(19)
(11) EP 0 199 971 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.11.1986  Patentblatt  1986/45

(21) Anmeldenummer: 86103807.3

(22) Anmeldetag:  20.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 43/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.03.1985 DE 3510197

(71) Anmelder: Scheer, Jürgen
D-7401 Nehren (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Jackisch, Walter (DE) 
W. Jackisch & Partner Menzelstrasse 40
D-70192 Stuttgart
D-70192 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Überwachung der Verlagerung von aus einzelnen Blättern aus Papier oder dergleichen bestehenden Stapeln


    (57) @ Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der Verlagerung von aus einzelnen Blättern aus Papier oder dgl. bestehenden Stapeln, insbesondere von Spielkarten, die aus einem Deckstapel (1), einem Mittenstapel (2) und einem Grundstapel (3) zusammengesetzt sind. Bei bestimmten Bewegungen und Verlagerungen solcher Stapel ist es zweckmäßig, eine unbekannte Lage des Stapels schnell und unauffällig orten zu können. Um dies zu erreichen, ist in den einzelnen Blättern des Mittenstapels (2) im Umfangsabstand jeweils eine Ausnehmung (2a) vorgesehen, die oben und unten vom Deckstapel (1) und vom Grundstapel (3) zugedeckt wird. In diese Ausnehmung (2a) ist ein Melder (4) annähernd paßgenau eingesetzt, der einen Magnetschalter (5) aufweist, dem wiederum lagegenau ein Magnet (8) derart zugeordnet ist, daß er mit diesem Magnetschalter (5) in Wirkverbindung steht. Beim Abheben des Stapels von seiner Unterlage löst der Magnetschalter (5) seinen Kontakt, worauf wiederum ein Sendesignal gegeben wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur überwachung der Verlagerung von aus einzelnen Blättern aus Papier oder dgl. bestehenden Stapeln, die aus einem Deckstapel, einem Mittenstapel und einem Grundstapel zusammengesetzt sind.

    [0002] Es gibt zahlreiche Fälle, bei denen Stapel von Papierblättern oder dgl. unbeabsichtigt oder unbefugt als Ganzes von einem Ort zu einem anderen verlagert werden. Solche Stapel-Verlagerungen kommen auch im industriellen oder behördlichen Bereich, beispielsweise bei der Lagerung von Stapeln gedruckter Einzelblätter oder von Einzelsätzen usw., vor, die z. B. aus Testgründen an einem vorgegebenen Ort verbleiben müssen und nicht ungewollt verlagert werden dürfen. Bei solchen, beispielsweise für Versuchszwecke eingesetzten Stapeln darf nur die für eine Durchführung der Versuche verantwortliche Person die Verlagerung der Stapel vornehmen. Auch bei Spielkartentrickspielen werden verschiedene Einzelsätze gestapelter Karten, beispielsweise von je 32 Stück Einzelkarten, ausgelegt und während des Spieles an vorbestimmte Orte verlagert. Dabei ist es auch hier erforderlich, daß nur eine Person, beispielsweise der Vorführer eines solchen Spieles, eine bestimmte örtliche Lage eines Stapels zu erkennen vermag, ohne daß andere Personen davon Kenntnis erlangen. Bisher wurden für solche Einsatzzwecke an versteckten, schlecht zugänglichen Stellen des jeweiligen Einzelblattstapels Sichtmarkierungen angebracht, die nur für die verantwortliche Person erkennbar sein sollten. Nachteilig ist hierbei jedoch, daß nicht auszuschließen ist, daß solche Sichtmarkierungen, obwohl sie versteckt angebracht sind, dennoch von Dritten wahrgenommen werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, die es ermöglicht, ohne Anwendung von Sichtmarkierungen räumliche Verlagerungen eines solchen Stapels nur für einzelne mit der Leitung oder der Überwachung betrauten Personen mit einfachen Mitteln schnell erkennbar zu machen.

    [0004] Bei einer Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Kennzeichens dieses Anspruches gelöst.

    [0005] Weitere zweckmäßige Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und der Darstellung eines schematischen Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen. Es zeigen:

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellung einen auseinandergezogenen Papierstapel mit der erfindungsgemäßen Ausbildung,

    Fig. 2 ein Blockschaltbild des in den Mittenstapel eingebauten Melders,

    Fig. 3 eine schematische Darstellung des Empfängers.



    [0006] Der in Fig. 1 dargestellte Papierstapel besteht aus einer Mehrzahl übereinanderliegender Einzelblätter und ist in drei Stapelteile 1, 2, 3 aufgeteilt und in einer entsprechenden auseinandergezogenen Lage dargestellt. Mit 1 ist der aus übereinanderliegenden Einzelblättern bestehende Deckstapel bezeichnet, mit 2 der Mittenstapel und mit 3 der Grundstapel, auf dem der Mittenstapel 2 und wiederum auf diesen der Deckstapel 1 aufliegen.

    [0007] Gemäß der Erfindung ist in dem mittleren Stapel 2 beispielsweise an einer Seite der länglich rechteckig ausgebildeten Einzelblätter eine Ausnehmung 2a vorgesehen. Diese Ausnehmung 2a befindet sich in sämtlichen Einzelblättern des Mittenstapels 2, und zwar derart, daß der Mittenstapel 2 eine in Draufsicht durchgehend gleiche Ausnehmung hat.

    [0008] In die Ausnehmung 2a ist ein elektronischer Melder 4, der einen batteriebetriebenen Sender aufweist, eingelegt. Vorteilhaft hat der Melder 4 Außenmaße, die mit den Außenmaßen der Ausnehmung 2a im Mittelstapel 2 übereinstimmen, so daß der Melder 4 annähernd paßgenau in der Ausnehmung 2a gelagert ist.

    [0009] An einer Schmalkante 4a des Melders 4 befindet sich ein Magnetschalter 5. Nach Einlegen des Melders 4 mit Magnetschalter 5 in die Ausnehmung 2a des Mittenstapels 2 wird der Mittenstapel auf den Grundstapel aufgelegt und der Deckstapel wiederum auf den Mittenstapel 2, derart, daß ein geschlossener Stapel von Einzelblättern, beispielsweise Spielkarten, gebildet ist, so daß weder von oben noch von irgendeiner Seite her erkennbar ist, daß in diesem Stapel 1, 2, 3 eine Signaleinrichtung 4, 4a untergebracht ist.

    [0010] Der so aus den Stapelsätzen 1, 2, 3 bestehende Gesamtstapel wird als Ganzes auf einen Untersatz 6, beispielsweise eine Kunststoffschale, gesetzt, die allseits mit Rändern 7 versehen sein kann.

    [0011] An einer mit dem Magnetschalter 5 korrespondierenden Stelle dieses Untersatzes befindet sich ein Dauermagnet 8, der entweder unsichtbar versenkt oder in anderer Weise, z. B. mit einem Filztuch, abgedeckt sein kann. Vorteilhaft befindet sich der Magnetschalter 5,in Vertikalprojektion des Stapels gesehen, genau oberhalb des Dauermagneten 8, um sicherzustellen, daß der Magnetschalter 5 des Melders 4 in Wirkkontakt mit dem Magnet 8 ist, und zwar derart, daß beim Aufliegen des ganzen Stapels 1, 2, 3 mit eingesetztem Melder 4 der Kontakt des Magnetschalters 5 zum Melder nicht geschlossen ist. Der Magnetschalter 5 ist demgemäß derart ausgebildet, daß er unter der Wirkung der Magnetkräfte des Magneten 8 dauernd geöffnet ist. Sobald jedoch der Papierstapel 1, 2, 3 von der Unterlage 6 abgehoben wird, ist der Magnetfluß vom Magnet 8 zum Magnetschalter 5 unterbrochen; diese Unterbrechung schließt den Magnetschalter 5 und aktiviert den im Melder 4 eingebauten Sender.

    [0012] Der Sender des Melders 4 gibt somit bereits beim Abheben des Papierstapels 1, 2, 3 von seiner Unterlage 6 ein nur für eine oder mehrere bestimmte Personen, beispielsweise dem Spielführer, ein zu empfangendes Signal ab. Diese Bestimmungsperson (EN) benötigt hierzu ein Empfangsgerät, das in Fig. 3 schematisch dargestellt und insgesamt mit 9 bezeichnet ist. Das Empfangsgerät hat eine Empfangsfrequenz, die der Frequenz des Melders 4 angepaßt ist, so daß nur die Bestimmungsperson (EN) die vom Melder 4 abgegebenen Signale empfangen kann.

    [0013] In Fig. 2 ist ein schematisches Blockschaltbild des Melders 4 gezeichnet.

    [0014] Der Melder 4 ist mit gestrichelten Umfangslinien angedeutet. An einem Rand des Melders 4 befindet sich der Magnetschalter 5, der vorteilhaft als Reed-Kontakt ausgebildet ist. Dieser Reed-Kontakt steht bei auf der Unterlage 6 aufgesetzten Stapel 1, 2, 3 unter Einfluß des Magneten 8 in geöffneter Lage, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Hierbei ist der Magnet 8 der Einfachheit halber lediglich als Pfeil eingezeichnet.

    [0015] Der Magnetschalter 5, nämlich der Reed-Kontakt, steht, wie aus Fig. 2 weiter ersichtlich, mit einer Einschaltautomatik 11 in Verbindung, die mit dem eigentlichen Sender elektronisch, und zwar vorzugsweise auf einer Leiterplatte (Platine) angeordnet und zusammengeschaltet ist.

    [0016] Der Sender kann aus einem Quarzoszillator bestehen, der in Fig. 2 mit 13 bezeichnet ist. Dieser Oszillator wird durch eine Niederfrequenz 14 oszillatormoduliert. Der Quarzoszillator 13 steht elektronisch mit einer Vervielfacherstufe 15 in Verbindung, die wiederum die Verstärkerstufe 16 steuert. Mit 17 ist die am Melder 4 angebrachte Wurfantenne bezeichnet, die ebenfalls mit in die Ausnehmung 2a eingelegt wird.

    [0017] Der Melder 4 ist vorteilhaft in Miniaturtechnik ausgelegt und hat eine Größe von höchstens 30 x 55 x 6 mm samt eingebauter Batterie, wobei die Elektronik in Oberflächenmontage ausgeführt ist.

    [0018] In Fig. 3 ist der Empfänger, also der Decoder, noch mit einer Kopplungsmöglichkeit für die Abgabe weiterer Signale ausgestattet, was durch Pfeil 10 angedeutet ist. Der Erfindungsgegenstand läßt sich für verschiedene Zwecke einsetzen, so unter anderem mit Vorteil auch bei der Lagerhaltung in Verarbeitungsbetrieben, wenn auf Lager gehaltene Papierstapel durch mechanische Einrichtungen, wie Roboter, Förderbänder, Greifer usw., verlagert werden und hierbei als Lenk- bzw. Führungshilfe das Zusatzsignal 10 für die Auswertung dieser Verlagerung zweckmäßig erscheint. Der Empfänger/Decoder kann mit einer weiteren Einrichtung dieser Art, die in Fig. 3 mit 10' schematisch angedeutet ist, ausgerüstet sein. Fig. 3 zeigt ferner schematisch das Zusammenwirken zwischen Melder 4 und Empfänger 9, wobei der Melder ebenso wie in Fig. 1 in dem auch in Fig. 3 schematisch dargestellten Papierstapel 1, 2, 3 unsichtbar untergebracht ist und von der Unterlage mit eingebauten Magneten 8 abgehoben ist.

    [0019] Die erfindungsgemäße Lösung kann mit Vorteil für industrielle, behördliche oder kaufmännische Zwecke eingesetzt werden. Wie schon erwähnt, ist sie bei der heute voll automatisierten Verlagerung von Papierstapeln, beispielsweise von gestapelten Einzelbeschriftungs- oder Endlosbeschriftungssätzen, wie Vordrucke, Formulare, Dokumente usw., verwendbar, und zwar überall dort, wo eine Verlagerung solcher Papierstapel auf automatischem Wege erfolgt und jederzeit während des Verlagerungsvorganges, also während sich der Papierstapel in Bewegung befindet, feststellbar sein muß, wo sich der Stapel befindet. Die Erfindung ist somit ganz allgemein dort anwendbar, wo insbesondere unerwünschte Verlagerungen angezeigt werden sollen, um ggf. in entsprechende Geschehensabläufe, z. B. bei Versuchsabläufen, eingreifen zu können. Sie ermöglicht somit, daß die Position eines sich in einer Verlagerungsbewegung befindlichen Papierstapels sofort und einfach geortet werden kann. Mit Vorteil läßt sich die Erfindung auch dort anwenden, wo Dokumente gebündelt oder gestapelt gelagert werden, beispielsweise in Bibliotheken, Behörden usw., und jede unerwünschte Verlagerung schnell und deutlich erkennbar gemacht werden soll.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Überwachung der Verlagerung von aus einzelnen Blättern aus Papier oder dgl. bestehenden Stapeln, die aus einem Deckstapel, einem Mittenstapel und einem Grundstapelzusammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den Blättern des Mittenstapels (2) mit allseitigem Abstand von den Umfangsrändern des Mittenstapels eine Ausnehmung (2a) vorgesehen ist, die im Gesamtstapel von oben und unten durch den Deckstapel (1) und den Grundstapel (3) verdeckt ist, und daß in diese im Papierstapel (1, 2, 3) verdeckt angeordnete Ausnehmung (2a) ein Melder (4) annähernd paßgenau eingesetzt ist, dessen Magnetschalter (5) mit einem ihn in räumlich definierter Lage zugeordneten Magneten (8) wirkverbunden ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (8) in einer Unterlage (6) des Papierstapels (1, 2, 3) angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetschalter (5), in Vertikalprojektion gesehen, oberhalb des in der Unterlage (6) angeordneten Magneten (8) vorgesehen ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage (6) eine mit Rändern (7) versehene Kunststoffschale ist, in der der Magnet (8) vorzugsweise unsichtbar eingesetzt ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetschalter (5) an einer Umfangskante (4a) des Melders (4) angeordnet ist.
     




    Zeichnung