(19)
(11) EP 0 202 475 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.1986  Patentblatt  1986/48

(21) Anmeldenummer: 86105250.4

(22) Anmeldetag:  16.04.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B03B 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE NL SE

(30) Priorität: 18.05.1985 DE 3517982

(71) Anmelder: Rohr GmbH
D-67166 Otterstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Bleh, Klaus
    D-6701 Födersheim-Gronau 1 (DE)

(74) Vertreter: Fischer, Wolf-Dieter, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Kurfürstenstrasse 32
D-67061 Ludwigshafen
D-67061 Ludwigshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Auswaschen von organischen und lehmartigen Verunreinigungen aus fortlaufend zugeführten grob- und feinkörnigen Feststoffen


    (57) Die Vorrichtung besitzt ein endloses an Stützrollen 17, 18, 18', 6, 32, 31, 7 abgestütztes Förderband 29, das eine Waschmulde 30 bildet, der das auszuwaschende Material über eine Schurre 12 zugeführt wird. Die Vorrichtung ist an einem Maschinengestell 1 angeordnet, das aus einzelnen Trägern 2 bzw. 26 zusammengesetz ist. Die gesamte Vorrichtung ist an einem die Vorrichtung umgebenden rechteckigen Grundrahmen 3 befestigt, der an einer Seite quer zur Laufrichtung 10 des Förderbandes 29 an einem Auflager 4 bzw. Achsen 5 verschwenkbar angeordnet ist, während an der gegenüberliegenden Seite zwischen der Vorrichtung bzw. dem Rahmen 26 und dem Grundrahmen 3 eine Höhenverstelleinrichtung angebracht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswaschen von organischen und lehmartigen Verunreinigungen aus fortlaufend zugeführten grob- und feinkörnigen Feststoffen, wie frisch gebaggertem und aufbereitetem Kies, mit einer das Material einer Waschmulde zuführenden Schurre und Brausen für die Waschflüesigkeit, bestehend aus einem endlosen an Stützrollen abgestützten Förderband, die am Maschinengestell derart gehaltert sind, daß ein erster Teil des Förderbandes stromabwärts der Schurre angeordnet und als Weschmulde vorgesehen ist sowie der andere Teil des Förderbandes unterhalb der Schurre und gegen die FlieBrichtung des aufgegebenen Materials ansteigend angeordnet ist, wobei das Förderband entgegen der Fließrichtung des über die Schurre aufgegebenen Materials angetrieben ist, daB das Förderband am mittleren Träger des Maschinengestells an einer oberen Druckrolle hähenverstellber geführt ist und an diese Druckrolle für den ersten Teil des Förderbandes eine Umlenkrolle anschließt, der eine weitere euBenliegende Umlenkrolle zugeordnet ist, wobei zwischen den Umlenkrollen ein waagerecht verlaufender Teil des Förderbandes vorgesehen ist und daß die äußere Umlenkrolle des unterhalb der Schurre befindlichen Bandteiles höhenverstellbar ist. Eine Vorrichtung mit diesen Merkmalen ist bekannt (DE-PS 2 542 940), wobei das als glattes Band ausgebildete Förderband an beiden Stirnkanten zwischen dicht anliegenden Gehäuseseitenteilen angeordnet ist. Durch Verändern der Fördergeschwindigkeit des Bandes, durch Änderung des Neigungswinkels der Schurre, durch Änderung der Neigungswinkel der Bandteile, des Bebrausungswinkels, der Wassermenge und durch Veränderung der Geschwindigkeit des Spülstrahles sowie des Flüssigkeitsdruckes läßt sich die Vorrichtung an jeden Verschmutzungsgrad und auch die jeweilige Materialart anpassen. Vor allen Dingen durch Verstellen der am mittleren Ständer angeordneten Druckrolle wird die Tiefe der Waschmulde verändert, wobei bei einer großen Tiefe eine kleine Strömung erzielt wird und umgekehrt bei einer geringen Tiefe eine größere Strömung. Damit wird aber der Feinsandaustrag beeinflußt. Die Maschine muß also auf die Zusammensetzung des geförderten Gutes eingestellt werden und sofern sich die Zusammensetzung des Fördergutes ändert, dann ist es jedesmal erforderlich, Verstellungen an der Maschine vorzunehmen, um die Dimension der Waschmulde zu verändern. Dies ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden, indem jedesmal die Maschine abgestellt und die verschiedenen Umlenkrollen am Förderband in ihrer Lage verändert werden müssen.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einer stufenlosen Verstellmöglichkeit nach Vornahme einer Grundeinstellung die Wirkung der Trennstrecke zu verändern, ohne Veränderung der Überlaufhöhen, Breiten und Geschwindigkeiten, um sich dem unterschiedlichen Aufgabenmaterial ständig anpassen zu können.

    [0003] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Maschinengestelll auf einem Grundrahmen angeordnet ist, daß das Maschinengestell an einer Seite des Grundrahmens quer zur Laufrichtung des Förderbandes an einem Auflager gelagert ist und daß das Maschinengestell an der gegenüberliegenden Seite an einer Höhenverstelleinrichtung angeordnet ist. Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß als Höhenverstelleinrichtung eine am Maschinengestell und dem Grundrahmen gelagerte Schraubspindel vorgesehen ist, die von einem Getriebemotor antreibbar ist.

    [0004] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß als Höhenverstelleinrichtung ein hydraulisches oder pneumatisches Hubaggregat oder ein Seilzugantrieb vorgesehen ist.

    [0005] Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Einstellungen der Höhenverstelleinrichtung über Endschalter, Lichtschranken, Näherungsschalter u.dgl. festgelegt sind.

    [0006] Es wird an der Maschinen zunächst eine Grundeinstellung vorgenommen, indem die höhenverstellbare Druckrolle in ihre tiefste Stellung gebracht wird, so deß eine Waschmulde entsteht, bei der das gesamte Feinmaterial, nämlich Feinsand, mineralische Rohstoffe u.dgl., zurückgehalten wird. Ausgehend von dieser Grundeinstellung kann die Bettiefe durch Absenken oder Anheben des gesamten Maschinengestells verändert werden, so daß ein sofortiges Reagieren bei Verändern des Feinsandanteiles in der Aufgabe des Sand-Wassergemisches möglich ist, ohne daß hierbei die Maschine abgestellt werden muß.

    [0007] Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0008] Es zeigen,

    Fig. 1 eine Ausführungsform der Erfindung im Aufriß,

    Fig. 2 einen GrundriB von Fig. 1 und

    Fig. 3 eine Seitenansicht von Fig. 1.



    [0009] Die in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung besitzt ein Maschinengestell 1, das aus einzelnen Trägern 2, 26 zusammengesetzt ist, die mit einer Innenverkleidung zur Bildung eines Behälters 27 mit einem Holz-Wasserabgangstrichter 28 verkleidet sind. An den einzelnen Trägern 2, 26 sind Druck- bzw. Umlenkrollen gehaltert, um die ein Förderband 29 geführt ist. Für den eigentlichen Auswaschvorgang dient der obere Teil des Förderbandes 29, wobei ein abwärts der Schurre 12 angeordneter Teil 9 des För- derbandes 29 die eigentliche Waschmulde 30 bildet und ein weiterer Teil 11 des Förderbandes 29 unterhalb der Schurre 12 gegen die FlieBrichtung des aufgegebenen Materials ansteigend angeordnet ist. Im Bereich des Teiles 11 befinden sich Bremsen 50. Das endlose Förderband 29 ist an dem mittleren Träger 2 an der oberen Druckrolle 18 abgesützt und unten an einer Umlenkrolle 31, wobei die Druckrolle 18 höhen- verstellbar ist. Im Bereich des Teiles 9 ist das Förderband 29 über eine Umlenkrolle 6 sowie eine außenliegende weitere Umlenkrolle 32 geführt, die gleichzeitig als Spannrolle dient, wobei zwischen den Rollen 6 und 32 ein waagerecht verlaufender Teil 33 des Förderbandes 29 vorgesehen ist.

    [0010] Dieser waagerecht verlaufende Teil 33 des Förderbandes 29 hat die Bedeutung einer Beruhigungsstrecke. Die physikalische Wirkung dieser Beruhigungsstrecke 33 ergibt sich daraus, daB bei der Trennung von grob- und feinkörnigen Feststoffen (Kies, Sand u. dgl.) von Verunreinigungen die Reibkraft zwischen dem Förderband und den zu reinigenden körnigen Feststoffen größer ist als die Gegenstrümkraft bervorgerufen durch die Waschflüssigkeit. Die Waschflüssigkeit nimmt somit alle die auszuscheidenden Teilchen mit, die infolge ihres spezifischen Gewichtes in der Flüssigkeit derart schwimmen, daß die entgegenwirkende Reibkraft durch die Bewegung des Förderbandes 29 diese Teilchen nicht mitnimmt. In dem waagerechten Bereich des Förderbandes 33 entsteht ein dünner Flüssigkeitsfilm, der bewirkt, daB in hohem MaBe Feinsand zurückgehalten wird, d.h. nicht mit den Verunreinigungen ausgeschwemmt wird. Eine Beeinflussung des Feinsandaustrages kann durch Verändern der Tiefe der Waschmulde 30 bewirkt werden. Die Tiefe der Waschmulde kann durch Verstellen der Druckrolle 18 oder auch der Rolle 7 herbeigeführt werden. Dazu sind aber jedes Mal eine Anzahl von Einstellungen, u.a. auch eine Verstellung der Rolle 31 erforderlich, was aufwendig ist und zu Stillstandzeiten der Vorrichtung führt.

    [0011] Der unterhalb der Schurre 12 befindliche Teil 11 des Förderbandes 29 ist in einer Art Wellenbewegung über Stützrollen 17 bzw. Druckrollen 18' geführt und schließlich über eine als Antriebsrolle dienende Umlenkrolle 7 mit dem Antriebsmotor 34. Die Antriebsrolle 7 ist beispielsweise mit Hilfe von Unterlegplatten 35 höhenverstellbar. Das Förderband 29 wird entgegen der FlieBrichtung des über die Schurre 12 aufgegebenen Material engetrieben. Das Förderband 29 befindet sich zwischen den Seitenwänden 36 des Materislauffangbehälters 27. In der Waschmulde 30 befinden sich ferner Anhubdüsen 38, die ein Aufschwemmen der leichten Stoffe unterstützen.

    [0012] Diese gesamte vorstehend beschriebene Vorrichtung ist an einem rechteckförmigen Grundrahmen 3 angeordnet. Die Vorrichtung wird hierbei an einer Schmalseite, d.h. quer zur Laufrichtung des Förderbandes 29 an einem Auflager 4 abgestützt, wobei dieses Auflager Achsstummel 5 besitzt vertikal und die gesamte Vorrichtung um diese Achse 5 vertikal verschwenkt werden kann. An der gegenüberliegenden Seite der Vorrichtung ist diese an einer Höhenverstelleinrichtung 8 abgestützt, die verschieden ausgebildet sein kann. In dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen einem Träger 26 an der Vorrichtung und dem Grundrahmen 3 eine Schraubepindel 13 angebracht, die über einen Getriebemotor 14 angetrieben wird, wobei die Schraubspindel 13 am Träger 26 sowie dem Grundrahmen 3 jeweils an Gelenken 15 befestigt ist.

    [0013] Anstelle einer derartigen Höhenverstelleinrichtung 8 kann beispielsweise auch ein pneumatisches oder hydraulisches Hubaggregat verwendet werden. Es ist beispielsweise auch möglich, die gesamte Vorrichtung an einem Seilzugantrieb aufzuhängen.

    [0014] Durch Verändern der Neigung der Vorrichtung, indem die gesamte Vorrichtung um die Achse 5 verschwenkt wird, läßt sich die Tiefe der Waschmulde 30 verändern und damit auch die Strömgeschwindigkeit der Waschflüssigkeit. Die Funktion sei kurz anhand eines Beispiels erläutert. In der Natur vorkommender Sand enthält Feinkorn 0,25 mm bis zu etwa 50 %. Da bei der Herstellung von Mischsamd für die Betonindustrie ein Anteil von etwa 10 bis 20 % gebraucht wird, muß die Maschine entsprechend eingestellt werden, daß der Feinsand teilweise mit den Verunreinigungen, d.h. über das Bandteil 9 ausgetragen wird, während die gebrauchte Mischung über das Bandteil 11 gewannen wird. Verändert sich der Feinsandanteil, dann muß die Tiefe der Waechmulde diesen Verhältnissen angepaßt werden. Durch entsprechende Markierungen an der Höhenveretelleinrichtung 8 kann man diese Werte festlegen, ao daß die Bedienungsperson sich daran oristieren kann. Die verschiedenen Einstellungen lassen sich aber auch über Endschalter, Lichtachranken oder Näherungsschalter festlegen und bei Bedarf abrufen. Damit besteht die Möglichkeit, die Maschine automatisch an die verschiedenen Betriebsbedingungen anzupassen.


    Ansprüche

    1) Vorrichtung zum Auswaschen von organischen und lehmartigen Verunreinigungen aus fortlaufend zugeführten grob- und feinkörnigen Feststoffen, wie frisch gebaggertem und aufbereitem Kies, mit einer das Material einer Waschmulde (30) zuführenden Schurre (12) und Brausen für die Waschflüssigkeit, bestehend aus einem endlosen an Stützrollen abgestützten Förderband (29), die am Maschinengestell (1) derart gehaltert sind, daß ein erster Teil (9) des Förderbandes (29) stromabwärts der Schurre (12) angeordnet und als Waschmulde (30) vorgesehen ist, sowie der andere Teil (11) des Förderbandes (29) unterhalb der Schurre (12) und gegen die Fließrichtung des aufgegebenen Materials ansteigend angeordnet ist, wobei das Förderband (29) entgegen der Fließrichtung des über die Schurre (12) aufgegebenen Materials angetrieben ist, daß das Förderband (29) am mittleren Träger (2) des Maschinengestells (1) an einer oberen Druckrolle (18) höhenverstell-I bar geführt ist und an diese Druckrolle (18) für den ! ersten Teil (9) des Förderbandes (29) eine Umlenkrolle (6) anschließt, der eine weitere außenliegende Umlenkrolle (32) zugeordnet ist, wobei zwischen den Umlenkrollen (6,32) ein waagerecht verlaufender Teil (33) des Förderbandes (29) vorgesehen ist und daß die äußere Umlenkrolle (7) des unterhalb der Schurre (12) befindlichen Bandteiles (11) höhenverstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengestell (1,2,26) auf einem Grundrahmen (3) angeordnet ist, daß das Mäschinengestell (1,2,26) an einer Seite des Grundrahmens (3) quer zur Laufrichtung (10) des Förderbandes (29) an einem Auflager (4) gelagert ist und daß das Maschinengestell (1,2,26) an der gegenüberliegenden Seite an einer Höhenverstelleinrichtung (8) angeordnet ist.
     
    2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Höhenverstelleinrichtung eine am Maschinengestell (1, 2, 26) und dem Grundrahmen (3) gelagerte Schraubspindel (13) vorgesehen iat, die von einem Getriebemotor.(14) antreibber ist.
     
    3) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daB als Höhenverstelleinrichtung ein hydraulisches oder pneumatisches Hubaggregat oder ein Seilzugantrieb vorgesehen ist.
     
    4) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Einstellungen der Höheneinstelleinrichtung über Endschalter, Lichtschranken, Näherungsschalter u.dgl. festgelegt sind.
     




    Zeichnung