[0001] Die Erfindung betrifft eine einstückige gelenkartige Verbindung zweier aus biegesteifem
Material bestehender Teile der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Gelenkverbindungen dieser Art werden bei aus Pappe hergestellten Gegenständen meist
durch zwei Prägerillen gebildet, deren verminderte Wandstärke eine verminderte Biegesteifigkeit
zur Folge hat. Die Verwindungssteifigkeit eines solchen Gelenks ist jedoch verhältnismäßig
gering, so daß beispielsweise gefüllte Briefordner zum Kippen neigen und die Kanten
des Vorderdeckels bei geschlossenem Briefordner schräg zu den Kanten des die Aufreihvorrichtung
tragenden rückwärtigen Deckels verlaufen. Auch weisen solche Gelenkverbindungen nur
eine geringe Stoßfestigkeit auf. Auch besteht bei solchen Briefordnem die Gefahr,
daß ein zur Verstärkung der Gelenkstellen auf diese aufgebrachter Leinwandstreifen
oder ein auf die aus Pappe bestehenden Deckel aufkaschierter, Muster aufweisender
Papierbogen sich an den Gelenkstellen löst.
[0003] Dieselben Nachteile weisen auch Briefordner auf, deren Vorderdeckel, der Rücken und
der rückwärtige Deckel aus Kunststoff gefertigt sind und deren Gelenkverbindungen
in gleicher Weise die Materialstärke verringernde, die Gelenkstellen bildende Rillen
aufweisen.
[0004] Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung durch Gelenk verbindungen vermieden, die
die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale aufweisen. Vorteilhafte
Ausgestaltungen solcher Gelenkverbindungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gelenkverbindung
in - schematischer Weise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 die Gelenkverbindung eines rückwärtigen Briefordnerdeckels mit dem diesem gegenüber
um 90° abgewinkelten Rücken des Ordners,
Fig. 2 die Gelenkverbindung nach Fig. 1 bei geöffnetem Briefordner.
[0006] Die Gelenkverbindung besteht aus den beiden Stegen 1 und 2, die über Einschnürungen
11 und 12 bzw. 21 und 22 mit dem rückwärtigen Deckel 3 und dem Rücken 4 verbunden
sind. Der äußere Steg 2 weist eine zusätzliche mittige Längseinschnürung 23 auf, die
bei geöffnetem Briefordner eine Auswölbung dieses Steges, wie in Fig. 2 dargestellt,
erleichert.
[0007] Die erfindungsgemäße Gelenkverbindung ist nicht auf Briefordner und mit einem Deckel
versehene, zur Ablage von Schriftgut bestimmte Kassetten beschränkt, sondern eignet
sich auf für andere, mit einem Deckel, versehene Behältnisse und für aus Kunststoff
gefertigte Kleinmöbel.
1. Einstückige gelenkartige Verbindung zweier aus biegesteifem Material bestehender
plattenförmiger Teile eines Gegenstandes, z.B. eines Briefordners, mittels zweier
Gelenkteile bildender Stege, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden einen Hohlraum
bildenden Stegen der innere, starr ausgebildete Steg (1) an seinen Längsrändem - (11,12)
gelenkig mit den beiden plattenförmigen Teilen (3, 4) des Gegenstandes an deren Schmalseiten
verbunden ist und der äußere biegeelastische Steg (2) an seinen Längsrändem gelenkig
an denselben Schmalseiten der plattenförmigen Teile (3,4) mit diesen verbunden ist.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stege (1,2)
an ihren beiden zur Gelenkachse parallelen Längsrändem Einschnürungen (11,12; 21,22)
aufweisen.
3. Verbindung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der auf der
Gelenkaußenseite gelegene Steg (2) eine weitere mittige Längseinschnürung (23) aufweist.
4. Verbindung nach einem Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zwischen den Längseinschnürungen (11,12) des inneren Gelenkstegs (1) kleiner ist als
der Abstand zwischen den äußeren Längseinschnürungen (21,22) des äußeren Gelenksteges
(2).
5. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Stege - (1,2) in einer die WinkeIstellung der beiden Teile - (3,4) bestimmenden Lage
mindestens teilweise gegeneinander anliegen.
6. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Längseinschnürungen (11,12) des inneren Steges - (1) durch beidseitige Längsrillen
gebildet werden.