[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zuführen von Blechzuschnitten zur ersten
Bearbeitungsstufe einer Mehrstufenpresse, mit Fördermitteln zur Entnahme der Blechzuschnitte
aus einem Vorratsstapel und zur Ablage in einer Zwischenablagestation, mit in Transferrichtung,
in Hebe- und Senkrichtung und in Schließ- und öffnenrichtung antreibbaren Transferschienen
und mit an diesen angebrachten Greifzeugen für das Erfassen der Blechzuschnitte in
der Zwischenablagestation und für den Transport der Blechzuschnitte durch die Bearbeitungsstufen.
[0002] Den Werkzeugen bzw. Werkzeugsätzen in Pressen, wie Stufen-, Mehrstufen- und Großteilstufenpressen,
werden zuvor vereinzelte Blechzuschnitte zugeführt, die zum Überführen aus einer Zwischenablagestation
in die erste Bearbeitungsstufe, die zumeist eine Umformstation ist, von Aktivzangen,
Klemmzangen, erfaßt werden. Die Aktivzangen sind an Transferschienen befestigt und
mit diesen in der Schließ- und öffnenrichtung, in der Hebe- und Senkrichtung und in
der Transferrichtung bewegbar. Die Bewegung in Schließ- und Öffnenrichtung dient dem
Heranführen der Aktivzangen an den Blechzuschnitt bzw. entsprechend geformter Passivzangen
an die Werkstücke, dem Loslassen bzw. dem Absetzen der Werkstücke in der folgenden
Bearbeitungsstufe und dem Herausführen der Zangen aus den Werkzeugen. Bisher war es
erforderlich, in der Zwischenablagestation abgelegte größere Blechzuschnitte im Stillstand
der Transferschienen nach deren Bewegung in Schließrichtung von Aktivzangen zu erfassen.
Die Zeit zum Erfassen und zum Schließen der Aktivzangen verringert die Ausbringung
der Presse.
[0003] In der DE-OS 29 00 526 wird eine Zufuhreinrichtung für Blechzuschnitte zur ersten
Bearbeitungsstufe einer Stufenpresse beschrieben mit den gattungsbildenden Merkmalen.
Die Blechzuschnitte werden vermittels Saughebern eines Vertikalhebers einem Vorratsstapel
entnommen, in der hochgefahrenen Position von Saugnäpfen eines Horizontalförderers
übernommen und auf Ablagemitteln einer Zwischenablagestation abgelegt. Die Zufuhr
erfolgt im Takt der Presse und in synchroner Bewegung zu den Transferschienen. Die
Blechzuschnitte sind im Stillstand der Transferschienen zu erfassen, so daß Wartezeiten
entstehen, die die Ausbringung der Presse verringern.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung liegt in der Schaffung einer Einrichtung gattungsgemäßer
Art, mit der die Blechzuschnitte während der Hubbewegung der Transferschienen von
an diesen angebrachten Aktivzangen erfaßt werden. Die Blechzuschnitte sind hierzu
während der Hubbewegung der Aktivzangen über Mittel in der Zwischenablagestation anzuheben.
[0005] Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß Ablagemittel der Zwischenablagestation in Führungsmitteln
heb- und absenkbar gelagert sind, und daß Beweguxigsübertragungsmittel zwischen den
Ablagemitteln und dem Transferschienenantrieb (Schließkasten) - bei direktem Abgriff
der Bewegung in Hebe- und Senkrichtung von der Transferschiene dann zwischen den Ablagemitteln
und zumindest einer Transferschiene - angeordnet sind für eine mit der Bewegung in
zumindest der Heberichtung der Transferschienen synchrone Bewegung der Ablagemittel.
[0006] Neben der Verkürzung der Taktzeit der Transferschienen, die zu einer höheren Ausbringung
der Presse führt, ist es weiterhin von Vorteil, daß die Blechzuschnitte mit der Abnahmebewegung
von dem Horizontalförderer für den vorgegebenen Durchlauf durch die Presse ausgerichtet
werden.
[0007] Anhand von zwei Ausführungsbeispielen in der Zeichnung soll im folgenden die Erfindung
näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 den Ubergabebereich der von einem Hängeförderer geförderten Blechzuschnitte
an die Transferschienen in einer Frontalansicht,
Fig. 2 eine erste Zwischenablagestation entsprechend dem Schnittverlauf II-II in Fig.
1 und
Fig. 3 eine zweite mögliche Zwischenablagestation.
[0008] Ein Hängeförderer 2 in Fig. 1 transportiert aus einem Vorratsstapel vereinzelte Blechzuschnitte
1. Die Blechzuschnitte 1 werden durch Magnete 18 an der Unterseite des Hängeförderers
2 gehalten. In dem Bereich, in dem die Blechzuschnitte 1 von der Unterseite des Hängeförderers
2 abzunehmen sind, ist eine Übernahmestation 15 angeordnet. Die übernahmestation 15
weist einen Antriebskasten 19 auf mit einem Kurbeltrieb 29 zum Anheben und Absenken
einer Auflagekonsole 16. Die Hebe- und Senkbewegung der Auflagekonsole 16 ist durch
einen Doppelpfeil 28 angegeben. Sind die in der Bewegung der Blechzuschnitte 1 letzten
Magnete 18 des Hängeförderers 2 schaltbar, kann der Blechzuschnitt 1 direkt auf die
ggf. bis an die Unterseite des Blechzuschnittes 1 herangeführte Auflagekonsole 16
abfallen. Bei dem Absenken der Auflagekonsole 16 wird der Blechzuschnitt 1 von Zentrieranschlägen
17 erfaßt und ausgerichtet. Die auf unterschiedliche Abmessungen der Blechzuschnitte
1 einstellbaren Zentrieranschläge 17 werden mit Transferschienen 7 mitbewegt. Der
Antrieb der Transferschienen 7 erfolgt im Takt der Presse, von der ein Pressenständer
25 angedeutet ist, in Transferrichtung, Doppelpfeil 4, in Schließ- und öffnenrichtung,
Doppelpfeil 6, und in Hebe- und Senkrichtung, Doppelpfeil 5. Der Antrieb in den beiden
Verstellrichtungen 5 und 6 erfolgt von einem Schließkasten 12 aus. Der Blechzuschnitt
1 wird mit der Bewegung der Transferschienen 7 in der Transferrichtung 4 vermittels
der Zentrieranschläge 17 von der Auflagekonsole 16 abgehoben und nach einer Bewegung
in der Transferrichtung auf einem Ablagemittel 9 abgelegt. Das Ablagemittel 9 ist
Teil einer Zwischenablagestation 3, wie sie zu Fig. 2 nachfolgend näher beschrieben
wird. Die Bewegung des Hängeförderers 2, die Abschaltung der Magnete 18 und die Hebe-
und Senkbewegungen der Auflagekonsole 16 und des Ablagemittels 9 sind abgestimmt auf
die Bewegungen der Transferschienen 7. Die Bewegung des Ablagemittels 9 in einer Vertikalrichtung
30 ist derart abgestimmt, daß der Blechzuschnitt 1 auf dem Ablagemittel 9 synchron
mit der Hebebewegung 5 der Transferschienen 7 mit angehoben wird. An den Transferschienen
7 sind außer Passivzangen, diese sind nicht dargestellt, ansteuerbare Greifzeuge,
Aktivzangen 8, angebracht, die in der Hebebewegung 5 den Blechzuschnitt 1 an verschiedenen
Tragpunkten erfassen und festhalten. Das Schließen der Aktivzangen 8 muß beendet sein,
bevor die Transferschienen 7 in die Transferrichtung 4 bewegt werden, also noch vor
Erreichen der strichliniert angedeuteten Höchststellung der rransferschienen 7. Die
Hebe- und Senkbewegung des Ablagemittels 9 in 3er Vertikalrichtung 30 erfolgt durch
direkten Bewegungsabgriff von dem Schließkasten 12 aus, oder wie es in Fig. 2 gezeigt
wird.
[0009] Die Zwischenablage 3 weist Führungsmittel 10 auf, an denen das Ablagemittel 9, das
z.B. aus mehreren Ablageleisten bestehen kann, die zueinander zur Veränderung der
Größe der Ablagefläche verstellbar sind, in Vertikalrichtung 30 verschiebbar ist.
Die Verstellung in der Vertikalrichtung 30 erfolgt über eine Achse 14, auf der jeweils
je einer Transferschiene 7 zugeordnet ein Lagerbock 13 verschieblich gelagert ist.
Hierzu erstreckt sich die Achse über den Gesamtbewegungsbereich der Transferschienen
7. Jeder Lagerbock 13 ist über ein Längslager 21 an einer Transferschiene 7 befestigt.
Die Transferschiene 7 ist in dem Längslager 21 in Transferrichtung 4 verschieblich
ohne Mitnahme des Lagerbockes 13. Höhenmäßig, in Hebe- und Senkrichtung 5, folgt der
Lagerbock 13 der Bewegung der Transferschiene 7 unter Mitnahme des Ablagemittels 9,
in der öffnen- und Schließrichtung 6 ohne Mitnahme des Ablagemittels 9. Position 22
weist auf Arretiermittel für die Aktivzangen 8 hin. Mit 23 sind Führungsmittel für
die Transferschienen angedeutet. Die Strichpunktlinie 24 deutet das Vorhandensein
von zwei Transferschienen 7 an sowie die Symmetrie der Zwischenablagestation 3.
[0010] Fig. 3 zeigt eine Zwischenablage 3, die wirkungsmäßig die Funktionen der Übernahmestation
15 und der Zwischenablagestation 3 übernimmt. Das Ablagemittel 9 ist auf einem in
Führungsmitteln 10 anheb- und absenkbaren Schlitten 31 auf die Größe der Blechzuschnitte
1 einstellbar befestigt. Die Auflagefläche des Ablagemittels 9 ist über z.B. einen
Kurbeltrieb 26, 27 bis gegen die Unterseite des Hängeförderers 2 anhebbar zur Übernahme
des herangeführten Blechzuschnittes 1. Der Blechzuschnitt 1 wird bis in die Stellung
abgesenkt, in der die Transferschienen 7 in Schließ- und Öffnenrichtung 6 bewegt werden.
Der Blechzuschnitt 1 wird synchron mit der Bewegung der Aktivzangen 8 über das Ablagemittel
9 hochgeführt, bis die Aktivzangen 8 den Blechzuschnitt 1 erfaßt haben und festhalten.
Diese Bewegung ist ausgehend von dem in dem Schließkasten 12 (Fig. 1) vorhandenen
Getriebe mit der Bewegung der Transferschienen 7 synchronisiert. In einer zusätzlichen,
von der Kurbel 26 auszuführenden Bewegung ist das Ablagemittel 9 erneut anzuheben
zur Übernahme eines nächsten Blechzuschnittes 1. Der Doppelpfeil 28 weist auf die
Hebe- und Senkbewegung des Schlittens 31 hin, der Doppelpfeil 32 auf die Schwenk-
bzw. Kurbelbewegung der Kurbel 26.
1. Einrichtung zum Zuführen von Blechzuschnitten (1) zur ersten Bearbeitungsstufe
einer Mehrstufenpresse, mit Fördermitteln (2, 15, 7, 17) zur Entnahme der Blechzuschnitte
(1) aus einem Vorratsstapel und zur Ablage in einer Zwischenablagestation (3), mit
in Transferrichtung (4), in Hebe- und Senkrichtung (5) und in Schließ-und öffnenrichtung
(6) antreibbaren Transferschienen (7) und mit an diesen angebrachten Greifzeugen (8)
für das Erfassen der Blechzuschnitte (1) in der Zwischenablagestation (3) und für
den Transport der Blechzuschnitte (1) durch die Bearbeitungsstufen, dadurch gekennzeichnet,
daß Ablagemittel (9) der Zwischenablagestation (3) in Führungsmitteln (10) heb- und
absenkbar gelagert sind, und daß Bewegungsübertragungsmittel (11, 26) zwischen den
Ablagemitteln (9) und dem Transferschienenantrieb (12) (Schließkasten) - bei direktem
Abgriff der Bewegung in Hebe- und Senkrichtung (28) von der Transferschiene (7) dann
zwischen den Ablagemitteln (9) und zumindest einer Transferschiene (7) - angeordnet
sind für eine mit der Bewegung in zumindest der Heberichtung (5) der Transferschienen
(7) synchrone Bewegung der Ablagemittel (9).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Transferschiene
(7) im Bereich der Zwischenablagestation (3) je ein Lagerbock (13) über eine horizontale
Führung (21) angebracht ist, daß eine quer zur Längserstreckung der Transferschienen
(7) orientierte Achse (14) in den Lagerböcken (13) geführt ist von einer den öffnen-
und Schließbewegungsbereich der Transferschienen (7) überdeckenden Länge, und daß
Ablagemittel (9) an der Achse (14) auf Abstand zueinander verstellbar befestigt sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Transferrichtung
(4) gesehen vor der Zwischenablagestation (3) ein Hängeförderer (2) für den vereinzelten
Transport von Blechzuschnitten (1) und eine Übernahmstation (15) für die Abnahme der
Blechzuschnitte (1) von dem Hängeförderer (2) angeordnet sind, daß die Ubernalmestation
(15) eine vertikal hin- und herbewegbare Auflage (16) aufweist für die von dem Hängeförderer
(2) geförderten Blechzuschnitte (1), und daß die Transferschienen (7) zueinander auf
Abstand einstellbare Zentrieranschläge (17) aufweisen, die mit der Auflage (16) der
Ubemahmestation (15) den Blechzuschnitt (1) erfassend und mit den Ablagemitteln (9)
der Zwischenablagestation (3) die Blechzuschnitte (1) ablegend korrespondieren.