[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsschaltung für den Antrieb des Schrittmotors einer
Uhr, die als integrierte Schaltung (IS; IC) zwischen einer Batterie und dem Schrittmotor
eingefügt ist und zum Bewirken eines durch ein Detektionssystem überwachten Drehschrittes
jeweils einen oder mehrere Impulse bestimmter Dauer durchschaltet, wobei Antriebsimpulse
mit lastmomentabhängig steigender Breite dem Normalbetrieb dienen und jeweils ein
nachfolgender Korrekturimpuls mit relativ zu den Antriehsimpulsen großer Breite vorgesehen
ist, der zur Überwindung im Störungsfalle auftretender extremer Lastmomente dienen
kann.
[0002] Derartige Antriebsschaltungen werden insbesondere in den heutigen modernen Armbanduhren,
die über eine verhältnismäßig lange Zeit sehr präzise arbeiten müssen, vorgesehen.
Um diese geforderte präzise Anzeige zu erreichen, muß nicht nur das Impulsintervall
stets gleichgehalten werden, was durch den Einsatz von Quarz-Schwingern erreicht wird,
sondern die Impulse müssen auch tatsächlich einen Drehschritt des Schrittmotores hervorrufen.
Bei älteren Schaltanordnungen wurde dies dadurch erreicht, daß ein sehr langer Impuls
durchgschaltet wurde, dessen Energieinhalt so groß bemessen war, daß er auf jeden
Fall, auch bei kleineren Störungen, diesen Drehschritt hervorrief. Die Folge war allerdings,
daß die Batterie, die ja nur einen verhältnismäßig kleinen Energiespeicher darstellt,
nach recht kurzer Zeit verbraucht war und ersetzt werden mußte. Die Forderung bei
den erwähnten modernen Uhrwerken geht jedoch dahin, daß die Batterie einer Uhr über
mehrere Jahre das Uhrwerk antreiben kann, so daß eventuell die Gebrauchszeit der Uhr
mit der Standzeit der Batterie übereinstimmt.
[0003] Um dieser Forderung zu genügen, mußte daher die Leistungsabgabe der Batterie pro
Impuls vermindert, also die Impulsdauer entsprechend verkürzt werden. Die Grenze hierbei
liegt bei einer Impulsdauer, die gerade ausreicht, um im Normalfall den gewünschten
Drehschritt des Schrittmotores hervorzurufen. Bei Abweichungen von diesem Normalfall
bleibt jedoch die Uhr dann sofort stehen. Um diesen Ausfall zu vermeiden, sind in
den bekannten Antriebsschaltungen Detektionssysteme vorgesehen, die dann ein Signal
abgehen, wenn der Drehschritt nach einem abgegebenen Antriebsimpuls ausgeblieben ist.
Es folgt sodann, ausgelöst durch dieses Signal des Detektionssystems, ein Korrekturimpuls,
der so bemessen ist, daß er auch bei Abweichungen vom Normalfalle die Drehung des
Schrittmotores um einen Drehschritt bewirkt. Da jedoch diese Abweichung vom Normalfall
üblicherweise längere Zeit anhält, beispielsweise durch geringfügige Verschmutzung
oder größere Temperaturschwankungen etc., im allgemeinen auch über einen längeren
Zeitraum ein größeres Lastmoment als im Normalfalle zu überwinden ist, wird gleichzeitig
mit der Abgabe des Korrekturimpulses auch die Zeitdauer des Antriebsimpulses geringfügig
verlängert. Genügt auch diese Verlängerung des Antriebsimpulses noch nicht, um den
gewünschten Drehschritt hervorzurufen, wiederholt sich der oben angegebene Ablauf,
es folgt also wiederum der große Korrekturimpuls und nochmals eine Verlängerung des
Antriebsimpulses. Dies wiederholt sich solange, bis der durch die Schaltung vorgegebene
größte Antriebsimpuls erreicht ist. Im Extremfalle wird also dieser größte Antriebsimpuls
zusammen mit dem großen Korrekturimpuls abgegeben, um den gewünschten Drehschritt
des Schrittmotores zu erreichen. Ist trotzdem eine Drehung des Schrittmotores nicht
zu erzielen, so werden diese großen Impulse bis zur Erschöpfung der Batterie abgegeben.
[0004] Dies bedeutet jedoch, daß nicht nur die Uhr ihren Dienst nicht mehr versieht, sondern
daß die Batterie auch innerhalb kurzer Zeit - einige Wochen - leer ist. Möglicherweise
beginnt sich der Schrittmotor beim Einsetzen einer Batterie, da deren Energiereserven
größer sind als die der vorher eingesetzten Batterie, wieder zu drehen, so daß die
Ursache tatsächlich nicht erkannt wird und immer wieder in verhältnismäßig kurzen
Zeitabständen die Batterie ausgewechselt werden muß.
[0005] Es stellt sich damit die Aufgabe eine Möglichkeit anzugeben, wie beim Auftreten derartiger
Störungen das vorzeitige Entleeren der Batterie vermieden werden kann.
[0006] Dies könnte beispielsweise durch eine Strom/Zeit-Messung geschehen, die die Batterie
dann abschaltet, wenn über eine gewisse Zeitdauer ein zu hoher Stromverbrauch festgestellt
wird. Eine derartige Möglichkeit bedingt jedoch einen verhältnismäßig großen Aufwand
beziehungsweise eine umfangreiche Änderung der bestehenden Antriebsschaltung. Eine
weitere Forderung besteht daher darin, daß die bereits bestehende Antriebsschaltung
nur möglichst geringfügig zu ändern ist beziehungsweise daß der Aufwand für das Abschalten
der Batterie oder der langen Impulse möglichst gering bleibt.
[0007] Erreicht wird dies nach der Erfindung durch ein, der üblichen Antriebsschaltung nachgefügtes
"Und"-Glied, das bei anstehendem Detektionssignal und längstem Antriebsimpuls, gegebenenfalls
über weitere Schaltglieder, den Korrekturimpuls oder die Schrittmotor-Stromversorgung
abschaltet. Hierbei können die weiteren Schaltglieder eine bistabile Kippschaltung
sein, unter Umständen in Verbindung mit weiteren "Und"-Bausteinen. Weitere Schaltglieder
können auch Zeitglieder (Zähler) sein, um das Abschalten der langen Impulse beziehungsweise
der Batterie erst nach Ablauf einiger Impulse durchzuführen.
[0008] Auf der Zeichnung sind zwei Schaltungsbeispiele dargestellt, die diesen nachgefügten
Baustein darstellen. Hierbei zeigt Fig. 1 eine Möglichkeit, lediglich den großen Korrekturimpuls
wegzuschalten, wobei der lange Antriebsimpuls bestehen bleibt; Fig. 2 zeigt eine zweite
Möglichkeit, bei Auftreten der angeführten Kriterien die Stromversorgung des Motors
vollkommen zu unterbrechen.
[0009] Mit Tl, T2 und T3 sind die Anschlüsse bezeichnet, die dann Strom führen, wenn die
entsprechenden Antriebsimpulse durchqeschaltet sind, wobei Tl die kleinste , normale
Impulsdauer, T3 die größte Impulsdauer bedeutet. Der Anschluß "Detektion" (beziehungsweise
Det.) führt dann Strom, wenn das Detektionssystem anzeigt, daß der Schrittmotor trotz
Vorliegen eines Antriebsimpulses nicht gedreht hat. Die Anschlüsse Imp.l und Imp.2
geben die Antriebsimpulse, die eine kürzere Dauer als T3 aufweisen, über outl beziehungsweise
out2 an den Schrittschaltmotor weiter.
[0010] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß normalerweise bei Vorliegen von "Tl" und nicht "T2"
oder nicht "T3" sowie nicht "Detektion" das Und-Glied mit dem Bezugszeichen 1 nicht
durchschalten kann, daß also kein Korrekturimpuls gegeben wird. Steht hingegen zu
"Tl" noch das Signal "Detektion" an, so erfolgt ein Korrekturimpuls und gleichzeitig
auch das Hochschalten auf "T2". Kommt "T2" und "Detektion", so wird wiederum ein Korrekturimpuls
gegeben, gleichzeitig mit der Hochschaltung zu "T3". Steht zu "T3" auch noch "Detektion"
an, so startet jedoch der Korrekturimpuls nicht, da dies durch die negierende "Und"-Zuleitung
von "T3" verhindert wird. In diesem Falle also läuft zwar der Takt mit "T3" weiter,
der große Korrekturimpuls wird jedoch nicht durchgeschaltet, so daß auch die Entleerung
der Batterie sehr weit hinausgezögert wird.
[0011] In Fig. 2 sperren bei gleichzeitigem Vorhandensein von "T3" und "Detektion" wiederum
über ein "Und"-Glied 2 die Ausgangs-Und-Glieder 3 und 4, so daß damit auch die Stromversorgung
des Schrittmotors abgeschaltet ist. In der Schaltung nach Fig. 2 ist zusätzlich noch
ein Zähler 5 vorgesehen, der die Abschaltung erst nach Auflaufen einiger Impulse (Imp.l
beziehungsweise Imp.2) zuläßt.
[0012] In beiden Fällen sind also nur ganz geringfügige Korrekturen der Antriebsschaltung
notwendig, im Falle der Fig. 1 beim Abschalten lediglich des Korrekturimpulses, das
Hinzufügen eines "Und"-Gliedes 1, im Falle der vollkommenen Abschaltung nach Fig.
2 lediglich das Hinzufügen der "Und"-Glieder 2, 3 und 4, gegebenenfalls zusammen mit
dem ebenfalls einfach darzustellenden Zähler 5.
1. Antriebsschaltung für den Antrieb des Schrittmotors einer Uhr, die als integrierte
Schaltung (IS; IC) zwischen einer Batterie und dem Schrittmotor eingefügt ist und
zum Bewirken eines durch ein Detektionssystem überwachten Drehschrittes jeweils einen
oder mehrere Impulse bestimmter Dauer durchschaltet, wobei Antriebsimpulse mit lastmomentabhängig
steigender Breite dem Normalbetrieb dienen und jeweils ein nachfolgender Korrekturimpuls
mit relativ zu den Antriebsimpulsan großer Breite vorgesehen ist, der zur Überwindung
im Störungsfalle auftretender extremer Lastmomente dienen kann,
gekennzeichnet
durch ein nachgefügtes "Und"-Glied (1, 2), das bei anstehendem Detektionssignal (Detektion,
Det.) und längstem Antriebsimpuls (T3) gegebenenfalls über weitere Schaltglieder ("Und"-Glieder
3, 4) den Korrektionsimpuls (Start Korrektur) oder die Schrittmotor-Stromversorgung
(outl, out2) abschaltet.
2. Antriebsschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Schaltglieder Zeitglieder (Zähler 5) sind.