[0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit mit mindestens zwei,
in einem Abstand voneinander und planparallel angeordneten Glasscheiben und einem,
zwischen diesen angeordneten lichtlenkenden System, beispielsweise in Form einer Prismenplatte.
[0002] Solche bekannten Mehrscheiben-Isolierglas-Einheiten werden zur Belichtung von Räumen
eingesetzt, bei welchen erhöhte Anforderungen an eine gleichmässige und das Tageslicht
intensiv ausnutzende Ausleuchtung gestellt werden oder bei welchen eine gezielte Lenkung
des Lichts bei gleichzeitiger Ausschaltung von direkter Blendung erwünscht ist. Die
zwischen mindestens zwei Glasscheiben angeordneten Prismenscheiben bzw. -platten lenken
das aufgefangene Tageslicht je nach Ausrichtung der Prismenoberfläche gezielt in die
zu belichtenden Räumlichkeiten, wobei selbstverständlich eine gleichmässige Lichtverteilung
gewünscht ist.
[0003] Die zum Innenraum gerichteten Prismen, insbesondere verspiegelte Prismen, zerlegen
das Sonnenlicht durch Brechung in Spektralfarben. Ein Teil dieses spektral aufgespaltenen
Lichtes tritt jedoch aufgrund von Fehlstrahlungen durch die Prismenplatte hindurch
und kann sich sichtbar in dem zu belichtenden Raum als farbiges Licht zeigen bzw.
an Gegenständen und Wänden abbilden. Diese Erscheinungen können sich nachteilig insbesondere
auch für die lichtmässige Nutzung des belichteten Raumes auswirken.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, den Austritt solcher spektral zerlegter Lichtanteile
aus den Mehrscheiben-Isolierglas-Einheiten zu vermeiden, so dass eine gleichmässige
und vor allen Dingen neutrale einfarbige Raumbeleuchtung erzielt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass zwischen der Lichtaustrittsseite der Prismenplatte und der
Unterseite der benachbarten Glasscheibe ein lichtstreuendes Mittel vorgesehen ist.
Dieses lichtstreuende Mittel vermischt die heraustretenden Fehlstrahlungen der durch
die Prismenplatte spektral zerlegten Lichtanteile wieder zu weissem Licht. Ein solches
lichtstreuendes Mittel ist beispielsweise in Form der besonders bearbeiteten, der
Prismenplatte zugekehrten Oberfläche der benachbarten Glasscheibe vorgesehen, wobei
die Oberfläche dieser Glasscheibe geätzt, sandgestrahlt oder beschichtet ausgebildet
sein kann. Durch die Ätzung bzw. Sandbestrahlung wird die im Normalfalle glatte Oberfläche
der Glasscheibe aufgerauht, es entstehen viele kleine Flächenanteile mit zur Ebene
der Glasscheibe geneigten Flanken, von welchen die spektral zerlegten Lichtanteile
der Fehlstrahlungen aufgefangen und wieder in weisses Licht verwandelt werden.
[0006] Als lichtstreuendes Mittel kann eine Interferenz-Schicht vorgesehen sein, welche
vorteilhaft eine mattierte Folie ist.
[0007] Weiter kann das lichtstreuende Mittel ein lichtstreuendes Vlies gekennzeichnet ,
dass das lichtstreuende Mittel ein lichtstreuendes Vlies (10) ist.
8) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass
das lichtstreuende Mittel in Form der Ausbildung der benachbarten Glasscheibe (2)
als Verbund-oder als Einscheibensicherheitsglas (2) vorgesehen ist.
9) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , dass
die Oberfläche (8') der Verbundsicherheitsglasscheibe (2') geätzt ist.
10) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , dass
die Oberfläche (8') der Verbundsicherheitsglasscheibe (2') sandgestrahlt ist.
11) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , dass
die Oberfläche (8') der Verbundsicherheitsglasscheibe (2') mit einer Interferenzschicht
versehen ist.
12) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , dass
die Verbundsicherheitsglasscheibe (2') eine mattierte Folie oder Zwischenschicht zwischen
ihren Einzelscheiben (11' bzw. 11'' ) aufweist.
13) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass
die Oberflächen (13) der Prismen (7) der Prismenplatte (6) mit einem lichtstreuenden
Mittel versehen sind.
[0008] ferenzschicht 9 versehen. Eine solche Interferenzschicht 9 kann in Form einer mattierten
Folie vorgesehen sein, oder direkt auf die Glasoberfläche aufgebracht sein.
[0009] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit gemäss
Fig. 2 ist zwischen der Prismenplatte 6 und der Oberfläche 8 der Glasscheibe 2 ein
lichtstreuendes Vlies 10 angeordnet, welches den Austritt spektral zerlegter Lichtanteile
verhindert.
[0010] Bei einem dritten Ausführungsbeispiel der Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit gemäss
Fig. 3 ist die auf der Lichtaustritts-Seite angeordnete Glasscheibe als Verbundsicherheitsglasscheibe
2' ausgebildet, welche im wesentlichen aus zwei, miteinander verklebten Glasscheiben
11' und 11'' besteht.
[0011] Die der Prismenplatte 6' zugekehrte Oberfläche 8' der Verbundsicherheitsglasscheibe
2' kann, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 beschrieben, bearbeitet
bzw. mit lichtstreuenden Mitteln versehen sein.
[0012] In einer besonderen Ausführungsform ist zwischen den Scheiben 11' und 11'' der Verbundsicherheitsglasscheibe
2' eine mattierte Folie 12' vorgesehen.
[0013] Schliesslich ist es auch möglich, die Oberflächen 13 der Prismen 7 der Prismenplatte
6 bzw. 6' wie die Oberfläche 8 bzw. 8' der Glasscheibe 2 bzw. 2' zu behandeln bzw.
mit lichtstreuenden Mitteln auszustatten, so dass bereits in diesem Bereich die Vermischung
der spektral zerlegten Lichtanteile erfolgt, so dass dann auf die zusätzliche Anordnung
entsprechender Mittel im Bereich der Glasscheibe 2 bzw. 2' verzichtet werden kann.
1) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit mit mindestens zwei planparallel und in einem
Abstand voneinander angeordneten Glasscheiben und einem, zwischen diesen angeordneten,
lichtlenkenden System, beispielsweise in Form einer Prismenplatte, dadurch gekenn-zeichnet
, dass zwischen der Lichtaustrittsseite (13) der Prismenplatte (6) und der Unterseite
der benachbarten Glasscheibe (2 bzw. 2') ein lichtstreuendes Mittel vorgesehen ist.
2) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass
das lichtstreuende Mittel in Form der besonders bearbeiteten, der Prismenplatte (6)
zugekehrten Oberfläche (8) der benachbarten Glasscheibe (2) vorgesehen ist.
3) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 2, b gekennzeichnet , dass die Oberfläche
(8) der benachbarten Glasscheibe (2) geätzt ist.
4) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass
die Oberfläche (8) der benachbarten Glasscheibe (2) sandgestrahlt ist.
5) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass
das lichtstreuende Mittel eine Interferenz-Schicht (9) ist.
6) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , dass
die Interferenzschicht (9) eine mattierte Folie ist.
7) Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit nach Anspruch dadurch
sein, welches oberhalb der Glasscheibe und unterhalb der Prismenplatte angeordnet
wird.
Erfindungsgemäss kann das lichtstreuende Mittel in Form der Ausbildung der benachbarten
Glasscheibe als Verbundsicherheitsglasscheibe vorgesehen sein, wobei die der Prismenplatte
zugekehrte Oberfläche der Verbundsicherheitsglasscheibe wiederum bearbeitet sein kann,
also geätzt oder sandgestrahlt ausgeführt ist. Auch kann die Oberfläche der Verbundsicherheitsglasscheibe
mit einer Interferenzschicht versehen sein, wobei diese Interferenzschicht in Form
einer mattierten Folie zwischen den beiden Einzelscheiben der Verbundsicherheitsglasscheibe
angeordnet ist.
Eine weitere, erfindungsgemässe Lösung ist die Anordnung eines lichtstreuenden Mittels
unmittelbar auf der Oberfläche der Prismen der Prismenplatte.
Mehrere, die Erfindung nicht beschränkende Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen
dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen teilweisen Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer zweischeibigen
Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit mit einer zwischen den Scheiben angeordneten Prismenplatte,
Fig. 2 einen teilweisen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit
und
Fig. 3 einen teilweisen Schnitt durch eine dritte Ausführungsform einer Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit.
Die in den Figuren dargestellte Mehrscheiben-Isolierglas-Einheit besteht im wesentlichen
aus zwei, in einem Abstand voneinander angeordneten, planparallelen Glasscheiben 1
und 2, welche von randseitig angeordneten Abstandhalterprofilen 3 gegenseitig auf
Distanz gehalten werden und wobei der von den Glasscheiben 1 bzw. 2 und den Abstandhalterprofilen
3 eingeschlossene Innenraum 4 durch eine Randversiegelung 5 gegenüber der Atmosphäre
dichtend abgeschlossen ist.
Zwischen den planparallelen Glasscheiben 1 und 2 ist durch in den Figuren nicht dargestellte
Mittel ein lichtlenkendes System, beispielsweise in Form einer Prismenplatte 6, befestigt.
Die einzelnen Prismen 7 weisen zur Lichtaustritts-Seite hin und können verspiegelt
bzw. teilweise verspiegelt ausgebildet sein. Weiter können die Flanken der Prismen
je nach Beleuchtungserfordernis unter verschiedenen Winkeln gegenüber der Scheibenebene
geneigt sei, wie auch die Winkel zwischen der Laufrichtung der Prismen und des Randes
der Glasscheibe unterschiedlich gross sein können.
In einer ersten, in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, ist die der Lichtaustritts-Seite
der Prismenplatte 6 zugekehrte Oberfläche 8 der Glasscheibe 2 besonders bearbeitet,
d.h., beispielsweise ist die Oberfläche 8 geätzt oder sandgestrahlt ausgeführt oder
mit einer Inter-