entsprechende Anzahl von Lochreihen und entsprechend
Streifen vorgesehen sein. Insbesondere erscheint es aus Symmetriegründen zweckmäßig,
vier Längsreihen von Öffnungen mit jeweils zugeordneten Vertiefungen und Streifen
vorzusehen, die über den Umfang des Grundkörpers in gleichen Winkelabständen verteilt
angeordnet sind.
[0008] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Vertiefungen und die zugeordneten Streifen geradlinig begrenzte Seitenwände aufweisen,
die insbesondere (bezogen auf eine bestimmte Vertiefung) in einem spitzen Winkel zueinander
verlaufen. Auch diese Ausführungs form ist insbesondere aus herstellungstechnischen
Gründen sehr zweckmäßig, weil Grundkörper und Streifen leicht extrudierbar und die
Streifen einfach in ihre Vertiefungen einfügbar sind.
[0009] Die Breite der Basis der Vertiefungen ist gemäß einem anderen Erfindungsmerkmal nur
geringfügig größer als der Durchmesser der radialen Öffnungen in der betreffenden
Richtung. Zweckmäßig ist ein Durchmesser der Öffnungen von etwa 3 mm vorgesehen, während
der Abstand der Öffnung vorteilhafterweise etwa 2 cm und der Durchmesser des Durchtrittskanals
etwa 6 mm betragen. Weiterbildungen der Erfindung sehen vor, daß der Grundkörper aus
Polyvinylchlorid besteht, und daß der umgebende Schlauch aus einem Klöppelgewebe gefertigt
ist. Die die Öffnungen abdeckenden Streifen bestehen mit Vorteil aus Schaumgummi,
Moosgummi oder Neopren, da hierdurch die erforderliche Kompressibilität einfach eingestellt
werden kann.
[0010] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der beiliegenden Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und
/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0011] Die einzige Figur veranschaulicht im Querschnitt einen die Erfindung aufweisenden
Injektionsschlauch.
[0012] Der Injektionsschlauch 1 besteht aus einem Grundkörper 2, der eine im wesentlichen
hohlzylindrische Wandung hat und dadurch einen durchgehenden zentralen zylindrischen
Durchtrittskanal 3 bildet. Durch diesen Durchtrittskanal 3 wird an einem oder beiden
Enden des Injektionsschlauches 1 bzw. gegebenenfalls auch bei dazwischen vorgesehen
Anschlüssen die Injektionsflüssigkeit zugeführt, um sie über die Länge der abzudichtenden
Arbeitsfugen zu verteilen. Über den Umfang des Grundkörpers 2 in gleichen Winkelabständen
verteilt sind vier Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 vorgesehen, die sich über die Länge
des Grundkörpers 2 erstrecken. Zur Strömungsverbindung des Durchtrittskanales 3 und
der Vertiefungen 5, 6. 7, 8 sind radial verlaufende Öffnungen 9, 10, 11 und 12 vorgesehen,
die einerseits in den Durchtrittskanal 3 und andererseits in die Vertiefungen 5. 6,
7 und 8 münden. Die Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 sind aus Symmetriegründen gleich ausgebildet,
so daß hier nur die Vertiefung 5 näher beschrieben zu werden braucht. Die Vertiefung
5 weist zwei Seitenwände 13, 14 auf, die im Winkel schräg nach innen zusammenlaufend
zueinander angeordnet sind, so daß zum Außenrand des Grundkörpers 2 eine Erweiterung
vorliegt. Der von den Seitenwänden 13, 14 gebildete Winkel ist spitz. Die Basis 15
der Vertiefung 5 ist nicht wesentlich breiter als der Durchmesser der zugeordneten
Öffnungen 9. Die Basen 15 der Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 sind abgerundet und liegen
auf einer gemeinsamen (gedachten) Zylinderfläche. In den Vertiefungen 5, 6, 7 und
8 sind Streifen 16, 17, 18 und 19 angeordnet, deren Form der Form der Vertiefungen
5, 6, 7 und 8 angepaßt ist. Sie liegen bündig mit dem Außenumfang der zwischen den
Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 stehengebliebenen Vorsprünge des Grundkörpers 2.
[0013] Der Abstand der Öffnungen 9, 10, 11 und 12 beträgt in AXIalrichtung zweckmäßig etwa
2 cm, der Durchmesser des Durchtrittskanals 3 beträgt zweckmäßig etwa 6 mm, während
der Durchmesser der Öffnungen 9, 10, 11 und 12 bei etwa 3 mm liegt. Auch die Tiefe
der Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 beträgt zweckmäßig 3 mm. Die Öffnungen 9, 10, 11 und
12 können in Axialrichtung gesehen gegenüber den Öffnungen der Nachbarlängsreihe versetzt
sein, um den Injektionsflüssigkeitsaustritt zu vergleichmäßigen. Als Material für
den Grundkörper 2 ist Polyvinylchlorid vorteilhaft, während die Streifen 16, 17, 18
und 19 wegen der gewünschten Kompressibilität aus Schaumgummi, Moosgummi oder Neopren
bestehen. Der Grundkörper 2 und die in den Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 angeordneten
Streifen 16, 17, 18 und 19, die mit dem Außenumfang des Grundkörpers 2 im wesentlichen
abschließen, sind von einem Schlauch 20 aus einem flüssigkeitsdurchlässigen Material
umgeben, der beispielsweise aus einem Klöppelgewebe besteht kann. Hierdurch werden
die Streifen 16, 17, 18 und 19 in ihren Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 sicher gehalten,
auch wenn der Druck der Injektionsflüssigkeit von innen ansteht.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Injektionsschlauch 1 ist das Eindringen von Beton-Bestandteilen
von außen in den Durchtrittskanal 3 zuverlässig vermieden, da bei Erhöhung des Druckes
von außen die Streifen 16, 17, 18 und 19 die in Längsreihen angeordneten Öffnungen
9, 10, 11 und 12 nur noch besser verschließen. Drückt dagegen die Injektionsflüssigkeit
aus dem Durchtrittskanal 3 nach außen gegen die Streifen 16, 17, 18 und 19, so werden
diese aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit zusammengepreßt und die Fugen zwischen
den Vertiefungen 5, 6. 7 und 8 und den Streifen 16, 17, 18 und 19 so erweitert, daß
die Injektionsflüssigkeit aus dem Injektionsschlauch 1 gleichmäßig über seine Länge
und seinen Umfang austreten kann. Die Streifen 16, 17. 18 und 19 werden dabei durch
den äußeren umhüllenden Schlauch 20 an Ort und Stelle gehalten, so daß nach dem Durchtritt
der Injektionsflüssigkeit die Öffnungen 9, 10. 11 und 12 wieder zuverlässig verschlossen
werden.
[0015] Der erfindungsgemäße Injektionsschlauch 1 ist wegen seiner Dickwandigkeit relativ
unempfindlich gegen Beschädigungen. Auch kann der umhüllende Schlauch 20 größere Beschädigungen
in Kauf nehmen, ohne seine Funktion als Halterung für die Streifen 16, 17, 18 und
19 in den Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 zu verlieren. Aufwendige Stützkörper u. dgl.
sind bei dem erfindungsgemäßen Injektionsschlauch 1 nicht erforderlich, so daß sich
insgesamt eine wirtschaftlich herzustellender, leicht, zuverlässig und sicher zu handhabender
Injektionsschlauch 1 ergibt, der auch zuverlässig in seiner Funktion, insbesondere
auch in der gleichmäßigen Verteilung der Injektionsflüssigkeit ist.
Bezugszeichenliste:
[0016]
1 Injektionsschlauch
2 Grundkörper
3 Durchtrittskanal
5 Vertiefung
6 Vertiefung
7 Vertiefung
8 Vertiefung
9 Öffnung
10 Öffnung
11 Öffnung
12 Öffnung
13 Seitenwand
14 Seitenwand
15 Basis
16 Streifen
17 Streifen
18 Streifen
19 Streifen
20 Schlauch
1. Injektionsschlauch (1) für Arbeitsfugen an Betonbauwerken, mit einem im wesentlichen
flüssigkeitsundurchlässigen, aus flexiblem Material wie Gummi oder Kunststoff bestehenden,
einen Durchtrittskanal (3) umschließenden Grundkörper - (2), welcher entlang seiner
Lange radiale Öffnungen (9 bis 12) für den Austritt von Injektionsflüssigkeit aus
dem Durchtrittskanal (3), und entlang seiner Länge im Bereich der radialen Öffnungen
(9. bis 12) wenigstens eine sich über seine Länge erstreckende Vertiefung (5 bis 8)
für die Aufnahme eines die Öffnungen überdeckenden Streifens (16 bis 19) aus unter
dem Druck der Injektionsflüssigkeit kompressiblen Material aufweist, und mit einem
den Grundkörper (2) und den Streifen (16 bis 19) umgebenden Schlauch (20) aus flüssigkeitsdurchlässigem
Material, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere radiale Öffnungen (9 bis 12) im Grundkörper
(2) und die zugeordneten Vertiefungen (5 bis 8) und Streifen (16 bis 19) über den
Umfang des Grundkörpers (2) winkelsymmetrisch (n-strahligsymmetrisch; n 2) bezüglich
der Längsmittelachse verteilt sind.
2. Injektionsschlauch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radialen Öffnungen
(9 bis 12) von einzelnen, in Längsreihen angeordneten Löchern oder Schlitzen ausgebildet
sind.
3. Injektionsschlauch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vier Längsreihen
von Öffnungen (9 bis 12) mit zugeordneten Vertiefungen (5 bis 8) und Streifen (16
bis 19) über den Umfang des Grundkörpers (2) in gleichem Winkelabstand verteilt angeordnet
sind.
4. Injektionsschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (5 bis 8) und die zugehörigen Streifen (16 bis 19) geradlinig
begrenzte Seitenwände (13, 14) aufweisen.
5. Injektionsschlauch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände
(13, 14) der Vertiefungen (5 bis 8) und der zugehörigen Streifen (16 bis 19) von radial
außen nach radial innen - schräg aufeinander zulaufen.
6. Injektionsschlauch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände
(13, 14) der Vertiefungen (5 bis 8) und der zugehörigen Streifen (16 bis 19) einen
spitzen Winkel einschließen.
7. Injektionsschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Basis (15) der Vertiefungen (5 bis 8) nur geringfügig größer ist
als der Durchmesser der Öffnungen (9 bis 12) in der betreffenden Richtung.
8. Injektionsschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der axiale Abstand der Öffnungen (9 bis 12) etwa 2 cm beträgt.
9. Injektionsschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Öffnungen (9 bis 12) etwa 3 mm beträgt.
10. Injektionsschlauch nach einem der vorherge-henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des Durchtrittskanals (3) etwa 6 mm beträgt.
11. Injektionsschlauch nach einem der vorherge. henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe der Vertiefungen (5 bis 8) etwa 3 mm beträgt.
12. Injektionsschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (2) aus Polyvinylchlorid besteht.
13. Injektionsschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der umgebende Schlauch (20) aus einem Klöppelgewebe besteht.
14. Injektionsschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streifen (16 bis 19) aus Schaumgummi, Moosgummi oder Neopren bestehen.