[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Druckgasschalter gemäss dem ersten Teil
des Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher Schalter ist im schweizerischen Patentgesuch Nr. 4015/84-0 vom 22.8.1984
beschrieben. Der bekannte Schalter weist ein isoliergasgefülltes Gehäuse mit zwei
im Inneren des Gehäuses befindlichen und längs einer Achse relativ zueinander beweglichen
Kontaktstücken auf. Zwecks Erzielung einer geringen Baulänge treten die Stromanschlüsse
dieses Schalters diametral zur Achse ins Innere des Gehäuses ein und sind dort quer
zur Achse an die Kontaktstücke geführt. Hierbei wird durch zwei das feststehende Kontaktstück
bildende und längs einer Trennebene voneinander beabstandete Halbschalen sowie durch
zwei parallel zueinander angeordnete und als Stromanschluss an jeweils eine der beiden
Halbschalen geführte Flachschienen ein sicherer Stromübergang vom Stromanschluss auf
das feststehende Kontaktstück erreicht.
[0003] Die Erfindung wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, den
Druckgasschalter der gattungsgemässen Art unter Beibehaltung eines sicheren Stromüberganges
vom Stromanschluss auf das feststehende Kontaktstück zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Der erfindungsgemässe Druckgasschalter zeichnet sich dadurch aus,
dass sein Kontaktsystem einfach aufgebaut ist und sich problemlos auswechseln lässt.
Zugleich wird in einfacher Weise erreicht, dass unabhängig vom zu führenden Strom
stets sichere Stromübergänge vom Stromanschluss auf das feststehende Kontaktstück
und vom feststehenden Kontaktstück auf das bewegliche Kontaktstück gegeben sind. Zusätzliche
Kontaktfedern können daher äusserst schwach dimensioniert sein.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis
7 angegeben.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0007] Hierbei zeigt:
Fig. l eine Aufsicht auf einen Schnitt längs der Linie I-I von Fig. 2 durch ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemässen Druckgasschalters,
Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1,
Fig. 3 eine Aufsicht auf einen Schnitt längs der Linie III-III von Fig. 2 durch das
vergrössert dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Druckgasschalters,
und
Fig. 4 eine Aufsicht auf einen Schnitt längs der Linie IV-IV von Fig. 3.
[0008] Der in Fig. 1 dargestellte Druckgasschalter weist ein mit Isoliergas, wie etwa Schwefelhexafluorid
von einigen bar Druck, gefülltes Gehäuse 1 auf. An einander gegenüberliegenden Seiten
des Gehäuses 1 sind Durchführungen 2 bzw. 3 vorgesehen, durch welche jeweils ein Stromanschluss
4 bzw. 5 für ein längs einer Achse 6 bewegliches, zylinderförmiges Kontaktstück 7
bzw. ein hohlzylindrisch ausgebildetes, feststehendes Kontaktstück 8 ins Innere des
Gehäuses 1 geführt sind. Der Stromanschluss 4 ist über einen nicht dargestellten Gleitkontakt
mit dem beweglichen Kontaktstück 7, der Stromanschluss 5 hingegen unmittelbar mit
dem feststehenden Kontaktstück 8 verbunden. Beide Kontaktstücke 7, 8 sind abbrandfest
ausgebildet und kontaktieren einander in der Einschaltposition im Inneren eines hohl
ausgebildeten-Isolierstoffkörpers 9 (linker Teil von Fig. 1). Beim Ausschalten wird
das bewegliche Kontaktstück 7 aus dem im Inneren des Isolierstoffkörpers 9 befindlichen,
feststehenden Kontaktstück 8 gefahren und zwischen feststehendem 8 und beweglichem
Kontaktstück 7 ein im Inneren des Isolierstoffkörpers 9 brennender und hierbei den
Druck des Isoliergases erhöhender Schaltlichtbogen 10 gezogen (rechter Teil von Fig.
1).
[0009] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist das feststehende Kontaktstück 8 aus zwei Teilen aufgebaut,
welche als Halbschalen 11 und 12 ausgebildet sind. Die beiden Halbschalen 11 bzw.
12 sind an einander diametral gegenüberliegenden Seiten jeweils auf einer Druckfeder
13 bzw. 14 abgestützt, welche ihrerseits in einem als Käfig 15 wirkenden zylinderförmigen
Teil des Isolierstoffkörpers 9 abgestützt sind. Die beiden Halbschalen 11 und 12 sind
voneinander durch eine längs der Achse 6 geführte Trennebene 16 beabstandet.
[0010] Aus den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich, dass in die vorzugsweise aus Kupfer bestehenden
Halbschalen 11 bzw. 12 je zwei radial nach innen gerichtete und längs der Achse 6
erstreckte, beim Einschalten vom beweglichen Kontaktstück 7 kontaktierte Kontaktstellen
17, 19 bzw. 18, 20 aus abbrandfestem Material, wie Wolframkupfer, eingesetzt sind,
und dass der Stromanschluss 5 zylinderförmig ausgebildet und im wesentlichen senkrecht
zur Achse 6 in der Trennebene 16 in Materialausnehmungen 21 und 22 des feststehenden
Kontaktstückes 8 gelagert ist. Diese Materialausnehmungen 21, 22 befinden sich an
den von den Kontaktstellen 17, 18, 19, 20 abgewandten Enden der Halbschalen 11, 12.
In der Einschaltposition sind die Halbschalen 11, 12 mit einem durch die Druckfedern
13, 14 vorgegebenen Druck mit ihren die Materialausnehmungen 21, 22 begrenzenden Teilen
auf der Stromzuführung 5 und mit den Kontaktstellen 17, 18, 19, 20 auf dem beweglichen
Kontaktstück 7 abgestützt. Um die abstossenden Kräfte der Stromübergänge des Stromanschlusses
5 auf die Halbschalen 11 und 12 und der Halbschalen 11 und 12 auf das bewegliche Kontaktstück
7 zu kompensieren, empfiehlt es sich, die Längen der Halbschalen 11, 12 in Richtung
der Achse 6 zwischen den Materialausnehmungen 21, 22 und den Kontaktstellen 17, 18,
19, 20 mindestens gleich dem 1- bis 1,5-fachen höchstens aber gleich dem 2- bis 2,5-fachen
des mittleren Durchmessers der Halbschalen 11, 12 zu wählen. Es ist dann möglich,
allein mit den Federkräften der Druckfedern 13, 14 für grosse und kleine Ströme ausreichende
Kontaktkräfte zwischen dem Stromanschluss 5 und den Halbschalen 11, 12 sowie zwischen
den Halbschalen 11, 12 und dem beweglichen Kontaktstück 7 zu erzielen.
[0011] Sind die Druckfedern 13, 14 wie im vorstehenden Ausführungsbeispiel beschrieben als
Blattfedern ausgebildet, deren einen Enden im Bereich des Stromanschlusses 5 in Punkten
23 und deren anderen Enden im Bereich der Kontaktstellen 17, 18, 19, 20 in Punkten
24 auf den Aussenseiten der Halbschalen 11, 12 aufliegen, so können unterschiedlich
wirkende Kontaktkräfte in einfacher Weise dadurch erreicht werden, dass Auflagepunkte
25 der Druckfedern 13, 14 auf dem Käfig 15 in unterschiedlichen Entfernungen von den
Auflagepunkten 23 bzw. 24 gebildet werden.
[0012] Die beiden Kontaktstellen 17, 19 bzw. 18, 20 sind vorzugsweise symmetrisch und jeweils
um einen Winkel α von 30 bis 70° gegenüber der Trennebene 16 um die Achse 6 verdreht
auf jeder der beiden Halbschalen 11 bzw. 12 angeordnet. Wird der Winkel oU vergleichsweise
klein, beispielsweise etwa 40° gewählt, so heben sich die parallel zur Trennebene
16 wirkenden vergleichsweise grossen Komponenten der durch den Stromübergang von den
Halbschalen 11 bzw. 12 auf das bewegliche Kontaktstück 7 hervorgerufenen, abstossenden
Stromkräfte auf und wird die senkrecht zur Trennebene 16 wirkende Komponente der abstossenden
Stromkräfte vergleichsweise gering sein. Bei vorgegebener Lage der Halbschalen 11,
12 wird dann bei vergleichsweise geringer Federkraft der Druckfedern 13 und 14 unabhängig
von der Stärke des zu führenden bzw. zu schaltenden Stromes stets ein sicherer Zwei-Linien-Kontakt
vorliegen.
[0013] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, kann der Stromübergang vom Stromanschluss 5 auf die
Halbschalen 11 und 12 in entsprechender Weise durch Kontaktstellen 26, 27, 28, 29
erfolgen. Diese Kontaktstellen sind hinsichtlich des Stromanschlusses 5 entsprechend
den Kontaktstellen 17, 18, 19, 20 aufgebaut und angeordnet. Bei geeigneter Anordnung
verringern auch diese Kontaktstellen die beim Uebergang vom Stromanschluss 5 auf die
Halbschalen 11, 12 auftretenden abstossenden Stromkräfte, wodurch die erforderlichen
Federkräfte der Druckfedern 13, 14 auch im Bereich des den Stromübergang 5 aufweisenden
Endes der Halbschalen 11, 12 vergleichsweise gering gehalten werden können.
1. Druckgasschalter mit einem isoliergasgefüllten Gehäuse (1), zwei im Gehäuse (1)
befindlichen Kontaktstücken (7, 8), von denen ein feststehendes (8) hohlzylindrisch
und ein mit dem feststehenden Kontaktstück (8) zusammenarbeitendes Kontaktstück (7)
zylinderförmig ausgebildet und längs einer Achse (6) beweglich ist, und mit zwei quer
zur Achse (6) an je eines der Kontaktstücke (7, 8) geführten Stromanschlüssen (4,
5), bei dem das feststehende Kontaktstück (8) aus zwei längs einer Trennebene (16)
voneinander beabstandeten Halbschalen (11, 12) gebildet ist, deren einander zugewandte
Innenflächen Kontaktstellen (17, 18, 19, 20) aufweisen, welche in der Einschaltposition
des Schalters am beweglichen Kontaktstück (7) anliegen, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stromzuführung (5) des feststehenden Kontaktstückes (8) zylinderförmig ausgebildet
und in der Trennebene (16) an die Halbschalen (11, 12) geführt ist, und dass die Längen
der Halbschalen (11, 12) in Richtung der Achse (6) zwischen dem Stromanschluss (5)
des feststehenden Kontaktstückes (8) und den Kontaktstellen (17, 18, 19, 20) derart
bemessen sind, dass die am Stromübergang zwischen dem Stromanschluss (5) des feststehenden
Kontaktstückes (8) und den Halbschalen (11, 12) und dem Stromübergang zwischen den
Halbschalen (11, 12) und dem beweglichen Kontaktstück (7) auftretenden abstossenden
Stromkräfte und die zwischen den Halbschalen (11, 12) wirkenden anziehenden Stromkräfte
sich im wesentlichen kompensieren.
2. Druckgasschatter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längen der Halbschalen
(11, 12) in Richtung der Achse (6) zwischen dem stromanschluss (5) des feststehenden
Kontaktstückes (8) und den Kontaktstellen (17, 18, 19, 20) mindestens gleich höchstens
aber dem 2,5-fachen des mittleren Durchmessers der Halbschalen (11, 12) sind.
3. Druckgasschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jede Halbschale
(11; 12) jeweils zwei parallel zur Achse (6) erstreckte und radial nach innen gerichtete
Kontaktstellen (17, 19; 18, 20) aus abbrandfestem Material, wie Wolframkupfer, eingesetzt
sind.
4. Druckgasschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstellen
(17, 19; 18, 20) symmetrisch und jeweils um einen Winkel von 30 bis 70° gegenüber
der Trennebene (16) um die Achse (6) verdreht auf den Halbschalen (11; 12) angeordnet
sind.
5. Druckgasschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Halbschalen (11, 12) an den von den Kontaktstellen (17, 18, 19, 20) abgewandten
Enden einander gegenüberliegende Materialausnehmungen (21, 22) zur Auflage der Halbschalen
(11, 12) auf dem Stromanschluss (5) des feststehenden Kontaktstückes (8) aufweisen.
6. Druckgasschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalen
(11, 12) mit ihren Enden jeweils an einer parallel zur Achse (6) erstreckten Druckfeder
(13, 14) abgestützt sind.
7. Druckgasschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (13,
14) blattförmig ausgebildet ist und mit einem Auflagepunkt (25) auf der Innenwand
eines Käfigs (15) abgestützt ist.