Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Ersatz eines
Datenspeichers nach den Gattungen der beiden unabhängigen Ansprüche.
[0002] Aus der Veröffentlichung "Bosch Technische Berichte" Band 5 (1977), Heft 5/6, Seite
253, ist es bekannt, in elektronischen Zündanlagen einen Rechner vorzusehen, der als
Eingangssignale Motordrehzahl, Motorlast sowie verschiedene Schaltsignale verarbeitet.
Der Rechner ermittelt beispielsweise Zündzeitpunkt, Stromflußzeit und Drehzahlschwellen.
Kraftfahrzeugspezifische Daten sind dabei in einem besonderen, einmal programmierbaren
Speicher (sogenannter PROM-Speicher) abgelegt, der vom Rechner abgefragt wird.
[0003] Darüber hinaus ist es allgemein bekannt, bei der körperlichen Realisierung solcher
Rechner integrierte Schaltkreise in besondere, dafür vorgesehene Kontaktsockel einzusetzen,
so daß z.B. der Austausch eines zunächst beliebig oft löschbaren Speichers (sogenannter
EPROM-Speicher) durch einen nicht löschbaren PROM-Speicher leicht möglich ist, sobald
sich z.B. ein Datensatz im löschbaren EPROM-Speicher als brauchbar für eine endgültige
Festlegung in einem nicht löschbaren PROM-Speicher erwiesen hat, oder daß ein bestimmter
PROM-Speicher nachträglich noch ausgetauscht werden kann, sei es wegen eines Defekts
oder wegen des Wunsches nach Abänderung eines einmal festgelegten Datensatzes.
[0004] Es ist weiter bekannt, entsprechende Rechneranordnungen in sogenannter Hybridteehnik
herzustellen, bei der unverpackte IC-Chips auf einem keramikartigen Substratmaterial
aufgebracht und Anschlußverbindungen mit z.B. in Dickfilmtechnik hergestellten Leiterbahnen
auf dem Substratmaterial durch Bond-Drähte hergestellt werden. Solche Ausbildungen
- genannt Hybridschaltungen - erlauben eine kleine Bauweise, durch geringe Massenträgheitskräfte
eine hohe mechanische Beanspruchbarkeit, und durch Fehlen anfälliger Steckkontakte
eine hohe Dauerzuverlässigkeit. In zunehmendem Maße finden solche Hybridschaltungen
daher nicht nur Anwendung in Steuerungsgeräten für Luftfahrzeuge, sondern auch in
solchen für Kraftfahrzeuge, da in letzteren sehr große Temperaturschwankungen und
hohe mechanische Beanspruchungen - z.B. unter Vibration - auftreten und zu beherrschen
sind.
[0005] Nachteilig ist, daß bei der Verarbeitung solcherart unverpackter PROM-IC-Chips die
Programmierung erst erfolgen kann, wenn die Chips fertig montiert und angeschlossen
sind. Damit kann auch eine fehlerfreie oder fehlerhafte Programmierung erst nach Fertigstellung
eines entsprechenden Rechners als Hybridschaltung festgestellt werden. Da ein Auswechseln
fehlerhafter Chips nicht wirtschaftlich oder überhaupt nicht möglich ist, wird bei
Vorliegen eines Fehlers an einem PROM-Chip als Datenträger die gesamte Hybridschaltung
zu Ausschuß.
Vorteile der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine
Schaltungsanordnung zu schaffen, die es in einfacher Weise ermöglichen, den Ausschuß
entsprechender hybrid ausgeführter Rechnerschaltungen aufgrund Fehler oder fehlerhafter
Programmierung von PROM-Chips zu verringern.
[0007] Außerdem soll eine Möglichkeit geschaffen werden, notwendigenfalls nachträglich Datensätze
auch dann auszutauschen, wenn diese ursprünglich in einem hybrid verarbeiteten PROM-Speicher
abgelegt sind, ohne daß deshalb z.B. eine hochintegrierte Hybridschaltung, die außer
einem solchen Rechner auch noch eine Vielzahl weiterer Funktionsbausteine beinhalten
kann, ausgetauscht und weggeworfen werden muß.
[0008] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung bzw. eine Schaltungsanordnung
mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst.
[0009] Die Erfindung weist den Vorteil auf, daß ein fehlerbehafteter oder aber mit nicht
mehr aktuellen Daten geladener, als Chip in einer Hybridschaltung montierter PROM-Speicher
auf einfache Weise stillgelegt und dessen Funktion von einem zurüstbaren PROM-Speicher
in herkömmlicher Gehäuseverpackung übernommen werden kann. Zu diesem Zweck weist die
Hybridschaltung, bzw. eine mit der Hybridschaltung verbundene Leiterplatte einen Sockel
zur Aufnahme eines solchen herkömmlichen PROM-Speichers sowie weitere Bauelemente
auf, um eine eindeutige Zuordnung zwischen dem jeweils aktivierten PROM-Speicher und
dem Rechner zu ermöglichen. Dadurch kann ein entsprechender Rechner zusammen mit weiteren
Funktionsbausteinen in ein und derselben Hybridschaltung integriert und diese unter
Verwendung handelsüblicher PROM-Speicher-Chips kostengünstig hergestellt werden, wobei
Ausschuß zufolge fehlerhafter PROM-Chips vermieden wird. Außerdem kann jede Hybridschaltung
nachträglich mit einem neuen Datensatz versehen werden, indem ein entsprechend programmierter
und geprüfter PROM- oder ROM-Speicher in herkömmlicher Ausführung zugerüstet wird.
Zeichnung
[0010] In der einzigen Figur der Zeichnung ist in schematischer Blockdarstellung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht, das nachfolgend näher erläutert wird.
[0011] Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0012] Die Adressausgänge 2 eines Mikrorechners 1 sind über Entkopplungswiderstände 3 mit
den Adresseingängen 4 eines PROM-Speichers 5 in Chipform verbunden. Analog sind Dateneingänge
6 des Mikrorechners 1 mit Datenausgängen 7 des PROM-Speichers 5 in Chipform verbunden.
Gleichzeitig sind die Adressausgänge 2 des Mikrorechners 1 an Anschlüsse 8 eines Stecksockels
9 geführt, die mit Adresseingängen eines gleichartigen, herkömmlich als diskreter
Halbleiterbaustein verpackten und in diesen Stecksockel einsetzbaren PROM-Speichers
16 verbindbar sind. Analog sind die Dateneingänge 6 des Mikrorechners 1 an Anschlüsse
10 des Stecksockels 9 geführt, die mit Datenausgängen des herkömmlich ausgeführten
und in den Stecksockel 9 einsetzbaren PROM-Speichers 16 verbindbar sind. Eine Beschaltung
des Anschlusses 11 des PROM-Speichers 5 in Chipform mit einem hohen bzw. niedrigen
Potential erlaubt die Aktivierung bzw. Deaktivierung des PROM-Speichers 5 in Chipform.
Der Anschluß 11 ist zu diesem Zweck zum einen über einen Widerstand 13 mit einer Versorgungsspannungsklemme
14, zum anderen über eine auftrennbare Brücke 12 mit Massepotential 15 verbunden.
Der entsprechende Anschluß 17 des Stecksockels 9, über den der herkömmliche PROM-Speicher
16 aktiviert bzw. deaktiviert werden kann, ist zur Aktivierung eines in den Stecksockel
9 eingesetzten, herkömmlichen PROM-Speicher 16 beispielhaft fest mit Massepotential
15 verbunden.
[0013] Im Normalfall korrespondiert der Mikrorechner 1 mit dem PROM-Speicher 5 in Chipform,
solange die auftrennbare Brücke 12 geschlossen ist und damit der Anschluß 11 des PROM-Speichers
5 in Chipform an Massepotential liegt. Der Stecksockel 9 ist in diesem Fall nicht
mit einem PROM-Speicher in herkömmlicher Bauform bestückt. Die Widerstandswerte der
Entkopplungswiderstände 3 sind so bemessen, daß einerseits an den Adresseingängen
4 des PROM-Speichers 5 in Chipform keine unzulässigen Verfälschungen logischer Signalpegel
auftreten können, und daß andererseits bei stillgelegten PROM-Speicher 5 in Chipform
keine unzulässige Bürdebelastung der entsprechenden Adresseingänge des dann in den
Stecksockel 9 eingesetzten PROM-Speichers 16 in herkömmlicher Bauform auftritt. Zur
Inbetriebnahme eines solchen, in den Stecksockel 9 eingesetzten PROM-Speichers 16
ist es lediglich erforderlich, die auftrennbare Brücke 12 aufzutrennen, so daß der
Anschluß 11 des PROM-Speichers 5 in Chipform dann über den Widerstand 13 auf Versorgungsspannungsklemmenpotential
14 liegt mit der Wirkung, daß der PROM-Speicher 5 in Chipform auf Adressignale an
seinen Adresseingängen 4 keine Datensignale an seinen Datenausgängen 7 mehr abgibt.
Indem der entsprechende Anschluß des in den Stecksockel 9 eingesetzten PROM-Speichers
16 in herkömmlicher Bauform durch feste Verbindung des entsprechenden Anschlusses
17 des Stecksockels 9 mit Massepotential verbunden ist, wird der in den Stecksockel
9 eingesetzte PROM-Speicher 16 aktiviert. Auf diese Weise kann der PROM-Speicher 16
in herkömmlicher Bauform vom Mikrorechner 1 ohne störende Rückwirkungen vom stillgelegten
PROM-Speicher 5 in Chipform angesprochen werden.
[0014] Eine Verallgemeinerung des Ausführungsbeispiels findet . seinen Ausdruck in den Ansprüche
1 bis 5.
1. Verfahren zum Ersatz eines in Chipform eingesetzten Datenspeichers im Steuergerät
eines Kraftfahrzeugs als Bestandteil eines in Hybridtechnik realisierten Mikrorechners,
dadurch gekennzeichnet, daß der als Chip bestückte Datenspeicher (5), der über Adress-
und Datenleitungen mit dem übrigen Mikrorechner (1) verbunden ist, durch entsprechende
Beschaltung wenigstens eines Einganges inaktiv geschaltet wird und ein mittels eines
Anschlußsockels (9) mit denselben Adress- und Datenleitungen verbindbarer Datenspeicher
(16) in herkömmlicher IC-Bausteinausführung beim Einsetzen in den Anschlußsockel (9)
dadurch aktiv geschaltet wird, daß durch entsprechende Festverdrahtung wenigstens
eines Einganges (17) des Datenspeichers in herkömmlicher IC-Bausteinausführung über
den Anschlußsockel (9) dieser Datenspeicher (16) (unmittelbar und automatisch beim
Bestücken) aktiv geschaltet wird.
2. Vorrichtung in einem elektronischen Steuergerät eines Kraftfahrzeugs in Verbindung
mit einem auf einem Bauteilträger fest eingebauten Speicher einer Datenverarbeitungsanlage,
dadurch gekennzeichnet daß auf dem Bauteilträger ein Ersatzsockel zur Aufnahme eines
nachrüstbaren Ersatzspeichers vorgesehen ist, die Anschlüsse des Ersatzsockels denen
für den fest eingebauten Speicher weitgehend entsprechen und mit ihnen verbunden sind,
und Mittel vorgesehen sind, um nach Bestückung des Ersatzsockels den fest eingebauten
Speicher zu deaktivieren.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteilträger eine
Hybridplatine ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als nachrüstbare Ersatzspeicher
ROMs oder PROMs vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deaktivierung des fest
eingebauten Speichers mittels eines auftrennbaren Strompfades erfolgt.
6. Vorrichtung zum Ersatz eines in Chipform eingesetzten Datenspeichers im Steuergerät
eines Kraftfahrzeugs als Bestandteil eines in Hybridtechnik realisierten Mikrorechners
nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Adresseingänge
(4) des als Chip bestückten Datenspeichers (5) über Entkopplungswiderstände (3) mit
im wesentlichen gleichen Widerstandswerten an die Adressausgänge (2) des Mikrorechners
(1) angeschlossen sind, daß die Dateneingänge (6) des Mikrorechners (1) mit den Datenausgängen
(7) des als Chip bestückten Datenspeichers (5) direkt verbunden sind, daß die Adressausgänge
(2) des Mikrorechners (1) an Anschlüsse (8) eines Stecksockels (9) zur Aufnahme eines
entsprechenden Datenspeichers in herkömmlicher IC-Bausteinausführung (16) geführt
sind, daß die Dateneingänge (6) des Mikrorechners (1) an Anschlüsse (10) dieses Stecksockels
(9) zur Aufnahme eines entsprechenden Datenspeichers in herkömmlicher IC-Bausteinausführung
(16) geführt sind, daß wenigstens ein Eingang (11) des als Chip bestückten Datenspeichers
(5) durch Öffnen eines Strompfades in der Ausbildung einer auftrennbaren Brücke (12)
an ein logisches Potential gelegt werden kann, welches eine Deaktivierung des Datenspeichers
(5) zur Folge hat, und daß der Anschluß (17) des Sockels (9), der wenigstens mit einem
entsprechenden Eingang des in herkömmlicher IC-Bausteinausführung in den Stecksockel
(9) einsetzbaren Datenspeichers (16) verbindbar ist, an ein komplementäres logisches
Potential fest angeschlossen ist.