(57) © Segel für Segelyachten, die in diagonaler Richtung nicht verzerrt werden können
und eine sehr gute Weiterreißfestigkeit aufweisen, bestehen aus einem verfestigten
Vlies aus Fasern oder Filamenten aus synthetischen linearen Hochpolymeren, insbesondere
Polyester bzw. enthalten solche verfestigten Vliese, die zusätzlich noch mit einem
Gewebe oder einem anderen textilen Flächengebilde ein- oder beidseitig belegt sind.
[0001] Die Erfindung betrifft Segel für Segelyachten, die aus einem verfestigten Vlies aus
synthetischen Fasern oder Fäden bestehen oder mindestens ein solches Vlies enthalten.
[0002] Es ist bekannt, für die Herstellung von Segeln für Segelyachten sogenannte Segelyachttuche
zu verweden, die aus synthetischen Fäden, vorzugsweise Polyesterfäden, hergestellt
sind. Wegen der hohen Anforderungen, die an solche Segelyachttuche gestellt werden,
müssen die Gewebe eine außerordentlich dichte Gewebeeinstellung aufweisen, da nur
dadurch gewährleistet ist, daß das Gewebe sich auch in diagonaler Richtung nicht verzerren
läßt. Die Herstellung solcher Segelyachttuche stellt hohe Anforderungen in der Webtechnik,
ist zeitaufwendig und kostenintensiv.
[0003] Man hat daher auch versucht, anstelle solcher Segelyachttuche Segel für Segelyachten
aus Kunststofffolien herzustellen. Die Verwendung stabil genug gehaltener Folien für
diesen Zweck hat den Vorteil, daß sich solche Folien in diagonaler Richtung nicht
verzerren lassen. Nachteilig ist jedoch die schlechte Weiterreißfestigkeit von Folien.
Um diese zu verbessern hat man daher versucht, Folien für die Herstellung von Segeln
mit textilen Flächengebilden zu verstärken, z.B. dadurch, daß man sie mit solchen
Flächengebilden verklebt. Aus Gewichtsgründen sind jedoch einer solchen Lösung Grenzen
gesetzt. Verklebt man eine Folie mit sehr schütter eingestellten Geweben, so ergeben
sich Haftungsprobleme zwischen Folie und Gewebe. Hinzu kommt, daß sich bei der Handhabung
solcher Segel Schwierigkeiten ergeben. So wird bei dem immer erforderlichen Aufrollen
solcher doppellagigen Gebilde aus einer relativ steifen und dicken Folie und einem
relativ dünnen Gewebe der kleinere Innendurchmesser des Segels gestaucht und der größere
Außendurchmesser gezerrt. Durch die dabei immer auftretenden Kräfte wird der Verbund
zwischen den beiden Lagen in einer Weise beansprucht, die zu seiner Zerstörung und
damit zum Unbrauchbarwerden des Segels führen.
[0004] Die erfindungsgemäßen Segel für Segelyachten vermeiden diese Nachteile.
[0005] Die erfindungsgemäßen Segel für Segelyachten sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus einem verfestigten Vlies aus Fasern oder Fäden aus synthetischen linear; Hochpolymeren
bestehen oder ein solches enthalten.
[0006] Unter verfestigten Vliesen aus Fasern oder Fäden aus synthetischen linearen Hochpolymeren
sind Vliesezu verstehen, die durch Ablegen von Fasern oder Endlosfäden gebildet und
anschließend in üblicher Weise, z.B. durch Verkleben öder Vernadeln verfestigt wurden.
Bevorzugt werden dabei Vliese verwendet, die nach dem sogenannten Spunbond-Verfahren
hergestellt wurden.
[0007] Die erfindungsgemäßen Segel für Segelyachten lassen sich wie die aus Folien auch
in diagonaler Richtung nicht verzerren. Gegenüber den Letztgenannten zeigen sie jedoch
den Vorteil einer erheblich besseren Weiterreißfestigkeit.
[0008] Segel für Segelyachten müssen die an sie gestellten Anforderungen hinsichtlich Festigkeit,
Formstabilität und Weiterreißfestigkeit erfüllen, sollen aber andererseits möglichst
leicht sein, d.h. ein geringes Flächengewicht aufweisen.
[0009] Auch für die erfindungsgemäßen Segel für Segelyachten werden daher verfestigte Vliese
verwendet, die ein möglichst geringes Flächengewicht aufweisen, ohne daß dabei die
anderen Anforderungen vernachlässigt werden. Es ist daher auch möglich, die erfindungsgemäßen
Segel für Segelyachten dadurch zu verstärken, daß das verfestigte Vlies mit einem
Gewebe oder einem anderen textilen Flächengebilde belegt wird. Diese Belegung kann
einseitig oder beidseitig erfolgen, es ist auch möglich, zwei verfestigte Vliese mit
einem dazwischen liegenden textilen Flächengebilde zu verstärken.
[0010] Die Verbindung der verfestigten Vliese mit den textilen Flächengebilden kann durch
Verkleben und/oder Vernadeln oder Vernähen erfolgen. Hierin besteht ein erheblicher
Vorteil der erfindungsgemäßen Segel für Segelyachten gegenüber den Segeln aus Folie.
[0011] Die erfindungsgemäßen Segel für Segelyachten können selbstverständlich auch je nach
Auslegung für die Besegelung anderer Wasserfahrzeuge, z.B. auch von Surfbrettern eingesetzt
werden.
[0012] Die erfindungsgemäßen Segel für Segelyachten können einen verschiedenen Aufbau aufweisen.
Sie können nur aus einem verfestigten Vlies bestehen, sie können aus einem Vlies,
einseitig verbunden mit einem Gewebe oder einem anderen textilen Flächengebilde oder
aber aus einem verfestigten Vlies, beidseitig belegt mit einem Gewebe oder einem anderen
Flächengebilde, bestehen. Ebenso ist es möglich, ein textiles Flächengebilde beidseitig
mit einem verfestigten Vlies zu belegen.
Beispiel 1
[0013] Ein Segel wurde hergestellt aus einem nach dem Spunbond-Verfahren hergestellten Vlies
aus Polyesterfilamenten mit einem Einzeltiter von 4 dtex. Dieses Vlies war mit einem
Acrylat-Binder verfestigt und hatte ein Gewicht von 60 g/m
2. Die Weiterreißfestigkeit dieses Vlieses betrug 19 N (gemessen nach DIN 53 356).
Die Reißfestigkeit lag bei 31 N (gemessen nach DIN 53 857).
Beispiel 2
[0014] Ein Segel wurde hergestellt aus einem nach dem Spunbond-Verfahren hergestellten Vlies
aus Polyesterfilamenten mit einem Einzeltiter von 4 dtex und einem Quadratmetergewicht
von 170 g. Das Vlies war mit Acrylat-Binder verfestigt. Die Weiterreißfestigkeit betrug
30 N (gemessen nach DIN 53 356). Die Festigkeit betrug 580 N (gemessen nach DIN 53
857).
Beispiel 3
[0015] Ein Segel wurde hergestellt aus dem gleichen Vlies wie in Beispiel 1 beschrieben,
das jedoch zusätzlich mit einem Gewebe aus Polyesterfäden 280 dtex, das 16 Fäden pro
Zentimeter in Kette und Schuß aufwies, verbunden wurde. Die Verbindung erfolgte durch
Verkleben mit einem Acrylat-Binder. Die Weiterreißfestigkeit betrug 125 N (gemessen
nach DIN 53 356). Die Festigkeit betrug 1 200 N.
1. Segel für Segelyachten, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem verfestigten
Vlies aus Fasern oder Fäden aus synthetischen linearen Hochpolymeren bestehen oder
ein solches enthalten.
2. Segel für Segelyachten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verfestigte
Vlies aus Polyesterfilamenten nach dem Spunbond-Verfahren hergestellt ist.
3. Segel für Segelyachten nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
verfestigte Vlies zusätzlich mit einem Gewebe oder einem anderen textilen Flächengebilde
ein- oder beidseitig belegt ist.