[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Sprungrettungsgerät mit einer Aufsprungfläche
aus einem zugfesten, gespannt angeordneten Tuch oder dergl., das durch eine von aufblasbaren
Schläuchen gebildete, unterhalb der Aufsprungfläche befindliche Halterung getragen
ist.
[0002] Bei bekannten Sprungrettungsgeräten dieser Ausbildung wirkt die Halterung wie eine
Feder, also nach Art eines Elementes, das eine unmittelbare federartige Rückstellung
bewirkt. Somit tritt ein trampolinartiger Effekt ein, der zu Verletzungen der zu rettenden
Personen führen kann. Diese federartige Wirkung läßt sich deshalb nicht ausschließen,
weil die Energievernichtung beim Aufprall zu gering ist.
[0003] Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Nachteile
zu beseitigen; es soll eine Energievernichtung beim Aufsprung in der Weise erreicht
werden, daß die auftreffende Person elastisch weich, also nicht federartig aufgefangen
wird.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß die von einem Fachwerk oder Gerüst
gebildete Halterung von einem biegsamen, die Aufsprungfläche aufweisenden Bezug umschlossen,
wobei die Halterung durch den Aufsprung elastisch nachgiebig verformbar, der Bezug
nach einer Belastung in seine vorherige Gestalt zurückführbar und zudem der Bezug
mit einer oder mehreren als Strömungsdrosseln ausgeführten Luftdurchtrittsöffnungen
versehen ist.
[0005] Wichtig ist demgemäß eine Halterung in Form eines Gerüstes oder Fachwerks im Zusammenwirken
mit einem dieses Element umschließenden Bezug, der stellenweise zur Bildung einer
Strömungsdrossel durchbrochen ist, was z.B. durch kleine Löcher, durch Ventile aber
auch durch Abschnitte aus einem durchlässigen Gewebe oder dergl. erreicht werden kann.
[0006] Die Halterung ist zweckmäßigerweise dabei so bemessen, daß sie den Bezug im Betriebszustand
des Rettungsgerätes unter eine geringe ,.=`' elastische Vorspannung setzt, damit die
Hüllsteifigkeit des Bezuges sichergestellt ist.
[0007] Bei einem so ausgeführten Gerät wird beim Auftreffen der zu rettenden Person die
Halterung durch Knicken, Biegen, Stauchen seiner stabförmigen Elemente verformt, wobei
eine gewisse Druckerhöhung innerhalb des Bezuges eintritt. Dieser Druck kann jedoch
nicht beliebig ansteigen, vielmehr fließt das Druckmittel, also die vom Bezug umschlossene
Luft durch die erwähnten Drosselöffnungen in der Weise ab, daß eine weitgehende Energievernichtung
stattfindet.
[0008] Die Größe, Ausbildung und Anordnung dieser Durchtrittsöffnungen müssen auf die Steifigkeit
der Halterung abgestellt sein, wobei selbstverständlich auch die Größe des Sprungrettungsgerätes
zu berücksichtigen ist, das insgesamt z.B. eine auaderförmige oder zylindrische Gestalt
erhalten kann, wobei natürlich auch polygonartige oder elliptische Grundrisse gewählt
werden können und die Betriebshöhe der Aufsprungfläche sich in üblicher Weise etwa
80 bis 120 cm oberhalb des Bodens befinden kann.
[0009] Um die Hüllsteifigkeit des Bezuges im Betriebszustand des Gerätes sicherzustellen,zugleich
aber zu gewährleisten, daß beim Auftreffen der zu rettenden Person eine Art Zentrierwirkung
eintritt, die ein Ablenken der Person zur Seite hin ausschließen soll, werden besondere
Maßnahmen für die Halterung vorgesehen. Die Elemente der Halterungen sollen zweckmäßigerweise
den Bezug im Bereich der oberen Ränder der Aufsprung- gegebenenfalls aber auch der
Bodenfläche des Bezuges berühren bzw. beaufschlagen. Dies kann durch der Grundrißform
des Bezuges entsprechend geformte,geschlossene Rahmen geschehen, aber auch durch Stützstäbe
der Halterung, die sich zweckmäßigerweise in die oberen Ecken des Bezuges erstrecken,
und zwar nach Möglichkeit so, daß sie unter einem Winkel anstehen in der Weise, daß
sie vom Zentrum des Gerätes aus gesehen steil schräg nach außen ansteigen.
[0010] Das erfindungsgemäße Gerät erfährt im Anschluß an die Rettung einer Person eine Rückstellung
und Aufrichtung seiner Halterung, wobei der Bezug wieder in seine ursprüngliche Gestalt
zurückgeführt wird, was jedoch nur durch Nachströmen bzw. Einströmen der Außenluft
in das Innere des Bezuges geschehen kann. Demgemäß kann das erfindungsgemäße Gerät
durchaus mit einer Druckluftpumpe verglichen werden, bei der unter mechanischer Pressung
die Luft gedrosselt abgeführt wird und bei rückläufiger Bewegung der mechanischen
Teile ein Ansaugvorgang für das Auffüllen des Volumens stattfindet.
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert, in der
Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind.
[0012] Fig. 1 bis 3 zeigen je ein Sprungrettungsgerät nach der Erfindung in schaubildlicher
Darstellung.
[0013] Alle Geräte gemäß Zeichnung weisen eine etwa quadratische Aufsprungfläche 1 auf,
die von dem oberen Abschnitt eines das ganze Gerät umschlißenden Bezuges 2 gebildet
ist, der aus einem sehr dichten Gewebe, einer zugfesten Folie, einem gummierten Gewebe
oder einem anderen biegsamen.jedoch vergleichsweise zugfesten, flächigen Gebilde zusammengefügt
sein kann. Die Seitenkanten der Aufsprungfläche 1 sind wesentlich länger als die senkrechten
Kanten des Gerätes jedoch sind diese Proportionen nicht zwingend; sie sind u.a. auch
abhängig von der Größe der Aufsprungfläche 1.
[0014] Im Ruhezustand wird die Hüllsteifigkeit des Bezuges 2 durch ein innerhalb des Bezuges
2 befindliches Stützgerüst aus biegsamen Luftschläuchen sichergestellt, die zweckmäßigerweise
alle untereinander in Verbindung stehen, damit sie mit einem einzigen Luftdruckanschluß
3 prall gefüllt werden können. Gemäß Fig. 1 besteht dabei das Stützgerüst aus zwei
im Bereich der oberen und unteren umlaufenden Kanten des Gerätes befindlichen geschlossenen
Rahmen 4, die in den Ecken ub winkelförmige Streben 5 miteinander in Verbindung stehen.
Die Streben 5 sind dabei so geknickt, daß ihre Knicksteilenauf das Zentrum des Gerätes
zeigen.
[0015] Im Bereich des oberen Randes des Gerätes können Handgriffe 6 vorgesehen sein. Außerdem
ist es möglich, die oberen und unteren umlaufenden Kanten, also die den Rahmen 4 benachbarten
Kanten des Bezuges durch ein umlaufendes Seil bei 7 zugfest auszuführen.
[0016] Die seitlichen Wandungen 8 des Bezuges sind vorzugsweise etwa im Bereich des Flächenschwerpunktes
mit vergleichsweise kleinen Löchern 9 versehen, die Strömungsdrosseln für die eingeschlossene
Luft beim Ausströmen,jedoch auch Zuluftöffnungen bilden, wenn das Gerät in die Gestalt
gemäß Fig. 1 überführt wird. Die Größe der Löcher 9 richtet sich nach der Größe des
Gerätes, vorzugsweise soll deren Größe kleiner sein als 1/100 der zugehörigen Seitenfläche
8, wobei nach Möglichkeit aus Symmetriegründen die Löcher 9 gleichmäßig über den Umfang
des Gerätes hinweg verteilt angeordnet sein sollen.
[0017] Befindet sich das Rettungsgerät an Ort und Stelle und trifft eine zu rettende Person
auf der Aufsprungfläche 1 auf, so erfolgt eine entsprechende Verformung des Gerätes,
wobei die Streben 5 zum Zentrum des Gerätes hin einknicken und gegebenenfalls der
obere Rahmen der Halterung verformt wird. Zugleich erhöht sich dabei der Druck innerhalb
des Bezuges 2; eine beliebig hohe Kompression kann jedoch nicht stattfinden, weil
die Luft unter Spannung über die Löcher 9 entweichen kann, womit ein nicht unerheblicher
Energieverzehr stattfindet.
[0018] Wenn die zu rettende Person geborgen ist, richten sich die Streben 5 wieder auf bzw.
die innerhalb des Bezuges 2 befindliche Halterung versucht, ihre Gestalt gemäß Fig.
1 wieder einzunehmen, wobei die ausgestoßene Luft über die Löcher 9 wieder angesaugt
werden muß. Dabei können auch besondere Vorkehrungen, z.B. Rückschlagventile vorgesehen
sein, die ein möglichst schnelles Aufrichten bzw. Ansaugen der Luft ermöglichen, um
so schnell wie möglich den Betriebszustand des Gerätes wieder herzustellen.
[0019] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 werden die obcrtr:Ecken 10 des Bezuges 2 nur
durch pneumatische Stützen 11 unterfangen. Auf umlaufende Rahmen 4, die sich am oberen
oder unteren umlaufenden Rand des Bezuges 2 befinden, ist also verzichtet. Es ist
lediglich im Bereich der Bodenfläche 12 ein kleinerer Rahmen 13 vorgesehen, von dem
aus sich waagerechte Stützen 14 in die unteren Ecken erstrecken. Von den Ecken des
Rahmens 13 aus gehen weiterhin die schräg nach außen oben gerichteten Stützen 11 aus.
[0020] Um diese Stützen noch steifer zu gestalten, können sie durch ein pneumatisches Kreuzstück
15 etwa auf halber Höhe des Gerätes verbunden sein.
[0021] Bei der Ausführung gemäß Fig. 3 sind die beiden Rahmen 4 gemäß Fig. 1 vorgesehen,
die auf halber Länge ihrer Elemente von schräg anstehenden pneumatischen Stützen 16
unterstützt sind. Das untere Ende dieser Stützen 16 ist pneumatisch mit einem in der
Bodenfläche des Gerätes befindlichen Kreuz 17 verbunden.
[0022] Bei Fig. 3 sind die Löcher 9 auch ersetzt durch eine grobmaschige Ausführung der
Seitenwände 8. Diese Drosselstelle ist bei 18 angedeutet. Auch ihre Größe richtet
sich nach der Ausführung des Gerätes.
[0023] Bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 2 und 3 tritt die schon zu Fig. 1 geschilderte
Wirkung ein. Wichtig ist jedoch, daß das Gerät gemäß Fig. 2 vergleichsweise weich
ist und auch unter Berücksichtigung des Gerätes gemäß Fig. 1 das Gerät gemäß Fig.
3 am steifsten ausgeführt ist, was auf die Verstrebungen bzw. das Fachwerk zurückzuführen
ist, das die Halterung innerhalb des Bezuges 2 bildet.
1. Sprungrettungsgerät mit einer Aufsprungfläche aus einem biegsamen, zugfesten, gespannt
angeordneten Tuch oder dergl., das durch eine von aufblasbaren Schläuchen gebildete,
unterhalb der Aufsprungfläche befindliche Halterung getragen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die nach Art eines Fachwerks oder Gerüstes ausgebildete Halterung von einem biegsamen,
die Aufsprungfläche (1) aufweisenden Bezug (2) umschlossen ist, wobei die Halterung
durch den Aufsprung elastisch nachgiebig verformbar, der Bezug nach einer Belastung
durch den Aufsprung durch die Halterung in seine vorherige Gestalt überführbar und
der Bezug mit einer oder mehreren als Strömungsdrosseln ausgeführten Luftdurchtrittsöffnungen
(9) versehen ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät im Ruhezustand durch
die Halterung unter Zugvorspannung stehende Wandungen des Bezuges aufweist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (4, 11) der Halterung
den Bezug zumindest im Bereich der Ränder der Aufsprungfläche (1) berühren bzw. beaufschlagen.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente den Bezug in seinen
Ecken beaufschlagen (Fig. 2).
5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere und/oder untere Rand
des Bezuges einem umlaufenden, geschlossenen Rahmen (4) der Halterung gegenüberliegt.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der oben liegende Rahmen durch
schlanke Streben oder Stützen gehalten ist.
7. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsprungfläche bzw. der
sie bildende Teil des Bezuges durch schlanke Streben oder Stützen gehalten ist, die
sich vom Zentrum der Aufsprungfläche her gesehen schräg nach außen in Steilstellung
erstrecken.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben oder Stützen winkelförmig
gestaltet sind und die Winkel in Richtung auf das Zentrum des Gerätes zeigen (Fig.
1).
9. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung im unteren Bereich
oder auf halber Höhe kreuzförmig gestaltete Schlauchkörper (15, 17) aufweist, wobei
die Enden der sie bildenden Elemente mit Stützen, Streben oder Rahmen verbunden sind
(Fig. 2, 3).
10. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
für das Ausströmen der Luft aus dem Bezug kleiner sind im Vergleich zu den beim Ansaugen
der Luft wirksamen Luftdurchtrittsöffnungen.
11. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
von einer Vielzahl kleiner Öffnungen, z.B. durch ein grob eingestelltes Gewebe gebildet
sind.
12. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
für das Auslassen oder Abführen der eingeschlossenen Luft gleichmäßig über den Umfang
des Gerätes verteilt angeordnet sind.
13. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es im Bereich seines oberen
Randes mit einem oder mehreren Traggriffen (6) versehen ist.
14. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle pneumatischen Elemente
der Halterung untereinander in Verbindung stehen und sich das Lufteinlaßventil (3)
am unteren Rand des Gerätes befindet.
15. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente der Halterung
praktisch ausschließlich im Randbereich der Aufsprungfläche (1) wirksam sind in der
Weise, daß das Zentrum der Aufsprungfläche nachgiebiger ist als der Randbereich der
Aufsprungfläche.