(19)
(11) EP 0 201 714 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.11.1986  Patentblatt  1986/47

(21) Anmeldenummer: 86104722.3

(22) Anmeldetag:  07.04.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 85/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 11.05.1985 DE 3517038

(71) Anmelder: Lindner GmbH Fabrik elektrischer Lampen und Apparate
D-96052 Bamberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Lindner, Hajo, Dipl.-Ing.
    D-8600 Bamberg (DE)

(74) Vertreter: Tergau, Enno, Dipl.-Ing. et al
Tergau & Pohl Patentanwälte Mögeldorfer Hauptstrasse 51
90482 Nürnberg
90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) NH-Sicherungseinsatz mit Sicherheitskennmelder


    (57) Die Erfindung betrifft einen NH-Sicherungseinsatz (1) mit einem hülsenartigen Isolierkörper (2), zwei diesen jeweils stirnseitig verschließenden, die Halteplatten (4) der Kontaktmesser (5) fixierenden Abschlußplatten (3), und einem an einer der Abschlußplatten (3) endseitig befestigten, blattfederartigen Kennmelderblech (10). Dieses ist Im Normalzustand des Sicherungseinsatzes (1) vom Kennmelderdraht (11) durch Beaufschlagung entgegen seiner Federkraft in etwa paralleler Anlage an der Abschlußplatte (3) gehalten. Sein Freiende (12) steht im Auslösezustand nach dem Durchschmelzen des Schmelzleiters (9) und des Kennmelderdrahtes (11) von der Abschlußplatte (3) ab. Das Befestigungsende (14) des Kennmelderbleches (10) ist isoliert in der Abschlußplatte (3) gehalten. Die Kontaktierung des Kennmelderbleches (10) erfolgt im Normalzustand durch Anlage des Freiendes (12) an einem spannungsführenden Teil (Kontaktmesser 5, Halteplatte 4).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen NH-Sicherungseinsatz mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

    [0002] NH-Sicherungen werden zur Kurzschluß- und Überstromabsicherung von Niederspannungs-Hochleistungs-Schaltkreisen verwendet. Dabei sind sie in sogenannte NH-Sicherungsunterteile eingesetzt, die in der Regel schalttafelähnlich aneinandergereiht sind.

    [0003] Zur Verringerung der Unfallgefahr beim Umgang mit NH-Sicherungen werden in zunehmendem Außmaß die Grifflaschen von NH-Sicherungseinsätzen isoliert gesetzt und die stirnseitigen Abdeckplatten nicht mehr aus metallischem Werkstoff, sondern aus einem isolierenden Material gefertigt. Eine weitere Maßnahme für einen Rundumschutz vor unbeabsichtigtem Berühren spannungsführender Teile ist der Einbau von Berührungsschutzabdeckungen für die Kontakte der NH-Sicherungsunterteile und -trenner. Im normalen Betriebszustand sind spannungsführende Teile mit einem IEC-Prüffinger nicht mehr berührbar. Desgleichen ist ein unbeabsichtigtes Berühren solcher Bauteile durch einen Monteur weitgehend ausgeschlossen. Nicht beachtet wurde indessen bisher die Möglichkeit, daß der Kennmelder selbst im Auslösezustand noch spannungsführend sein kann.

    [0004] Die in der Regel an einer Stirnseite eines NH-Sicherungseinsatzes angebrachten Kennmelder stellen im wesentlichen einen Parallelstromzweig zum über die Kontaktmesser angeschlossenen Sicherungsschmelzleiter dar. Dazu ist das endseitig befestigte, blattfederartige Kennmelderblech an seinem Befestigungsende elektrisch mit einem Kontaktmesser verbunden. Im Normalzustand des Sicherungseinsatzes wird das Blech vom Kennmelderdraht durch Beaufschlagung entgegen seiner Federkraft in etwa paralleler Anlage an der die Stirnseite bildenden Abschlußplatte gehalten. Das zweite Ende des Kennmelderdrahtes steht mit dem gegenüberliegenden Kontaktmesser in elektrischer Verbindung. Bei Überlast oder Kurzschluß fließt also nach dem Durchtrennen des Schmelzleiters der volle Strom über den Kennmelderdraht und bringt diesen ebenfalls zum Schmelzen. Das blattfederartig vorgespannte Freiende des Kennmelderbleches wird dadurch freigegeben und steht im Auslösezustand von der Abschlußplatte deutlich sichtbar ab. Da nach wie vor eine leitende Verbindung zwischen dem Befestigungsende des Kennmelderbleches und dem zugehörigen Kontaktmesser besteht, liegt am Blech die volle Netzspannung an, falls dieses Kontaktmesser netzseitig in das NH-Sicherungsunterteil eingesetzt wurde. Die damit verbundene Unfallgefahr ist offensichtlich.

    [0005] Es sind bereits NH-Sicherungseinsätze bekannt, bei denen die Kennmeldervorrichtung keine außenliegenden spannungsführenden Teile aufweist. Als Beispiel sei hier eine Konstruktion genannt, bei der ein über ein innenliegendes Blech kontaktierter Kennmelderdraht einen aus Isolierwerkstoff bestehenden, längsverschiebbaren, innerhalb des Isoliergehäuses angeordneten Kennmelderstempel im Normalzustand entgegen der Federkraft einer Spiralfeder beaufschlagt. Nach Durchschmelzen des Drahtes wird der Kennmelderstempel freigegeben und durch die Feder nach außen verschoben und tritt 'deutlich aus dem Isoliergehäuse hervor. Diese Lösung ist konstruktiv sehr aufwendig und benötigt mehr Bauteile. Weiterhin sind Lösungen bekannt, bei denen das gegebenenfalls unter Spannung stehende Kennmelderblech mittels durchsichtiger Kappen oder isolierender Umhüllungen abgedeckt ist. Derartige Kennmeldervorrichtungen sind jedoch in der Regel technisch weit aufwendiger und unrationell in der Fertigung. Auch ist nicht abgeklärt, ob eine die Abschlußplatte überragende Abdeckkappe den bestehenden nationalen und internationalen Meßnormen entspricht.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen NH-Sicherungseinsatz zu schaffen, der mit einer zuverlässig arbeitenden, rationell herstellbaren und im Auslösezustand spannungsfreien Kennmeldervorrichtung ausgestattet ist. Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Trotz der sehr einfachen Bauweise der Kennmeldervorrichtung aus Kennmelderblech und Kennmelderdraht ist die Spannungsfreiheit des Kennmelderbleches im Auslösezustand gewährleistet. Das Befestigungsende des Kennmelderbleches ist nämlich - anders als bei herkömmlichen NH-Sicherungseinsätzen - isoliert in der Abschlußplatte gehalten und die Kontaktierung im Normalzustand über sein Freiende hergestellt. Schmilzt der Kennmelderdraht im Störfall durch, so wird das Freiende des blattfederartig vorgespannten Kennmelderblechs freigegeben und hebt vom spannungsführenden Teil - beispielsweise dem Kontaktmesser - ab. Es ist dadurch spannungsfrei. Die erfindungsgemäße Kennmeldervorrichtung benötigt also keine weiteren Bauteile zur Abdeckung spannungsführender Teile o.dgl. und ist in ihrem konstruktiven Aufbau sehr einfach.

    [0007] In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß der erfindungsgemäße Aufbau der Kennmeldervorrichtung auch an NH-Sicherungseinsätzen anderer Bauart verwirklicht werden kann. Statt hülsenartige Isolierkörper mit Abschlußplatten zu verwenden, ist beispielsweise auch ein aus zwei Halbschalen gefertigter Sicherungseinsatz zum Einbau der Kennmeldervorrichtung tauglich.

    [0008] Anspruch 2 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, bei der die Kontaktierungsstelle zwischen Kontaktmesser und Kennmelderblech an einer von außen einsehbaren Stelle liegt. Dadurch ist eine augenscheinliche Kontrolle möglich, ob bei der Fertigung des NH-Sicherungseinsatzes die Kontaktierung der Kennmeldervorrichtung wirklich erfolgte. Die Zuverlässigkeit des Endproduktes wird dadurch verbessert. Außerdem wird durch die Lage des Befestigungsendes im grifflaschenseitigen Randbereich der Abschlußplatte der gesamte zur Verfügung stehende Raum zwischen Kontaktmesser und Grifflasche ausgenützt. Das Kennmelderblech kann dadurch entsprechend groß und von außen gut sichtbar gestaltet werden.

    [0009] Bei der Fertigung des erfindungsgemäßen NH-Sicherungseinsatzes wird das Kennmelderblech mit seinem Befestigungsende in die entsprechende Halterung gesetzt und durch Zug am Kennmelderdraht in seine Abschlußplattenparallele Lage gebracht. Dabei rutscht das Freiende des Kennmelderbleches quasi auf den grifflaschenseitigen Rand des Kontaktmessers auf. Durch das gemäß Anspruch 3 umgerollte Freiende des Kennmelderbleches werden die dafür benötigten Zugkräfte reduziert. Auch wird ein Verhaken des Freiendes an Unebenheiten der Kontaktmesseroberfläche dadurch weitgehend vermieden. Als weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Bauweise ist die Möglichkeit zu nennen, daß gewisse Lagetoleranzen des Kontaktmessers und Längentoleranzen des Bleches selbst durch das umgerollte Freiende selbsttätig ausgeglichen werden können.

    [0010] Durch das Kennzeichnungsmerkmal des Anspruches 4 wird der Kontaktdruck zwischen Kennmelderblech und Kontaktmesser erhöht, da mit dem Flachziehen des kreisbogenförmig vorgespannten Blechstreifens mittels des Kenn-, melderdrahtes eine zusätzliche Kraftkomponente senkrecht zur Oberfläche des Kontaktmessers erzeugt wird. Dabei rutscht das Freiende des Kennmelderbleches auf der Abschlußplatte in Richtung des Kontaktmessers bis es daran anliegt. Auch hier wirkt sich das umgerollte Freiende gemäß Anspruch 3 positiv aus, weil dadurch ein Hängenbleiben des Freiendes an Unebenheiten der Abschlußplatte vermieden wird. Weiterhin ist als Vorteil der Vorspannung des Kennmelderbleches die verbesserte Kontakttrennung zu nennen, da sich das Blech nach der Freigabe zusätzlich zum Abheben noch verkürzt.

    [0011] Eine alternative Kontaktierungsmethode ist in Anspruch 5 beschrieben. Da nicht nur das Kontaktmesser selbst, sondern auch die von der Abschlußplatte fixierte Halteplatte für das Kontaktmesser unter Spannung steht, kann auch diese zur Kontaktierung der Kennmeldervorrichtung benützt werden. Der Kontaktpunkt liegt hier in einem nicht von außen zugänglichen Bereich des NH-Sicherungseinsatzes, kann also keinen Manipulationen unterworfen werden.

    [0012] Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 6 beschreiben eine vorteilhaft einfache Befestigung des Kennmelderbleches in der entsprechenden Abschlußplatte. Dessen widerhakenartig umgebogenes Ende ist in einer Ausnehmung in der Abschlußplatte eingeschoben. Das Hakenende hintergreift vorzugsweise schnappend einen in der Ausnehmung gegenüberliegenden Vorsprung und ist dadurch unverlierbar gehalten. Der Fertigungsschritt der Befestigung des Kennmelderbleches erschöpft sich also im einfachen Einführen des Befestigungsendes in die Ausnehmung der Abschlußplatte.

    [0013] Die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 7 und 8 betreffen zwei alternative Möglichkeiten, das im Normalzustand spannungsführende Kennmelderblech vor unbeabsichtigter Berührung zu schützen. Dazu kann es auf seiner ganzen Länge in einer Vertiefung in der Abschlußplatte angeordnet sein. Diese ist dann entsprechend dicker auszubilden. Der damit verbundene Materialmehraufwand wird durch eine Ausbildung gemäß Anspruch 8 vermieden. Der etwa rechtwinklig von der Abschlußplatte abstehende Sperrvorsprung zwischen Grifflasche und Befestigungsende des Kennmelderbleches reduziert den Freiraum zwischen Abschlußplatte und gegenüberliegender Berührungsschutzabdeckung des NH-Sicherungsunterteiles auf ein Maß, das den Zugang zum spannungsführenden Kennmelderblech mit einem IEC-Prüffinger o.dgl. unmöglich macht. Dazu reicht es, daß der Sperrvorsprung etwa die Breite des Kennmelderbleches gemäß Anspruch 9 aufweist.

    [0014] Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Kontaktgabe zwischen dem spannungsführenden Teil und dem Kennmelderblech lehrt Anspruch 10. Durch die Schützung des Kennmelderbleches von seinem Freiende ausgehend bis in den Mittenbereich können Form- und Maßunregelmäßigkeiten beispielsweise des Kontaktmessers durch unterschiedliche Ausbiegung der beiden nunmehr vorhandenen Blechfahnen besser ausgeglichen werden. Durch die große Flexibilität kann zudem gegebenenfalls eine vergrößerte Kontaktfläche geschaffen werden. Außerdem ist durch den Schlitz eine einfache Anbringungsmöglichkeit für das Freiende des Kennmelderdrahtes geschaffen, das mit einer Verdickung versehen in den Schlitz eingehängt wird.

    [0015] Die Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines NH-Sicherungseinsatzes im Normalzustand in teilweise geschnittener Darstellung.

    Fig. 2 eine Frontalansicht der kennmelderseitigen Stirnseite des NH-Sicherungseinsatzes,

    Fig. 3 einen Detaillängsschnitt durch die Kennmelderseite eines NH-Sicherungseinsatzes im Auslösezustand,

    Fig. 4 einen Detaillängsschnitt analog Fig. 3 in einem Fertigungszwischenschritt, und

    Fig. 5 einen Detaillängsschnitt durch die Kennmelderseite eines NH-Sicherungseinsatzes mit alternativer Kontaktierung über die Halteplatte.



    [0016] Der NH-Sicherungseinsatz 1 besteht aus einem hülsenartigen Isolierkörper 2, der jeweils stirnseitig von zwei aus Isolierwerkstoff gefertigten Abschlußplatten 3 verschlossen ist. Diese fixieren jeweils eine etwa U-förmige Halteplatte 4 für die Kontaktmesser 5, die durch zwei Öffnungen 6 nach außen geführt sind. In seinem Randbereich weist der Isolierkörper 2 zwei Ausnehmungen 7 auf (eine davon ist in der Schnittdarstellung erkennbar), in die jeweils ein Schenkel der L-förmigen Grifflaschen 8 eingesetzt ist. Die Grifflaschen 8 werden ebenfalls durch die Abschlußplatten 3 in ihrer Lage fixiert und durch die in den Figuren gezeigte Konstruktion spannungsfrei gehalten.

    [0017] Als Verbindung zwischen den beiden Kontaktmessern 5 dient der (schematisch dargestellte) Schmelzleiter 9. Elektrisch parallel zu diesem Strompfad liegt die Kennmeldervorrichtung, bestehend aus Kennmelderblech 10 und Kennmelderdraht 11. Das Kennmelderblech 10 ist ein blattfederartiger Metallstreifen, der im grifflaschenseitigen Randbereich der Abschlußplatte 3 endseitig befestigt ist, Im Normalzustand des Sicherungseinsatzes 1 (Fig. 1) ist das Blech vom Kennmelderdraht 11 durch Beaufschlagung entgegen seiner Federkraft in etwa paralleler Anlage an der Abschlußplatte 3 gehalten. Die Kontaktierung der Kennmeldervorrichtung erfolgt über das umgerollte Freiende 12 des Kennmelderbleches 10, das im Normalzustand am grifflaschenseitigen Rand 13 des Kontaktmessers 5 anliegt. Der gespannte Kennmelderdraht 11 verläuft etwa parallel zum Schmelzleiter 9 zur gegenüberliegenden Abschlußplatte 3 und ist dort elektrisch mit dem zweiten Kontaktmesser 5 verbunden, die Kennmeldervorrichtung liegt also elektrisch parallel zum Schmelzleiter 9.

    [0018] Im Überlast- bzw. Kurzschlußfall schmelzen nacheinander Schmelzleiter 9 und Kennmelderdraht 11. Dieser gibt das Freiende 12 des Kennmelderbleches 10 frei, das daraufhin die in Fig. 3 gezeigte Lage einnimmt. Durch sein deutliches Abstehen von der Abschlußplatte 3 ist der Auslösezustand des Schmelzsicherungseinsatzes angezeigt, gleichzeitig ist das Kennmelderblech 10 von jeglichen spannungführenden Teilen angekoppelt, also spannungsfrei.

    [0019] Das Befestigungsende 14 des Kennmelderbleches 10 weist die widerhakenartige Umbiegung 15 auf, die in der im grifflaschenseitigen Randbereich der Abschlußplatte 3 angeordneten Ausnehmung 16 einliegt. Das Hakenende 17 hintergreift dabei den in der Ausnehmung 16 gegenüberliegenden Vorsprung 18, wodurch das Befestigungsende 14 des Kennmelderbleches 10 bei der Fertigung eingeschnappt werden kann und unverlierbar dort festgelegt ist. Da die Abschlußplatte 3 aus Isolierwerkstoff besteht, ist auch hier die Spannungsfreiheit des Kennmelderbleches gewährleistet.

    [0020] Die Verbindungsstelle zwischen Kennmelderdraht 11 und Kennmelderblech 10 ist etwa in dessen Mittenbereich angeordnet. Im Normalzustand liegt darunter die Durchführungsöffnung 19 für den Kennmelderdraht 11. Da die Verbindung zwischen den zwei Bauteilen der Kennmeldervorrichtung nur auf Zug in Richtung Sicherungsinneres beanspruchbar sein muß, genügt es, das Freiende des Kennmelderdrahtes 11 mit einer Verdickung 20 zu versehen und den Draht durch eine Bohrung (nicht darstellbar) im Kennmelderblech 10 zu ziehen.

    [0021] In Fig. 4 ist ein Zwischenschritt bei der Fertigung eines erfindungsgemäßen NH-Sicherungseinsatzes dargestellt. Wird das Kennmelderblech 10 - nachdem sein Befestigungsende 14 in die Ausnehmung 16 eingeschnappt wurde - durch Zug am Kennmelderdraht 11 in Richtung Abschlußplatte 3 gezogen, so gelangt erst das umgerollte Freiende 12 in Kontakt mit der Abschlußplatte 3, da das Kennmelderblech 10 durch seine kreisbogenförmige Vorspannung 21 gegenüber seiner wahren Länge etwas verkürzt ist. Durch diese Verkürzung ist noch kein Kon- takt mit dem Kontaktmesser 5 gegeben. Erst bei weiterem Zug am Kennmelderdraht 11 gleitet das Freiende 12 des Kennmelderbleches 10 auf der Abschlußplatte 3 in Richtung Kontaktmesser 5, bis durch das Flachziehen des Kennmelderbleches 10 das Kontaktmesser 5 mit dem Freiende 12 berührt wird. Dadurch ist der elektrische Kontakt zwischen diesen beiden Bauteilen hergestellt.

    [0022] Das Kennmelderblech 10 weist den von seinem Freiende 12 ausgehenden Schlitz 22 auf, der etwa in seinem Mittenbereich endet.

    [0023] Zwischen der Grifflasche 8 und dem Befestigungsende 14 des Kennmelderbleches 10 ist der etwa rechtwinklig von der Abschlußplatte 3 abstehende Sperrvorsprung 23 angeordnet. Vorzugsweise ist er einstückig an die Abschlußplatte 3 angeformt. Seine Breite entspricht etwa der des Kennmelderbleches 10.

    [0024] In Fig. 5 ist die alternative Kontaktierungsmethode dargestellt, bei der das Kennmelderblech 10 über die Halteplatte 4 unter Spannung gesetzt wird. Dazu ist in der Abschlußplatte 3 im Bereich des Freiendes 12 des Kennmelderbleches 10 eine durchgehende Öffnung 24 vorgesehen, die vom in Richtung Sicherungsinneres umgebogenen Freiende 12 des Bleches durchgriffen wird. Im Normalzustand liegt dieses Freiende 12 an der Halteplatte 4 an, der elektrische Kontakt zwischen Kontaktmesser 5 und Kennmeldervorrichtung ist geschaffen.


    Ansprüche

    1. NH-Sicherungseinsatz (1) mit

    - einem hülsenartigen Isolierkörper (2),

    - zwei diesen jeweils stirnseitig verschließenden, die Halteplatten (4) der Kontaktmesser (5) fixierenden Abschlußplatten (3) aus Isolierwerkstoff,

    - zwei spannungsfrei, jeweils zwischen Abschlußplatte (3) und Isolierkörper (2) gehaltenen Grifflaschen (8),

    - einem an einer der Abschlußplatten (3) endseitig befestigten, blattfederartigen Kennmelderblech (10),

    -- das im Normalzustand des Sicherungseinsatzes (1) vom Kennmelderdraht (11) durch Beaufschlagung entgegen seiner Federkraft in etwa paralleler Anlage an der Abschlußplatte (3) gehalten ist und

    -- dessen Freiende (12) im Auslösezustand nach dem Durchschmelzen des Schmelzleiters (9) und des Kennmelderdrahtes (11) von der Abschlußplatte (3) absteht,
    dadurch gekennzeichnet, daß

    - das Befestigungsende (14) des Kennmelderbleches (10) isoliert in der Abschlußplatte (3) gehalten ist und

    - das Freiende (12) des Kennmelderbleches (10) im Normalzustand an einem spannungsführenden Teil (Kontaktmesser 5, Halteplatte 4) anliegt.


     
    2. NH-Sicherungseinsatz nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Freiende (12) des Kennmelderbleches (10) im Normalzustand am grifflaschenseitigen Rand (13) des Kontaktmessers (5) anliegt und das Befestigungsende (15) im grifflaschenseitigen Randbereich der Abschlußplatte (3) gelagert ist.
     
    3. NH-Sicherungseinsatz nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Freiende (12) des Kennmelderbleches (10) zur tangentialen Anlage an einem spannungsführenden Teil (Kontaktmesser 5, Halteplatte 4) umgerollt ist.
     
    4. NH-Sicherungseinsatz nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Mittenbereich des Kennmelderbleches (10) kreisbogenförmig vorgespannt (Vorspannung 21) ist.
     
    5. NH-Sicherungseinsatz nach Anspruch 1 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abschlußplatte (3) im Freiendenbereich des Kennmelderbleches (10) eine Öffnung (24) aufweist, durch die im Normalzustand das etwa rechtwinklig nach innen gebogene Freiende (12) des Kennmelderbleches (10) hindurchsteht und an der spannungsführenden Halteplatte (4) für das Kontaktmesser (5) anliegt.
     
    6. NH-Sicherungseinsatz nach einem der vorgenannten Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Befestigungsende (15) des Kennmelderbleches (10) hakenartig umgebogen ist und in eine Ausnehmung (16) in der Abschlußplatte (3) derart eingeschoben ist, daß das Hakenende (17) einen gegenüberliegenden Vorsprung (18) in der Ausnehmung (16) hintergreift.
     
    7. NH-Sicherungseinsatz nach einem der vorgenannten Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Kennmelderblech (10) auf seiner ganzen Länge in einer Vertiefung in der Abschlußplatte (3) angeordnet ist.
     
    8. NH-Sicherungseinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abschlußplatte (3) zwischen Grifflasche (8) und Befestigungsende (15) des Kennmelderbleches (10) einen etwa rechtwinklig abstehenden Sperr- vorsprung (23) aufweist.
     
    9. NH-Sicherungseinsatz nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Sperrvorsprung (23) etwa die Breite des Kennmelderbleches (10) aufweist.
     
    10. NH-Sicherungseinsatz nach einem der vorgenannten Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Kennmelderblech (10) einen von seinem Freiende (12) bis in den Mittenbereich etwa in Längsrichtung verlaufenden Schlitz (22) aufweist.
     
    Bezugszeichenliste
     

    1 NH-Sicherungseinsatz

    2 Isolierkörper

    3 Abschlußplatten

    4 Halteplatte

    5 Kontaktmesser

    6 Öffnung

    7 Ausnehmung

    8 Grifflasche

    9 Schmelzleiter

    10 Kennmelderblech

    11 Kennmelderdraht

    12 Freiende

    13 Rand

    14 Befestigungsende

    15 Umbiegung

    16 Ausnehmung

    17 Hakenende

    18 Vorsprung

    19 Durchführungsöffnung

    20 Verdickung

    21 Vorspannung

    22 Schlitz

    23 Sperrvorsprung

    24 Öffnung


     




    Zeichnung