[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur individuellen Anpassung eines Lattenrostes
an die Anatomie und das Gewicht der aufzunehmenden Person.
[0002] Derartige Lattenroste werden in zunehmendem Maße als Unterfederungselemente von Matratzen
verwendet, um eine optimale Abstützung und Federung zu gewährleisten, wobei gleichzeitig
eine individuelle Anpassung der einzelnen Leisten des Lattenrostes auf das von der
aufliegenden Person einwirkende Gewicht möglich ist.
[0003] Es hat sich dabei als zweckmäßig erwiesen, einen derartigen Lattenrost schon beim
Kauf desselben an die individuellen Maße und Bedürfnisse der später darauf liegenden
Person anzupassen. Dies ist besonders wichtig, weil eine Matratze mit der zugehörigen
Unterfederung alle abzustützenden Körperpartien gleichmäßig abstützen soll, wobei
insbesondere eine individuelle Anpassung an die jeweilige Krümmung der Wirbelsäule
wünschenswert ist.
[0004] Es sind in diesem Zusammenhang schon verschiedene Systeme für eine derartige individuelle
Anpassung bekannt geworden, wie beispielsweise aus der DE-AS 25 42 268 oder dem DE-GM
74 00 562. Bei diesen Geräten wird die Anpassung der Federung an den jeweiligen Auflagedruck
einzelner Körperstellen der darauf liegenden Person durch Meßglieder erreicht, die
jeder einzelnen Latte zugeordnet sind und dabei das an diesen Meßstellen aufruhende
Gewicht ermitteln. Aus diesen Werten können dann die einzelnen Latten des Lattenrostes
individuell härter oder weicher eingestellt werden.
[0005] Diese bekannten Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie sehr aufwendig und
damit störanfällig sind, und daß mit ihnen die Personen, an denen der Lattenrost angepaßt
werden soll, nur im Liegen vermessen werden können, wozu in öffentlichen Geschäften
jedoch oftmals eine erhebliche Hemmschwelle zu überwinden ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur individuellen Anpassung eines derartigen Lattenrostes zu schaffen,
der ohne gesonderte Meßglieder auskommt und mit dem eine Anpassung auch in stehender
Haltung der jeweiligen Person möglich ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß unmittelbar hinter
der auf einem Podest stehenden Person der anzupassende und -schwenkbar gehalterte
Lattenrost senkrecht aufgestellt, durch senkrechte Verschiebung in seinem Höhenlager
der Größe der Person angepaßt und anschließend die einzelnen Latten des Lattenrostes
in Höhenlage und/oder Federsteifigkeit auf die Anatomie, insbesondere die Wirbelsäulenkrümmung,
der Person eingestellt werden.
[0008] Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht erfindungsgemäß darin,
daß der Lattenrost auf einem Unterrahmen montiert ist, an den seitlich ein Verschiebemechanismus
angelenkt ist, dessen unterer stationärer Teil schwenkbar in einem Grundgestell gehaltert
ist.
[0009] Dabei kann der Verschiebemechanismus je eine beiderseits des Unterrahmens angeordnete
Gasfeder aufweisen, deren obere Enden der Gasfederzylinder seitlich am Unterrahmen
befestigt sind und deren untere Enden der Gasfederkolben sich auf am Grundgestell
schwenkbar gehalterten Gleitführungen für den Unterrahmen abstützen.
[0010] Dabei bestehen die Gleitführungen zweckmäßigerweise aus angenähert U-förmigen Rahmen,
in die mit dem Untergestell über Haltestege verbundene Schienen gleiten.
[0011] Zur Abfederung der Schwenkbewegung des Lattenrostes können darüberhinaus an den Gleitführungen
oberhalb ihrer Drehpunkt im Grundrahmen die oberen Enden zweier weiterer Gasfedern
angelenkt sein, deren andere Enden an der Unterkante des Grundrahmens derart angelenkt
sind, daß die Gasfedern im aufgestellten Zustand des Lattenrostes etwa unter einem
Winkel von 45° verlaufen.
[0012] Mit einem derartigen Verfahren und einer entsprechend ausgebildeten Vorrichtung können
somit die Lattenroste im Stehen an die jeweilige Person angepaßt werden, wobei ggf.
nach Umlegen des Lattenrostes in die horizontale Lage eine Nachprüfung der ermittelten
Werte möglich ist.
[0013] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise einer Vorrichtung
nach der Erfindung näher erläutert..Dabei zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung
Fig. 2 eine Ansicht von vorn auf die Vorrichtung und
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung in Höhe der Schnittlinie 111-111 nach
Fig. 1
[0014] Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Lattenrost 1 in senkrechter Stellung.
Auf der Unterseite des Lattenrostes 1 ist ein Unterrahmen 2 befestigt, an dem auf
jeder Seite -wie man insbesondere aus Fig. 2 und 3 ersieht -je eine Gasfeder 4 und
5 über eine entsprechende Halterung 6 und 7 am oberen Ende des Gasfederzylinders befestigt.
Die Gasfederkolben 8 und 9 stützen sich dabei mit ihren unteren Enden auf der sogenannten
Gleitführung 10 bzw. 11 ab, die jeweils über Bolzen 12 und 13 in den Seitenräumen
14 und 15 eines Grundrahmens 16 schwenkbar gehaltert sind.
[0015] Die Gleitführungen selbst bestehen aus angenähert U-förmigen Rahmen 17 und 18, in
denen Schienen 19 und 20 gleiten, die über schmale Stege 21 und 22 mit dem Unterrahmen
2 in Verbindung stehen.
[0016] Damit kann auf einfache Weise über die Handgriffe 23 am Unterrahmen 2 der Lattenrost
1 senkrecht nach oben oder unten verfahren und dann über entsprechend federnd gehaltene
Arretierungsstifte 24 und 25 in der gewünschten Höhenlage festgehalten werden.
[0017] Zur Abstützung der Schwenkbewegung des Lattenrostes 1, der sich in senkrechter Stellung
gegen einen Anschlag 26 am Grundrahmen 16 abstützt, sind beidseitig zwei weitere Gasfedern
27 und 28 vorgesehen, deren oberes Ende oberhalb der Drehpunkte 12 und 13 an den Gleitführungen
10 und 1 schwenkbar befestigt sind. während die unteren Enden der Gasfedem über entsprechende
Bolzen 29 und 30 an den Unterholmen 31 und 32 des Grundgestells 16 festgelegt sind.
In senkrechter Stellung des Lattenrostes liegen diese Gasfe-
' dem 27 und 28 etwa unter einem Winkel von 45° zur Horizontalen geneigt und ermöglichen
somit ein leichtes Absenken des Lattenrostes 1 in die horizontale Lage, wie sie strichpunktiert
angedeutet ist.
[0018] Vor dem senkrecht aufgestellten Lattenrost 1 wird dann noch ein fahrbares Podest
40 aufgestellt, in das beispielsweise eine Personenwaaage 41 integriert sein kann.
Die Person, an die der Lattenrost angepaßt werden soll, stellt sich dann auf die oberste
Stufe 42 des Podestes 40 mit dem Rücken gegen den Lattenrost 1, woraufhin dann dieser
Lattenrost mittels der Gasfedem 4 und 5 auf die entsprechende Höhe einjustiert wird,
die einer optimalen Liegestellung der Person entspricht. Anschließend können -wie
insbesondere aus der Vorderansicht nach Fig. 2 zu ersehen ist -die einzelnen Latten
45 des Lattenrostes 1 beispielsweise, im Bereich der Schulterposition sowie der Hüftposition
und des dazwischenliegenden Wirbelsäulenbereichs auf die erforderliche Höhe und Federhärte
eingestellt werden. Die so ermittelten Werte können dann auf einfache Weise über den
an den Kunden auszuliefernden Lattenrost übertragen und dieser entsprechend eingestellt
werden.
[0019] Nach der entsprechenden Einstellung in der senkrechten Lage des Lattenrostes kann
dieser dann auch noch umgelegt werden, um ggf. die Einstellergebnisse an der dann
auf dem Lattenrost liegenden Person noch einmal zu überprüfen.
[0020] Mit der beschriebenen Vorrichtung ist es also auf sehr einfache Weise möglich, die
einzelnen Latten genau an die entsprechende Anatomie des Käufers anzupassen, ohne
daß sich die Person dazu auf den Lattenrost legen muß.
1. Verfahren zur individuellen Anpassung eines Lattenrostes an Anatomie und Gewicht
der aufzunehmenden Person, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar hinter der auf
einem Podest stehenden Person der anzupassende und schwenkbar gehalterte Lattenrost
senkrecht aufgestellt, durch senkrechte Verschiebung in seiner Höhenlage der Größe
der Person angepaßt und anschließend die einzelnen Latten des Lattenrostes in Höhenlage
und/oder Federsteifigkeit auf die Anatomie, insbesondere die Wirbelsäulenkrümmung,
der Person eingestellt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lattenrost (1) auf einen Unterrahmen (2) montiert ist, an den seitlich ein
Verschiebemechanismus - (10,11) angelenkt ist, dessen unterer, stationärer Teil (17,18)
schwenkbar in einem Grundgestell - (16) gehaltert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebemechanismus
je eine beiderseits des Unterrahmens (2) angeordnete Gasfeder (4,5) aufweist, deren
obere Enden (6,7) seitlich am Unterrahmen (2) befestigt sind und deren untere Enden
der Gasfederkolben (8,9) sich auf am Grundgestell (16) schwenkbar gehalterten Gleitführungen
(10,11) für die Unterrahmen abstützt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungen (10,11)
aus angenähert U-förmigen Rahmen (17,18) bestehen, in die mit dem Unterrahmen (2)
über Haltestege - (21.22) verbundene Schienen (19,20) gleiten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 -4, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterrahmen (2)
auf die Gleitführungen (10,11) einwirkende Arretierungsschrauben (24,25) zur Festlegung
der eingestellten Höhe des Lattenrostes (1) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 -4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abfederung der
Schwenkbewegung an den Gleitführungen (10,11) oberhalb ihrer Drehpunkte (12,13) im
Grundrahmen (16) die oberen Enden zweier weiterer Gasfedern (27,28) angelenkt sind,
deren andere Enden an der Unterkante (31,32) des Grundrahmens (16) derart angelenkt
sind, daß die Gasfedern (27,28) im aufgestellten Zustand des Lattenrostes (1) etwa
unter einem Winkel von 45° verlaufen.