[0001] Die Neuerung betrifft einen Meißelhalter für ein Schrämwerkzeug, der den Meißel,
insbesondere in einem Hartmetallfutter, hält, wobei der Meißel gegen axiales Heraustreten
aus dem Meißelhalter gesichert ist durch ein federnd rastendes, an einer Ringnut des
Meißels angreifendes Halteelement und gegen Drehen gesichert ist durch eine Abflachung
oder andere Ausnehmung am Umfang eines hinteren Meißelabschnittes und eine dem betreffenden
Umfang angepaßte Einfassung dieses Meißelabschnittes.
[0002] Ein solcher Meißelhalter ist aus dem DE-GM 78 30 854 bekannt. Das genannte Halteelement
besteht dort aus zwei tangential in die Ringnut greifenden, federnden Stäben und die
Einfassung des hinteren Meißelabschnitts aus einem an der Hinterseite des Meißelhalters
angeschweißten Aufsatz.
[0003] Es hat sich gezeigt, daß dieser Aufsatz verhältnismäßig schnell ausgeschlagen wird.
[0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Meißelhalter mit einer dauerhafteren
Drehsicherung zu schaffen, und zwar für gleiche Meißel.
[0005] Gemäß der Neuerung erfüllt diesen Zweck ein Meißelhalter der eingangs bezeichneten
Art, bei dem das genannte Halteelement ein radial nachgiebig in die Ringnut greifender
Ring ist, der in dem Meißelhalter einen ihm angepaßten Sitz hat und in diesem gehalten
ist durch einen die genannte Einfassung des hinteren Meißelabschnittes bildenden Hartmetallring,
der seinerseits axial gehalten ist und gegen Drehen gesichert ist durch eine Abflachung
oder andere Ausnehmung an seinem Umfang und eine dem betreffenden Umfang angepaßte,
mit dem übrigen Meißelhalter verschweißte Einfassung.
[0006] Dieser Vorschlag stellt ein neues Gesamtkonzept der Axial- und Drehsicherung vor
allem unter dem Gesichtspunkt der Platzverhältnisse dar. Um bei den vorgegebenen Meißeln,
die weiterverwendet werden können sollen, den Einsatz des Hartmetallringes zu ermöglichen,
wurde das Halteelement aus den beiden axialen Stäben umgewandelt in den radial nachgiebigen
Ring, der, von der Rückseite her gesehen, etwas tiefer in dem Meißelhalter angeordnet
werden kann und damit dem Hartmetallring den nötigen Platz für dessen axiale Erstreckung
läßt, aber auch für seine radiale Erstreckung, weil die vorher zum Freihalten der
Haltestäbe notwendigen axialen Ausnehmungen im Bereich des jetzigen Hartmetallringes
für das Halteelement in Form des elastischen Ringes entfallen können.
[0007] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Neuerung besteht der genannte Ring aus
einem elastischen Kunststoff, und er greift in die Ringnut des Meißels mit einem Innenbund,
hinter dem er eine Ringnut an seinem Außenumfang aufweist.
[0008] Die Ringnut am Außenumfang des Ringes schafft den für die radiale Nachgiebigkeit
hinter dem Bund benötigten Platz. Mit Rücksicht auf diesen Zweck ist sie vorzugsweise
breiter als der Innenbund. Zugleich ist dieser Ausweichraum aber auch ziemlich dicht
abgeschlossen, so daß er sich nicht mit Schmutz vollsetzt, der die radiale Beweglichkeit
des Innenbundes blockieren könnte.
[0009] Nach einer anderen Ausgestaltung der Neuerung besteht der genannte Ring aus Metall,
und er greift mit schräg nach hinten und innen abstehenden, radialfedernden Segmenten
in die Ringnut des Meißels.
[0010] Dieser Ring aus Metall hat gegenüber dem vorgenannten Ring aus Kunststoff den Vorteil
des mit Sicherheit dauerhaften Materials, ist allerdings aufwendiger.
[0011] Aus Herstellungsgründen wird es sich empfehlen, den Ring aus Metall zweiteilig auszuführen
bzw., anders betrachtet, den die federnden Segmente aufweisenden Ring schmaler zu
halten und über einen angepaßten weiteren Ring durch den Hartmetallring zu halten.
[0012] Der Hartmetallring kann durch eine Versplintung mit seiner Einfassung axial gehalten
sein, vorzugsweise mittels eines U-förmigen Bügels.
[0013] Unter den durch die vorhandenen Meißel vorgegebenen Größenverhältnissen dürfte es
zweckmäßig sein, daß der Sitz für den genannten Ring in den Meißelhalter eingebohrt
ist mit einem Durchmesser von 36 bis 40 mm, vorzugsweise 37,5 bis 38,5 mm, und bis
zu einer Tiefe gegenüber dem hinteren Meißelhalterende von 28 bis 32 mm, vorzugsweise
29,5 bis 30,5 mm.
[0014] Weiter ist es zweckmäßig, daß der Hartmetallring einen Außendurchmesser und seine
Einfassung einen Innendurchmesser von 47 bis 53 mm, vorzugsweise 49 bis 51 mm, aufweist
und/oder beide eine axiale Dicke von 12 bis 15 mm, vorzugsweise 13 bis 14 mm, aufweisen
und mit dem hinteren Meißelende fluchten.
[0015] Die Einfassung des Hartmetallringes ist vorzugsweise ein mit dem übrigen Meißelhalter
verschweißter Ring. An diesem läßt sich, unabhängig vom übrigen Meißelhalter, die
Anpassung an die Abflachung oder andere Ausnehmung am Umfang des Hartmetallringes
leichter ausbilden.
[0016] Die Zeichnungen geben Ausführungsbeispiele der Neuerung wieder.
Fig. 1 zeigt einen axialen Schnitt durch einen Meißelhalter,
Fig. 2 zeigt eine Ansicht des Meißelhalters gemäß Fig. 1 von unten,
Fig. 3 und 4 zeigen Einzelteile,
Fig. 5 zeigt in einem Ausschnitt und in größerem Maßstab eine Abwandlung von Fig.
1,
Fig. 6 zeigt ein Einzelteil aus Fig. 5 in Ansicht gemäß Fig. 5 von unten.
[0017] Ein Meißelhalter 1, der zusammen mit einer Vielzahl weiterer, gleicher Meißelhalter
zur Anordnung auf dem Umfang einer Schrämwalze bestimmt ist, weist in einer durchgehenden
Bohrung 2 einen Meißel 3 auf.
[0018] Seinen hauptsächlichen Sitz hat der Meißel 3 in einer in den Meißelhalter eingeschrumpften
Hartmetallhülse 4. Diese umfaßt mit geringem Spiel einen Schaft 5 des Meißels, und
auf dieser ist der Meißel mit einem Bund 6 stirnseitig abgestützt.
[0019] Gegen axiales Heraustreten aus dem Meißelhalter 1 ist der Meißel 3 wie folgt gesichert:
Der Meißel weist im Anschluß an seinen Schaft 5 eine mit schrägen Wänden 7 und 8 eingeschnittene
Ringnut 9 auf. Etwa auf gleicher Höhe ist in dem Meißelhalter 1 ein Sitz 10 für einen
Ring 11 aus elastischem Kunststoff ausgebohrt. Der Ring 11 ist in der Mitte mit einem
Innenbund 12 und außen mit einer breiten Ringnut 13 versehen. Der Innenbund 12 greift
in die Ringnut 9 und liegt an deren Wand 8 an. In seinem Sitz 10 gehalten ist er durch
einen Hartmetallring 14.
[0020] Gegen Drehen gesichert ist der Meißel 3 wie folgt:
Der bereits erwähnte Hartmetallring 14 weist an seinem Außenumfang eine Abflachung
15 und auf der anderen Seite an seinem Innenumfang eine Abflachung 16 mit einer Einwölbung
17 auf. Er sitzt in einem teilweise in einer Ausfräsung an der Rückseite des Meißelhalters
versenkten, mit dem Meißelhalterkörper verschweißten Ring 18, dessen Innenumfang dem
Außenumfang des Hartmetallringes 14 angepaßt, d.h. mit einem Gegenstück zu dessen
Abflachung 15 versehen ist. Axial darin gehalten wird er durch einen Bügel 19, dessen
beide Schenkel durch fluchtende Bohrungen in dem Ring 18 und dem Hartmetallring 14
hindurchgesteckt sind. Der Meißel 3 sitzt mit seinem, am Umfang mit dem Innenumfang
des Hartmetallringes 14 übereinstimmenden, Endabschnitt in dem Hartmetallring 14.
Die betreffende, mit der Abflachung 16 des Hartmetallringes korrespondierende Abflachung
am Meißel ist in Fig. 1 bei 20 zu erkennen. (Der Meißel ist in Fig. 1 in Ansicht gezeichnet.)
Fig. 3 zeigt den Hartmetallring 14, Fig. 4 den Bügel 19 in Ansicht.
[0021] Beim Einsetzen des Meißels 3 in den Meißelhalter 1 wird zunächst mittels eines am
rückwärtigen Ende des Meißels ausgebildeten Konus' 21 der Innenbund 12 des Ringes
11 nach außen gedrückt, was durch die Elastizität des Materials und den mit der Ringnut
13 geschaffenen Ausweichraum ermöglicht wird. In der Endstellung hat der Ring 11 wieder
etwa seine, in Fig. 1 dargestellte, ursprüngliche Form. Aufgrund der schrägen Ausbildung
der Wand der Ringnut 9 läßt sich der Meißel in gleicher Weise wieder herausnehmen.
[0022] Der Hartmetallring 14 widersteht den wechselnden Berührungen zwischen seiner Abflachung
16 und der Abflachung 20 des Meißels weitaus länger als die bisherige Drehsicherung.
Ist der Hartmetallring 14 verschlissen, kann er einfach ausgewechselt werden. Die
Beanspruchung des Ringes 18 durch die Berührungen mit der Abflachung 15 des Hartmetallringes
ist vergleichsweise gering, da hier die gleichen Drehmomente über größere Hebelarme
und auf größeren Flächen wirken.
[0023] Bei der Abwandlung nach Fig. 5 und 6 ist der Ring 11 aus Kunststoff ersetzt durch
einen Ring 22 aus Stahl und einen zu dessen Halterung eingesetzten weiteren Ring 23.
[0024] oder mehrere Der Ring 22 weist vier/clur Einschnitte 24 getrennte Segmente 25 auf,
die sich im wesentlichen nach hinten, dabei aber auch etwas radial nach innen erstrecken
und im eingesetzten Zustand des Meißels statt des Innenbundes 12 an der schrägen Wand
8 des Meißels 3 anliegen. Ihre radiale Nachgiebigkeit beruht auf ihrer axialen Längenkomponente;
sie wirken als Biegefedern.
[0025] Zur Herstellungsvereinfachung ist der weitere Ring 23 von dem Ring 22 getrennt.
[0026] sei Abschließend auf die in den Zeichnungen eingetragenen Maßstäbe sowie auf die
maßstabgetreue Ausführung der Zeichnungen hingewiesen. Wie schon weiter oben ausgeführt,
sind für die Neuerung Platzprobleme wesentlich gewesen, was sich im Ausführungsbeispiel
in den Abmessungen äußert.
[0027] Der neue Meißelhalter ist jedoch auch unabhängig von den vorgegebenen Meißeln, d.h.
für Meißel etwas anderer Abmessungen, geeignet.
1. Meißelhalter für ein Schrämwerkzeug, der den Meißel, insbesondere in einem Hartmetallfutter,
hält, wobei der Meißel gegen axiales Heraustreten aus dem Meißelhalter gesichert ist
durch ein federnd rastendes, an einer Ringnut des Meißels angreifendes Halteelement
und gegen Drehen gesichert ist durch eine Abflachung oder andere Ausnehmung am Umfang
eines hinteren Meißelabschnittes und eine dem betreffenden Umfang angepaßte Einfassung
dieses Meißelabschnittes,
dadurch gekennzeichnet,
daß das genannte Halteelement (11;22) ein radial nachgiebig in die Ringnut (9) greifender
Ring (11;22) ist, der in dem Meißelhalter (1) einen ihm angepaßten Sitz (10) hat und
in diesem gehalten ist durch einen die genannte Einfassung des hinteren Meißelabschnittes
bildenden Hartmetallring (14), der seinerseits axial gehalten ist und der gegen Drehen
gesichert ist durch eine Abflachung (15) oder andere Ausnehmung an seinem Umfang und
eine dem betreffenden Umfang angepaßte, mit dem übrigen Meißelhalter (1) verschweißte
Einfassung (18).
2. Meißelhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der genannte Ring (11) aus einem elastischen Kunststoff besteht und in die Ringnut
(9) des Meißels (3) mit einem Innenbund (12) greift, hinter dem er eine Ringnut (13)
an seinem Außenumfang aufweist.
3. Meißelhalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringnut (13) am Außenumfang axial breiter als der Innenbund (12) ist.
4. Meißelhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der genannte Ring (22) aus Metall besteht und mit schräg nach hinten und innen
abstehenden, radial federnden Segmenten (25) in die Ringnut (9) des Meißels (3) greift.
5. Meißelhalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (22) über einen angepaßten weiteren Ring (23) durch den Hartmetallring
(14) gehalten ist.
6. Meißelhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hartmetallring (14) durch eine Versplintung (19) mit seiner Einfassung (18),
vorzugsweise mittels eines U-förmigen Bügels (19), axial gehalten ist.
7. Meißelhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitz (10) für den genannten Ring (11;22) in den Meißelhalter (1) eingebohrt
ist mit einem Durchmesser von 36 bis 40 mm, vorzugsweise 37,5 bis 38,5 mm und bis
zu einer Tiefe gegenüber dem hinteren Meißelende von 28 bis 32 mm, vorzugsweise 29,5
bis 30,5 mm.
8. Meißelhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hartmetallring (14) einen Außendurchmesser und seine Einfassung einen Innendurchmesser
von 47 bis 53 mm, vorzugsweise 49 bis 51 mm, aufweist und/oder beide eine axiale Dicke
von 12 bis 15 mm, vorzugsweise 13 bis 14 mm aufweisen und mit dem hinteren Meißelende
fluchten.
9. Meißelhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einfassung (18) des Hartmetallringes (14) ein mit dem übrigen Meißelhalter
(1) verschweißter Ring (18) ist.