[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zahnbürste gemäss Oberbegriff der Ansprüche
1 und 2.
[0002] Die am meisten verbreiteten Zahnerkrankungen sind Karies und Parodontitis. Unter
Parodontitis versteht man die allmähliche Zerstörung des Zahnhalteapparates. Beide
Erkrankungen werden durch sich insbesondere zwischen den Zähnen einnistende Bakterien
verursacht, welche in der langen Kette ihrer Zersetzung Säuren und Giftstoffe bilden.
Von daher ist die Prophylaxe hiegegen, die jedermann zugänglich und leicht anwendbar
ist, an und für sich gegeben.
[0003] Erste prophylaktische Massnahmen bildet sicher eine zahnspezifische gesunde Ernährung:
Durch Drosselung der Zuckerzuführung kann das Bakterienwachstum, und demzufolge auch
die Bildung von Säuren und Giftstoffen minimiert werden. Nun ist im Alltag ein vollständiger
Verzicht auf Zuckerzuführung kaum möglich. Trägt man dieser Tatsache Rechnung, so
ist die Mundhygiene demnach der wichtigste Faktor der Karies- und Parodontitisbekämpfung
schlechthin. Die regelmässige Entfernung von Speiseresten verhindert die starke Vermehrung
von Bakterien und dadurch einerseits die Bildung von Säuren und andererseits die für
die Parodontitis gefährliche Zahnfleischreizung durch abgestorbene Bakterien. Als
optimal ist ein mindestens zweiminutiges Zähnebürsten nach jeder Hauptmahlzeit zu
betrachten..
[0004] Gerade diese einfache Prophylaxe bietet im täglichen Leben anscheinend die grössten
Probleme, dies nicht nur bei Kindern, deren Abneigung gegen Zähneputzen wohlbekannt
ist, sondern auch bei Erwachsenen, die grosse Mühe bei der Einhaltung eines minimalen
Zeitaufwandes beim Zähnebürsten bekunden.
[0005] Man hat verschiedentlich versucht, durch Anbieten von akustischen und/oder visuellen
Hilfsmitteln die Zeiteinhaltung zu erleichtern. Die bis anhin unternommenen Versuche
lassen - so Marktbeobachtungen und Umfragen - den Schluss zu, dass eine attraktive
Lösung noch nicht gefunden worden ist.
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0007] Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Zahnbürste vorzuschlagen, deren Benützung die Einhaltung der gegen Karies und
Parodontitis prophylaktisch empfohlenen minimalen Zeitdauer für das Zähnebürsten wesentlich
erleichtert. Einerseits durch eine Zeitobjektivierung, andererseits dadurch, dass
ebendiese Zeitspanne sensitiv angenehm gestaltet wird.
[0008] Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass das angestrebte
Ziel ohne Zuhilfenahme fremder Hilfsmittel erreicht werden kann. Durch Betätigung
eines im Griffteil der Zahnbürste plazierten kapazitiven oder induktiven Einschalters,
der nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung auf Daumenhöhe eines üblichen
Zahnbürstenhandgriffes liegt, werden die dort untergebrachten und vorzugsweise zu
einem einzigen Baustein zusammengefassten Mittel aktiviert, dass eine Melodie und/oder
sprachliche Texte irgendwelcher Art emittiert werden. Dabei entspricht die Emissionsdauer
jener Zeitspanne, die von der zahnmedizinischen Wissenschaft als optimale Zeitdauer
für das Zähnebürsten nach jeder Hauptmahlzeit betrachtet wird, nämlich jeweils zwei
Minuten.
[0009] Damit wird eine sensitive angenehme Komponente geboten, welche so insbesondere bei
Kindern, eine Verlokkung und einen Anreiz bildet, das Zähneputzen regelmässig vorzunehmen
und jeweils so lange auszudehnen, als die akustischen Signale andauern.
[0010] Bei Erwachsenen dürfte die damit gebotene Zeitobjektivierung, die durch Beendigung
der Emission signalisiert wird, sicher im Vordergrund stehen. Indessen darf nicht
unerwähnt bleiben, dass das Erklingen beispielsweise einer persönlich beliebten Melodie
sicher auch für Personen, die dem Kindesalter.entwachsen sind, einen Anreiz bildet,
Zeitdauer und Wiederholbarkeit des Vorganges einzuhalten.
[0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung können visuelle Signale erzeugt
werden, was insbesondere für Schwerhörige vorteilhaft sein könnte.
[0012] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Zeitpunkt des aus
hygienischen Ueberlegungen gebotenen Wechsels der Zahnbürste, der nicht so sehr mit
dem Verbrauch der Borsten, sondern primär mit der Uebertragungsgefahr von auf dem
Borstenteil sich vermehrenden Bakterien zu sehen ist, unmissverständlich durch Ausbleiben
der Emission signalisiert wird. Die Batterie hat nämlich, bei zweimaligem Gebrauch
von jeweils zwei Minuten pro Tag, eine Autonomie von drei Monaten, jene Lebensdauer
also, von der die zahnmedizinische Wissenschaft das Auswechseln der Zahnbürste erwartet.
[0013] Die Mittel sind handelsübliche Elemente, so dass von den wirtschaftlichen Aspekten
her betrachtet, die Wegwerfbarkeit der Zahnbürste ohne weiteres gegeben ist.
[0014] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Zahnbürsten sich
mit verschiedenen Melodien und/oder sprachlichen Texten, wie zum Beispiel Anweisungen,
Mitteilungen, Unterhaltung etc., programmieren lassen. Der Neuerwerb einer Zahnbürste
bietet somit die Möglichkeit, sich für eine neue Melodie oder Emissionsart zu entscheiden.
[0015] Darüber hinaus kann die Zahnbürste ohne weiteres so ausgelegt werden, dass der Borstenteil
auswechselbar ist. Bei einer solchen Ausführungsart ist es vorteilhaft, wenn der aufsteckbare
und wegwerfbare Borstenteil die Batterie beinhaltet. Ferner kann der Borstenteil auch
elektrisch angetrieben werden, wodurch das Zähnebürsten erleichtert und intensiviert
wird.
[0016] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt
und näher erläutert. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung unwesentlichen
Elemente sind fortgelassen.
[0017] Es zeigt:
Fig. 1 eine Zahnbürste, bei der die Mittel zur Emittierung akustischer Signale zu
einem einzigen modularen Baustein integriert sind und
Fig. 2 eine ähnliche Zahnbürste, wobei hier die Mittel visuelle Signale ausstrahlen.
[0018] Die nach.Fig. 1 gezeigte Zahnbürste, welche im wesentlichen aus Borstenteil 1 und
Griffteil 2 besteht, ist mit Mitteln ergänzt, welche akustische Signale im Hörbereich
des menschlichen Ohrs emittieren.
[0019] Bei der Emission kann es sich um eine Melodie oder sprachliche Texte, wie zum Beispiel
begleitende Anweisungen über das Zähneputzen, Minisprachkurse etc., handeln. Die emittierenden
Mittel des hier gezeigten Beispiels sind Chip 3, Batterie 4, Schallgeber 5, Schallverstärker
6 und Einschalter 7. Durch Betätigung des kapazitiven oder induktiven Einschalters
7 wird der Chip 3 von der Batterie 4 gespiesen. Der für eine bestimmte Emission programmierte
Chip 3 leitet seine Signale dem Schallgeber 5 zu. Handelt es sich um einen Piezo-Schallgeber,
so nimmt dieser bei 1,5 V 0,1 mmA Strom auf. Die Impulse aus dem Chip 3 werden im
-Schallgeber 5 in Signale umgewandelt, welche in ihrer Abfolge eine Melodie oder sprachliche
Texte ergeben. Um die Tonqualität und Tonstärke zu verbessern, ist der Schallgeber
5 mit einem Schallverstärker 6 verbunden. Der Griffteil 2 der Zahnbürste kann gleichzeitig
als Schallverstärker dienen. Dieser ist auf eine mittlere Tonstärke eingestellt. Selbstverständ-
l
ich lässt er sich leicht zu einem einstellbaren Element erweitern, so insbesondere-dann
angezeigt, wenn der Borstenteil 1 elektrisch angetrieben ist. In einem solchen Fall
könnte die Einstellung beispielsweise über einen nun drehbaren Einschalter 7 vorgenommen
werden. Im Chip 3 ist ein "Timer" eingebaut, der vorzugsweise auf zwei Minuten Impulsdauer
eingestellt ist. Selbstverständlich kann auch hier eine individuell einstellbare Impulsdauer
vorgesehen werden. Die Batterie 4 hat, bei zweimaligem Gebrauch der Zahnbürste von
jeweils zwei Minuten pro Tag, eine Autonomie von drei Monaten. Diese Lebensdauer stimmt
mit der von der zahnmedizinischen Wissenschaft empfohlenen Verwendungsdauer einer
Zahnbürste überein. Mithin wird unmissverständlich signalisiert, wenn die Zeit gekommen
ist, die Zahnbürste auszuwechseln. Dies bildet eine zusätzliche Prophylaxe zur Verhinderung
von Zahnerkrankungen, welche von den mit der Zeit auf dem Borstenteil 1 sich vermehrenden
Bakterien eingeleitet werden können. Die Mittel 3,4,5,6,7 sind handelsübliche Elemente.
Es ist möglich, diese zu einem einzigen modularen Baustein von der Form einer Rondelle
zusammenzufügen, deren Gesamtdimension nach heutigem Stand der Technik ca. 15 mm im
Durchmesser und ca. 2-4 mm in der Dicke beträgt. Somit lässt sich eine solche Rondelle
problemlos in den Griffteil 2, sei es mit der Herstellung der Zahnbürste oder danach,
unterzubringen oder anzubringen. Der Einschalter 7 ist auf Daumenhöhe eines üblichen
Zahnbürstenhandgriffes plaziert; damit lässt sich eine praktische Einschaltung schon
mit dem Fassen der Zahnbürste erreichen. Der Borstenteil 1 kann auswechselbar konzipiert
werden. Dies wird immer dann angezeigt sein, wenn er Bestandteil einer elektrisch
angetriebenen Zahnbürste ist. Dann ist es auch nahelie- gend, dass bei nicht elektrisch
angetriebener Zahnbürste der Borstenteil 1 mit der Batterie 4 ergänzt wird, womit
die Wegwerfbarkeit der zwei Verbrauchsteile optimiert wird.
[0020] Fig. 2 zeigt eine ähnliche Zahnbürste wie unter Fig. 1. Der Unterschied besteht darin,
dass diese Zahnbürste für visuelle Signale konzipiert ist. Die Mittel sind hier eine
Batterie 4, ein Zeitgeber 3a, ein Einschalter 7 und eine in den Einschalter 7 integrierte
Lichtquelle 8. Die Funktionsweise und die Vorzüge sind die gleichen wie sie unter
Fig. 1 beschrieben worden sind. Bei Betätigung des Einschalters 7 leuchtet die Lichtquelle
9 auf und strahlt so lange Licht aus, als die eingestellte oder einstellbare Zeitspanne
dauert.
Bezeichnungsliste
[0021]
1 Borstenteil
2 Griffteil
3 Chip
3a Zeitgeber
4 Batterie
5 Schallgeber
6 Schallverstärker
7 Einschalter
8 Lichtquelle
1. Zahnbürste, im wesentlichen bestehend aus Borstenteil und Griffteil, dadurch gekennzeichnet,
dass im Griffteil (2) und/oder im Borstenteil (1) Mittel (3, 4,5,6,7) untergebracht
sind, welche akustische Signale im Hörbereich des menschlichen Ohrs emittieren.
2. Zahnbürste im wesentlichen bestehend aus Borstenteil und Griffteil, dadurch gekennzeichnet,
dass im Griffteil (2) und/oder im Borstenteil (1) Mittel (3a,4,7,8) untergebracht
sind, welche visuelle Signale ausstrahlen.
3. Zahnbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenteil
(1) auf den Griffteil (2) aufsteckbar ist.
4. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (3,4,5,6,7)
eine Melodie und/oder sprachliche Texte emittiere.
5. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein Chip (3),
eine Batterie (4), ein Schallgeber (5), ein Schallverstärker (6) ein Einschalter (7)
sind.
6. Zahnbürste nach Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterie (4)
im Borstenteil (1) untergebracht ist.
7. Zahnbürste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschalter (7) induktiv
oder kapazitiv ist.
8. Zahnbürste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (3,4,5,6,7)
zu einem modularen Baustein integriert sind.
9. Zahnbürste nach Ansrpuch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Chip (3) mit einem
"Timer" ergänzt ist, dessen Zyklus eingestellt oder einstellbar ist und pro Betätigung
jeweils mehrere, vorzugsweise zwei Minuten andauert.
10. Zahnbürste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallgeber (5) vorzugsweise
ein Piezo-Schallgeber ist.
11. Zahnbürste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterie (4), bei
zweimaligem Gebrauch von jeweils zwei Minuten pro Tag, eine Autonomie von drei Monaten
hat.
12. Zahnbürste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschalter (7) auf
Daumenhöhe des Zahnbürstenhandgriffes plaziert ist.
13. Zahnbürste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der Borstenteil (1) elektrisch angetrieben ist.