[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kontaktierungsverfahren von lackisolierten Wickeldrähten
mit Durchmesser unter 100 µm auf vertikal ausgerichteten Teilen von plättchenförmigen
Anschlußfahnen bei drahtbewickelten Keramik-, Kunststoff- oder Ferritkernen, die als
Drossel-Chips ausgebildet sind.
[0002] Bei elektrischen Komponenten, wie z.B. bei Relais, Schützen und anderen Bauelementen,
werden im Rahmen einer fortschreitenden Miniaturisierung die verwendeten Induktionsspulen
immer kleiner. Dies bedeutet, daß die dabei eingesetzten Wikkeldrähte einen immer
geringeren Durchmesser haben, wodurch das Kontaktieren der Spulenanschlüsse schwieriger
wird. Beispielsweise können die lackisolierten Spulenanschlüsse einen Durchmesser
im Bereich von 30 bis 100 µm (0,03 - 0,1 mm) aufweisen. In der älteren deutschen Patentanmeldung
P 34 33 692.3 wird eine derartige miniaturisierte HF-Drossel in Chip-Bauweise vorgeschlagen,
bei der ein-oder mehrlagig gewickelter, lackisolierter Draht an plättchenförmige Kontaktelemente
kontaktiert werden muß.
[0003] Bisher werden lackisolierte Spulenanschlüsse durch manuelles, mechanisiertes oder
auch vollautomatisiertes Löten kontaktiert. Speziell für das Verlöten derartiger hochtemperaturfester
Lackdrähte sind dabei Temperaturen von ca. 500 °C notwendig. Durch die Wärmestrahlung
können die im unmittelbaren Lötbereich liegenden Werkstoffe geschädigt werden.
[0004] Zum Kontaktieren kann vorteilhaft das Ultraschallschweißen eingesetzt werden, wobei
durch die mechanische Wirkung des Ultraschalls gleichermaßen die Lackisolationsschicht
aufgebrochen und die Verschweißwirkung erreicht werden. Allerdings treten bei Durchmessern
von lackisolierten Drähten unter 0,4 mm Probleme auf, da beim Anschweißen der Draht
an der Verbindungsstelle durch die Verformung geschwächt wird. Da die gestellten mechanischen
Forderungen im allgemeinen nicht aufrechterhalten werden können, muß bisher zur Verbesserung
der mechanischen Festigkeit ein zusätzliches Deckplättchen mit aufgeschweißt werden.
Letzteres wird speziell für das Laserschweißen in der DE-OS 33 07 773 beschrieben.
Bei der Fertigung von HF-Drosselspulen, die entweder mit Anschlußdraht oder auch neuerdings
mit Anschlußfahnen als sogenannte HF-Drossel-Chips hergestellt werden, würde dies
einen Mehraufwand bedeuten, da die Deckplättchen vor dem Verschweißen zugeführt werden
müssen.
[0005] Speziell aus der DE-A-27 28 914 ist eine sogenannte Buchsenleiste für elektrische
Steckverbinder von Flachbandkabeln bekannt, bei der die Enden der Adern des Flachbandkabels
mit den jeweiligen Kontaktfedem durch Ultraschallschweißung verbunden sind. Dabei
sollen die einzelnen Adern des Flachbandkabels unabisoliert an die Kontaktfedem herangeführt
und durch die Isolierung hindurch verschweißt werden können. Im einzelnen wird das
isolierte Leitungsende in ein rinnenartig gebogenes Bett gelegt und durch den bei
Ultraschalleinwirkung erfolgenden Reibvorgang das Isoliermaterial weggequetscht. Als
Alternative zum Ultraschallschweißen ist in der DE-A-27 57 038 das Ultraschallöten
derartiger Leitungen angegeben, bei dem das Drahtende vorab mit einem metallischen
Lötmittel versehen wird.
[0006] Weiterhin sind unterschiedlich aufgebaute Kontaktierungen von Drähten mit elektrischen
Anschlußelementen aus der DE-C-11 94 945, der DE-A-19 03 006 und der GB-A-21 02 632
bekannt. Bei diesen Kontaktierungen werden durchweg spezifische Lötverfahren angewandt.
[0007] Lötverfahren sind aber für mit hochwarmfestem Lack isolierte Drähte ungeeignet. Speziell
das Ultraschallschweißen wird dann problematisch, wenn der zu kontaktierende Draht
einen bestimmten Querschnitt unterschreitet und keine konkav ge- wölbte Aufnahme vorhanden
ist. In der US-A-38 22 465 wird hierzu ausgeführt, daß dünne lackisolierte Drähte
nur dann erfolgreich durch Ultraschall auf metallische Unterlagen aufgeschweißt werden
können, wenn der Schweißzyklus aus einem Vorimpuls zum Entfernen der Isolierung und
den eigentlichen Schweißimpuls zum Herstellen der metallischen Verbindung besteht.
Es wird dort speziell in Teilschritten mit variierenden Anpreßkräften und Ultraschallamplituden
gearbeitet, was jedoch nicht ohne weiteres in einer automatischen Fertigung für die
Massenproduktion von insbesondere elektronischen Bauteilen einsetzbar ist. In der
Praxis kann nur ein vergleichsweise unspezifischer Schweißimpuls abgegeben werden.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein für Mikroinduktivitäten geeignetes
Kontaktierungsverfahren zu schaffen.
[0009] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art mit
den Merkmalen a) bis c) des Patentanspruches gelöst. Mit diesem Verfahren ist die
Kontaktierung von Mikroinduktivitäten in einem integrierten Fertigungsvorgang möglich.
[0010] Bei der Erfindung werden die Vorzüge des Ultraschallschweißens von Lackdrähten, wie
sichere Kontaktierung und die geringe Temperaurbelastung, genutzt und gleichermaßen
der bisherige Nachteil der geringen Festigkeit durch das Aufbringen des Klebemittels
kompensiert. Solche Klebemittel sind einfach handhabbar und können als Tropfen auf
die Schweißstelle aufgebracht werden. Nach dem Aushärten ist der Kleber mechanisch
fest und insbesondere auch temperaturwechselbeständig. Das Volumen des Klebetropfens
kann so gewähltwerden, daß die gesamte Verformungsstelle umschlossen wird. Im Ergebnis
wird dadurch erreicht, daß die Festigkeit der Kontaktierung größer als die Drahtfestigkeit
ist
[0011] Bei der Verwendung des Verfahrens für elektronische Bauteile werden nicht nur die
geforderte Verbesserung der mechanischen Stabilität bei gleichzeitiger Fertigungsvereinfachung
erzielt; es wird auch erreicht, daß die Schweißstelle des Bauteiles gegen klimatische
und korrosive Einflüsse ge- schützt ist. Die Schweißstelle oder das gesamte Bauteil
kann darüber hinaus auch mit mechanisch festen Überzügen ummantelt werden.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben such aus nachfolgenden Figurenbeschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen
FIG 1a) und b) das Prinzip des Kontaktierungsverfahrens.
FIG 2 einen neuartigen HF-Drossel-Chip in perspektivischer Darstellung, bei dem die
Erfindung verwendet ist und
[0013] In FIG 1 bedeutet 1 eine metallische Unterlage, beispielsweise ein Kontaktelement,
worauf ein lackisolierter Draht 2 kontaktiert werden werden soll. Dafür kann vorteilhaft
das Ultraschallschweißen verwendet werden, wofür eine Ultraschallsonotrode mit 10
und zugehöriger Ultraschallamboß mit 11 angedeutet sind. Beim Ultraschallschweißen
werden durch die mechanische Wirkung die Isolationsschichten aufgebrochen und durch
Reibschweißung die metallischen Teile unter gleichzeitiger Verformung kontaktiert.
[0014] Problematisch ist allerdings das Ultraschallschweißen bei Drähten geringen Durchmesssers,
insbesondere unter 0,4 mm, da es hier durch die Verformung zu einem Abscheren des
Drahtes kommen kann. Wenn gemäß FIG 1 b nach dem Aufschweißen auf due Kontaktstelle
ein Tropfen eines geeigneten Klebemittels aufgebracht wird, läßt sich der gesamte
gegen Abscherung gefährdete Bereich schützen und somit eine sichere mechanische Verbindung
erreichen.
[0015] Insbesondere für das Ultraschallschweißen von Drähten unter 100 µm Durchmesser ist
es wichtig, durch den Andruck der Sonotrode 10 den Draht 1 vorab zu verformen und
anschließend den Schall einwirken zu lassen. Dabei werden beispielweise mit einer
Ultraschallfrequenz von 40 kHz und Andruckkräften zwischen 2 und 10 N gearbeitet,
wobei die Leistungen üblicherweise im Bereich bis zu einigen Watt liegen.
[0016] Als Klebemittel wird beispielsweise ein Einkomponenten klebstoff verwendet. Wichtig
für den bestimmungsmäßigen Gebrauch ist dabei, daß die Klebesubstanz thixotrop, d.h.
formbeständig, ist und schnell aushärtet. Bei einer automatisierten Fertigung kann
dann unmittelbar nach der Schweißung ein Tropfen des Klebemittels punktuell auf die
Schweißstelle aufgebracht werden, der bei Durchlauf durch UV-Licht nach wenigen Sekunden
aushärtet, so daß sich eine Form 4 ergibt, die den verformten Bereich des Drahtes
1 umschließt.
[0017] In FIG 2 ist eine HF-Drossel mit 20 bezeichnet. Solche Drosseln bestehen üblicherweise
aus einem Kern 21, der aus Keramik, Kunststoff oder Ferrit bestehen kann mit eine
darauf befindlichen ein-oder mehrlagigen Wicklung 24 aus lackisoliertem Runddraht.
Im Rahmen einer Miniaturisierung solcher elektronischer Bauteile (bspw. 3,2mm x 2,5mm
x 1,5 mm und 40 wm-Draht für Nenninduktivitäten von 0,068 - 8,2 µH bei 2 MHz Meßfrequenz)
ist man dazu übergegangen, statt der bisher üblichen Anschlußdrähte großflächige Kontaktelemente
vorzusehen. Dazu weist der Kern 21 Stirnenden 22 mitAussparungen 23 auf, in den front-
und rückseitig plättchenflächige Anschlußfahnen 25 eingebracht sind. An ihrem freien
Teil sind die Anschlußfahnen 25 abgeknickt, so daß sie auf Leiterplatten od. dgl.
gesteckt werden können.
[0018] Die Anschlußfahne 25 muß mit dem Wickeldraht 24 kontaktiert werden: Hierzu wird der
Wickeldraht 24 diagonal um die Anschlußfahne 25 gelegt und das Ende 26 des Wickeldrahtes
24 in oben beschriebener Weise mittels Ultraschall aufgeschweißt. Auf die Fläche der
Anschlußfahne 25 wird anschließend ein Tropfen des angegebenen Klebers aufgebracht.
Es bildet sich ein in etwa warzenförmiger Bereich 27, der den gesamten Verformungsbereich
des Ultraschallschweißens überdeckt. Nach Aushärten des Klebers ist eine mechanisch
stabile Verbindung erreicht.
[0019] Es hat sich gezeigt, daß durch eine kombinierte Schweiß- und Klebverbindung von dünnen
lackisolierten Drähten mit den Kontaktelementen bei den Bauteilen nach FIG 2 eine
Festigkeit erreichtwird, die größer ist als die Drahtfestigkeit. Messungen des Übergangswiderstandes
sowie Temperaturwechsel-und weitere elektrische Prüfungen ergaben hinreichend gute
Werte.
[0020] Vorteilhaft ist bei den vorstehend beschriebenen Beispielen weiterhin, daß die Schweißstelle
auch gegen klimatische und korrosive Einflüsse geschützt ist.
1. Procédé pour établir le contact, résistant à l'arrachement, de fils (24) d'enroulement
isolés par du vernis, et ayant des diamètres plus petits que 100 µm, sur des parties
disposées verticalement de languettes (25) de raccordement en forme de plaquettes,
pour des noyaux (21) en céramique, en matière plastique ou en ferrite, autour desquels
est enroulé le fil, et qui sont formés en tant que microbobines (20) de choc hautes
fréquences, ayant les caractéristiques suivantes :
a) on applique les extrémités (26) de fil, qui ne sont pas dénudées, sur les languettes
(25) de raccordement,
b) on soude par ultrasons chaque extrémité (26) de fil en rompant la couche isolante
et en déformant sa section transversale, sur la partie de la languette (25) de raccordement
disposée verticalement,
c) on entoure la zone de jonction d'une goutte (27) de colle organique ou minérale
à durcissement rapide, qui a des propriétés thixotro- pes.