[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Brennhilfsmittel für insbesondere im Schnellbrandofen
zu brennende keramische Erzeugnisse, das aus einem keramischen Grundmaterial besteht,
mit einer Aufsetzfläche, die mit dem Förderer des Ofens, insbesondere Tunnelwagen,
in Kontakt steht und mit einer Aufstellfläche für das Brenngut. Das Brennhilfsmittel
läßt sich mit Vorteil in Schnellbrandöfen anwenden, bei denen bekanntlich ganz verschiedene
Förderer, z.B. auch Rollenbahnen, vorgesehen sind.
[0002] Die meisten keramischen Erzeugnisse, insbesondere feinkeramischen Erzeugnisse, wie
Porzellan, werden auf, bzw. in Brennhilfsmitteln bei hohen Temperaturen gebrannt.
Das Brennen erfolgt in unterschiedlich ausgebildeten Brennanlagen, in großem Umfange
auch heute noch in Tunnelöfen. Auf den Tunnelwagen werden die Brennhilfsmittel, z.B.
Platten und Stützen, etagenweise aufgebaut, wobei das Brenngut in den einzelnen Etagen
mehrfach übereinander gestapelt erscheint. Es ist auch bekannt, Brennkapseln zu verwenden,
die in ihren Abmessungen in besonderer Weise an die Dimensionen des Brenngutes angepaßt
sind. Die meisten der angewendeten Brennverfahren erfordern auch bei relativ kurzen
Schubzeiten lange Ofencyclen von kalt zu kalt. Neben dem auf der Hand liegenden Nachteil
eines hohen Energiebedarfes derartiger Tunnelöfen ist es wegen der Vielfalt der zu
brennenden keramischen Erzeugnisse und insbesondere wegen des etagenartigen Aufbaus
auf dem Tunnelwagen nicht oder nur sehr unzulänglich möglich, das Besetzen und Absetzen
der keramischen Erzeugnisse vom Tunnelwagen zu automatisieren.
[0003] Die Ofenbauindustrie hat diesem Zustand schon seit längerer Zeit Rechnung getragen
und sogenannte Schnellbrandöfen entwickelt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tunnelöfen
sind diese Schnellbrandöfen nicht mit schweren Feuerfesterzeugnissen mit hoher Wärmespeicherkapazität
und großen Wandstärken zugestellt, sondern im wesentlichen mit keramischen Fasermaterialien
ausgekleidet.Diese neuartigen Feuerfestbaustoffe in Faser- oder Wolleform haben die
Vorteile der hohen Isolierfähigkeit und damit niedrigen Energieverbrauchs des Ofens,
geringe Wärmespeicherkapazität und damit geringen Energieverlust beim An-und Abfahren
des Ofens, sowie eine außergewöhnlich hohe Temperaturwechselbeständigkeit infolge
ihrer faserartigen Struktur. Diese Vorteile der keramischen Fasermaterialien werden
in den Schnellbrandöfen genutzt, in denen die keramischen Erzeugnisse meist nur in
einer Lage, also nicht in etagenartigen Aufbauten, bei äußerst kurzen Schubzeiten
durch den Schnellbrandofen gefahren werden. Diese Schnellbrandöfen müssen infolge
ihrer spezifischen Vorteile nicht im Dauerbetrieb gefahren werden, sondern können
ohne größere Energieverluste periodisch an- und abgeschaltet werden.
[0004] Eingehende Versuche und Untersuchungen haben gezeigt, daß die meisten keramischen
Erzeugnisse, insbesondere die feinkeramischen Erzeugnisse, ohne Qualitätseinbußen
an sich viel schneller als bisher möglich gebrannt werden könnten. Praktisch war dies
jedoch nicht möglich, weil die bekannten Brennhilfsmittel als gebrannte keramische
Erzeugnisse den harten Betriebsbedingungen der Schnellbrandöfen insbesondere wegen
der nicht ausreichenden Temperaturwechselbeständigkeit nicht gewachsen sind. Trotz
erheblicher Anstrengungen ist es bisher nicht gelungen, die bekannten Brennhilfsmittel,
die als Hauptbestandteil meist Cordierit oder Siliciumcarbid enthalten, in der Temperaturwechselbeständigkeit
so zu verbessern, daß sie wirtschaftlich in einem Schnellbrandofen eingesetzt werden
können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brennhilfsmittel aufzuzeigen, welches
die insbesondere für Schnellbrandöfen erforderliche hohe Temperaturwechselbeständigkeit
aufweist, so daß sich damit die Möglichkeit eröffnet, viele keramische Erzeugnisse,
die bisher insbesondere im Tunnelofen gebrannt wurden, jetzt sehr viel kostengünstiger
und schneller im Schnellbrandofen zu brennen.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Brennhilfsmittel mehrteilig aufgebaut
ist. Die Erfindung kehrt sich vom bisherigen Stand der Technik ab, gemäß welchem Brennhilfsmittel
immer aus einem gebrannten keramischen Material bestanden, also in Form von festen
Körpern vorlagen, die in ihrer Dimensionierung - oft auch bei komplizierter Gestalt
- eng an die Abmessungen des jeweiligen Brenngutes angepaßt waren. So waren beispielsweise
Kapseln für das Brennen von Tellern größer dimensioniert als der zu brennende Teller
und die bei Temperaturwechsel auftretenden Spannungen in der Kapsel führten zu den
bekannten Nachteilen mit einer Gebrauchsdauer dieses Brennhilfsmittels von nur wenigen
Ofencyclen. Die vorliegende Erfindung geht insofern einen völlig neuen Weg, als das
Brennhilfsmittel mehrteilig ausgebildet ist und die einzelnen Teile aus ganz verschiedenen
Materialien bestehen. Das erfindungsgemäße Brennhilfsmittel ist somit in der Regel
aus einem die Aufsetzfläche bildenden anorganischen Fasermaterial in Form einer bindemittelfreien
vernadelten Fasermatte (Blanket) oder in Form einer mit einem anorganischen Bindemittel
imprägnierten, vernadelten Fasermatte und aus einem die Aufstellfläche bildendem keramischen
Material in Form segmentartiger Grundkörper und/oder in Form eines feuerfesten Überzuges
zusammengesetzt. Dabei weist die Fasermatte eine relativ großflächige Gestalt auf,
die aber wegen der hohen Thermoschockbeständigkeit des Fasermaterials nicht nachteilig
ist. Gemäß einer Ausführungsform besteht das Brennhilfsmittel aus einer die Aufsetzfläche,bildenden
Fasermatte und aus mehreren stab- oder segmentartigen Grundkörpern aus keramischem
Material, die in Nuten, Schlitzen oder sonstigen Vertiefungen der Fasermatte lagestabil
zueinander gehalten sind und insgesamt die Aufstellfläche für das Brenngut bilden.
Die Fasermatte übt Mehrfachfunktion aus. Sie isoliert den Förderer von dem Brennraum
und sie ermöglicht die lagestabile Zuordnung der einzelnen Grundkörper aus dem gebrannten
keramischen Material zueinander, so daß die Grundkörper insgesamt die Aufstellfläche
für das Brenngut bilden. Die Grundkörper aus dem gebrannten keramischen Material weisen
insbesondere eine relativ kleine Dimensionierung und eine einfache Form auf, so daß
sie selbst auch in der Lage sind, den Thermoschockbedingungen standzuhalten. Auch
die Grundkörper können somit dünne Wandstärken aufweisen. Es lassen sich sogar solche
keramischen Materialien sinnvoll verwenden, die bisher für die Herstellung von Brennhilfsmitteln
als nicht geeignet angesehen wurden. Vor allen Dingen aber richten sich die Grundkörper
in ihrer Form überhaupt nicht mehr an den Dimensionen und der Form des Brenngutes
aus. Die einzige einzuhaltende Bedingung ist die, daß die Grundkörper insgesamt eine
hinreichend stabile Aufstellfläche für das Brenngut bilden müssen. Die Fasermatte
kann ohne weiteres mit einer solchen Stabilität erzeugt werden, daß die Grundkörper
auch bei Belastung mit dem Brenngut kaum in das Fasermaterial einsinken und somit
die Aufstellfläche für das Brenngut weitgehend stabil bleibt. So kann beispielsweise
die Fasermatte, worunter üblicherweise eine bindemitelfreie vernadelte Fasermatte
(blanket) zu verstehen ist, mit einem anorganischen Bindemittel, wie Monoaluminiumphosphat,
imprägniert werden. Insbesondere im Schnellbrandofen wird meist nur in einer Lage
gebrannt, so daß das von den Grundkörpern und dem Brenngut auf die Fasermatte einwirkende
Gewicht begrenzt ist. Diese--Eigenart des einlagigen Brennens bei Schnellbrandöfen
ergänzt sich also vorteilhaft bei dem neuen Brennhilfsmittel und ermöglicht die Anwendung
der Fasermatte als Bestandteil des Brennhilfsmittels. Andererseits erbringt das neue
Brennhilfsmittel in Verbindung mit Schnellbrandöfen den weiteren Vorteil, daß das
Auf- und Absetzen des Brenngutes in einfacher Weise automatisiert werden kann. Bei
wechselndem Brenngut ergibt sich die Möglichkeit, nicht nur das Brenngut selbst automatisch
auf-und abzusetzen, sondern auch die Grundkörper automatisch auf der Fasermatte an
der richtigen Stelle zu placieren und z.B. in einer zweiten Beschickungs-Station das
Brenngut aufzusetzen. Es ist auch möglich, das gesamte Brennhilfsmittel also einschleißlich
der Fasermatte bei wechselndem Brenngut auszutauschen oder mit den belassenen Grundkörpern
zu lagern, bis das Brennen von gleichem oder ähnlichem Brenngut wieder ansteht. Sofern
die Fasermatten nicht starr, sondern flexibel ausgebildet sind, können derartige Brennhilfsmittel
einschließlich der belassenen Grundkörper z.B. für die Lagerung auch zusammengerollt
werden. Die Größe der Fasermatte kann an die Größe des einzelnen zu brennenden keramischen
Erzeugnisses oder auch an die Größe des Förderers im Ofen angepaßt werden, so daß
auch ohne weiteres eine über das ganze Plateau eines Ofenwagens durchgehende Matte
eingesetzt werden kann.Schließlich ist noch vorteilhaft, daß beschädigte Grundkörper,
die ja nur einen Bestandteil des Brennhilfsmittels bilden, sehr einfach und kostengünstig
ausgetauscht werden können. Die Fasermatte sowie die anderen Grundkörper sind in der
Regel weiterverwendbar.
[0007] Die Grundkörper weisen zweckmäßig einen gegen Thermoschock unanfälligen Querschnitt,
insbesondere einen rechteckigen, T-förmigen, U-förmigen oder I-förmigen Querschnitt
auf und besitzen eine begrenzte Länge. Die Grundkörper haben in der Regel geringe
Wandstärken, damit sie sich schnell aufheizen lassen und auch schnell abkühlen, ohne
daß die Grundkörper zerstörende Wärmespannungen in ihnen auftreten. Ist die Aufstellfläche
eines Grundkörpers für den vorgesehenen Anwendungsfall zu klein, können mehrere derartige
Grundkörper, z.B. in Form von dünnen Platten, nebeneinander in eine Vertiefung der
Fasermatte eingesetzt werden. Die Grundkörper können dabei eine Wandstärke von 0,5
bis mehrere Millimeter aufweisen und nur wenige Zenti--. meter lange Trägerstege besitzen
oder als bis z.B. 3 cm breite, dünne Trägerplättchen, die ebenfalls nur wenige Zentimeter
lang sein müssen, ausgebildet sein. Zweckmäßig ist es natürlich, den Grundkörpern
einen solchen Querschnitt zu geben, daß sie kostengünstig im Strangpressverfahren
als Massenprodukt herstellbar sind.
[0008] Die Grundkörper können mit ihrer Aufstellfläche die Oberfläche der Fasermatte überragend
in die Fasermatte eingesetzt sein. Auf diese Weise wird bei allen Brenngütern verhindert,
daß ein Teil des Brenngutes mit der Fasermatte direkt in Berührung kommt, was zu einem
Ankleben des Materials der Fasermatte an dem Brenngut führen könnte. Bei speziell
ausgebildetem Brenngut, z.B. solches, welches mit Aufstandsfüssen versehen ist, kann
die durch die Grundkörper gebildete Aufstellfläche auch in der Oberfläche der Fasermatte
oder sogar außerhalb derselben liegen.
[0009] Die Fasermatte kann ein Feld oder eine Matrix von wahlweise zu benutzenden Nuten,
Schlitzen oder sonstigen Vertiefungen zum Einsetzen der Grundkörper aufweisen, so
daß sich hiermit insbesondere die automatisierte Zusammenstellungsmöglichkeit für
die Brennhilfsmittel selbst und das automatisierte Aufsetzen des Brenngutes sowie
das betreffende Abräumen des Förderers am Ende des Schnellbrandofens ergeben. Damit
wird es möglich, die Zusammenstellung des Brennhilfsmittels und den Besatz programmgesteuert
durchzuführen.
[0010] Sofern die Grundkörper in den Nuten, Schlitzen oder sonstigen, Vertiefungen durch
die Eigenelastizität der Fasermatte und/ oder die Begrenzung der Nuten nicht hinreichend
oder in allen Richtungen ausreichend lagestabil gehalten sind, ist es möglich, innerhalb
der Nuten, Schlitze oder sonstigen Vertiefungen - Absätze oder Durchbrechungen vorzusehen
und die Grundkörper mit entsprechenden Ansätzen, Noppen oder dgl. auszurüsten, - so
daß durch das Auf- bzw. Einsetzen eines Grundkörpers dieser. auf der Fasermatte in
allen Richtungen lagestabil und damit positionsgenau gehalten ist. Anstelle der Absätze,
Durchbrechungen, Noppen und dgl. ist es auch möglich, die Grundkörper auf der Fasermatte
durch Verkleben zu befestigen, um die lagestabile Positionierung zu erreichen.
[0011] Das erfindungsgemäß mehrteilig aufgebaute Brennhilfsmittel besteht vorteilhaft aus
einem Fasermaterial auf Basis Aluminiumoxid und aus segmentartigen keramischen Grundkörpern
auf Basis Siliciumcarbid, Aluminiumsilicat oder Aluminiumoxid.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäß mehrteilig aufgebauten Brennhilfsmittels
kann dieses auch aus einer Fasermatte bestehen, die anstelle der Bestückung oder zusätzlich
zu der Bestückung mit den segmentartigen, keramischen Grundkörpern, mit einem feuerfesten
Überzug versehen worden ist. Hierbei kann ebenfalls ein Fasermaterial auf Basis von
Aluminiumoxid verwendet werden, vorteilhaft in Form einer vernadelten Fasermatte,
die mit einem anorganischen Bindemittel, wie Monoaluminiumphosphat imprägniert und
anschließend getrocknet worden ist. Als feuerfeste Überzüge werden vorzugsweise solche
auf Basis von Siliciumcarbid oder Aluminiumoxid verwendet. Diese Überzüge werden in
üblicher bekannter Weise durch Tauchen, Sprühen, Rollen oder Streichen aufgetragen,
beispielsweise in Form einer mit Wasser verflüssigten Mischung aus

[0013] Nach dem Aufbringen werden diese Überzüge getrocknet und dann feuerfest gebrannt.
Um Abplatzungen des feuerfesten Überzugs zu vermeiden, ist es vorteilhaft, den Überzug
nach dem Trocknen und vor dem Brennen mit einem Raster von Einschnitten oder Einstanzungen
zu versehen, beispielsweise mit einem System von rechtwinklig zueinander verlaufenden
Einschnitten oder mit eingestanztem Sechseckraster.
[0014] In den folgenden Figuren 1 - 15 werden Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Brennhilfsmittels
gezeigt:
Figur 1: Brennhilfsmittel, erste Ausführungsform, Ansicht von oben (top view),
Figur 2 Ausführungsform und Anordnung der Grundkörper in bis der Fasermatte im Querschnitt
entlang der Linie
Figur 8 II - II in Figur 1,
Figur 9 Schnitt in einer gegenüber Figur 2 um 90° gedrehten Schnittrichtung,
Figur 10 perspektivische Teilansicht eines Grundkörpers,
Figur 11 Querschnitt durch ein Brennhilfsmittel mit auf- gesetztem Brenngut,
Figur 12 Ansicht von oben einer feldartig ausgebildeten Fasermatte,
Figur 13 eine ähnliche Schnittdarstellung wie Figur 9 durch eine Matte gemäß Figur
12 und
Figur 14 Ausschnitt aus einer Ansicht von oben eines Brennhilfsmittels in einer weiteren
Ausführungsform.
[0015] Das in Figur 1 dargestellte Brennhilfsmittel ist mehrteilig ausgebildet und besteht
aus einer flächenförmigen Fasermatte 1 aus keramischem Fasermaterial, welches entweder
eine brettartig steife Struktur oder eine flexibel nachgiebige Struktur aufweisen
kann, so daß die Fasermatte 1 in begrenztem Umfange elastisch verformbar ist. Die
Größe der Fasermatte 1 kann dem zu brennenden keramischen Erzeugnis oder der Größe
des Förderers im Schnellbrandofen angepaßt sein. Die Fasermatte 1 ist bei dem in Figur
1 dargestellten Ausführungsbeispiel achssymmetrisch ausgebildet und besitzt eine Anzahl
von Vertiefungen 2 in Nut- oder Schlitzform, die beispielsweise kreisringförmig oder
langgestreckt geradlinig angeordnet und verteilt sind. Die Vertiefungen 2 können sich
bis zu gewisser Tiefe in das Material der Fasermatte 1 hinein erstrecken. In Ausnahmefällen
kann eine solche Vertiefung auch über die ganze Dicke des Fasermaterials durchgehend
vorgesehen sein (Figur 4). In die Vertiefungen 2 sind Grundkörper 3 aus gebranntem
keramischen Material eingesetzt, die stab- oder segmentartig ausgebildet sind, einen
relativ einfachen Querschnitt (Figuren 2 bis 8) aufweisen, geringe Wandstärke besitzen
und auch in Richtung der Vertiefungen 2 relativ kurz ausgebildet sind. Die Grundkörper
3 sind vorzugsweise so in die Vertiefungen 2 eingesetzt, daß sie aus der Oberfläche
4 der Fasermatte 1 herausragen und insgesamt die Aufstellfläche 5 für das Brenngut
bilden. Bei einer Fasermatte 1 müssen nicht unbedingt alle Vertiefungen 2 mit Grundkörpern
3 besetzt sein. Es genügt, den Besatz so zu wählen, wie er für das Aufsetzen des betreffenden
Brenngutes sinnvoll und erforderlich ist. Die Unterseite der Fasermatte 1 bildet die
Aufsetzfläche 6, auf der das Brennhilfsmittel 1, 3 auf dem Förderer des Schnellbrandofens,
z.B. einem Wagen oder einer Platte, aufgelegt ist. Die Fasermatte 1 stellt einen gewissen
Isolierschutz für den Förderer des Ofens dar und bildet die Grundlage, auf der einzelne
Grundkörper 3 aufgebaut und lagestabil zu einander gehalten sind, so wie es für das
Aufsetzen des Brenngutes erforderlich ist.
[0016] Figur 2 zeigt einen einfachen, rechteckigen Querschnitt eines Grundkörpers, der hochkant
in die Vertiefung 2 eingesetzt Anwendung findet.
[0017] Figur 3 zeigt einen U-förmigen Querschnitt eines Grundkörpers 3. Die Vertiefungen
2 sind hier tiefer ausgebildet, so daß der Grundkörper 3 auf der Oberfläche 4 zwischen
den beiden schlitzartigen Vertiefungen 2 aufruht.
[0018] Figur 4 zeigt eine über die Dicke der Fasermatte durchgehende Vertiefung 2 und einen
Grundkörper 3 mit T-förmigem Querschnitt, also ein Profil, welches einfach im Strangpressverfahren
erzeugt werden kann.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel in Figur 5 ist der Grundkörper 3, ebenfalls mit T-förmigem
Querschnitt, so in die Vertiefung 2 eingesetzt, daß die Aufstellfläche 5 mit der Oberfläche
4 der Fasermatte 1 fluchtet.
[0020] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist die Aufstellfläche 5 tiefer angeordnet
als die Oberfläche 4 der Fasermatte. Es versteht sich, daß die Ausführungsbeispiele
der Figuren 5 und 6 auf das jeweils aufzunehmende Brenngut so abgestimmt sind, daß
das Brenngut mit der Oberfläche 4 der Fasermatte 1 nicht in Berührung kommt.
[0021] Figur 7 zeigt eine ähnliche Ausführungsform wie Figur 2, jedoch besteht hier der
Grundkörper 3 aus drei einzelnen, flachen Platten sehr geringer Wandstärke, die nebeneinander
im Bündel in eine Vertiefung 2 eingestellt sind.
[0022] Das Brennhilfsmittel gemäß der Ausführungsform nach Figur 8 weist eine Fasermatte
1 mit einer T-nutenförmig hinterschnittenen Vertiefung 2 auf, in welche ein Grundkörper
3 mit I-förmigem Querschnitt eingeschoben ist. Eine solche Ausführungsform ist besonders
sinnvoll, wenn eine flexible Fasermatte 1 Verwendung findet und das gesamte Brennhilfsmittel
beispielsweise durch Zusammenrollen gelagert wird, bis das entsprechende Brenngut
wieder gebrannt werden soll.
[0023] Wie bereits Figur 1 zeigt und aus Figur 9 ebenfalls ersichtlich ist, muß die Länge
der Vertiefungen 2 nicht unbedingt mit der Länge der Grundkörper 3 übereinstimmen.
Die Vertiefungen 2 können vielmehr länger ausgebildet sein und auch über die ganze
Breite und/oder Länge der Fasermatte 1 durchgehend vorgesehen sein, so daß sich die
Möglichkeit ergibt, die sehr viel kürzeren Grundkörper 3 an jeder beliebigen Stelle
der Vertiefung 2 einzusetzen, und zwar dort, wo es für die Anlagerung des Brenngutes
gerade benötigt wird. Um aber auch eine Verschiebung des Grundkörpers 3 in Richtung
der Vertiefung 2 auszuschließen, kann die Vertiefung 2 mit einem Absatz 7 und der
Grundkörper 3 mit einem oder mehreren Noppen 8 versehen sein, so daß der Grundkörper
3 in der Vertiefung 2 auch nicht in Richtung dieser Vertiefung verrutschen kann. Figur
10 zeigt noch einmal in perspektivischer Darstellung den Grundkörper gemäß Figur 9.
[0024] Figur 12 zeigt eine Draufsicht auf eine Fasermatte 1, bei der das gesamte Feld ihrer
Oberfläche von zeilenweise angeordneten Vertiefungen 2 durchsetzt ist, wobei in den
Vertiefungen 2, ebenfalls in regelmäßiger Anordnung, Absätze 7 in Kreisform angeordnet
sind. In Verbindung damit können Grundkörper 3 eingesetzt werden, wie dies Figur 13
zeigt. Durch relatives Verdrehen um 180° des Grundkörpers 3 vor dem Einsetzen in die
Vertiefung 2 kann somit praktisch jede beliebige Stelle einer Zeile der Vertiefung
2 mit dem betreffenden Grundkörper 3 besetzt werden. Dies eröffnet die Möglichkeit,
programmgesteuert die einzelnen Zeilen der Vertiefungen 2 mit Grundkörpern 3 automatisch
zu besetzen und z.B. in einer nachfolgenden Station dann das jeweilige Brenngut aufzusetzen.
Dies ist insbesondere bei Schnellbrandöfen möglich, die nur in einer Lage besetzt
werden. Auch das Abräumen am Ofenende kann somit automatisiert werden.
[0025] Figur 11 zeigt einen Querschnitt durch eine derartige Ausführungsform, bei der ein
Teller als Brenngut 9 aufgesetzt ist.
[0026] Figur 14 zeigt einen Ausschnitt aus einem anderen Ausführungsbeispiel des Brennhilfsmittels
aus der Fasermatte 1 und Grundkörpern 3. Hier sind als Vertiefungen 2 sich kreuzende
Nutenabschnitte vorgesehen, in welche drei Grundkörper 3 eingesetzt sind, so daß vorteilhaft
hier ein kleiner, leichter Gegenstand, beispielsweise ein Eierbecher oder eine Tasse
als Brenngut aufgesetzt werden kann. Die einzelnen Grundkörper 3 können in den Vertiefungen
2 zusätzlich durch eine Verklebung 10 lagestabil fixiert sein.
[0027] Figur 15 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Brennhilfsmittels,
bei der die Fasermatte 1 mit einem feuerfesten Überzug 11 versehen ist, dessen Oberfläche
die Aufstellfläche 5 für das Brenngut 9 bildet. Der Überzug 11 ist durch Einschnitte
12 unterbrochen.
B e z u g s z e i c h e n l i s t e :
[0028]
1 = Fasermatte
2 = Vertiefung
3 = Grundkörper
4 = Oberfläche
5 = Aufstellfläche
6 = Aufsetzfläche
7 = Absatz
8 = Noppen
9 = Brenngut
10 = Verklebung
11 = feuerfester Überzug
12 = Einschnitte
1. Brennhilfsmittel für insbesondere im Schnellbrandofen zu brennende keramische Erzeugnisse
bestehend aus einem keramischen Grundmaterial, das eine Aufsetzfläche, die mit dem
Förderer des Ofens in Kontakt steht und eine Aufstellfläche für das Brenngut aufweist,
dadurch gekenn- zeichnet, daß das Brennhilfsmittel mehrteilig aufgebaut ist .
2. Brennhilfsmittel nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß das mehrteilig
aufgebaute Brennhilfsmittel aus einem die Aufsetzfläche bildenden anorganischen Fasermaterial
in Form einer bindemittelfreien vernadelten Fasermatte (Blanket) oder in Form einer
mit einem anorganischen Bindemittel imprägnierten, vernadelten Fasermatte und aus
einem die Aufstellfläche bildendem keramischen Material in Form segmentartiger Grundkörper
und/oder in Form eines feuerfesten Überzuges besteht.
3. Brennhilfsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennhilfsmittel
aus einer die Aufsetzfläche bildenden Fasermatte und aus mehreren stab- oder segmentartigen
Grundkörpern aus keramischem Material aufgebaut ist, wobei die Grundkörper in Vertiefungen
in der Fasermatte lagestabil zueinander gehalten sind und insgesamt die Aufstellfläche
für das Brenngut bilden.
4. Brennhilfsmittel nach Anspruch 3, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Grundkörper
aus keramischem Material einen gegen Thermoschock unanfälligen Querschnitt, insbesondere
einen rechteckigen, T-förmigen, U-förmigen oder I-förmigen Querschnitt, aufweisen
und eine begrenzte Länge besitzen.
5. Brennhilfsmittel nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundkörper
aus keramischem Material mit ihrer Aufstellfläche die Oberfläche der Fasermatte überragend
in der Fasermatte eingesetzt sind.
6. Brennhilfsmittel nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte
ein Feld von wahlweise zu benutzenden Nuten, Schlitzen oder sonstigen Vertiefungen
zum Einsetzen der Grundkörper aus keramischem Material aufweist.
7. Brennhilfsmittel nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der
Nuten, Schlitze oder sonstigen Vertiefungen Absätze oder Durchbrechungen vorgesehen
sind und daß die Grundkörper aus keramischem Material entsprechende Ansätze oder Noppen
aufweisen.
8. Brennhilfsmittel nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundkörper
aus keramischem Material auf der Fasermatte durch Verkleben befestigt sind.
9. Brennhilfsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrteilig
aufgebaute Brennhilfsmittel aus Fasermaterial auf Basis Aluminiumoxid und aus segmentartigen
keramischen Grundkörpern auf Basis Siliciumcarbid, Aluminiumsilicat oder Aluminiumoxid
besteht.
10. Brennhilfsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrteilig
aufgebaute Brennhilfsmittel aus Fasermaterial auf Basis Aluminiumoxid und aus feuerfestem
Überzug auf Basis Siliciumcarbid oder Aluminiumoxid besteht.