[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schußeintragungsvorrichtung für Webmaschinen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum pneumatischen Eintragen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Schußeintragungsvorrichtungen für Webmaschinen
und entsprechende Verfahren bekanntgeworden. Bei mit ortsfesten Blasdüsen arbeitenden
Schußeintragungsvorrichtungen ist die Anzahl der Blasdüsen aufgrund der ihnen eigenen
Größen- und Abstandsverhältnisse relativ beschränkt, da sämtliche Blasdüsen zu jeglicher
Zeit eine wirksame Schußeintragungsposition zum U-förmigen Tunnel des Rietes oder
einem anderen Luftführungssystem (Konfusor) besitzen müssen. Bei schwenkbaren Blasdüsen
ist ihre Anzahl insofern kritisch, als daß bei steigender Zahl der Schwenkweg länger
wird und die Geschwindigkeit bei den ohnehin kurzen Zeitspannen aufeinanderfolgender
Webzykli dann gesteigert werden muß, was nicht nur zu Verschleißerscheinungen und
damit zu größerer Wartungsanfälligkeit führt, sondern auch ungenauen Eintragspositionen.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Schußeintragungsvorrichtung
derart zu verbessern, daß sie eine einwandfreie, wartungsunanfällige Arbeitsweise
bei vier, sechs oder mehr Blasdüsen unter Vermeidung der genannten Nachteile des genannten
Standes der Technik sicherstellt.
[0004] Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete
Schußeintragungsvorrichtung gelöst. Danach werden vier, sechs oder mehr Blasdüsen
paarweise horizontal eng benachbart vor dem U-förmigen Kanal oder einem anderen Luftführungssystem
(Konfusor) des Rietbalkens angeordnet undes Verschwenken oder ein Drehen des Düsenkörpers
überflüssig wird.
[0005] Von erfindungsgemäßer Bedeutung ist ferner die Tatsache, daß die Blasdüsen im vorderen
Bereich auf einem oder mehreren pneumatischen Zylindern, die nebeneinander oder hintereinander
angeordnet sein können, gelagert sind. Sie bewirken durch übliche Ansteuerung das
eigentliche Verschwenken der Düsen, wobei auf der gegenüberliegenden Seite eine entsprechende
Anzahl von Druckfedern vorgesehen ist, die als Federungs- bzw. Gegenkraft wirken,
um unerwünschte Schwingungen zu dämpfen bzw. die präzise Eintragung des gewünschten
Schußfadens gewährleisten.
[0006] Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus den vorstehenden Unteransprüchen hervor,
die einzeln oder auch gemeinsam von erfinderungsgemäßer Bedeutung sein können.
[0007] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Schemaansicht der erfindungsgemäßen Schußeintragungsvorrichtung.
[0008] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Schußeintragungsvorrichtung für Webmaschinen mit
schwenkbaren Blasdüsen allgemein mit 10 bezeichnet. Der besseren U
bersicht halber ist die Webmaschine nicht in ihrer Gesamtheit gezeigt, damit die erfindungsgemäßen
Details besser erkennbar sind. Die Haupt- bzw. Blasdüsen 18 sind über den Düsenkörper
13 an ihrem hinteren Ende mit der Weblade 26 verbunden. Die vertikale Schwenkbartkeit
der Blasdüsen 18 erfolgt dabei um den Schwenkpunkt 36 des Düsenkörpers 13. Jede einzelne
der sechs gezeigten Blasdüsen 18 besitzt eine eigene Speicher- bzw. Ablängungsvorrichtung
(nicht gezeigt). Die einzutragenden sechs Schußfäden sind mit 32 bezeichnet. Jede
der rohrförmigen Düsen 18 besitzt eine eigene Druckluftleitung 19, die jeweils mit
entsprechenden Druckluftbehältern (nicht gezeigt) verbunden sind.
[0009] Von besonderer erfindungsgemäßer Bedeutung ist die Halterung 52, welche die Blasdüsen
18 in ihrem vorderen Bereich zusammenfaßt und wiederum mit der Weblade 26 verbindet.
Auf der Grundfläche 38 dieser Halterung 52 sind zwei pneumatische Zylinder 34a und
34b hintereinander und unterhalb der Blasrohre 18 angeordnet. Sie stehen in Kontakt
mit zwei die Blasdüsen 18 umgebenden Klammern 37, welche die Rohre bündelmäßig zusammenfassen.
Oberhalb der Klammern 37 sind jeweils eine Druckfeder 35 angeordnet, die als Gegenkraft
mit den pneumatischen Zylindern 34a und 34b zusammenwirken, da sie zwischen den Klammern
37 und der Halterung 52 eingespannt sind. Die Anzahl und Anordnung der pneumatischen
Zylinder 34 und der Druckfeder 35 ist nicht kritisch, sondern kann im geeigneten Rahmen
gewählt werden, solange sichergestellt ist, daß ein einwandfreies und präzises Verschwenken
der rohrförmigen Blasdüsen 18 gewährleistet ist, so daß die jeweiligen Schußlängen
32 aus den gewünschten Blasdüsen 18 in den U-förmigen Kanal 14 des Rietes 16 eintreten
können. Deutlicher ist dieses links unten in Fig. 1 im Querschnitt gezeigt, wo die
Öffnungen 1 und 2 der obersten Blasdüsen 18 in Einschußposition für den U-förmigen
Kanal 14 des Rietes 16 liegen, während die mittleren Öffnungen 3 und 4 und die unteren
Öffnungen 5 und 6 der Blasdüsen 18 unterhalb der Eintragsposition liegen und sich
deshalb in Ruhestellung befinden. Erst durch ein vertikales Verschwenken der Blasdüsen
18 über den Schwenkpunkt 36 mittels der pneumatischen Zylinder 34a und b können die
mittleren bzw. unteren Blasdüsen 18 mit ihren Öffnungen 3 und 4 bzw. 5 und 6 in die
gewünschte Schußposition gebracht werden. Die Steuerung für die pneumatischen Zylinder
ist nicht gezeigt, da sie für den Fachmann auf der Hand liegt.
[0010] Zusammenfassend läßt sich also feststellen, daß die erfindungsgemäße Schußeintragungsvorrichtung
für Webmaschinen in der gezeigten Grundstellung Farbe und/ oder Qualität aus den Öffnungen
1 und/oder 2 der Blasdüsen eintragen kann. Bei Betätigung des pneumatischen Zylinders
34a werden die Öffnungen 3 und/oder 4 der Blasdüsen 18 in Schußposition gebracht,
während die Betätigung des pneumatischen Zylinders 34b dafür sorgt, daß die Öffnungen
5 und 6 der Blasdüsen 18 in die gewünschte Schußposition gebracht werden. Es versteht
sich, daß dieses System auf weitere Farben und/oder Qualitäten erweitert werden kann.
Auch ist es denkbar, daß nur ein pneumatischer Zylinder 34 eingesetzt wird, dessen
Hub in unterschiedlicher Weise gesteuert wird.
1. Schußeintragungsvorrichtung für Webmaschinen mit schwenkbaren Blasdüsen zum pneumatischen
Eintragen aufeinanderfolgender Schußlängen unterschiedlicher Farbe und/oder Qualität,
dadurch gekennzeichnet, daß vier, sechs oder mehr Blasdüsen (18) paarweise horizontal
eng benachbart übereinander vor dem U-förmigen Kanal (14) oder einem anderen Luftführungssystem
(Konfusor) des Rietbalkens (16) angeordnet und mittels eines Düsenkörpers (13) und
einer Halterung (52) auf der Weblade (26) befestigt sind, und daß der Düsenkörper(18)
schwenkar am Schwenkpunkt (36) gelagert ist, während die Blasdüsen (18) im vorderen
Bereich durch einen oder mehrere pneumatische Zylinder (34) im Zusammenwirken mit
einer oder mehreren Druckfedern (35) vertikal derart schwenkbar sind, daß die jeweiligen
Schußlängen aus den gewünschten Blasdüsen(18) in den U-förmigen Kanal (14) oder einem
anderen Luftführungssystem (Konfusor) eintreten.
2. Schußeintragungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein, zwei
oder mehrere Zylinder (34a, b) unterhalb der Blasdüsen (18) und oberhalb ein, zwei
oder mehrere Druckfedern (35) angeordnet sind.
3. Schußeintragungsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Halterung (52) ein, zwei oder mehrere Klammern (37) für die Blasdüsen
(18) vorgesehen sind.
4. Verfahren zum pneumatischen Eintragen aufeinanderfolgender Schußlängen unterschiedlicher
Farbe und /oder Qualität unter Verwendung der Schußeintragungsvorrichtung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Blasdüse über ein Magnetventil mit einem eigenen
Luftbehälter verbunden ist, welches jeweils über einen an einer Schaftmaschine, Jaquardmaschine
oder separaten Farbsteuerungseinrichtung (mechanisch oder elektronisch) befestigten
Näherungsschalter die Druckluftzufuhr für die jeweilige Schußfadeneintragung steuert,
wobei die pneumatischen Zylinder (34) in ihrem Hub derart gesteuert werden, daß die
gewünschten Austrittsöffnungen (1,2, bzw. 3,4 bzw. 5,6) der Blasdüsen (18) vor dem
U-förmigen Kanal (14) oder einem anderen Luftführungssystem (Konfusor) liegen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pneumatische Zylinder
(34a) in seinem Hub derart gesteuert ist, daß die mittleren Blasdüsen (16) in Einschußposition
kommen, und daß der pneumatische Zylinder (34b) in seinem Hub derart gesteuert ist,
daß die unteren Blasdüsen (18) in Einschußposition zum U-förmigen Kanal (14) oder
einem anderen Luftführungssystem (Konfusor) des Rietes (16) gelangen.