[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schleifen von Halbzeug aus Stahl,
insbesondere in Form von Knüppeln, bei denen eine Materialabtragung bis zur Eindringtiefe
von oberflächennahen Rissen vorzunehmen ist, bestehend aus einer in ihrer Höhenläge
relativ zum Halbzeug beweglichen Schleifscheibe, die mit ihrer Achse im wesentlichen
parallel zur Längsachse des Halbzeuges angeordnet ist, während das Halbzeug zugleich
in Richtung seiner Längsachse vorgeschoben und um letztere gedreht wird, und seine
jeweilige Höhenlage von einem Anschlag erfaßt sowie auf die Schleifscheibe derart
zur Einwirkung gebracht wird, daß sich eine über den gesamten Umfang vergleichmässigte
Abtragung ergibt, wobei ein unmittelbar auf der noch nicht bearbeiteten Halbzeugoberfläche
aufliegender, höhenverstellbarer Anschlag in Form eines Segmentes von etwa gleicher
Krümmung wie die Schleifscheibe bezüglich der Schleifscheibenachse einen um die Eindringtiefe
geringeren Abstand von seiner Auflagestelle als die Schleifscheibe aufweist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist nach der US-PS 23 47 639 bekannt. Dabei ist ein bogenförmiger
Anschlagschuh mittels einer Schraubspindel an einem Arm höhenverstellbar, der seinerseits
an einem Träger befestigt ist. Der Träger greift wiederum an einem Hebel an, der das
Lager der Schleifscheibe trägt. Eine derart mehrgliedrige Befestigung führt in der
Praxis nicht nur zu einem aufwendigen konstruktiven Aufbau, sondern auch zu beträchtlichen
übertragungsfehlern infolge der Maßabweichungen der einzelnen Glieder von ihren Sollwerten
sowie bei ihrem zunehmenden Verschleiß, der unter den rauhen Betriebsbedingungen des
Schleifens von Halbzeug aus Stahl beträchtlich ist.
[0003] Auch ist nach der US-PS 25 58 943 eine ähnliche Vorrichtung zum Schleifen von Halbzeug
aus Stahl bekannt. Hierbei befinden sich beidseitig von durchlaufenden, zu schleifenden
Knüppeln aus Stahl Schalthebel, an welchen die Knüppelkanten beim Drehen zur Anlage
kommen, und welche Schalter von Schaltkreisen auslösen, die mittels weiterer Schalter,
für welche ein von auf den Flächen der Knüppel aufliegenden Tastfingern gesteuerter
Nocken mit einer Betätigungsvorrichtung vorgesehen ist, die die Druckluftzufuhr zu
Pneumatikzylindern steuern. Letztere sind mit ihrem einen Teil am Maschinenrahmen
angeordnet, während ihr anderes Teil an einem Lagerarm der Schleifscheibe angreift,
und somit den Schleifdruck in Abhängigkeit von der jeweiligen Drehstellung des Knüppels
zu ändern gestattet. Diese Schleifdrucksteuerung ist derart ausgeführt, daß sich in
Kantennähe der Anpreßdruck verringert, so daß entsprechend der dort bestehenden, längeren
Verweilzeit ein Ausgleich geschaffen wird. Sofern die hierfür vorgegebene Abhängigkeit
des Schleifdruckes von der Winkelstellung jedoch nicht den tatsächlichen funktionalen
Gegebenheiten entspricht, kommt der beabsichtigte Ausgleich nur noch teilweise zustande.
Insbesondere hängt der spezifische Schleifdruck weitgehend von der Materialzusammensetzung
ab. Hinzu kommt noch, daß selbst bei Kenntnis aller übrigen Materialeinflüsse örtliche
Festigkeitsunterschiede des Halbzeuges nicht feststellbar sind, die dann einen unzureichenden
Ausgleich der Materialabtragung verursachen können.
[0004] Weiterhin ist nach der FR-PS 966 400 bekannt, beim Schleifen von Knüppeln den Kantendruck
der Schleifscheibe mittels einer hydraulischen Ansteuerung herabzusetzen, die wiederum
der Einwirkung eines hydraulischen Stellgliedes unterliegt, welches von einer Rolle
beaufschlagt wird, die auf einer mit dem Knüppel umlaufenden Schablone aufliegt. Die
tatsächlichen Knüppelabmessungen werden hierbei jedoch nicht erfaßt. Ferner unterliegt
die Schleifdrucksteuerung von vorstehend bereits dargelegten Einwirkungen.
[0005] Vom einleitend genannten Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, für die Verlängerung der Aufenthaltszeit der Schleifscheibe im Kantenbereich
des Knüppels bei der Drehung desselben eine konstruktiv besonders zuverlässige und
einfache Anordnung mit verringertem Obertragungsfehlern zu treffen, die sich leicht
einstellen lassen soll, um auch dem Abtrag des Schleifmittels der Schleifscheibe Rechnung
zu tragen. Die Eindringtiefe der Materialabtragung soll auch bei unter- . schiedlicher
Festigkeit des Werkstoffs gleichmäßig sein. Schließlich soll es auch möglich sein,
die Voraussetzungen für die Erfassung der Drehstellung des Halbzeuges zu verbessern.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch die in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Vorschläge.
[0007] Wie sich aus den Vorschlägen der Ansprüche 1 und 2 ergibt, besteht ein übereinstimmendes
Merkmal der Erfindung darin, daß die Höhenverstellbarkeit des als Anschlag ausgebildeten
Segmentes nicht durch eine vertikale Längsverschiebung desselben bewirkt wird, sondern
auf der Grundlage einer Verschwenkbarkeit, indem das Schwenklager in unmittelbarer
Nähe der Schleifscheibenachse oder sogar koaxial zu letzterer vorgesehen ist. Die
Stellung des den Anschlag bildenden Segmentes wird bei einer derartigen Konstruktion
unmittelbar bzw. mit geringstmöglichem Spiel auf das Lager der Schleifscheibe übertragen,
so daß letztere mit hoher Präzision diejenige Materialabtragung vornimmt, die durch
Einstellung des Segmentes vorgegeben wurde. Die Eindringtiefe wird demnach auch bei
unterschiedlichen Werkstoffestigkeiten infolge Schwankungen der Zusammensetzung oder
der Wärmebehandlung erreicht. Beim Schleifen von Knüppeln aus Stahl läßt sich das
Segment derart einstellen, daß der Höhenunterschied etwa 1 mm beträgt.
[0008] Die Bewegung des Halbzeuges in Längsrichtung einerseits und um die Längsachse andererseits
führt zu einer leicht spiralförmigen Schleifspur, bei der sich die jeweilige Schleifbreite
überdeckt.
[0009] Der Anstieg dieser Spiralbahn ist zwar nicht sehr ausgeprägt, jedoch ausreichend,
um beim rechtwinkligen Schnitt, wie er bei . Halbzeugen sehr häufig ausgeführt werden
muß, schräg zur Schnittlinie zu verlaufen. Daher können von Schleifspuren in Bezug
auf senkrecht zur Längsachse des Halbzeuges abgescherte Abschnitte desselben keine
Schäden, wie Schnittrisse oder dergleichen, ausgehen.
[0010] Die Gestaltung des Anschlages in Form eines Kreissegmentes ist technisch besonders
leicht zu verwirklichen. Demgegenüber hat die Ausführungsform in Form eines Spiralsegmentes
den Vorteil, auch größere Unterschiede in der Höhenlage erfassen zu können.
[0011] Der Verschleiß des Segmentes selbst kann man herabsetzen, indem die Schablone mit
einer aufliegenden Laufrolle ausgeführt wird.
[0012] Die verschwenkbare Einstellung und Feststellung der Schablone läßt sich in unterschiedlicher
Weise ausführen. Insbesondere ist sie auch der Automatisierung zugänglich, indem beispielsweise
bei bekanntem Schleifmittelabtrag je Meter Knüppellänge eine laufende Nachstellung
erfolgt. Im einfachsten Falle greift an der Schablone wenigstens eine Schraubspindel
an, für die ein Gewindebock an dem das Schleifscheibenlager tragenden Bauteil vorgesehen
ist. Die Schraubspindel kann dann jweils von Hand in der gewünschten Weise verstellt
werden.
[0013] In entsprechender Weise läßt sich eine Kolben-Zylinder-Einheit verwenden, deren eines
Teil an der Schablone und deren anderes Teil an dem das Schleifscheibenlager tragenden
Bauteil angreift.
[0014] Die Schleifscheibe besitzt im Normalfall eine zylindrische Bearbeitungsfläche. Da
die Abtragung in einer Ebene erfolgen soll, ist demgemäß erforderlich, daß die Längsachse
des Halbzeuges und die Schleifscheibenachse parallel zueinander verlaufen. Die Auflagestellen
der Schleifscheibe einerseits und der Schablone andererseits können jedoch unter ungünstigen
Umständen, das heißt bei nicht hinreichend fester Anordnung der das Schleifscheibenlager
tragenden Bauteile, zu einer leichten Schrägstellung der Schteifscheibenachse Anlaß
geben. Dies läßt sich vermeiden, wenn auch auf der bearbeiteten Halbzeugoberfläche
liegenden Seite der Schleifscheibe eine Schablone vorgesehen wird, die dann allerdings
mit gleicher Höhenlage, bezogen auf die Schleifscheibenachse, auf der Schleifscheibe
aufliegt.
[0015] Die Erfindung sieht weiterhin die Verwendung von Mitteln für die Erfassung der Drehstellung
des Halbzeuges vor. Diese können in ihrer Wirkungsweise unmittelbar von der Ausbildung
des Anschlages beeinflußt werden, wenn an dem das Lager der Schleifscheibe tragenden
Bauteil ein Stellungsgeber vorgesehen wird, auf welchen ein Kontaktgeber einstellbar
ist. Man kann die Anordnung insbesondere derart treffen, daß der Stellungsgeber den
Kontaktgeber erreicht, wenn sich die Höhenlage des Segmentes um mehr als 2 %, ausgehend
von seiner tiefsten Stellung, angehoben hat. Als tiefste Stellung wird dabei diejenige
angesehen, in welcher das Segment in der Mitte des Halbzeuges zwischen zwei Kanten
aufliegt. Die -Anhebung von mehr als 2 % entspricht einem mittleren Drehbereich von
etwa 20° und einem die Ecken überdeckenden Drehbereich von etwa 70°.
[0016] Zur Erfassung der Drehstellung läßt sich in bekannter Weise auch ein Schaltkreuz
verwenden, welche mit dem Halbzeug umläuft, nach jeweils 90° Drehung einen Schalter
einschaltet und diesen für weniger als 90° Drehung eingeschaltet hält.
[0017] In jedem Falle ist es zweckmäßig, wenn der Kontaktgeber oder der Schalter die Drehgeschwindigkeit
des Halbzeuges im Drehbereich von cirka 35°, von jeder Ecke des Halbzeuges ausgehend,
3-fach so schnell wie im sich anschließenden 20° betragenden Drehbereich in Halbzeugmitte
eingeschaltet hält.
[0018] Schließlich läßt sich noch eine Höhenverstellbarkeit des Anschlages in Abhängigkeit
vom Drehwinkel des Halbzeuges gestalten, und zwar mit der Maßgabe, daß sich die Schleifscheibe
im Bereich der Ecken des Halbzeuges etwas anhebt.
[0019] Man kann weiterhin die Ungleichförmigkeit des Antriebs bei Knüppeln auch dadurch
erreichen, daß ein mit gleichförmiger Geschwindigkeit angetriebenes Ellipsenrädergetriebe
vorgesehen wird. Abtriebsseitig ist hierbei ein Zahnrad mit vierfachem Umfang gegenüber
demjenigen des Abtriebszahnrades angeordnet, welches drehfest mit dem Halbzeug in
Verbindung steht. Somit wird bei einmaligem Umlauf des letzteren in vier Bereichen
die Geschwindigkeit erhöht. Die Einspannung erfolgt derart, daß diese letzgenannten
Bereiche die Bereiche der Ecken des Halbzeuges sind.
[0020] Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf Ausführungsbeispiele
beziehenden Zeichnungen Bezug genommen..
[0021] Darin zeigt:
Fig. 1 eine isometrische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Vorderansicht auf die Schleifscheibe,
Fig. 3 eine geänderte Ausführungsform der Höhenverstellbarkeit des als Segment ausgeführten
Anschlages,
Fig. 4 eine weitere geänderte Ausführungsform des als Segment ausgeführten Anschlages,
Fig. 5 ein Blockschaltbild für die Umstellung der Drehgeschwindigkeit des Halbzeugs
in Abhängigkeit von der Drehstellung desselben und
Fig. 6 eine wahlweise Ausführungsform für die ungleichförmige Drehgeschwindigkeit
des Halbzeuges.
[0022] Zeichnungsgemäß erkennt man die Schleifscheibe-2, deren Achse 1 in einen langgestreckten,
aus zwei parallelen Armen bestehenden Bauteil 3 angeordnet ist. Zusätzlich sind Antriebe
für die Schleifscheibe 2 in Form einer nicht dargestellten Riemenscheibe vorgesehen,
über die ein Antriebsriemen umläuft, der den Antrieb eines am anderen Ende des Bauteils
3 befindlichen Motors vermittelt.
[0023] Somit dreht sich die Schleifscheibe 2 um die Schleifscheibenachse 5, die parallel
zur Längsachse 16 des zu bearbeitenden Knüppels 14 verläuft. Der Knüppel 14 wird dabei
in Vorschubrichtung verschoben sowie während dieser Bewegung um seine Längsachse 16
in Richtung des Pfeils 17 gedreht. Dies führt dazu, daß die Schleifscheibe 2 die Halbzeugoberfläche
4 abtragend bearbeitet, wobei die Eindringtiefe 6 der bearbeiteten Halbzeugoberfläche
4 ausreichend ist, um keine von der Oberfläche 4 ursprünglich ausgehenden Risse näher
in Erscheinung treten zu lassen.
[0024] Am Schleifscheibenlager 10 ist auf der Seite der noch nicht bearbeiteten Halbzeugoberfläche
4 ein die Schablone bildendes Segment 9 einer Spirale angeordnet, das mithin koaxial
zur Schleifscheibenachse verschwenkbar ist. Um eine Einstellung und Feststellung vornehmen
zu können, greift in das Segment 9 eine Schraubspindel 18 ein, für die ein Gewindeblock
12 am Bauteil 3 befestigt ist. Durch Verdrehen der Schraubspindel 12 läßt sich das
Segment 9 derart unterschiedlich einstellen und feststellen, daß der vorgesehene Höhenunterschied
der Auflagestelle 7 des Segmentes 9 gegenüber der Auflagestelle der Schleifscheibe
2 eingehalten wird.
[0025] Aus den bereits erwähnten Gründen der Stabilisierung der Schleifscheibenachse 5 ist
auf der der Schablone 9 gegenüberliegenden . Seite eine weitere Schablone 19 vorgesehen,
bei welcher die Auflagestelle 13 auf der bereits bearbeiteten Halbzeugoberfläche 11
in gleicher Höhe wie bei der Schleifscheibe 2 liegt. Somit ergibt sich zu beiden Seiten
des Schleifscheibenlagers 10 eine gleich hohe Abstützung des zweiarmigen Bauteils
3 mittels der Schablone 9 bzw. 19 auf der Halbzeugoberfläche 4 bzw. 11.
[0026] Die in Fig. 2 dargestellte weitere Schablone 19 ermöglicht weiterhin, daß in einer
Endlagenstellung des Halbzeuges, wenn dessen Vorschub nahezu ganz ausgefahren ist,
auch noch eine Abstützung für die Schleifscheibe 2 besteht, wenn die gegenüberliegende
Schablone nicht mehr aufliegt.
[0027] Die vorgeschlagene Höhenverstellbarkeit der Schablone läßt sich in vorteilhafter
Weise noch derart steuern, daß in Abhängigkeit vom Drehwinkel eine Abstandsveränderung
eintritt, als deren Folge die Schleifscheibe im Eckbereich angehoben wird.
[0028] Gemäß Fig. 3 ist für die Verstellbarkeit des als Anschlag ausgebildeten Segmentes
9 eine Kolben-Zylinder-Einheit 19, 20 vorgesehen. Deren eines Teil 19, nämlich die
Kolbenstange, greift am Segment 9 an, wchingegen deren anderes Teil 20, nämlich der
Zylinder, an dem das Schleifscheibenlager 10 tragenden Bauteil 3 angelenkt ist. Der
Zylinder ist an einer hydraulischen Steuerung angeschlossen.
[0029] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist das Segment 9 mit einer Laufrolle 21 ausgestattet.
Das Kreissegment ist in diesem Falle von etwas geringerem Radius. Es besitzt eine
zeichnungsgemäß angedeutete, hinterschnittene Nutbahn 29 in welcher eine zeichnerisch
nicht erkennbare Schraubmutter geführt ist, so daß der Lagerbolzen 30, der die Laufrolle
21 lagert, ein- und festgeschraubt werden kann. Die Lagerrolle 21 wird jeweils in
einer Stellung fixiert, wie sie für einen begrenzten Höheneinstellbereich des Segmentes
9 anwendbar ist.
[0030] In der vorgeschlagenen Weise kann das Segment 9 dasjenige eines Kreises sowie auch
dasjenige einer Spirale sein. Für den Fall, daß es sich um ein Kreissegment handelt,
liegt der Kreismittelpunkt 31 entsprechend Fig. 1 mit einem geringen Abstand vom durch
die Schleifscheibenachse 5 gehenden Schwenklager 32 des Segmentes, so daß sich, bezogen
auf den durch die Schleifscheibenachse 5 gehenden Drehpunkt der Schleifscheibe 2,
eine Exzentrizität ergibt. Das Schwenklager 32 kann indes auch als der Mittelpunkt
einer Spirale aufgefaßt werden, von welcher das Segment 9 einen Ausschnitt darstellt.
Für diesen Fall ist die Einhaltung einer Exzentrizität zwischen dem Spiralenmittelpunkt
und der Schleifscheibenachse 5 nicht angezeigt. Die Umfangsbahn des Segmentes 9 ist
im einen wie im anderen Falle zeichnerisch weitgehend übereinstimmend, so daß von
einer differenzierten Zeichnung abgesehen wurde.
[0031] Das das Schleifscheibenlager tragende Bauteil 3 ist seinerseits im ortsfesten Lagerbock
33 verschwenkbar, so daß die Längsmittellinie 34 unterschiedliche Neigungen einnehmen
kann.
[0032] Ein in einer FUhrung 35 verschieblicher, skalierter Stellungsgeber 22 ist an dem
das Schleifscheibenlager tragende Bauteil 3 angelenkt, während die Führung 35 ortsfest
angelenkt ist. Die Führung 35 besitzt eine Skala zwecks Einstellung eines Kontaktgebers
23, der auf einen Gegenkontakt des Stellungsgebers 22 eingestellt werden kann. In
der Praxis läßt sich die höchste und niedrigste Stellung beim Umlauf eines Knüppels
leichter am Stellungsgeber 22 ablesen, so daß, von der niedrigsten Stellung ausgehend,
der Kontaktgeber 23 auf eine bestimmte Höhenlage einstellbar ist. Wie erwähnt, ist
es zweckmäßig, wenn der Kontaktgeber auf eine Höhenlage eingestellt wird, die 2 %
über der niedrigsten Stellung liegt. Vom Kontaktgeber 23 führt ein Signalstrom unmittelbar
zu einer Schaltweiche 36 einer UND-Schaltung 37. Zu dieser Schaltweiche 36 führt weiterhin
ein Signalstrom, der über den Schalter 26 fließt. Dieser Schalter 26 -steht unter
der Einwirkung eines mit dem Knüppel 14 umlaufenden Schaltkreuzes 24, welches einen
Schalterhebel beim Umlauf in der bereits beschriebenen Weise in seine Kontaktstellung
überführt. Zweckmäßig ist die Anordnung derart, daß sich bei dem mittleren Drehbereich
28 um 20° ein anderer Schaltzustand als in dem sich beideitig anschließenden, bis
zur Ecke reichenden Drehbereich 27 von je 35° besteht. Die genannten beiden Drehbereiche
27, 28 sind der Übersichtlichkeit halber in Fig. 1 eingezeichnet.
[0033] Die UND-Schaltung 37 gestattet es, wahlweise den Kontaktgeber 23 oder den Schalter
26 oder beide Elemente als Eingangssignal zu verarbeiten, indem die Schaltweiche 36
entsprechend eingestellt wird. Der Rechenverstärker 38 verarbeitet das empfangene
Signal derart, daß sich in Abhängigkeit vom Ausgang des Rechenschalters 38 der Feldregler
39 einer Gleichstrom-Nebenflußmaschine auf zwei unterschiedliche Werte derart einstellen
läßt, daß die Drehgeschwindigkeit des Antriebsmotors 25 im Drehbereich 27 dreimal
so groß wie im Drehbereich 28 ist.
[0034] Eine wahlweise Anordnung für das mit ungleicher Geschwindigkeit anzutreibende Halbzeug
zeigt Fig. 6. Demnach besteht ein Ellipsenrädergetriebe 40, welches über das Zahnrad
41 mit einem mit gleicher Geschwindigkeit umlaufenden Antriebsmotor in Verbindung
steht. Zusammen mit dem Zahnrad 41 dreht sich die verzahnte Ellipse 42 um ihren einen
Brennpunkt 43. Sie steht im verzahnten Eingriff mit der gleich großen, verzahnten
Ellipse 44, die um ihren einen Brennpunkt 45 umläuft.Ferner besteht zwischen ihr und
dem Abtriebszahnrad 46 eine feste Verbindung. Letzteres treibt das mit vierfachem
Umfang ausgeführte Halbzeugzahnrad 48, so daß sich bei einer Umdrehung des letzteren
periodisch viermalige Geschwindigkeitsteigerungen ergeben. Mit dem letztgenannten
Zahnrad 48 steht das Halbzeug in fester Verbindung derart, daß es in den Drehbereichen
27 der Halbzeugecken gegenüber den Drehbereichen 28 in d
f!r Halbzeugmitte zu einer erhöhten Geschwindigkeit kommt. Diese Bereiche zeigt Fig.
1.
[0035] Das Ausmaß der Ungleichförmigkeit läßt sich durch die Wahl der Exzentrizität e sowie
der großen Achse a der beiden kongruenten Ellipsenzahnräder wählen, so daß sich auf
diese Weise für den Eckbereich eine entsprechend höhere Geschwindigkeit als im Mittenbereich
des Halbzeuges herstellen läßt.
1. Vorrichtung zum Schleifen von Halbzeug aus Stahl, insbesondere in Form von Knüppeln
(14), bei denen eine Materialabtragung bis zur Eindringtiefe von oberflächennahen
Rissen vorzunehmen ist, bestehend aus einer in ihrer Höhenlage relativ zum Halbzeug
beweglichen Schleifscheibe (22), die mit ihrer Achse (5) im wesentlichen parallel
zur Längsachse (16) des Halbzeuges angeordnet ist, während das Halbzeug zugleich in
Richtung seiner Längsachse vorgeschoben und um letztere gedreht wird, und seine jeweilige
Höhenlage von einem Anschlag erfaßt sowie auf die Schleifscheibe (2) derart zur Einwirkung
gebracht wird, daß sich eine über den gesamten Umfang vergleichmässigte Abtragung
ergibt, wobei ein unmittelbar auf der noch nicht bearbeiteten Halbzeugoberfläche (4)
aufliegender, höhenverstellbarer Anschlag in Form eines Segmentes (9) von etwa gleicher
Krümmung wie die Schleifscheibe (2) bezüglich der Schleif-. scheibenachse (5) einen
um die Eindringtiefe (6) geringeren Abstand von seiner Auflagestelle als die Schleifscheibe
(2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß für das als Anschlag ausgebildete Segment (9) eines Kreises an dem das Schleifscheibenlager
(10) aufweisenden Bauteil eine zur Schleifscheibenachse (5) exzentrische Lagerung
besteht, um welche das Segment (9) verschwenkbar ein- und feststellbar ist:
2. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag als Segment (9) einer Spirale ausgebildet ist, das an dem das Schleifscheibenlager
(10) aufweisenden Bauteil koaxial zur Schleifscheibenachse (5) verschwenkbar ein-
und feststellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag eine aufliegende Laufrolle (21) aufweist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Verstellbarkeit des Anschlages wenigstens eine an ihm angreifende Schraubspindel
(18) vorgesehen ist, für die ein Gewindebock (12) an dem das Schleifscheibenlager
(10) tragenden Bauteil (3) besteht.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Verstellbarkeit des Anschlages wenigstens ein Teil (19) einer an ihm angreifende
Kolben-Zylinder-. Einheit (19, 20) vorgesehen ist, deren anderes Teil (20) an dem
das Schleifscheibenlager- (10) tragenden Bauteil (3) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der zur bereits bearbeiteten Halbzeugoberfläche (11) weisenden Seite der Schleifscheibe
(2) an dem das Lager (1) der Schleifscheibe (2) tragenden Bauteil (3) ein unmittelbar
aufliegender Anschlag (19) befestigt ist, bei dem der Abstand zwischen der Auflagestelle
(13) und der Schleifscheibenachse (5) gleich so groß wie bei der Schleifscheibe (8)
ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel für die Erfassung der Drehstellung des Halbzeuges vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Erfassung der Drehstellung an dem das Lager (10) der Schleifscheibe (2)
tragenden Bauteil (3) ein Stellungsgeber (22) vorgesehen ist, auf den ein Kontaktgeber
(23) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellungsgeber (22) den Kontaktgeber (23) erreicht, wenn sich die Höhenlage
des Segmentes (9) um mehrals 2 %, ausgehend von seiner tiefsten Stellung, angehoben
hat.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Erfassung der Drehstellung ein Schaltkreuz (24) mit dem Halbzeug umlaufend
in Verbindung steht, welches nach jeweils 90° Drehung einen Schalter (26) einschaltet
und für weniger als 90° Drehung eingeschaltet hält.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktgeber (23) und/oder der Schalter (26) die Drehgeschwindigkeit des Halbzeuges
im Drehbereich (27) von je cirka 35°, von jeder Ecke des Halbzeuges ausgehend, etwa
3-fach so schnell wie im cirka 20° betragenden Drehbereich (28) der Halbzeugmitte
eingeschaltet hält.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhenverstellbarkeit des als Anschlag ausgebildeten Segmentes (9) in Abhängigkeit
vom Drehbereich (27, 28) des Halbzeuges mit der Maßgabe erfolgt, daß sich die Schleifscheibe
(2) im Bereich der Ecken des Halbzeuges anhebt.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel für die Veränderbarkeit der Drehgeschwindigkeit des Halbzeuges in Form
eines Ellipsenrädergetriebes vorgesehen sind, für welches eintriebsseitig ein Antriebsmotor
und abtriebsseitig ein Übersetzungszahnrad mit vierfachem Umfang besteht, welch letzteres
drehfest mit dem im Drehbereich (27) seiner Ecken schneller als im Drehbereich (28)
seiner Mitten anzutreibenden Halbzeug verbunden ist.