[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schubstapier mit in einem Schubrahmen neigbar
gleagertem, doppelarmig ausgebildeten Hubwerk. Bei den bekannten Ausführungsformen
sind dabei ein Schubglied, insbesondere ein Hydraulikzylinder, zwischen dem Fahrzeugrahmen
und dem Schubrahmen sowie ein ebenfalls als Hydraulikzylinder ausgebildetes Neigeglied
zwischen letzterem und dem unteren Hebelarm des Hubwerkes angeordnet. Man ist bestrebt,
die Länge des Staplers möglichst kurz zu halten, um eine geringe Arbeitsgangbreite
im Lager zu erreichen. Die Arbeitsgangbreite wird dabei festgelegt durch die Länge
des Fahrzeugaufbaus zuzüglich der Lastlänge und einem Sicherheitsabstand von 2 x 100
mm. Da die Mindestmaße des Fahrerplatzes festgelegt sind und auch der Batterieraum
von den üblichen Batterieabmessungen vorbestimmt ist, kann die Länge lediglich noch
durch einen schmaleren Aufbau des Hubwerkes verkürzt werden. Hier sind aber wegen
der erforderlichen Tragfähigkeit bestimmte Grenzen gesetzt. Nachdem auch der Mindestsicherheitsabstand
zwischen dem Hubwerk und dem Fahrzeugaufbau, welcher vor allem Verletzungen des Fahrers
verhindern soll, festgelegt ist, sind damit nahezu alle Möglichkeiten einer Verkürzung
ausgeschöpft. Nun muß aber bei den bekannten Staplern der Sicherheitsabstand bei senkrecht
stehendem Hubwerk größer sein als unbedingt erforderlich, da er sich bei der Rückwärtsneigung
des oberen Hebelarms des Hubwerkes verringert und in der Endneigestellung immer noch
das vorgeschriebene Mindestmaß haben muß.
[0002] Hier setzt nun die vorliegende Erfindung ein, und es liegt die Aufgabe vor, eine
Verringerung des Sicherheitsabstandes beim Neigen des Hubwerkes zu verhindern, so
daß bereits bei senkrecht stehendem Hubwerk ein größeres Maß als der vorgeschriebene
Mindestabstand eingehalten werden muß. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die Schwenkverbindung des Schubgliedes mit dem Schubrahmen über das eine Ende
eines doppelarmigen, schwenkbar am Schubrahmen gelagerten Querhebels erfolgt, dessen
anderes Ende schwenkbar am unteren Hebelarm des Hubwerkes befestigt ist. Wenn bei
dieser Konstruktion bei feststehendem Schubglied eine Neigung des Hubwerkes erfolgt,
dann nimmt das Hubwerk das mit ihm verbundene Ende des Querhebels mit und schwenkt
diesen um seine Schubrahmenachse. Dabei drückt sich das andere He belarmende am feststehenden
Schubglied ab und bewegt zwangsläufig den Schubrahmen in Ausfahrrichtung, so daß sich
der Abstand zwischen dem Hubwerk und dem Fahrzeugrahmen verfrößert bzw. sein Mindestmaß
einhält.
[0003] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß bei einem etwaigen Bruch der Kolbenstange
des als Hydraulikzylinders ausgebildeten Neigegliedes durch die beiden Verbindungen
des Querhebels mit dem Schubglied und dem Schubrahmen ein vollständiges Zurückkippen
des Hubwerkes verhindert wird, so daß sich eine beachtliche Erfhöhung des Sicherheitsfaktors
ergibt.
[0004] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die Anlenkung des Querhebels am
Hubwerk an der Verbindungsstelle zwischen Hubwerk und Neigeglied, so daß eine zusätzliche
Schwenkachse eingespart wird. Nachdem sich die Schwenkachse des Querhebels innerhalb
des Schubrahmens befindet, ist es zweckmäßig, diese Schwenkachse an einer mit dem
Rahmen verbundenen Koppelstange anzuordnen. Diese ist vorzugsweise längsverstellbar,
um die Lage der Schwenkachse, insbesondere zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen,
verschieben zu können.
[0005] Das Maß der Längsverstellung des Schubrahmens beim Neigen des Hubwerkes hängt von
der Länge der beiden Hebelarme des Querhebels ab. Einen gleichbleibenden Sicherheitsabstand
erhält man dann, wenn beide Hebelarme gleichlang gestaltet sind. Von Vorteil ist es
auch, wenn den Höhenabstand der Schwenkachse des Hubwerkes von der Verbindungsstelle
mit dem Neigeglied gleichroß gestaltet wie den Abstand von dieser Drehachse zur höchsten,
am weitesten vorstehenden Kante des Fahrzeuges.
[0006] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es stellen dar:
Fig. 1. die teilweise geschnittene Seitenansicht eines Schubstaplers,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Fahrgestell nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2 mit geneigtem Hubwerk,
Fig. 4 einen Ausschnitt aus Fig. 1, ebenfalls mit geneigtem Hubwerk.
[0007] Auf dem Fahrzeugrahmen 1 des Schubstapiers ist über Rollen 2 längsverschiebbar ein
Schubrahmen 3 gelagert, dessen Bewegungen über den Kolben 4 eines als Hydraulikzylinder
5 ausgebildeten Schubgliedes erfolgen. Der Schubrahmen 3 ist an seinem vorderen freien
Ende beidseits mit senkrecht angeordneten Stützen 6 versehen, an denen das Hubwerk
7 um die Achse 8 neigbar gelagert ist- Der Neigewinkel wird durch den Kolben 9 eines
ebenfalls als Hydraulikzylinder 10 ausgebildeten Neigegliedes eingestellt. Am Hubwerk
7 ist heb-und senkbar die Lastaufnahmevorrichtung 11 angeordnet.
[0008] Der Fahrzeugaufbau besteht aus dem nur - schematisch angedeuteten Fahrerplatz 12
sowie dem davorliegenden Batterieraum 13. Die Länge L2 des Fahrzeugaufbaus bestimmt
sich aus der Länge A des Fahrerplatzes 12, der Länge B des Batterieraumes 13 sowie
der Breite D des Hubwerkes 7 und dem Sicherheitsabstand C, der zwischen dem Hubwerk
7 und dem Batterieraum 13 einzuhalten ist. Da die Länge der Lastaufnahmevorrichtung
11, und damit auch des Fahrzeugrahmens 1, durch die Größe der aufzunehmenden Last
bestimmt und daher nicht veränderbar ist, muß zur Erzielung einer geringen Gangbreite
im Lager die Länge L2 möglichst kurz gehalten werden. Der Sicherheitsabstand C zwischen
dem Hubwerk 7 und dem Batterieraum 13 verändert sich bei den bekannten Ausführungsformen
beim Beigen des Hubwerkes 7 zum Fahrzeugaufbau hin. Er muß daher so groß gehalten
werden, daß auch bei geneigtem Hubwerk 7 das vorgeschriebene Kaß eingehalten wird.
Infolgedessen wird er üblicherweise bei senkrecht stehendem Hubwerk 7 größer als notwendig
sein.
[0009] Das Schubglied 4, 5 ist einerseits über einen Lagerbock 14 mit dem Fahrzeugrahmen
1 und andererseits über einen doppelarmigen Querhebel 15 mit dem Hubwerk 7, und zwar
über einen Lagerbock 16 jeweils gelenkig verbunden. Am Lagerbock 16 ist außerdem der
Kolben des Neigegliedes 9, 10 angelenkt, dessen Zylinder 10 über einen Lagerbock 17
mit dem Schubrahmen 3 verbunden ist. Der Querhebel 15 ist um die Achse 18 schwenkbar
gelagert, welche ihrer seits über die Koppelstange 19 und den Lagerbock 20 mit dem
Schubrahmen 3 verbunden ist.
[0010] Sofern das Neigeglied 9, 10 unabhängig vom eingestellten Neigewinkel des Hubwerkes
7 feststeht und der Kolben 4 des Schubgliedes 4, 5 verschoben wird, dann bewegt sich
der Schubrahmen 3 in der Zeichnungsebene nach rechts bzw. links. Wird nun umgekehrt
bei feststehendem Schubglied 4, 5 der Neigewinkel des Hubwerkes 7 gegenüber der senkrechten
Lage nach Fig. 1 verändert, dann bewegt sich der Lagerbock 16 zusammen mit dem Kolben
9, wie Fig. 3 zeigt, in der Zeichnungsebene nach rechts, so daß der Querhebel 15 entgegen
dem Uhrzeigersinn um die Verbindungsachse 23 am Schubglied 4, 5 geschwenkt wird. Da
das Schubglied 4, 5 feststeht, wird über die Koppelstange 19 der Schubrahmen 3 in
der Zeichnungsebene nach rechts mitbewegt. Durch die Neigung des Hubwerkes 7 würde
an sich der Sicherheitsabstand C verringert, jedoch wird diese Verringerung durch
den entsprechenden Vorschub des Schubrahmens 3 wiederum ausgeglichen. Man kann infolgedessen
den Sicherheitsabstand C bei senkrecht stehendem Hubwerk 7 auf das vorgeschriebene
Mindestmaß beschränken, da dieser sich auch bei Neigung des Hubwerkes 7 nicht mehr
verringert.
[0011] Vor allem um Ferigungstoleranzen auszugleichen, ist die Koppelstange 19 mit einer
Längsverstellvorrichtung 21 versehen, so daß'man also die Schwenkachse 18 in der Zeichnungsebene
nach rechts oder links verschieben kann. Die Größe des Weges des Schubrahmens 3 bei
einer Neigung des Hubwerkes 7 ergibt sich aus dem Verhältnis der beiden Hebelarme
des Querhebels 15. Dieses beträgt im gezeichneten Beispiel 1:1. Nachdem weiterhin
die Höhenabstände zwi schen dem Lagerbock 16 und der Schwenkachse 8 des Hubwerkes
7 so wie zwischen dieser Achse und der höchsten, am weitesten nach vom stehenden Kante
22 des Fahrzeugaufbaues 12, 13 gleich gehalten sind, bleibt der Abstand C, unabhängig
von der Neigung des Hubwerkes 7, immer derselbe. Man könnte ihn allerdings durch Änderung
der entsprechenden Hebelarme auch vergrößern.
[0012] Die Verwendung einer Koppelstange 19 hat gegenüber einer festliegenden Schwenkachse
18 noch einen weiteren Vorteil. Bei Staplem mit querverschiebbarem Hubwerk 7 kann
die Schwenkachse 18 durch die schwenkbare Koppelstange 19 die Bewegung nachvollziehen.
[0013] Durch die erfindungsgemäße Verwendung des Querhebels 15 ergibt sich auch noch eine
größere Sicherheit bei einem etwaigen Bruch der Kolbenstange 9 des Neigegliedes 9,
10. Durch die festliegende Schwenkachse 18 und das Schubglied 4, 5 wird das Hubwerk
7 auch in einem solchen Fall gehalten. Ein vollständiges Zurückkippen des Hubwerkes
wird damit also verhindert.
[0014] Um bei einer Neigung des Hubwerkes 7 den Vorschub des Schubrahmens 3 noch zu vergrößern,
kann nach einem weiteren, in der Zeichnung nicht dargestellten Merkmal der Erfindung
der Querhebel 15 längsverstellbar gestaltet sein. Zweickmäßig wird diese Längs verstellung
in dem Hebelarm des Querhebels 15 vorgesehen, welcher die Schwenkverbindung 23 mit
dem Schubglied 4, 5 aufweist. Durch eine Verlängerung dieses Hebelarmes wird nämlich
der Vorschub vergrößert,
[0015] während beim anderen Hebelarm hierfür eine Verkürzung erforderlich wäre. Die Verlängerung
und Verkürzung des Querhebels 15 kann dabei durch die Hydraulik des Staplers gesteuert
werden.
1. Stapler mit in einem Schubrahmen (3) neigbar gelagertem, doppelarmig ausgebildeten
Hubwerk - (7), wobei ein Schubglied (4, 5) zwischen dem Fahrzeugrahmen (1) und dem
Schubrahmen (3) sowie ein Neigeglied (9, 10) zwischen letzterem und dem unteren Hebelarm
des Hubwerkes (7) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkverbindung
des Schubgliedes (4, 5) mit dem Schubrahmen (3) über das eine Ende (23) eines doppelarmigen,
schwenkbar am Schubrahmen (3) gelagerten Querhebels (15) erfolgt, dessen anderes Ende
schwenkbar am unteren Hebelarm (16) des Hubwerkes (7) befestigt ist.
2. Stapler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkung des Querhebels
(15) am Hubwerk (7) an der Verbindungsstelle (16) zwischen Hubwerk (7) und Neigeglied
(9, 10) erfolgt.
3. Stapler nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse (18) des Querhebels - (15) über eine Koppelstange (19) mit dem
Schubrahmen (2) verbunden ist.
4. Stapler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelstange (19) in sich
längsverstellbar (21) ist.
5. Stapler nach wenigstens einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die gelenkige Verbindung (18) zwischen dem Querhebel (15) und
dem Schubrahmen (3, 19) etwa in der Mitte zwischen den Anlenkpunkten (23, 16) mit
dem Schub-(4, 5) und dem Neigeglied (9, 10) liegt.
6. Stapler nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querhebel (15), insbesondere sein die Schwenkverbindung (23)
mit dem Schubglied (4,5) aufweisender Hebelarm, in sich längsverstellbar ist.
7. Stapler nach wenigstens einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Höhenabstand (1,) zwischen dem Anlenkpunkt (16) des Neigegliedes
(9, 10) am Hubwerk (7) und dessen Neigeachse (8) etwa gleichgroß wie der Abstand (1,)
von dieser Achse - (8) zur oberen, am weitesten vorstehenden Kante - (22) des Fahrzeuges
ist.