[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrdämmschale aus Mineralfasern zur Außendämmung eines
Rohrschusses zur Bildung eines gedämmten Rohres aus einer Mehrzahl von Rohrschüssen,
insbesondere eines Innen-Rohrstranges eines bestehenden Schornsteins, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, sowie einen hiermit gedämmten Rohrstrang nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 4.
[0002] Schornsteine werden in der Regel mit einem Außenmantel beispielsweise aus Beton und
wenigstens einem Innenrohr beispielsweise aus Schamotte ausgeführt, in welchem das
Rauchgas strömt. Zwischen Innenrohr und Außenmantel ist ein Ringspalt vorgesehen,
in dem eine Wärmedämmung angeordnet ist, um eine zu starke Abkühlung der Rauchgase
einerseits und eine zu starke Wärmebelastung des Außenmantels andererseits zu vermeiden.
Das Innenrohr ist in der Regel aus einer Mehrzahl von Rohrschüssen aufgebaut, die
einen Innen-Rohrstrang bilden; insbesondere beim Einbau eines Innen-Rohrstranges in
einen bestehenden Schornstein im Zuge der Schornsteinsanierung bietet ein modularer
Aufbau aus Rohrschüssen den Vorteil einer guten Anpaßbarkeit der Länge des Innen-Rohrstranges
an die jeweilige Schornsteinhöhe und einer einfachen Manipulierbarkeit bei Transport
und Montage.
[0003] Zur Bildung der Außendämmung ist bereits eine Vielzahl von Vorschlägen bekannt. So
kann in den Ringspalt ein Zopf aus Dämmaterial wendelförmig eingelegt werden (DE-AS
18 15 516), es kann eine rohrförmige Dämmschale an der Innenseite von Mantelsteinen
für den Außenmantel mit vorgefertigt oder es können Schalensegmente nachträglich in
den Ringspalt eingesteckt werden (DE-AS 19 22 581), und es können sogenannte Spurplatten
entsprechend der Krümmung des Ringspaltes gebogen und in den Ringspalt eingesteckt
werden (DE-AS 21 18 046).
[0004] Diese bekannten Vorgehensweisen gehen jedoch in aller Regel davon aus, daß ein Schornstein
neu errichtet wird, und eignen sich nur bedingt für eine nachträgliche Sanierung bestehender
Schornsteine, deren Außenmantel mit unterschiedlichsten Abmessungen bereits steht,
wobei der Innenraum des Außenmantels nur von dem Schornsteinkopf her zugänglich ist.
Eine Vorfertigung der Dämmschale mit dem Außenmantel scheidet dann natürlich vollständig
aus. Ein Einschieben von Dämmschalen oder sonstigen Dämmelementen in den Ringspalt
zwischen dem gesetzten neuen Innen-Rohrstrang und dem Außenmantel ist außerordentlich
aufwendig und bei größeren Schornsteinhöhen praktisch nicht durchführbar.
[0005] Daher muß bei einer nachträglichen Sanierung in der Regel jeder Rohrschuß des Innen-Rohrstranges
vor dem Einsetzen in den Außenmantel mit einer Außendämmung versehen werden, deren
Außendurchmesser geringer ist als der InnenDurchmesser des Außenmantels, so daß jeder
Rohrschuß des Innen-Rohrstranges mit bereits daran angebrachter Dämmung in die Öffnung
des Außenmantels abgesenkt werden kann. Eine Befestigung des Dämmaterials in Form
von Segmenten, Spurplatten oder dergleichen an der Außenseite des Rohrschusses im
Zuge von dessen Montage durch Haltebänder oder dergleichen ist möglich, aber sehr
zeit- und materialaufwendig.
[0006] Aus der DE-GM 19 95 206 ist es bekannt, an jedem Rohrschuß des Innen-Rohrstranges
eine äußere Rohrdämmschale zu befestigen und zusammen mit dem Rohrschuß zu manipulieren,
wie dies dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entspricht. Dabei wird im einfachsten Fall
die Rohrdämmschale mit einer solchen Passung hergestellt, daß sich eine Lagesicherung
durch Klemmung und Reibung an der Außenfläche des Rohrschusses ergibt. Es liegt jedoch
auf der Hand, daß dies zu erheblichen Unzuträglichkeiten bei der Montage führt, wenn
berücksichtigt wird, daß die Rohrschüsse des Innen-Rohrstranges in der Regel aus Material
wie Schamotte bestehen, welches werkstoff- und herstellungsbedingt erhebliche Maßschwankungen
und gegebenenfalls hohe Oberflächenrauhigkeit aufweist, ganz zu schweigen von eventuellen
Graten im Bereich der Ränder. Da eine Rohrdämmschale, insbesondere eine in Umfangsrichtung
gewickelte Rohrdämmschale praktisch keine Umfangselastizität besitzt, ist im Hinblick
auf das Material des Rohrschusses und der Rohrdämmschale sowie deren Herstellung eine
so exakte Passung nicht zu erreichen, wie sie für ein einerseits spielfreies, ausreichende
Reibung ergebendes und andererseits störungsfreies Aufschieben der Rohrdämmschale
auf den Rohrschuß erforderlich wäre. Daher wird auch in der DE-GM 19 95 206 bereits
vorgeschlagen, die Rohrdämmschale mit einem Längsschlitz zu versehen, so daß sie bei
der Montage elastisch aufgeweitet werden kann, oder aber mit ausreichendem Spiel zu
fertigen und mittels eines Klebers zu befestigen. Während im letzteren Fall die Montage
gegenüber einem einfachen Aufschieben der Rohrdämmschale erheblich aufwendiger wird
und in Anbetracht der auftretenden Temperaturen nur eine begrenzte Anzahl von Klebstoffen
zur Verfügung steht, die unter Umständen schwierig zu verarbeiten sind, kann eine
geschlitzte Rohrschale im Betrieb klaffen und so die Wärmedämmung zumindest lokal
drastisch vermindern, so daß wiederum zusätzliche mechanische Befestigungen etwa durch
äußere Bänder oder dergleichen erforderlich sind.
[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rohrdämmschale bzw. einen
damit gedämmten Rohrstrang nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs
4 zu schaffen, bei denen eine umfangsseitig geschlossene
Rohrdämmschale durch einfaches Aufschieben über den Rohrschuß durch Reibung an diesem
festgelegt werden kann, ohne daß Störungen dieses Montagevorgangs durch Pas-
sungsungenauigkeiten oder dergleichen auftreten können.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
l.
[0009] Dadurch, daß die Innenoberfläche der Rohrdämmschale gegenüber der Außenoberfläche
des Rohrschusses ein alle
Maßschwankungen sowie alle Oberflächenrauhigkeiten usw. übersteigendes Übermaß besitzt,
ist ein störungsfreies Aufschieben völlig problemlos gewährleistet; jedoch ist hierdurch
alleine eine Haftung durch Reibung nicht mög-
lich. Hierzu ist vorgesehen, daß die Innenoberfläche der
Rohrdämmschale an wenigstens einer Stelle einer Verjüngung aufweist, an der gegenüber
der Außenoberfläche des Rohrschusses Untermaß vorliegt. Hier tritt Klemmwirkung auf
und ist damit eine Haltemöglichkeit durch Reibung gegeben. Die Bemessung der axialen
und gegebenenfalls radialen Länge der Verjüngung kann so gewählt werden, daß hier
lokal relativ hohe Flächenpressungen auftreten, die entsprechende Reibung ergeben,
jedoch trotz der relativen
Unnachgiebigkeit des Mineralfasermaterials der Rohrdämmschale auch eine ausreichende
Verformung ergeben, um Maßungenauigkeiten, kleine Vorsprünge usw. aufnehmen zu können.
Somit sichert das Übermaß den störungsfreien Aufschubvorgang und die Verjüngung die
gewünschte Klemmwirkung, so daß beide einander scheinbar widersprechenden Anforderungen
zugleich erreicht werden. Dabei bleibt die Rohrdämmschale unverändert in Umfangsrichtung
geschlossen und ist somit im Betrieb gegen Klaffen, Lockerungen oder dergleichen gesichert,
ohne daß hierzu irgendwelche zusätzlichen Maßnahmen erforderlich wären.
[0010] Gemäß Anspruch 2 ist die Verjüngung vorzugsweise im Bereich des in Aufschubrichtung
hinteren axialen Endes der Rohrdämmschale vorgesehen. Hierdurch tritt Wechselwirkung
zwischen der Verjüngung und dem Rohrschuß erst zu Ende des Aufschubvorganges auf,
der bis dahin völlig ungestört ist, und erst beim Eingleiten in die Endposition unter
Überwindung der Klemmkraft vorgenommen werden muß. Dadurch ist weiterhin das Maß der
axialen Relativbewegung zwischen der Verjüngung und der Außenoberfläche des Rohrschusses
minimiert, so daß Verletzungen des Mineralfasermaterials nicht nachteilig in Erscheinung
treten können.
[0011] Gemäß Anspruch 3 ist die Verjüngung in Umfangsrichtung wenigstens annähernd geschlossen
ausgebildet. Gegenüber einem Innenwulst oder dergleichen mit Unterbrechungen wird
damit auf eine größere Elastizitätsreserve verzichtet. Diese ist jedoch nicht erforderlich,
wenn sich durch die Bemessung der Auflagefläche der Verjüngung auch bei relativ geringen
Aufschubkräften schon hohe Flächenpressung ergibt. Dafür vermeidet eine in Umfangsrichtung
geschlossene, wulstartige Verjüngung jeglichen Zusatzaufwand im Anschluß an die Herstellung
der Rohrdämmschale und ergibt insbesondere im Bereich der Verjüngung einen luftdichten
Abschluß, der unerwünschte Luftzirkulation im Spalt zwischen den Rohrdämmschalen und
dem Innen-Rohrstrang vermeidet.
[0012] Ein erfindungsgemäßer Rohrstrang ist in Anspruch 4 wiedergegeben.
[0013] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
[0014] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen TeilLängsschnitt durch einen Schornstein
mit einem erfindungsgemäßen Innen-Rohrstrang und erfindungsgemäßen Dämmschalen.
[0015] In der Zeichnung ist mit 1 ein Innen-Rohrstrang eines Schornsteins bezeichnet, der
aus Rohrschüssen la aufgebaut ist, welche mit Rohrdämmschalen 2, 3 und 3a außenseitig
gedämmt sind, wie dies nachfolgend noch näher erläutert wird. Ein Außenmantel 4 besteht
aus Mantelsteinen 5 beispielsweise aus Beton oder einem anderen geeigneten Werkstoff,
und umgibt den Innen-Rohrstrang 1 samt den Rohrdämmschalen 2, 3 und 3a.mit einem Ringspalt
6. Der Außenmantel 4 ist im Falle einer Schornsteinsanierung bereits fest eingebaut
und soll mit dem gedämmten Innen-Rohrstrang 1 neu ausgerüstet werden. Letztere Maßnahme
wird zunehmend bei Kaminen erforderlich, an die sogenannte energiesparende Brennwert-
und Niedertemperaturkessel angeschlossen werden, da - bedingt durch gegenüber bisher
niedrigeren Abgastemperaturen - die Schornsteine durch an ihren Innenwänden sich niederschlagendes
Kondenswasser feucht werden können.
[0016] Die Rohrschüsse la bestehen beispielsweise aus Schamotte oder einem anderen, in der
Regel anorganischen, keramik- ähnlichen Material, und werden beispielsweise als Formsteine
hergestellt. Zur Bildung eines Innen-Rohrstrangs greifen dabei die Rohrschüsse la
mit einer zentrierenden umlaufenden Nut- und Federverbindung lb in der bekannten Weise
ineinander, wie dies insbesondere aus der Darstellung in der Ausschnittsvergrößerung
ersichtlich ist, wobei an den Stoßflächen eine Lagerfuge gebildet wird, in der Fugenmörtel
oder dergleichen zur gegenseitigen Verbindung angeordnet wird. Die Rohrschüsse la
werden nacheinander in den durch den Außenmantel 4 gebildeten Schacht herabgelassen
und so aufeinandergesetzt, wobei die gegenseitige Verbindung über den Fugenmörtel
in den Lagerfugen unter Ausnutzung des Selbstzentriereffektes der Nut- und Federverbindung
lb erfolgt. Wie ohne weiteres ersichtlich ist, ist eine nachträgliche Einbringung
einer Dämmung in den Ringspalt 6 infolge von dessen schwerer Zugänglichkeit und großer
Höhe insbesondere bei bereits vorhandenem Außenmantel 4 wechselnder Ausbildung nicht
sinnvoll möglich.
[0017] Daher werden die Rohrdämmschalen 2, 3 und 3a vor der Einbringung in den Außenmantel
4 an der Außenseite eines zugeordneten Rohrschusses la angebracht. Hierzu sollen die
Rohrdämmschalen 2, 3 und 3a, die umfangsseitig geschlossen ausgebildet sind, ganz
einfach über den jeweiligen Rohrschuß la aufgeschoben und dort mit Reibung gehalten
werden, was jedoch aus den einleitend näher erläuterten Gründen insbesondere im Hinblick
auf eine häufig rauhe Oberflächenausbildung, erhebliche Passungsungenauigkeiten und
gegebenenfalls Vorsprünge wie Grate in der Praxis praktisch nicht möglich ist. Derartige
Maßschwankungen können insbesondere auch deshalb vorliegen, da die einzelne Länge
der für Kamine dienenen Formsteine fertigungstechnisch begrenzt ist. Dies führt dazu,
daß werkseitig bereits mehrere Formsteine, z.B. drei, zu einer längeren Einheit, z.B.
1 m, zusammengesetzt, d.h. mit einem geeigneten Fugenmörtel zusammengeklebt werden.
Hierbei läßt es sich jedoch nicht vermeiden, daß sich an den Nahtstellen Mörtelreste
nach außen überstehen sowie Fluchtfehler zwischen den einzelnen Formsteinen vorliegen.
[0018] Daher werden die Rohrdämmschalen 2, 3 und 3a mit erheblichem Übermaß zur Verfügung
gestellt, welches in der Ausschnittsvergrößerung mit "x" angegeben ist. Auf diese
Weise ist ein Aufschieben völlig problemlos möglich, da das Übermaß x sämtliche Maßungenauigkeiten,
Vorsprünge usw. aufnimmt. Um jedoch nun eine Klemmwirkung und damit Haftung durch
Reibung zu erzielen, was für den Transport und die Montage unerläßlich ist, weist
jede Rohrdämmschale 2, 3 oder 3a im Beispielsfalle eine wulstförmige Verjüngung 7
auf, die an ihrem in Aufschiebrichtung hinteren Ende angebracht ist. Auf diese Weise
kann jede Rohrdämmschale 2, 3 oder 3a zunächst ohne jede Klemmwirkung auf den entsprechenden
Rohrschuß la aufgeschoben werden, und tritt lediglich am Ende der Aufschubbewegung
kurz vor dem Erreichen der Endposition eine Klemmwirkung auf, die durch entsprechende
Kraftaufbringung in Aufschubrichtung überwunden wird, wonach die Rohrdämmschale 2,
3 oder 3a fest sitzt.
[0019] Im Beispielsfalle laufen die wulstförmigen Verjüngungen 7 in Umfangsrichtung geschlossen
um, besitzen also keine Unterbrechungen, so daß eine Luftzirkulation in dem durch
das Übermaß x gebildeten Spalt 8 entlang der Außenoberfläche des Innen- Rohrstranges
1 vermieden ist.
[0020] Die Rohrdämmschalen 2, 3 und 3a können unterschiedliche Längen bzw. Höhen besitzen,
wobei für ein vorherrschendes Einheitsmaß anzustreben ist, daß die Rohrdämmschalen,
wie dies für die Rohrdämmschalen 2 veranschaulicht ist, gleiche Länge wie der zugeordnete
Rohrschuß la besitzen. Es können jedoch auch bei Bedarf gegenüber den Rohrschüssen
la kürzere Rohrdämmschalen 3 und 3a verwendet werden, wie dies für den in der Zeichnung
mittleren Rohrschuß la veranschaulicht ist, die dann von beiden Seiten aufgeschoben
werden können, bis die sich ergebende, mit 9 bezeichnete Fuge zwischen den Rohrdämmschalen
3 und 3a geschlossen ist. Selbstverständlich ist weiter anzustreben, daß auch die
Rohrdämmschalen 2 bzw. 3, 3a benachbarter Rohrschüsse la fugenlös aneinanderliegen.
Auf diese Weise ist ein modularer Aufbau des gedämmten Innen-Rohrstranges 1 bei Bedarf
möglich, wenn auch natürlich nicht angestrebt werden soll, in der zur Erläuterung
veranschaulichten Weise eine über die ganze Länge eines Rohrschusses la reichende
Rohrdämmschale 2 durch zwei kürzere Rohrdämmschalen 3 bzw. 3a zu ersetzen. Wie jedoch
an der veranschaulichten Ausbildung der Rohrdämmschalen-3 und 3a deutlich wird, die
miteinander die Länge des Rohrschusses la besitzen, wobei die Rohrdämmschale 3 doppelte
Länge gegenüber der Rohrdämmschale 3a besitzt, können modular ausreichend Elemente
sowohl an Rohrdämmschalen als auch an Formsteinen zur Verfügung gestellt werden, um
ohne Änderungen der Vorfertigungen mit modularen Einheiten bestimmte Höhen des Innen-Rohrstranges
1 je nach den Bedürfnissen des Einzelfalles zu erzielen.
[0021] Die Herstellung der Rohrdämmschalen 2, 3 und 3a kann-in der üblichen Weise im Wickelverfahren
erfolgen, wobei die Längserstreckung der Mineralfasern in Umfangsrichtung zu liegen
kommt, so daß sich eine große Zugfestigkeit in Umfangsrichtung und damit ein auch
nach langer Betriebszeit immer noch straffer Sitz an den wulstförmigen Verjüngungen
7 ergibt. Wenn, wie auch bevorzugt, lediglich an einem Ende der Rohrdämmschale 2,
3 oder 3a eine wulstartige Verjüngung 7 vorgesehen wird, so kann der bei der Herstellung
zu verwendende sich drehende Wickeldorn problemlos entsprechend der Innenkontur der
herzustellenden Rohrdämmschale ausgebildet werden. Nach der Wicklung kann dann die
fertige Rohrdämmschale in Gegenrichtung zur Aufschubrichtung auf den Rohrschuß la
vom Wickeldorn abgezogen werden, also mit der Verjüngung 7 an der in Abzugsrichtung
vorderen Seite. Das Übermaß x kann hierbei auch dadurch geschaffen werden, daß auf
einen üblichen zylindrischen Wickeldorn eine entsprechende Manschette aufgebracht
wird, die entweder auf dem Wickeldorn fest verankert werden kann, oder aber mit abgezogen
und anschließend aus dem Innenraum der Rohrdämmschale entfernt werden kann. Auf diese
Weise läßt sich das Übermaß x bzw. die Verjüngung 7 ohne jeglichen herstellungstechnischen
Zusatzaufwand erzeugen.
[0022] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern sind vielfache Abwandlungen und Abänderungen möglich, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen. So können auch mehrere Innen-Rohrstränge 1 von
einem gemeinsamen Außenmantel 4 umfaßt sein, und kann die Ausbildung auch der Rohrschüsse
la sowie das Material für die Rohrschüsse la von der geschilderten Ausführungsform
je nach den Gegebenheiten des Einzelfalles abweichen. Auch ist nicht eine völlig zylindrische
Außenfläche der Rohrschüsse la erforderlich, da auch andere Konturen eben gerade wegen
des entsprechend zu wählenden Übermaßes x entsprechend überdeckt werden können. Weiter
ist die Anwendung der Erfindung nicht auf die Sanierung von Altschornsteinen beschränkt,
sondern kann auch bei der Neuerrichtung von Schornsteinen vorteilhaft verwendet werden.
Schließlich ist die Erfindung auch zur Dämmung anderer aus einzelnen Rohrschüssen
aufgebauter Rohrstränge anwendbar, so etwa für Abwurfschächte mit Innenrohr als Abwurfrohr,
wobei die Rohrdämmschalen 2, 3 und 3a neben oder alternativ zu Wärmedämmaufgaben auch
andere Aufgaben wie etwa Schalldämmaufgaben übernehmen können.
1. Rohrdämmschale (2, 3, 3a) zur Außendämmung eines Rohrschusses (la) zur Bildung
eines gedämmten Rohres aus einer Mehrzahl von Rohrschüssen (la), insbesondere eines
Innen-Rohrstrangs (1) eines bestehenden Schornsteines, wobei die Rohrschüsse (la)
an ihrer Außenseite eine Oberfläche mit Maßschwankungen und gegebenenfalls hoher Rauhigkeit
bzw. Vorsprüngen aufweisen, und wobei die umfangsseitig geschlossen ausgebildete Rohrdämmschale
(2, 3, 3a) durch Reibung an der Außenseite des zugeordneten Rohrschusses (la) gehalten
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenoberfläche der Rohrdämmschale (2, 3, 3a)
gegenüber der Außenoberfläche des Rohrschusses (la) ein alle möglichen Maßschwankungen
übersteigendes Übermaß (x) be- sitzt; und daß die Innenoberfläche der Rohrdämmschale
(2, 3, 3a) an wenigstens einer Stelle eine Verjüngung (7) aufweist, an der gegenüber
der Außenoberfläche des Rohrschusses (la) Untermaß vorliegt.
2. Rohrdämmschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verjüngung (7)
im Bereich des in Aufschubrichtung hinteren axialen Endes der Rohrdämmschale (2, 3,
3a) vorgesehen ist.
3. Rohrdämmschale nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verjüngung
(7) in Umfangsrichtung wenigstens annähernd geschlossen umlaufend ausgebildet ist.
4. Rohrstrang (1), insbesondere Innen-Rohrstrang (1) eines bestehenden Schornsteines,
aus einer Mehrzahl von Rohrschüssen (la), die an ihrer Außenseite eine Oberfläche
mit Maßschwankungen und gegebenenfalls hoher Rauhigkeit bzw. Vorsprüngen aufweisen,
mit einer außenseitigen Dämmung aus Rohrdämmschalen (2, 3, 3a), die umfangsseitig
geschlossen ausgebildet sind und durch Reibung an der Außenseite des zugeordneten
Rohrschusses (la) gehalten sind, gekennzeichnet durch die kennzeichnenden Merkmale
wenigstens eines der Ansprüche 1 bis 3.