[0001] Die Erfindung betrifft eine Trommelwaschmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bei den heute gebräuchlichen Waschmaschinen stellt sich nach wie vor das Problem,
eine bessere Ausnutzung der eingesetzten Wasch-und Spülmittel zu erzielen. Ein erheblicher
Waschmittelverlust kann insbesondere dadurch hervorgerufen werden, daß sich das eingespülte
Waschmittel im Ablaufsystem der Maschine absetzt und mit dem nachfolgenden Abpumpvorgang
ungenutzt abfließt. Um dieser nachteiligen Erscheinung entgegenzuwirken, sind bereits
zahlreiche Vorschläge bekanntgeworden, die aber entweder nicht zu dem erwünschten
Erfolg führten oder in der Praxis nicht realisierbar waren.
[0003] So ist beispielsweise aus der DE-U-78 13 695 eine Waschmaschine der in Rede stehenden
Art bekannt geworden, bei der im balgartigen Ablaufstutzen des Laugenbehälters eine
Dichtungsventileinrichtung aus einer Kunststoff-Hohlkugel angeordnet ist, durch die
der Durchfluß der Waschlauge zur Laugenpumpe hin entweder gesperrt oder freigegeben
wird. An der Laugenpumpe ist eine mit dem Frischwasserzulauf in Verbindung stehende
Speiseleitung angeschlossen. Das in die Waschmaschine einlaufende Frischwasser läuft
hier zunächst nicht in den Waschmittelspülkasten sondem wird über die Speiseleitung
direkt in den balgartigen Ablaufstuten geleitet. Wenn Frischwasser in genügender Menge
in den balgartigen Ablaufstutzen eingelaufen ist, wird die Kunststoff-Hohlkugel der
Dichtungsventileinrichtung in ihre Dichtposition gebracht und durch den hydrostatischen
Wasserdruck in dieser Position gehalten.
[0004] Damit ist der Eintritt von Wasser aus dem Laugenbehälter in den balgartigen Ablaufstutzen
verhindert. Nunmehr wird Frischwasser und mit diesem das Behandlungsmittel bzw. Waschmittel
dem Laugenbehälter zugeführt.
[0005] Durch den auf diese Weise verschlossenen Ablaufstutzen wird dafür gesorgt, daß kein
Wasch- bzw. Behandlungsmittel in das Ablaufsystem gelangen kann, wo es für den folgenden
Waschvorgang verloren wäre. Wegen der Größe der von der Ventileinrichtung im Ablaufstutzen
zu verschließenden Laugendurchflußöffnung und der Einfachheit des zur Verwendung gelangenden
Ventils sowie der nicht zu unterschätzenden Möglichkeit der Verschmutzung des Ventildichtsitzes
durch Ablagerungen von Waschmittel oder auch Wäscheflusen kann nicht sichergestellt
werden, daß die dem Ventilverschluß dienende Wassersäule im Ablaufschlauch bei längerer
Betriebsstillstandszeit, z. B. über mehrere Tage, infolge Ventilundichtigkeiten in
den Laugenbhälter zurückläuft. Der Vorteil der Vermeidung von Waschmittelveriusten
wäre dann nicht mehr gegeben.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, durch einfache Maßnahmen sicherzustellen,
daß die im Ablaufsystem der Waschmaschine angeordnete Ventileinrichtung vor Anlauf
bzw. Beginn eines Waschprogrammes automatisch und damit zuverlässig in ihre das Ablaufsystem
verschließende Stellung gebracht wird.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung besteht darin, daß vor Beginn der Frischwasserzufuhr
in den Laugenbehälter zuerst die Laugenpumpe kurzzeitig in Betrieb gesetzt wird.
[0008] Durch diese Maßnahme, die darin besteht, daß jedem Programm ein Abpumpvorgang vorgeschaltet
bzw. daß jedes Programm zuerst mit einem Abpumpvorgang begonnen wird, wird das im
Laugenbehälter befindliche Restwasser vor der Frischwasserzuführung mit den Waschmitteln
in Ablaufschlauch des Ablaufsystems gefördert. Auf Grund des dann im Ablaufschlauch
des Ablaufsystem anstehenden hydrostatischen Wasserdruckes wird die Ventileinrichtung
in ihre dichtende Schließposition im Ablaufstutzen gebracht und auch gehalten.
[0009] Damit ist ohne manuelles Zutun sichergestellt, daß zum Zeitpunkt des Einspülens von
Wasch-oder sonstigen Wäschebehandlungsmitteln die Ventileinrichtung in ihre ein Endringen
von Waschmitteln in das Ablaufsystem verhindernde Stellung gedrückt ist. Das Einschalten
der Laugenpumpe vor Beginn eines jeden Wäschebehandlungsprogrammes erfolgt über das
maschinenseitige Programmschaltwerk, dessen die Laugenpumpe bzw. Entleerungspumpe
steuernde Steuerscheibe dafür entsprechend ausgelegt ist. Die Dauer des Inbetriebsetzens
der Laugenpumpe ist dabei so abgestimmt, daß das aus dem Laugenbehälter abgepumpte
Rest-oder Sammelwasser mit Sicherheit nur bis in einen im Ablaufschlauch gebildeten
Sammelraum gepumpt wird und nicht in das Abwassernetz gefördert wird. Das vergrößerte
Aufnahmevortumen des Ablaufschlauches bzw. eines entsprechenden Vorrats-oder Zusatzbehälters
für das Rest-oder Sammelwasser ist dabei an der höchsten Stelle des Ablaufschlauches
vorgesehen.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung wird für den genannten Zweck eine Ventileinrichtung
zur Verhinderung des Wasch-und Weichspülmittelverlustes bei Trommelwaschmaschinen
angegeben, die besonders einfach aufgebaut ist und funktionsicher arbeitet. Diese
Ventileinrichtung besteht aus einem elastischen Klappenventil, das durch den hydrostatischen
Wasserdruck im Ablaufschlauch und gegebenenfalls in der Entlüftungsleitung des Ablaufschlauches
in Schließstellung gehalten wird.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird an
Hand dieser nachfolgend näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1: eine Trommelwaschmaschine mit den zur Erläuterung der Erfindung notwendigen
Einzelheiten,
Fig. 2 und 3: die Unter-und Oberseite einer Ventilträgerplätte,
Figur 4: einen senkrecht und
Fig. 5: einen waagrechten Schnitt durch die Ventrilträgerplatte,
Fig. 6: eine an der Ventilträgerplatte anbringbare Ventilklappe.
[0014] Die Trommelwaschmaschine (1) besitzt in ihrem oberen Bereich einen Waschmitteleinspülkasten
(2) bekannter Bauart für die Aufnahme pulverförmiger und/oder flüssiger Behandlungsmittel.
Eine Frischwasserzuleitung (3) zum Waschmitteleinspülkasten (2) wird in üblicher Weise
von einem nicht dargestellten Magnetventil programmabhängig gesteuert. Die Wäschetrommel
(4) der Trommelwaschmaschine (1) ist in einem Laugenbehälter (5) umlaufend angeordnet.
Der Laugenbehälter (5) besitzt bodenseitig einen balgartigen (flexiblen) Ablaufstutzen
(6), an dem eine Entlüftungsleitung (7) angeschlossen ist. Der balgartige Ablaufstutzen
(6) stellt eine Verbindung zu einer das Entleeren des Laugenbehälters (5) bewirkenden
Laugenpumpe (8) her, an der ein Ablaufschlauch (9) angebracht ist. Im Ablaufschlauch
(9) ist zweckmäßig ein kleiner Zusatzbehälter (10) zur Vergrößerung von dessen Volumen
angeordnet bzw. gebildet. Der balgartige Ablaufstutzen (6) ist mit einer Ventileinrichtung
ausgerüstet, die zweckmäßig als Klappventil (11) ausgebildet ist, dessen Einzelheiten
in den Fig. 2 bis 6 näher dargestellt sind.
[0015] Diese Klappenventil-Einrichtung soll verhindern, daß mit Einspülen des Waschmittels
aus dem Waschmitteleinspülkasten (2) Waschmittel in das beschriebene Ablaufsystem
der Trommelwaschmaschine gelangen kann, von wo sie für den Waschvorgang ungenutzt
in das Abwassernetz gefördert werden.
[0016] Die vorgenannte Klappventileinrichtung (11) im balgartigen Ablaufstutzen (6) besteht
aus einer in den Ablaufstutzen (6) einsetzbaren und dort zentrierten Ventilträgerplatt
(12), deren Unterseite (13), die der Laugenpumpe (8) zugerichtet ist, einen angeformten
Pilz (14) zum Aufknöpfen einer aus elastischem Material (z. B. Gummi bestehenden Ventilklappe
(15) trägt. "Die Ventilklappe (15) ist zu diesem Zweck mit einem schlitzartigen Knopfloch
- (16) versehen und deckt in Anlage mit der Unterseite (13) der Ventilträgerplatte
(12) eine in dieser gebildete Durchflußöffnung (17) dicht ab. An der Oberseite (18)
der Ventilträgerplatte (12) sind zwei nebeneinanderliegende Zapfen (19,19') angeformt.
[0017] Es wäre auch denkbar, die Klappen-Ventileinrichtung (11,16) als aus-bzw. angeformten
Bestandteil des balgartigen Ablaufstutzens (6) auszubilden.
[0018] Die Klappventil-Einrichtung - (11) zur Verhinderung des Waschmittelaustrittes bzw.
-verlustes aus dem Laugenbehälter (5) arbeitet in der Weise, daß die Laugenpumpe (8
Entleerungspumpe) so gesteuert wird, daß nach deren Abschalten das Niveau h2 sowohl
im entsprechend dimensionierten Ablaufschlauch (9) als auch in der Entlüftungsleitung
(7) mit ausreichender Sicherheit immer höher liegt als das höchste Niveau h1 bei irgendeinem
Waschprogramm der Maschine, d.h. h2 muß immer größer als h1 sein. Damit wird die Ventilklappe
(15) durch den anstehenden hydrostatischen Wasserdruck gegen ihren Ventilsitz gepreßt
und die Durchflußöffnung (17) in der Ventilträgerplatte (12) geschlossen. Das aus
dem Waschmitteileinspülkasten (2) in den Laugenbehälter (5) eingespülte Waschmittel
verbleibt somit im Laugenbehälter (5) und kann sich nicht in das Ablaufsystem der
Waschmaschine absetzen. Als besonders zweckmäßig ist es dabei, vor Beginn der Frischwasserzufuhr
in den Laugenbehälter (5) zuerst die Laugenpumpe (8) kurzzeitig in Betrieb zu setzen.
Die Dauer des Inbetriebsetzens der Laugenpumpe (8) wird dabei so gewählt, daß das
aus dem Laugenbehälter abzupumpende Restwasser mit Sicherheit in den im Ablaufschlauch
(9) an dessen höchster Stelle vorgesehenen Sammelraum bzw. Zusatzbehälter (10) gepumpt
wird. Das kurzzeitige Einschalten der Laugenpumpe (8) vor Beginn eines jeden Wäschebehandlungsprogrammes
erfolgt dabei über das maschinenseitige Programmschaltwerk.
1. Trommelwaschmaschine, deren Wäschetrommel in einem Laugenbehälter umlaufend angeordnet
ist, mit einer Waschmittelzugabeeinrichtung für pulverförmige und/oder flüssige Behandlungsmittel,
und der Laugenbehälter mit einem Ablaufsystem in Verbindung gebracht ist, das aus
einem Ablaufstutzen, einer Laugenpumpe und einem Ablaufschlauch besteht, und im Ablaufstutzen
eine diesen während des Behandlungsmittel-Enspülvorganges verschließende Ventileinrichtung
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn der Frischwasserzufuhr in den
Laugenbehälter zuerst die Laugenpumpe kurzzeitig in Betrieb gesetzt wird.
2. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer des
Inbetriebsetzens der Laugenpumpe so gewählt ist, daß das aus dem Laugenbehälter abzupumpende
Restwasser in einen im Ablaufschlauch gebildeten Sammelraum gepumpt wird.
3. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschalten
der Laugenpumpe vor Beginn eines jeden Wäschebehandlungsprogrammes über das maschinenseitige
Programmschaltwerk erfolgt.
4. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelraum
bzw. eine Volumenvergrößerung des Auslaufschlauches an dessen höchster Stelle vorgesehen
ist.
5. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung
(11) aus einem elastischen Klappenventil (16) gebildet ist, das durch den hydrostatischen
Wasserdruck im Ablaufschlauch (9) und gegebenenfalls in der Entlüftungsleitung für
den Ablaufschlauch in Schließstellung gehalten ist.
6. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische
Klappventil (15) an einer im balgartigen Abtaufstutzen - (6) zentrierten Ventilträgerplatte
(12) mit Durchflußöffnung (17) gehaltert ist.
7. Trommelwaschmaschine nach Anspruch (6), dadurch gekennzeichnet, daß das elastische
Klappenventil (15) an der Ventilträgerplatte (12) durch Auf-bzw. Anknöpfen befestigt
ist.
8. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Ventilsitzseite (13) der Ventilträgerplatte (12) ein Pilz (14) angeformt bzw. ausgeformt
ist.
9. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 6 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß an der der Ventilseite (13) abgewandten Ventilträgerplattenseite (18) Zapfen (19,19')
vorgesehen bzw. angeformt sind.
10. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß in der elastischen Ventilklappe (15) ein - schlitzartiges Knopfloch (16) vorgesehen
ist.
11. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung
(11) aus-bzw. angeformter Bestandteil des balgartigen Ablaufstutzens (6) ist.