[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug mit austauschbarer Förderwendel, die mittels
einer am Bohrerschaft sich formschlüssig abstützenden Abstützvorrichtung axial gesichert
ist.
[0002] Aufsteckbare Förderwendeln sind zum Beispiel aus der DE-OS 25 43 578 oder DE-OS 30
44 775 bekannt. In erstgenannter Schrift erfolgt die axiale Sicherung der Förderwendel
mittels eines zweiteiligen Spannrings der mittels Schrauben mit dem Schaft ver- spannbar
ist. Zwischen der Mantelfläche des Spannrings und der Mantelfläche des Schaftes ist
ein weiteres ringförmiges Element und zwischen dem rückwärtigen Ende der Wendel und
dem Spannring ein elastisches, als Puffer dienendes weiteres Glied angeordnet. Beim
Gegenstand dieser Abstützvorrichtung sind daher wenigstens vier verschiedene Bauteile
notwendig und die Montage bzw. Demontage zum Austausch der Wendel ist kompliziert.
Darüber
° hinaus kann eine ausreichende Wirkung der Axialsicherung der Förderwendel nur mittels
äußerst sorgfältiger Montage erfolgen.
[0003] Bei der Ausführungsform einer Axial-Abstützvorrichtung gemäß der weiterhin genannten
OS 30 44 775 ist eine Axialsicherung der Förderwendel im eigentlichen Sinne gar nicht
vorhanden, denn die die Förderwendel begrenzenden Abstützvorrichtungen sind in erster
Linie als Zentrierringe aus Gummi oder Kunststoff ausgebildet. Eine wirksame axiale
Sicherung bei axialer Belastung der Förderwendel kann mit einem derartigen Bauelement
nicht erzielt werden.
[0004] Bei einer weiterhin bekannten Einrichtung zur axialen Sicherung einer in sich zusammenschiebbaren
Förderwendel wird eine gegen den Druck der Wendel axial verschiebbare Hülse verwendet,
die die axiale Lage eines formschlüssig mit dem Bohrerschaft und der Hülse zusammenwirkenden
Teiles nach Art einer Paßfeder fixiert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abstützvorrichtung zur axialen Sicherung
einer austauschbaren Förderwendel zu schaffen, die die oben genannten Nachteile vermeidet,
und die insbesondere einfach aufgebaut und leicht auswechselbar ist und die eine hohe
Sicherheit der axialen Sicherung gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Bohrwerkzeug der einleitend bezeichnenden
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Axialabstützung für Aufsteckwendeln hat gegenüber bekannten
Einrichtungen den Vorteil, daß sie sehr kostengünstig unter Verwendung von Normalien
hergestellt werden kann. Sie erzeugt weiterhin keine Eigenschwingungen und wirkt auf
. das Bohrersystem durch die entsprechende Formgebung schwingungsdämpfend bzw. schwingungsabbauend.
Die Montage kann ohne aufwendiges Spezialwerkzeug erfolgen. Vorteilhaft ist auch die
universelle Einsetzbarkeit für eine ganze Durchmesser-Palette vor Bohrwerkzeugen,
d. h. für verschiedene austauschbare Förderwendeln sowie für Bohrwerkzeuge mit verschiedenen
Bohrköpfen bei gleichbleibendem Schaftdurchmesser. Durch die einfache Konstruktion
ergibt sich eine hohe Lebensdauer der Abstützvorrichtung. Die Abstützvorrichtung kann
gleichermaßen für verschiedene Wendeltypen, d. h. mit und ohne Mantelrohr verwendet
werden.
[0008] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ist eine vorteilhafte Weiterbildung
und Verbesserung des im Anspruch 1 beanspruchten Bohrwerkzeuges möglich.
[0009] Gemäß der Ausbildung der Erfindung nach Unteranspruch 2 wird als Axial-Abstützvorrichtung
eine elastische Hülse verwendet, die formschlüssig in die Einstichnut am Bohrerschaft
eingreift und damit sowohl als Axialsicherung als auch als Dämpfungsglied des Bohrwerkzeugs
dient.
[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung wird gemäß dem Unteranspruch 3 dadurch bewirkt,
daß die elastische Hülse mittels eines Stützringes, Klemmrings o. dgl. in ihrer axialen
Lage innerhalb der Einstichnut gehalten ist, d. h. eine Aufweitung des Innen- und
damit des Außendurchmessers der Hülse zum Verlassen der Einstichnut ist nur bei abgenommenem
Stützring möglich. Dabei kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung der Stützring
selbst ebenfalls über eine Halteschulter gegen axiales Verrutschen abgesichert sein.
Normalerweise wird der Klemmring jedoch mittels einer Zange verspannt und nach Gebrauch
abgezwickt oder geöffnet. Gemäß der Ausführung der Erfindung nach Unteranspruch 5
erfolgt die Einschnürung der Gummihülse in die Einstichnut durch Zusammenziehen des
Klemmringes.
[0011] Ein vorteilhaftes und zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nach- folgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Bohrwerkzeug mit Axial-Abstützvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht entsprechend der Schnittlinie I-I in Fig. 1.
[0012] Das in der Fig. 1 dargestellte Bohrwerkzeug 10 besteht aus einem Bohrerschaft 11
mit Durchmesser D. Der untere, in der Figur abgeschnittene Einspannschaft 12 und der
obere Trägerschaft 13 für die aufsteckbare Förderwendel 14 wird durch die als Hülse
ausgebildete Abstützvorrichtung 15 getrennt. Die aus elastischem Gummi oder Kunststoff
hergestellte Hülse 15 ist im Querschnitt T-förmig abgesetzt, d. h. sie besteht aus
einem oberen, im Durchmesser größeren Bund 16 sowie einem unteren im Durchmesser kleineren
Bund 17.
[0013] Zur Aufnahme der Hülse 15 weist der Bohrerschaft 11 eine sich axial ab der Unterkante
18 der Förderwendel 14 erstreckende Einstichnut 19 auf, die in ihrem Durchmesser d'
dem Innendurchmesser d der Hülse 15 entspricht. Der Innendurchmesser d der Hülse 15
kann im ungespannten Zustand noch etwas kleiner als der Durchmesser d' der Einstichnut
19 ausgeführt sein, um eine zusätzliche kraftschlüssige Verspannung zu ermöglichen.
[0014] Die Hülse trägt über dem unteren Bund 17 einen Klemmring 20, der in seinem Innendurchmesser
derart bemessen ist, daß die Hülse nach Einrastung in der Einstichnut 19 ihren Außendurchmesser
und damit den Innendurchmesser d nicht mehr aufweiten kann, so daß die Hülse 15 nach
der Anbringung des Klemmringes 20 in ihrer axialen Lage durch Formschluß eindeutig
fixiert ist. Ein zusätzlicher Kraftschluß zwischen Hülse 15 und Nut 19 ergibt sich
aus der Elastizität der Gummihülse.
[0015] Die Absicherung des Stützringes 20 gegen axiales Wegrutschen kan-t mittels einer
kleinen Halteschulter 21 unterhalb des Stützringes 20 erfolgen, deren Außendurchmesser
etwas größer als der Innendurchmesser des Stützringes ausgeführt ist.
[0016] Der obere, breitere Bund 16 dient zur dämpfenden Abstützung der Förderwendel 14.
[0017] In Fig. 2 ist die Abstützvorrichtung bzw. Hülse 15 aus der Sicht I-I in Fig. 1 schematisch
dargestellt. Hiermit wird insbesondere die Ausbildung des Stützringes 20 als Zweiohr-Schlauchklemme
gezeigt, die zweckmäßigerweise verwendet wird.
[0018] Die Montage bzw. Demontage der Förderwendel 14 auf dem Bohrerschaft geschieht dann
wie folgt:
Montage: Der als Zweiohr-Schlauchklemme ausgebildete Klemmring 20 ist im Urzustand
im Durchmesser größer ausgeführt, als der Außendurchmesser der Hülse 15. Nach dem
Aufschieben wird der Ring an den "Ohren" 22 mit einer Beißzange zusammengekniffen,
so daß sich der Ringdurchmesser verkleinert und die Gummihülse in die Einstichnut
19 fest eingepreßt wird. Zur Demontage wird der Klemmring 20 mit einer Zange abgezwickt
und abgezogen.
[0019] Bei einer Ausführungsform mit Halteschulter 21 kann der Stützring 20 durch die Halteschulter
selbst in seiner Lage gehalten sein, so daß er nicht abrutscht. Zur Demontage wird
der Stützring 20 dann über die Halteschulter abgezogen. Danach kann die elastische
Hülse 15 bezüglich ihrem Innendurchmesser d vergrößert und von der Einstichnut 19
durch axiales Verschieben (in der Fig. 1 nach unten) abgezogen werden. Danach kann
auch die Förderwendel 14 vom Bohrerschaft 11 abgezogen werden. ;
[0020] An Stelle eines Klemmringes in Ausbildung als Zweiohr-Schlauch- klemme kann auch
jede andere Form einer Schlauchklemme verwendet werden.
[0021] Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt vielmehr
auch alle fachmännischen Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung.
1. Bohrwerkzeug mit austauschbarer Förderwendel, die mittels einer am Bohrerschaft
sich formschlüssig abstützenden Abstützvorrichtung axial gesichert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bohrerschaft (11) im Bereich der Unterkante (18) der aufgesetzten Förderwendel
(14) eine Einstichnut (19) zur Aufnahme einer wenigstens im Innendurchmesser (d) an
den Bohrerschaftdurchmesser (D) bzw. Einstichnut-Durchmesser (d') angepaßten Axial-Abstützvorrichtung
(15) aufweist und daß die radiale Aufweitung der Abstützvorrichtung (15) durch kraftschlüssige
und/oder formschlüssige Mittel (20) blockierbar ist.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützvorrichtung
(15) aus einer elastischen Gummi- oder Kunststoffhülse besteht, mit einer dem Bohrerkopf
bzw. der Förderwendel (14) zugewandten Tragschulter (16) und einem dem Durchmesser
(d') der Einstichnut (19) angepaßten Innendurchmesser (d).
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Hülse
(15) an seiner Außenmantelfläche einen Stützring, Klemmring, Klemmschelle o. dgl.
(20), insbesondere ; eine Zweiohr-Schlauchklemme (20) aufweist.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützring, Klemmring
o. dgl. (20) mittels einer Halteschulter (21) an der elastischen Hülse (15) axial
gesichert ist.
5. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser
(d) der Hülse (15) etwa dem Bohrerschaftdurchmesser (D) entspricht und daß der Stützring
oder Klemmring (20) zur Einschnürung in die Einstichnut (19) vorgesehen ist.