[0001] Die Erfindung betrifft eine Polymerbitumen-Schweißbahn zur Abdeckung von Dächern,
welche aus einem Träger aus Glasgewebe, aus Vlies, vorzugsweise Glasvlies, Glasgittervlies
(Glasgelege), und einer Dichtungsschicht aus Polymerbitumen besteht.
[0002] Die herkömmlichen Polymerbitumen-Schweißbahnen weisen eine
Trägereinlage aus Chemiefaservlies, Glasgewebe, Glasvlies usw. auf mit einer oberen
und unteren Deckschicht (=Dichtungsschicht) aus Polymerbitumen, wobei sich der Träger
im mittleren Drittel der Dichtungsschicht befindet.
[0003] Diese bekannten Schweißbahnen haben den Nachteil, daß sich die Deckschichten vom
Träger abheben können (Spaltung der Dichtungsschicht), so daß die Schweißbahn nicht
mehr der Norm entspricht und außerdem deren Dichtigkeit nicht mehr gewährleistet ist.
[0004] Auf die obere Deckschicht wird als Oberflächenschutz üblicherweise Schiefersplitt
aufgebracht, welcher eine gewisse Kerbwirkung auf die obere Deckschicht ausübt und
diese somit schwächt, Ein weiterer Nachteil dieses Oberflächenschutzes ist das Abspringen
des Splitts durch die hohe Temperatur beim Schweißvorgang. was besonders im Überlappungsbereich
der Bahnen gefährlich ist. Denn es ist nicht zu vermeiden, daß Splitt in den überlappungsbereich
gerät, wodurch eine geschlossene, homogene Verbindung der Dachbahnen im Nahtbereich
nicht mehr gewährleistet ist.
[0005] Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Polymerbitumen-Schweißbahn der eingangs genannten Art zu schaffen, welche unter
Vermeidung vorerwähnter Nachteile nicht nur Ober eine hohe Abdichtungswirkung sowie
eine lange Lebensdauer verfügt, sondern darüber hinaus auch einfach und zeitsparend
zu verlegen ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Schweißbahn eine geschlossene,
homogene Dichtungsschicht aufweist, auf deren Oberseite der Träger aufgebracht ist,
welcher satt mit Polymerbitumen getränkt ist und deren Unterseite als Trenn- und (Dampfdruck-)
Ausgleichsschicht ausgestaltet ist. Die Dichtungsschicht kann beispielsweise eine
Stärke von 4 mm und der Träger von 1 mm aufweisen. Durch diese Ausgestaltung ergibt
sich nicht nur eine hohe Abdichtungswirkung in Folge der homogenen Dichtungsschicht,
sondern auch eine zusätzliche Schutzfunktion des eigentlichen Trägers, eben über seine
Tragfunktion hinaus, so daß nach unten hin nicht nur die Abdichtungswirkung verbessert
wird, sondern nach oben hin auch der Schutz gegen mechanische Einwirkung sowie gegen
Sonnenstrahlen und Schocks infolge starker Temperaturunterschiede. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung wird außerdem die Alterungsbeständigkeit der Bahn erhöht.
[0007] Gemäß einem Merkmal der Erfindung kann die Trenn- und (Dampfdruck-) Ausgleichsschicht
ein Kanalsystem sein, welches aus einander kreuzenden Längs- und Quernuten besteht.
Das so gebildete Kanalsystem kann mit Talkum abgestreut sein oder aber vorteilhaft
auch mit einer Folie kaschiert sein., welche sich bis in die Nuten des Kanalsystems
hinein erstreckt. Das Kanalsystem bewirkt einen einwandfreien Dampfdruckausgleich,
dessen Nuten sämtlich miteinander in Verbindung steht. Diese Ausführungsart ist besonders
geeignet bei normal anfallender Bau- und Nutzungsfeuchte.
[0008] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Trenn- und (Dampfdruck-) Ausgleichsschicht
auch aus noppenförmigen Vorsprüngen gebildet sein, welche auf die Unterseite der Dichtungsschicht
aufgebracht sind und beispielsweise eine Höhe von
4 - 5 mm aufweisen. Die noppenförmigen Vorsprünge bestehen vorzugsweise aus dem gleichen
Material, wie die Dichtungsschicht. Diese Noppen schaffen eine hohlraumreiche Trenn-
und (Dampfdruck-) Ausgleichsschicht. Diese Ausführungsart ist besonders geeignet bei
anfallender hoher Nutzungsfeuchte, z.
B. in Waschkauen, Großwäschereien, Autowaschanlagen usw.
[0009] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die Dichtungsschicht an ihrem einen
Längs- und/oder einem Querrand einen ebenen Kleberand zum überlappenden Verbinden
benachbarter Bahnen auf.
[0010] Die als Kleberänder dienenden Längs- und Querränder der Dichtungsschicht sind frei
von Längs- und Quernuten einerseits und von Noppen andererseits, so daß sich eine
flächige Auflage auf den zugeordneten Randbereichen der Träger der benachbarten Schweißbahnen
ergibt.
[0011] Die neuerungsgemäße Polymerbitumen-Schweißbahn eignet sich besonders auch als langzeitige
Eindeckung nach Art der einlagigen Dachabdichtung aus hochpolymeren Bahnen.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der Zeichnung näher erläutert, und
zwar zeigt:
Figur 1 eine Ansicht der Schmalseite einer Polymerbitumen-Schweißbahn mit Kanalsystem
und
Figur 2 eine Ansicht der Schmalseite einer Polymerbitumen-Schweißbahn mit Noppensystem.
[0013] Mit 1 ist die geschlossene, homogene Dichtungsschicht aus Polymerbitumen bezeichnet,
auf deren Oberseite der Träger 2 aus vorzugsweise Glasgewebe, Glasvlies, Glasgittervlies
(Glasgelege) aufgebracht ist. Vor Aufbringung des Trägers 2 auf die homogene Dichtungsschicht
1 erfährt der Träger 2 eine satte Tränkung, d.h. Imprägnierung mit dem Polymerbitumen.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist die Dichtungsschicht 1 an ihrer Unterseite
mit einem Kanalsystem 3 ausgerüstet, welches aus einander kreuzenden Längsnuten 4
und Quernuten 5 besteht.
[0015] Die Unterseite ist mit einer Folie 6 abgedeckt, welche sich flächig in die Längsnuten
4 und Quernuten 5 erstreckt und somit
' voll auf der Unterseite der Dichtungsschicht 1 anliegt. Das so gebildete Kanalsystem
3 stellt eine hochwirksame Trenn- und (Dampfdruck-) Ausgleichsschicht dar.
[0016] Bei der Ausführung nach Figur 2 sind auf die Unterseite der Dichtungsschicht 1 noppenförmige
Vorsprünge 7 aufgebracht, welche etwa eine Höhe von 4 - 5 mm aufweisen. Diese noppenförmigen
Vorsprünge 7 bestehen aus dem gleichen Material, wie die Dichtungsschicht 1. Bei dieser
Ausführung bilden die noppenförmigen Vorsprünge 7 die Trenn- und (Dampfdruck-) Ausgleichsschicht.
[0017] Bei beiden Ausführungsbeispielen nach Figur 1 und 2 weist die Dichtungsschicht 1
an ihrem einen Längsrand sowie an dem nicht weiter dargestellten Querrand einen Kleberand
8 auf, welcher die überlappungsbreite zum Befestigen auf dem Träger der benachbarten
Schweißbahn bildet. Um eine flächige Auflage zu erreichen, ist der Kleberand 8 eben
ausgebildet, d.h. in diesen erstrecken sich weder Längsnuten 4 noch Quernuten 5 einerseits,
noch Noppen 7 andererseits.
[0018] Benachbarte Schweißbahnen schließen somit so aneinander an, daß sich ein zusammenhängendes
Kanalsystem auf der gesamten Dachfläche od.dgl. ergibt.
1. Polymerbitumen-Schwelßbahn zur Abdeckung von Dächern, welche aus einem Träger aus
Glasgewebe, aus Vlies, vorzugsweise Glasvlies, Glasgittervlies (Glasgelege), und einer
Dichtungsschicht aus Polymerbitumew besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißbahn
eine geschlossene, homogene Dichtungsschicht (1) aufweist, auf deren Oberseite der
Träger (2) aufgebracht ist, welcher satt mit Polymerbitumen getränkt ist und deren
Unterseite als Trenn- und (Dampfdruck-) Ausgleichsschicht ausgestaltet ist.
2. Polymerbitumen-Schweißbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn-
und (Dampfdruck-) Ausgleichsschicht ein Kanalsystem (3) ist, welches aus einander
kreuzenden Längsnuten (4) und Quernuten (5) besteht.
3. Polymerbitumen-Schweißbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterseite der Dichtungsschicht (1) mit einer Folie (6) abgedeckt ist, welche
sich in die Längs- (4) und Quernuten (5) erstreckt.
4. Polymerbitumen-Schweißbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn-
und (Dampfdruck-) Ausgleichsschicht aus noppenförmigen Vorsprüngen (7) gebildet ist,
welche auf die Unterseite der Dichtungsschicht (1) aufgebracht sind.
5. Polymerbitumen-Schweißbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die noppenförmigen
Vorsprünge (7) aus dem gleichen Material bestehen, wie die Dichtungsschicht (1).
6. Polymerbitumen-Schweißbahn nach Anspruch 1 oder einem oder mehreren der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsschicht (1) an ihrem einen Längs- und/oder
einem Querrand einen Kleberand (8) aufweist.