(19)
(11) EP 0 203 404 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.12.1986  Patentblatt  1986/49

(21) Anmeldenummer: 86105939.2

(22) Anmeldetag:  30.04.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 23/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 31.05.1985 DE 3519596

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Seidel, Peter
    D-8038 Gröbenzell (DE)
  • Pelzl, Leo, Ing. grad.
    D-8150 Holzkirchen (DE)
  • Zell, Karl, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8134 Niederpöcking (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Verbindung von Schirmungskappen mehrpoliger Stecker mit der Erdpotentialschicht einer Verdrahtungsplatte


    (57) An den Schirmungskappen (6, 8, 12, 15, 19) sind Federelemente (5, 9, 11, 16, 20) so angeordnet, daß sie im gesteckten Zustand von Baugruppen-oder Kabelsteckern (4, 13, 17) federnd an Kontaktelementen (3, 10, 21) anliegen, die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte (1) leitend verbunden sind. Als Kontaktelemente (3, 10, 21) dienen senkrecht auf der Verdrahtungsplatte stehende Kontaktmesser (3, 21) oder Versteifungsbleche (10). Die Federelemente befinden sich je nach Lage der Kontaktelemente (3 10, 21) oder Form der Schirmungskappen (6, 8, 12, 15, 19) an deren Innen-oder Außenseiten oder sind an deren zur Verdrahtungsplatte (1) weisenden Rändern ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur elektrischen Verbindung von Schirmungskappen mehrpoliger Stecker mit der Erdpotentialschicht einer mehrere, senkrecht auf ihr stehende Kontaktelemente enthaltenden Verdrahtungsplatte.

    [0002] Durch die DE-PS 27 40 684 ist bekannt, daß die Schirmungskappe eines Schaltkabels auf der Trägerplatine einer Baugruppe befestigt und beim Einschieben des Kabelsteckers über die Kontaktelemente mit der Erdpotentialschicht eines Baugruppenrahmens elektrisch verbunden wird. Die Kontaktelemente sind am Baugruppenrahmen als Kontaktfedern ausgebildet. Die Schirmungskappen sind mit geeigneten Kontaktflächen versehen, auf die die Kontaktfedem im gesteckten Zustand des Steckers drücken und somit die Schirmungskappen mit dem Erdpotential elektrisch verbinden. Diese bekannte Vorrichtung weist nicht die kürzeste und damit niederohmigste Verbindung zwischen Schirmungskappe und Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte auf. Erhöhte Signalverarbeitungsgeschwindigkeiten und damit höhere Störfelder der Signalleitungen sowie die wachsende Zahl von Steckerpolen erfordern eine wirksamere Abschirmung der Stecker und Steckerleisten.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verbindung zwischen Schirmungskappen mehrpoliger Stecker zur Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte kurz und damit niederohmig zu halten, sowie die zusätzlichen Anforderungen zu erfüllen.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von der eingangs beschriebenen Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Hierbei sind die Kontaktelemente direkt auf der Verdrahtungsplatte und die Federelemente direkt an den Schirmungskappen angebracht um damit eine sehr kurze Verbindung zwischen Schirmungskappen mehrpoliger Stecker und der Verdrahtungsplatte zu erlangen. Außerdem können die Schirmungskappen bis zur Verdrahtungsplatte reichen und somit die Schirmung von Steckverbindungen verbessern.

    [0005] Anstelle der üblichen Konaktmesser als Kontaktelemente der Verdrahtungsplatte können bei geeignetem Baugruppenabstand Versteifungsbleche, wie in Patentanmeldung P 34 32 367.8 beschrieben, vorgesehen werden.

    [0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Je nachdem, ob zum Beispiel die Steckverbindungen mittels Kabel-oder Baugruppenstecker und ohne bzw. mit Zentrierleiste erfolgen, sind die Federelemente an den Außen-oder Innenseiten der Schirmungskappen angeordnet. Ein Anbringen von Federelementen sowohl an den Außen-als auch an den Innenseiten der Schirmungskappen ergibt zum Beispiel elektrische Verbindungen zu Kontaktmessem und Versteifungsblechen und führt somit zu noch niederohmigeren Verbindungen zur Erdpotentialschicht einer Verdrahtungsplatte.

    [0007] Aus Platzgründen und/oder zur noch wirksameren Schirmung von Signalleitungen können die Kontaktmesser, die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte und mit den Schirmungskappen elektrisch verbunden sind, innerhalb der Steckerbereiche angeordnet sein. Außerhalb der Steckerbereiche liegende Kontaktmesser, die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte verbunden sind, können aus letztgenannten Gründen auf noch freie Steckplätze benachbarter mehrpoliger Steckverbindungen eingekröpft werden.

    [0008] Aus fertigungstechnischen und Kostengründen kann es sinnvoll sein, die Ränder der Schirmungskappen als Federelemente auszubilden.

    [0009] Im folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert, dabei zeigen

    FIG 1, 2 je ein Ausführungsbeispiel für Baugruppenstecker mit Kontaktmessem als Kontaktelemente und Federelemente an Schirmungskappen,

    FIG 3 ein Ausführungsbeispiel mit Versteifungsblechen als Kontaktelemente zwischen den Baugruppensteckem,

    FIG 4, 5, und 6 je ein Ausführungsbeispiel für Kabelstecker.



    [0010] Die FIG 1 bis 6 zeigen jeweils schematisierte Schnittbilder des Aufbaus geschirmter Steckverbindungen.

    [0011] Das Ausführungsbeispiel nach FIG 1 zeigt eine Verdrahtungsplatte 1 mit mehreren, senkrecht auf ihr stehenden Kontaktmessem 2, 3. Auf entsprechend angeordneten Kontaktmessem 2 stecken auf der Baugruppenseite mehrpolige Baugruppenstecker 4. Zwischen den, in geeignetem Abstand sich erstreckenden Bereichen der Kontaktmesser 2 für die Baugruppenstecker sind diejenigen Kontaktmesser 3 angeordnet, die mit einer auf der Verdrahtungsplatte 1 vorhandenen Erdpotentialschicht elektrisch verbunden sind. An diesen Kontaktmessem 3 liegen beidseitig Federelemente 5, die an Schirmungskappen 6 benachbarter Baugruppenstecker 4 angebracht sind, federnd an. Diese Federelemente 5 befinden sich an den Außenseiten der Schirmungskappen 6 in der Nähe des Kappenrandes. Die etwa halbkreisförmig ausgebildeten Federelemente 5 werden gegen die Kontaktmesser 3 gedrückt, wodurch die Schirmungskappen 6 der Baugruppenstecker 4 mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte auf kürzestem Wege elektrisch verbunden sind. Die Schirmungskappe 6 umgibt den Baugruppenstecker 4 derart, daß diese an den in Steckrichtung weisenden Außenflächen des Baugruppensteckers 4 bündig anliegt.

    [0012] Beim Ausführungsbeispiel nach FIG 2 enthält die Verdrahtungsplatte 1 ebenfalls mehrere, senkrecht auf ihr stehende Kontaktmesser 2, 3. Auf entsprechend angeordneten Kontaktmessern 2 stecken auf der Baugruppenseite mehrpolige Baugruppenstecker 4. Zwischen den Baugruppensteckern 4 und der Verdrahtungsplatte 1 sind Zentrierleisten 7 angeordnet, die der Aufnahme der Baugruppenstecker 4 dienen. Diese Zentrierleiste 7 ist mit Durchbrüchen für die Kontaktmesser 2 versehen. Die mit der Erdschicht der Verdrahtungsplatte 1 elektrisch verbundenen Kontaktmesser 3 sind auf der Verdrahtungsplatte 1 sö angeordnet, daß sie teilweise in entsprechende Aussparungen der Zentrierleiste 7 eingreifen. Diejenigen Bereiche der Kontaktmesser 3, die aus den parallel zur Steckrichtung sich erstreckenden Außenflächen der Zentrierleiste 7 heraustreten, dienen als Kontaktfläche für die elektrische Verbindung zur Schirmungskappe 8 des Baugruppensteckers 4. Die in Richtung Verdrahtungsplatte 1 weisenden Ränder der Schirmungskappen 8 dienen dabei als Federelemente 9, die etwa halbkreisförmig nach innen gewölbt so angeordnet sind, daß sie federnd an den Kontaktmessern 3 anliegen. Die Schirmungskappe 8 ummantelt den Baugruppenstecker 4 einschließlich der Zentrierleiste 7 annähernd vollständig. Um die Schirmwirkung der Steckverbindungen zu verbessern, können die Außenflächen der Schirmungskappen 8, die sich parallel zur Steckrichtung erstrecken, bis zur Verdrahtungsplatte 1 reichen.

    [0013] Die FIG 3 zeigt eine Verdrahtungsplatte 1 mit mehreren, senkrecht auf ihr stehenden Kontaktmessern 2. Zwischen dem, jeweils einem Baugruppenstecker 4 zugeordneten Kontaktmesserbereich sind Versteifungsbleche 10 angeordnet, die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte 1 elektrisch verbunden sind. An beiden Seiten dieser Versteifungsbleche 10 liegen etwa halbkreisförmig nach außen gewölbte Federelemente 11, die an den Kappenrändem von Schirmungskappen 12 benachbarter Baugruppenstecker 4 ausgebildet sind, federnd an und stellen somit die elektrische Verbindung zu den Schirmungskappen 12 her. Da die Versteifungsbleche 10 teilweise die Schirmung benachbarter Baugruppenstecker 4 übernehmen, ummanteln die Schirmungskappen 12 weitgehend die noch nicht geschirmten Bereiche der Baugruppenstecker 4.

    [0014] Die FIG 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den Anchluß eines Kabelsteckers auf einer Verdrahtungsplatte 1 mit mehreren, senkrecht auf ihr stehenden Kontaktmessern 2, 3. Dabei befinden sich sowohl die dem jeweiligen Kabelstecker 13 zugeordneten Kontaktmesser 2 als auch die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte 1 verbundenen und in Position A und E angeordneten Kontaktmesser 3 innerhalb des Kontaktmesserbereiches des jeweiligen Kabelsteckers 13. Zwischen Kabelstecker 13 und Verdrahtungsplatte 1 ist eine Zentrierleiste 14 eingefügt, die den Kabelstecker 13 annähernd formschlüssig aufnimmt. Die Zentrierleiste 14 ist mit Durchbrüchen für die Kontaktmesser 2, 3 versehen. Der Abstand der Zentrierleiste 14 und der Verdrahtungsplatte 1 ergibt sich durch die nicht dargestellten Befestigungen der Zentrierleiste 14. Den Kabelstecker 13 umgibt eine Schirmungskappe 15, an dessen Kappenrändern Federelemente 16 derart ausgebildet sind, daß sie federnd an denjenigen Kontaktmessern 3 anliegen, die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte 1 elektrisch verbunden sind. Die Kabelstecker 13 weisen entsprechende Aussparungen für die Aufnahme der Federelemente 16 auf. Die etwa halbkreisförmig ausgebildeten Federelemente 16 zeigen in Richtung der benachbarten Kontaktmesser 3.

    [0015] Die FIG 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für den Anschluß von Kabelsteckern an einer Verdrahtungsplatte 1 mit mehreren, senkrecht auf ihr stehenden Kontaktmessern 2, 3. Zwischen den Kabelsteckern 17 und der Verdrahtungsplatte 1 sind Zentrierleisten 18 eingefügt, die die Kabelstecker 17 annähernd formschlüssig aufnehmen. Die Zentrierleisten 18 sind mit Durchbrüchen für die Kontaktmesser 2 versehen. Der Abstand der Zentrierleisten 18 und der Verdrahtungsplatte 1 ergibt sich durch die nicht dargestellten Befestigungen der Zentrierleisten 18. Die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte 1 elektrisch verbundenen Kontaktmesser 3 sind auf der Verdrahtungsplatte 1 so plaziert, daß sie teilweise in entsprechende Aussparungen der Zentrierleiste 18 eingreifen. Diejenigen Bereiche der Kontaktmesser 3, die aus den parallel zur Steckrichtung sich erstreckenden Außenfläche der Zentrierleisten 18 heraustreten, dienen als Kontaktfläche für die elektrische Verbindung zur Schirmungskappe 19 des Baugruppensteckers 4. Die in Richtung Verdrahtungsplatte 1 weisenden Ränder der Schirmungskappe 19 sind als Federefemente 20 derart ausgebildet, daß sie federnd an den Kontaktmessem 3 anliegen. Die Federeiemente 20 sind etwa halbkreisförmnig in Richtung Innenseite der Schirmungskappen 19 gewölbt. Diese Schirmungskappen 19 umgeben die Kabelstecker 17 einschließlich der Zentrierleisten 18 annähernd vollständig. Um die Schirmwirkung der Steckverbindung zu verbessern, können die Außenseiten der Schirmungskappen 19, die sich parallel zur Steckrichtung erstrecken, bis zum Ende der.Zentrierleiste 18 oder darüber hinaus bis maximal zur Verdrahtungsplatte 1 reichen.

    [0016] Im Ausführungsbeispiel nach FIG 6 enthält die Verdrahtungsplatte 1 wiederum mehere, senkrecht auf ihr stehende Kontaktmesser 2, 21. Die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte 1 elektrisch verbundenen Kontaktmesser 21 werden auf nicht mit Kontaktmessem 2 versehenen oder frei gehaltenen Steckpositionen in Kontaktmesserreihe A oder E benachbarter Steckverbindungen eingekröpft. Die weitere Ausbildung dieses Ausführungsbeispiels entspricht der in FIG 5.

    [0017] Weitere Ausbildungen der Erfindung sind durch Kombinationen der erläuterten Ausführungsbeispiele in FIG 1 bis 6 zu erreichen, insbesondere hinsichtlich noch wirksamerer Schirmung von Steckern durch mehrere elektrische Verbindungen von den Schirmungskappen der Stecker zur Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur elektrischen Verbindung von Schirmungskappen mehrpoliger Stecker mit der Erdpotentialschicht einer mehrere, senkrecht auf ihr stehende Kontaktelemente enthaltenden Verdrahtungsplatte, dadurch gekennzeichnet , daß an den Schirmungskappen (6, 8, 12, 15, 19) vorgesehene Federelemente (5, 9, 11, 16, 20) so angeordnet sind, daß sie im gesteckten Zustand der Stecker (4, 13, 17) federnd an solchen Kontaktelementen (3, 10, 21) anliegen, die mit der Erdpotentialschicht der Verdrahtungsplatte (1) leitend verbunden sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktelemente (3, 10, 21) der Verdrahtungsplatte (1) als Kontakimesser (3, 21) ausgebildet sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Verdrahtungsplatte (1) mit Versteifungsblechen (10) versehen ist, die als Kontaktelemente (3, 10, 21) für die Federelemente (5, 9, 11, 16, 20) der Schirmungskappen (6, 8, 12, 15, 19) dienen.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Federelemente (5, 9, 11, 16, 20) an den Außen-undloder den Innenseiten der Schirmungskappen (6, 8, 12, 15, 19) angeordnet sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktelemente (3, 10, 21), die der Verbindung mit den Federelementen - (5, 9, 11, 16, 20) der Schirmungskappen (6, 8, 12, 15, 19) dienen, innerhalb oder außerhalb der Steckerbereiche -auf der Verdrahtungspiatte (1) angeordnet sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die in Richtung der Verdrahtungsplatte (1) weisenden Ränder der Schirmungskappen (6, 8, 12, 15, 19) als Federelemente (5, 9, 11, 16, 20) ausgebildet sind.
     




    Zeichnung