[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen eines aus synthetischen Fäden
bestehenden Kabels in schraubenförmigen Windungen, insbesondere in Kannen, gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei der Ablage von Kabeln aus synthetischen Fäden in Kannen oder auch auf Förderbändern
ist es sehr wichtig, gleichmäßige, geordnete Schleifen zu bilden. Denn ein unregelmäßig
abgelegtes Kabel läßt sich nicht mehr störungsfrei abziehen. Um eine möglichst exakte
Ablage zu erreichen, haben bekannte Ablegevorrichtungen auf dem Umfang des Wickelkörpers
verteilte Förderorgane, die zumeist als gezahnte oder ungezahnte Scheiben oder als
umlaufende Bänder ausgebildet sind. Diese haben die Aufgabe, die Kabelwindungen vom
Augenblick ihrer Entstehung an zu führen und gezielt freizugeben. Dabei stellt die
Unterbringung des Antriebs der Förderorgane den Konstrukteur vor ein - schwieriges
Problem. Zur Lösung dieses Problems war man bisher in vielen Fällen gezwungen, Kompromisse
zu Lasten der verfahrenstechnischen Erfordernisse einzugehen. Daraus ergaben sich
bei den bekannten Vorrichtungen verfahrenstechnische Nachteile oder Beschränkungen
des Anwendungsbereichs. Besondere Schwierigkeiten bereitet bei den bekannten Vorrichtungen
die geordnete Ablage spannungsempfindlicher Kabel mit relativ niedrigem Titer bei
hohen Liefergeschwindigkeiten.
[0003] Die Erfindung geht aus von einer Ablegevorrichtung, die durch die FR-PS 11 34 129
(Figur 5) bekannt geworden ist. Dabei sind als Förderorgane Zahnscheiben vorgesehen.
Diese kämmen direkt mit einer Schnecke, die auf der Hauptwelle sitzt. Diese Vorrichtung
ist für die überwiegende Mehrzahl der Anwendungsfälle ungeeignet. Denn bei den heute
üblichen Drehzahlen der Hauptwelle von 1.000 bis 5.000 Umdrehungen pro Minute ist
eine Schmierung des Schneckentriebs unumgänglich. Das Schmiermittel würde an der Verzahnung
der Förderscheiben anhaften und das Kabel, das ünmittelbar in die Verzahnung eingelegt
wird, in unerträglicher Weise verschmutzen. An die Verzahnung der Scheiben werden
Anforderungen gestellt, die schwer miteinander vereinbar sind: einerseits muß die
Verzahnung ausreichende Laufeigenschaften des Schneckentriebs gewährleisten, andererseits
muß die Zahnform so ausgebildet sein, daß das Kabel ohne Beschädigung exakt geführt
und gezielt freigegeben wird. Eine Änderung der Fördergeschwindigkeit erfordert den
Austausch von Schnecke und Zahnsscheiben und ist nur in einem eng begrenzten Bereich
möglich.
[0004] Einige der angegebenen Nachteile werden bei einer Ablegevorrichtung vermieden, die
in der DE-PS 19 09 738 beschrieben ist. Dabei sind als Förderorgane vier Zahnscheiben
vorgesehen. Diese laufen jedoch nicht in radialen Ebenen um, sondern sitzen -ähnlich
wie die Räder eines Wagens -paarweise auf den Enden von zwei Wellen. Auf jeder der
beiden Wellen sitzt in der Mitte ein Schneckenrad, das mit einer auf der Hauptwelle
sitzenden Schnecke kämmt. Diese Vorrichtung, die zur Ablage auf ein Förderband bestimmt
ist und hierfür zusätzliche, dem Anwendungsfall angepaßte Führungselemente aufweist,
dürfte wegen der nicht radialen Anordnung der Zahnscheiben zur geordneten Bildung
von schraubenförmigen Windungen und zu deren Ablage in Kannen nicht geeignet sein.
[0005] Eine andere Ablegevorrichtung is aus der DE-OS 28 09 661 (Figur 1) bekannt. Dabei
sind als Förderorgane mehrere endlose Riemen vorgesehen, die je über eine Antriebsrolle
und eine Umlenkrolle umlaufen. Ein nicht näher spezifiziertes Getriebe ist seitlich
unter dem Wickelkörper angeordnet und hat eingangsseitig eine senkrechte, d.h. zur
Systemachse parallele Welle, die durch einen Riemen mit der Hauptwelle gekoppelt ist.
Ausgangsseitig hat das Getriebe eine waagerechte Welle, die über einen weiteren Riementrieb
mit der Antriebsrolle eines der Förderorgane verbunden ist. Die Antriebsrollen der
übrigen Förderorgane sollen in nicht näher erläuterter Weise durch elastische Welle,
Kegelzahnräder oder dergleichen von der erwähnten Antriebsrolle angetrieben werden,
da es offenbar mit der sperrigen Getriebeanordnung nicht möglich ist, alle Antriebsrollen
einzeln direkt an das Getriebe zu koppeln. Abgesehen von den Problemen, die einer
betriebssicheren konstruktiven Ausführung dieser komplizierten Anordnung entgegenstehen
dürften, bedingt die Anordnung des Getriebes unter dem Wickelkörper eine ungünstig
große Fallhöhe für die Kabelwindungen; dadurch kann die geordnete Ablage erschwert
werden. Wenn z.B. in eine Kanne abgelegt wird, die sich in üblicher Weise exzentrisch
zur Systemachse dreht, dann können je nach Geschwindigkeit die herunterfallenden Kabelwindungen,
die von der rotierenden Kanne mitgezogen werden, an den nach unten vorstehenden Teilen
hängenbleiben.
[0006] Eine Ablegevorrichtung, die in der DE-AS 27 47 706 beschrieben ist, hat außer den
auf dem Umfang des Wickelkörpers verteilten, inneren Förderorganen noch äußere Förderorgane,
die in einem den Wickelkörper umschließenden ringförmigen Außenkörper angeordnet sind.
Die äußeren Förderorgane sind angetrieben und treiben die inneren Förderorgane des
Wickelkörpers durch Reibungsschluß an. Dabei laufen die Kabelwindungen jeweils zwischen
inneren und äußeren Förderorganen hindurch und sind dem Anpreßdruck ausgesetzt, der
für die Erzeugung der Reibungskraft erforderlich ist. Daher ist diese Vorrichtung
nicht für Kabel geeignet, die empfindlich gegen Verquetschen sind. Der Antrieb der
äußeren Förderorgane ist in der erwähnten DE-AS nicht dargestellt, jedoch in der korrespondierenden
US-PS 43 04 366 andeutungsweise als Kegelradantrieb skizziert. Durch eine derart sperrige
seitliche Anordnung des Antriebs weit unterhalb des Wickeibereichs wird das Eintauchen
der Ablegevorrichtung in eine Kanne und das geordnete Ablegen der Kabelwindungen erschwert
oder sogar unmöglich gemacht. Allerdings ist in der DE-AS auch ein Ausführungsbeispiel
erwähnt, bei dem die äußeren Förderorgane fehlen. Das Kabel wird auf die antriebslosen,
als Scheiben ausgebildeten Förderorgane des Wickelkörpers unterhalb der Drehachse
der Scheiben aufgelegt, so daß infolge der Zugkraft ein Moment auf die Scheiben ausgeübt
wird, wodurch diese in Drehung versetzt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel dürfte
jedoch eine gleichmäßiger Vorschub schwer erreichbar sein. Für zugempfindliche Kabel
ist sie ungeeignet.
[0007] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile
des Standes der Technik eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung bei kompakter Bauweise mit einem Getriebe für die Förderorgane auszustatten,
das für Dauerbetrieb bei hohen Rotordrehzahlen geeignet ist und dem Konstrukteur hinsichtlich
der Gestaltung der Förderorgane weiten Spielraum läßt für die optimale Anpassung an
die verfahrenstechnischen Erfordernisse des jeweiligen Anwendungsfalles.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Ablegevorrichtung liegt das Getriebe in den Zwischenräumen,
die bei optimaler (nämlich radialer) Anordnung der Förderorgane vorhanden sind; es
bedingt keine Vergrößerung des Wickelkörpers. Die Getriebefunktionen und die Funktionen
der Förderorgane sind unabhängig voneinander. Die Schmierung des Getriebes bewirkt
keine Verunreinigung der Förderorgane. Das Getriebe kann optimal gestaltet werden,
d.h. insbesondere mit optimaler Getriebeverzahnung versehen werden. Die Fördergeschwindigkeit
der Förderorgane kann durch Austausch der Getriebeelemente geändert werden, ohne daß
ein Austausch der Förderorgane erforderlich ist. Die mit dem Kabel in Berührung kommenden
Flächen der Förderorgane können ohne Rücksicht auf das Getriebe gestaltet werden.
[0010] Die in Anspruch 2 angegebene Ausführungsform der ersten Getriebestufe vereinigt die
Vorteile, daß sie schlupffrei läuft und keiner Schmierung bedarf.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform, die sich durch konstruktive Einfachheit auszeichnet
ist in Anspruch 3 angegeben.
[0012] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand von teilweise schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen.
Figur 1 zeigt schematisch die erfindungsgemäße Vorrichtung im eingebauten Zustand.
Figur 2 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung.
Figur 3 zeigt einen waagerechten Schnitt durch die Vorrichtung.
Figur 4 zeigt eine Einzelheit eines Ausführungsbeispiels in einem waagerechten Schnitt.
Figur 5 zeigt eine Einzelheit eines anderen Ausführungsbeispiels in Seitenansicht
Figur 6 zeigt die Einzelheit der Figur 5 in einem waagerechten Schnitt.
Figur 7 zeigt eine Einzelheit eines weiteren Ausführungsbeispiels in Seitenansicht
Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung der abgelegten Windungen in einer Kanne.
[0013] Gemäß Figur 1 ist die erfindungsgemäße, im wesentlichen drehsymmetrische -,Ablegevonichtung
1, deren senkrechte geometrische Achse nachfolgend als "Systemachse" bezeichnet wird,
an einem nach unten abgewinkelten Arm 2 befestigt Dieser ist in einem Maschinengestell
3 mit einer senkrechten Hubvorrichtung 4 verbunden, die beispielsweise hydraulisch,
pneumatisch oder über eine angetriebene Gewindespindel zu betätigen ist. Über der
Ablegevorrichtung 1 ist am Maschinengestell 3 eine Galette 5 gelagert Auf einer Grundplatte
6 des Maschinengestells 3 ist ein Drehteller 7 befestigt, der mittels eines Motors
8 und eines Getriebes um seine exzentrisch zur Systemachse liegende Achse in Umdrehung
versetzt werden kann. Auf dem Drehteller 7 steht eine Kanne 9 mit annähernd gleichem
Durchmesser.
[0014] Die Vorrichtung 1 hat eine unten offene Kappe 10, die fest mit dem in Figur 2 nicht
dargestellten Arm 2 verbunden ist. Oben auf der Kappe 10 sitzt ein Motor 11 mit Hohlwelle
12, deren geometrische Achse mit der Systemachse übereinstimmt. In der Hohlwelle 12
steckt ein koaxiales Rohr 13, dessen oberes Ende in einer Bohrung einer mit der Oberseite
des Motors 11 verschraubten Kopfplatte 14 unbeweglich befestigt ist. Auf der Kopfplatte
sitzt eine Düsenplatte 15, deren Einlaßöffnung 16 in das Rohr 13 mündet. Die Einlaßöffnung
16 ist von einem konzentrischen Ringkanal 17 umgeben, der einen Preßluftanschluß 18
aufweist und über einen ringdüsenartigen engen Spalt mit dem Innern des Rohres 13
in Verbindung steht.
[0015] Das verlängerte untere Ende des Rohres 13 mündet in ein Rohr 19, das sich schräg
nach unten in Richtung auf die Mantelfläche der Kappe 10 erstreckt und in der Nähe
der Mantelfläche einen nach unten abknickenden Fortsatz 20 aufweist. Der aus den Teilen
13, 19, 20 bestehende Rohrzug wird der Kürze halber als "Flyer" bezeichnet. Das Rohr
19 ist fest mit einem Rotor 21 verbunden, der mit einem auf der Hohlwelle 12 sitzenden
Flansch 22 verschraubt und durch ein Kugellager 23 relativ zu dem Rohr 13 drehbar
ist. Mit dem Rotor 21 ist durch einen Flansch 24 eine nach unten gerichtete, um die
Systemachse drehbare Hauptwelle 25 fest verbunden, die aus konstruktiven Gründen aus
zwei durch eine Steckkupplung 26 verbundenen Wellenstücken 25a und 25b besteht.
[0016] Auf der Hauptwelle 25 ist mit Kugellagern 27, 28, 29, 30 eine im wesentlichen zylinderförmiger
Wickelkörper 31 gelagert. Der Mantel des Wickelkörpers besteht aus einem oberen Teil
32 und einem lösbar darin eingesetzten unteren Teil 33, dessen Durchmesser geringfügig
kleiner ist als der des oberen Teils. Der mit dem unteren Teil 33 verbundene Boden
34 liegt nur wenig unterhalb des unteren Randes der Haube 10. Im Innern des Wickelkörpers
sind als Förderorgane vier kreisrunde Scheiben 35 gelagert. Diese Scheiben liegen
in senkrechten, in bezug auf die Systemachse radialen, zueinander um 90° versetzten
Ebenen. Der Durchmesser der Scheiben ist ein wenig kleiner als der Radius des Wickelkörpers
31 und stimmt -abgesehen von dem erforderlichen Spiel - mit der lichten Höhe des Wickelkörpers
31 überein. Jede Scheibe 35 ragt mit einem schmalen Segment durch einen Schlitz 36
des Mantels 32, 33 nach außen. Die Scheiben 35 sind mit einem weiter unten ausführlich
beschriebenen Getriebe um waagerechte Achsen drehbar, die -verglichen mit dem Scheibenradius
-ein wenig unterhalb der Umlaufebene der Mündung des Rohrfortsatzes 20 liegen.
[0017] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 2 bis 4 sind die Scheiben am Umfang
ballig ausgebildet. Jeder Scheibe 35 ist eine Andrückrolle 37 zugeordnet. Die Andrückrollen
sind lose drehbar auf Schwingen 38 gelagert. Jede Schwinge 38 ist an ihrem oberen
Ende an einer Lasche 39 angelenkt, die etwa in Höhe der Achse der Scheiben 35 an der
Innenfläche der Haube 10 befestigt ist. Gegen das freie untere Ende der Schwinge 38
drückt eine am unteren Rand der Haube 10 abgestützte Feder 40, deren Anpreßkraft mittels
einer Schraube 41 einstellbar ist. Das Durchmesserverhältnis zwischen Andrückrollen
37 und Scheiben 35 ist etwa 1:3. Der Berührungspunkt zwischen Andrückrolle 37 und
Scheibe 35 liegt unter der Achse der Scheibe 35 in einem Abstand, der etwa dem halben
Scheibenradius entspricht. Die Andrückrollen 37 haben am Umfang eine dicke Gummierung
42, die - korrespondierend mit der balligen Umfangsfläche der Scheiben 35 -ein rinnenartiges
Profil hat, wie am besten aus Figur 4 ersichtlich.
[0018] Bei dem in den Figuren 5 und 6 skizzierten Ausführungsbeispiel sind als Förderorgane
Zahnscheiben 43 vorgesehen. Die Umfangsverzahnung 44 ist durch eine umlaufende Nut
45 unterbrochen. In die Nut 45 greifen Gegenrollen 46 ein, die im wesentlichen wie
die Andrückrollen 37 des anderen Ausführungsbeispiels angeordnet sind. Die Gegenrollen
46 können unter Federkraft am Grund der Nut 45 anliegen. Sie können aber auch mittels
einer einfachen Stellschraube auf Distanz eingestellt werden, wie in Figur 6 angedeutet.
In dieser Position, die insbesondere für das Ablegen von Kabeln aus verquetschungsempfindlichem
Material vorgesehen ist, greifen die Andrückrollen 46 in die Nut 45 ein, ohne das
Kabel zu berühren.
[0019] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7 unterscheidet sich von dem in den Figuren 5
und 6 veranschaulichten Ausführungsbeispiel dadurch, daß statt der Gegenrolle 46 eine
feststehende Lasche 47 vorhanden ist, die in die Nut 45 eingreift, ohne jedoch bis
zum Nutengrund zu reichen. In einfachen Fällen genügt es, nur einer einzigen Zahnscheibe
43 eine derartige Lasche zuzuordnen.
[0020] Die kennzeichnenden Merkmale der Erfindung sind an dem Getriebe verkörpert, das die
Förderorgane (Scheiben 35 bzw. Zahnscheiben 43) mit der Hauptwelle 25 koppelt. Dieses
Getriebe ist vollständig in dem Wickelkörper 31 untergebracht, ohne daß hierzu eine
Vergrößerung des Wickelkörpers erforderlich ist. Bei dem in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiel genügen sogar nur zwei von den insgesamt vier zwischen
den Förderorganen befindlichen rechtwinkligen Sektoren für die Unterbringung des Getriebes.
In den beiden einander gegenüberliegenden Sektoren 48, 48' sitzt je ein winkeliges,
öldicht geschlossenes Lagergehäuse 49, 49'. Die beiden übrigen Sektoren werden zur
Unterbringung leicht zugänglicher Befestigungsorgane 50 genutzt. In jedem der beiden
Lagergehäuse 49, 49' ist eine zur Hauptwelle 25 parallele Getriebewelle 51, 51' gelagert.
Die beiden Getriebewellen sind in bezug auf die Systemachse um 180° zueinander versetzt.
Auf dem oberen, aus den Lagergehäusen 49, 49' herausragenden Enden der Getriebewellen
51, 51' sitzen Zahnräder 52, 52', die über Zahnriemen 53, 53' mit einer auf der Hauptwelle
25 befestigten gezahnten Hülse 54 gekoppelt sind. Der Zahnriemen 53 umschlingt den
oberen Teil der Hülse 54, der Zahnriemen 53' den unteren Teil. Die Zahnriementriebe
52, 53, 54 bzw. 52', 53', 54' bilden die erste Getriebestufe. Als zweite Getriebestufe
befindet sich in jedem Lagergehäuse 49, 49' ein Schneckentrieb. In den Figuren 3 und
4 ist der Schneckentrieb nur für das Lagergehäuse 49 dargestellt. Auf der Getriebewelle
51 sitzt zwischen den Kugellagern 55, 56, mit denen die Getriebewelle 51 in dem Lagergehäuse
49 gelagert ist, eine Schnecke 57. Mit der Schnecke 57 kämmen zwei Schneckenräder
58, 58', die auf den Antriebswellen 59, 59' der beiden den Sektor 48 zwischen sich
einschließenden . Scheiben 35 sitzen. Die Antriebswellen 59, 59' sind ebenfalls in
dem Lagergehäuse 49 gelagert.
[0021] Die zweite Getriebestufe für die beiden Scheiben, die den Sektor 48' einschließen
ist völlig übereinstimmend ausgebildet.
[0022] Die Scheiben 35 und die verschiedenen Getriebeelemente sind auf den zugehörigen Wellen
leicht lösbar befestigt, so daß ein Austausch in kurzer Zeit möglich ist.
[0023] Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind insbesondere für Kabel mit relativ niedrigem
Titer zwischen 500 und 5000 dtex geeignet, die mit Geschwindigkeiten von 1000 bis
5000 m/min abgezogen und in Kannen angelegt werden, wobei die Kabelspannungen unter
1 g/dtex gehalten werden.
[0024] Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Ein Kabel 60 wird über die Galette 5 im
wesentlichen längs der Systemachse zugeführt. Nur beim Einlegen des Kabels ist der
Anschluß 18 mit Preßluft beaufschlagt; im stationä ren Betrieb ist die Preßluft abgeschaltet.
Gegebenenfalls wird zwecks Ableitung elektrostatischer Aufladung während des Dauerbetriebs
Luft mit geringem Überdruck von 0,1 bis 0,5 bar und hoher relativer Luftfeuchtigkeit
zugeführt. Der Rotor 21, mit dem der Flyer 13, 19, 20 fest verbunden ist, rotiert
mit hoher Drehzahl. Das aus dem unteren Ende des Flyers austretende Kabel wird um
den nicht mitrotierenden Wickelkörper 31 gelegt. Die Scheiben 35, die durch das beschriebene
Getriebe mit der schnell rotierenden Hauptwelle 25 gekoppelt sind, drehen sich langsam
in Richtung der Pfeile 61, 62, d.h. so, daß die aus der Mantelfläche 32 des Wickelkörpers
31 heraus, ragenden Segmente eine im wesentlichen nach unten gerichtete Förderbewegung
ausführen. Die geringfügig oberhalb der Scheibenachsen aufgelegten Windungen werden
zunächst leicht gespannt, von den Scheiben 35 nach unten mitgenommen und zwischen
den Scheiben 35 und den Andrückrollen 37 hindurchgeführt. Den Andrückrollen 37 kommt
dabei eine Doppelfunktion zu: Durch den formschlüssigen Eingriff an den balligen Umfangsffächen
der Scheiben 35 verhindern sie das Mitrotieren des Wickelkörpers 31. Außerdem bewirken
sie, daß jede Windung erst in dem Augenblick, in dem sie den Berührungspunkt zwischen
Scheibe 35 und Andrückrolle 37 passiert hat, freigegeben wird. Die untere Mantelfläche
33 des Wickelkörpers 31 dient dabei als Führung für die fallenden Windungen und verhindert
deren unerwünschte Verformung. Infolge des verkleinerten Durchmessers übt er jedoch
keine nennenswerten Reibungskräfte auf die fallenden Windungen aus.
[0025] Die Windungen fallen in die Kanne 9, die sich mit dem Drehteller 7 um ihre Achse
dreht Sie bilden in der Kanne das in Figur 8 veranschaulichte Muster. Um eine exakte
Ablage zu ermöglichen, muß die freie Fallhöhe gering gehalten werden. Daher befindet
sich die Vorrich tung 1 bei Beginn des Betriebs in der in Figur 1 mit strichpunktierten
Linien angedeuteten Stellung. Sie bewegt sich bei fortschreitender Füllung stetig
nach oben, so daß sich der Boden 34 des Wickelkörpers 31 stets knapp über der obersten
Füllungsschicht befindet Es wird eine lockere Füllung gebildet, aus der sich das Kabel
störungsfrei abziehen läßt.
[0026] Beispiel: Ein Kabel von 1000 dtex wird bei einer Spannung von 0,5 g/dtex mit einer
Geschwindigkeit von 3000 m/min zugeführt. Der Umfang des Wickelkörpers 31 beträgt
rund 1 m. Er rotiert mit einer Drehzahl von 3000 U/min. Die Scheiben 35 rotieren mit
einer Drehzahl von 100 U/min. Ihr Umfang beträgt 40 cm. Daher liegt ihre abwärts gerichtete
Fördergeschwindigkeit bei 40 m/min. Der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Windungen beträgt daher 1,32 cm.
[0027] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 5 bis 7, bei denen das Mitrotieren
des Wickelkörpers durch die in die Nut 45 eingreifenden Gegenrollen 46 bzw. durch
die Laschen 47 verhindert wird, muß die Drehzahl der Zahnscheiben 43 auf die Anzahl
der Zähne abgestimmt werden, damit die Kabelwindungen genau in die Zahnlücken eingelegt
werden. Beispiel: Die Geschwindigkeit, mit der das Kabel zugeführt wird, beträgt wieder
3000 m/min. Der Umfang des Wickelkörpers beträgt 1 m, seine Drehzahl also 3000 U/min.
Der Abstand zwischen zwei benachbarten Zahnlücken beträgt 1 cm, die Zähnezahl 40,
der Umfang also 40 cm. Um die pro Minute gebildeten 3000 Windungen abzuführen, muß
die Umfangsgeschwindigkeit der Zahnscheiben 30 m/min betragen. Daraus ergibt sich
für die Zahnscheiben 43 eine Drehzahl von 75 U/min. Dementsprechend ist das Getriebe
ausgelegt.
1. Vorrichtung zum Ablegen eines aus synthetischen Fäden bestehenden Kabels in - schraubenförmigen
Windungen, insbesondere in Kannen,
mit einem antreibbaren Rotor mit im wesentlichen senkrechter Drehachse,
mit einem mit dem Rotor verbundenen Flyer, dessen Einlaßöffnung koaxial zur Rotorachse
ist und dessen Auslaßöffnung außerhalb der Rotorachse liegt,
mit einem Wickelkörper, der auf einer mit dem Rotor verbundenen, nach unten gerichteten
Hauptwelle drehbar gelagert, jedoch am Mitrotieren gehindert ist,
mit mehreren auf den Umfang des Wickelkörpers verteilten, in senkrechten Radialebenen
umlaufenden Förderorganen, deren waagerechte Antriebswellen über ein Getriebe, das
eine Schnecke enthält, mit der Hauptwelle gekoppelt sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
in den Zwischenräumen , benachbarter Förderorgane (35, 43) sind zur Hauptwelle (25)
parallele Getriebewellen (51, 51') gelagert, die über eine erste Getriebestufe von
der Hauptwelle (25) her antreibbar sind;
jedes Förderorgan (35, 43) ist über eine zweite Getriebestufe mit einer Getriebewelle
(51, 51') gekoppelt;
die zweite Getriebestufe besteht aus einer Schnecke (57), die auf einer Getriebewelle
(51, 51') sitzt, und aus einem Schneckenrad (58), das auf der Antriebswelle (59, 59')
des Förderorgans - (35, 43) sitzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Getriebestufe
ein Zahnriementrieb (52, 52'; 53, 53'; 54) ist.
3.Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper
(31) insgesamt vier um jeweils 90° versetzte Förderorgane - (35, 43), jedoch nur zwei
um 180° zueinander versetzte, mit je einer Schnecke (57) bestückte Getriebewellen
(51, 51') aufweist und daß jede Schnecke (57) mit den Schneckenrädern (58, 58') der
beiden benachbarten Förderorgane (35, 43) kämmt.