[0001] Die Erfindung betrifft ein Surfbrett.
[0002] Es ist bekannt, Surfbretter auf ihrer Unterseite in ihrem Gleitbereich mit kanalförmigen
Flächen bzw. Rinnen zu versehen, um während der Fahrt durch das Aufschlagen des Rumpfes
auf die Wasseroberfläche unter das Brett gelangte Luft in diesen Kanälen oder Rinnen
zu sammeln und ein Luftpolster zu bilden, was in einem reduzierten Gleitwiderstand
und damit einer höheren Endgeschwindigkeit resultieren soll. Diese Wirkung tritt in
der Praxis wegen der höchst fragwürdigen, unkontrollierten Luftzufuhr nicht im erhofftem
Ausmass auf.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die Schaffung eines Surfbrettes, bei dem
ein Luftkisseneffekt im gewünschten Ausmass sicher erreicht werden kann, und bei dem
der Ubergang von der Verdränger- in die Gleitfahrt früher erreicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Surfbrett erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass es an
seiner in das Wasser einzutauchenden Unterseite derart ausgebildet ist, dass an mindestens
einer Stelle der letzteren beim Vorbeiströmen des Wassers ein Unterdruck entsteht,
und dass mindestens ein von der Oberseite des Surfbrettes bis in diesen Unterdruckbereich
sich erstreckender Luftzufuhrkanal vorgesehen ist.
[0005] Dabei ist es zweckmässig, wenn das Surfbrett zur Bildung der Unterdruckstelle in
Anströmrichtung gesehen mindestens einen zurückstehenden quer zur Anströmrichtung
verlaufenden Absatz aufweist.
[0006] Um ein seitliches Entweichen der auf die Brettunterseite zugeführten Luft zu vermeiden,
ist es vorteilhaft, wenn die Unterdruckstelle sich in Gleitrichtung des Surfbrettes
gesehen im Kopfbereich eines auf der Unterseite des Surfbrettes verlaufenden, nach
unten offenen und beidseitig begrenzten Luftkissenführungskanals befindet.
[0007] Es ist ausserdem vorteilhaft, wenn die Einleitstelle des Luftzufuhrkanals in die
Unterseite des Surfbrettes nach dem Prinzip einer Wasserstrahlluftpumpe ausgebildet
ist.
[0008] Um bei einem Anheben des Surfbrettes zu vermeiden, dass der Luftkisseneffekt verloren
geht, ist es zweckmässig, wenn im vorderen und im hinteren Bereich eines Luftkissenführungskanals
mindestens je eine in einen Unterdruckbereich mündende Lufteinleitstelle vorgesehen
ist.
[0009] Um auch bei starkem Wellengang oder Schräglage des Surfbrettes einen Luftkisseneffekt
aufrechterhalten zu können, kann es vorteilhaft sein, wenn mehrere, nebeneinander
angeordnete, in Längsrichtung der Brettunterseite verlaufende LuftkissenfEhrungskanäle
vorgesehen sind.
[0010] Zur besseren Ausbildung eines Luftkissens kann es vorteilhaft sein, dass die auf
der Brettunterseite sich befindenden Lufteinleitstellen mit Strömungsleitflächen versehen
sind.
[0011] Zur Erzielung eines Aufpumpeffektes ist es ferner zweckmässig, wenn der Luftzufuhrkanal
mit einer Ventilanordnung verbunden ist, welche eine Strömung der Luft von der Oberseite
des Surfbrettes her zur auf der Unterseite des letzteren sich befindenden Unterdruckstelle
zulässt, in Gegenrichtung jedoch verhindert.
[0012] Ausserdem kann es vorteilhaft sein, wenn der Luftzufuhrkanal mit einer Ventilanordnung
verbunden ist, welche bei Ueberschreitung einer bestimmten Gleitgeschwindigkeit des
Surfbrettes die durch den Luftzufuhrkanal strömende Luftmenge begrenzt oder reduziert,
oder die Luftzufuhr unterbricht.
[0013] Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es
zeigt
Fig.l einen Längsschnitt durch eine erste beispielsweise Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Windsurfbrettes;
Fig.2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Figur 1;
Fig.3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A in Fig. 1 auf die Unterseite des Surfbrettes;
Fig.4 in vergrösstertem Massstab eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform
einer auf der Brettunterseite sich befindenden Lufteinleitstelle; und
Fig.5 in vergrössertem Massstab einen Schnitt durch ein im Luftzufuhrkanal angeordnetes
Membranventil.
[0014] Wie aus den Figuren 1,2 und 3 ersichtlich, ist das dargestellte Surfbrett an seiner
in das Wasser einzutauchenden Unterseite 1 derart ausgebildet, dass an sechs Stellen
2a, 2b, 2c, 2d, 2e und 2f der letzteren beim Vorbeiströmen des Wassers ein Unterdruck
entsteht. Zum Aufbau eines Luftkissens auf der Unterseite 1 des Surfbrettes sind ebenfalls
sechs von der Oberseite des Surfbrettes bis in diese Unterdruckbereiche 2a, 2b, 2c,
2d, 2e und 2f sich erstreckende Luftzufuhrkanäle 3 vorgesehen. Selbstverständlich
können die von diesen Unterdruckbereichen aus verlaufenden Luftzufuhrkanäle 3 auch
gruppenweise oder gesamthaft zu einem einzelnen Luftzufuhrkanal zusammengefasst, und
nur dieser eine Luftzufuhrkanal bis an die Brettoberseite 4 geführt werden.
[0015] Zur Bildung der Unterdruckstellen 2a, 2b, 2c, 2d, 2e und 2f sind in Anströmrichtung
B gesehen quer zur letzteren verlaufende zurückstehende Absätze 5 vorgesehen, welche
von je einer Strömungsabrisskante 5' überragt werden, so dass die Einleitstellen der
Luftzufuhrkanäle 3 in die Unterseite 1 des Surfbrettes nach dem Prinzip einer Wasserstrahlluftpumpe
ausgebildet sind bzw. wirken.
[0016] Dabei sind die beiden längeren Luftkissenführungskanäle 7 und 7' in ihrem hinteren
Bereich mit je einer zusätzlichen, durch einen ebenfalls quer verlaufenden Absatz
5 erzeugten und mit je einem Luftzufuhrkanal 3 verbundenen Unterdruck- bzw. Lufteinleitstelle
2e bzw. 2f, analog zu den vorderen Unterdruckstellen 2a und 2b versehen, d.h. die
beiden Luftkissenfuhrungskanäle 7 und 7' weisen dadurch ein treppenartiges Längsprofil
auf.
[0017] Die derart an den Einleitstellen der Luftzufuhrkanäle 3 gebildeten Unterdruckstellen
2a, 2b, 2c und 2d befinden sich in Gleitrichtung C des Surfbrettes gesehen im Kopfbereich
von ihnen zugeordneten, auf der Unterseite 1 des Surfbrettes verlaufenden, nach unten
offenen und je beidseitig von Wandungsteilen 6 begrenzten Luftkissenführungskanälen
7,7' und 8,8'.
[0018] Selbstverständlich ist es auch möglich, der Brettunterseite 1 irgend ein Strömungsprofil
zu geben, welches beim Einsatz des Surfbrettes im Wasser beim Vorbeiströmen desselben
an einer oder mehreren Stellen der Brettunterseite 1 einen Unterdruck bewirkt der
genügend gross ist, um über Luftzufuhrkanäle 3 von der Brettoberseite 4 her selbsttätig
Luft auf die Brettunterseite 1 anzusaugen.
[0019] Die Lufteinleitstellen können auch wie z.B. aus Figur 4 ersichtlich ausgebildet sein,
wobei der Absatz 5 in Anströmrichtung gesehen von einer Strömungsabrisskante 5' überragt
wird, und Luftleitflächen 9 zur gezielten Einleitung von Luft in den Luftkissenführungskanal
10 sowie in den letzteren hineinragende Strömungsleitflächen 12 vorgesehen sind.
[0020] Um zu vermeiden, dass bei ungünstigen Strömungsbedingungen bereits auf der Brettunterseite
1 sich befindende Luft des dort gebildeten Luftkissens über die Luftzufuhrkanäle 3
wieder nach oben entweichen kann, ist es auch möglich, wie z.B. in Figur 5 dargestellt,
in den Luftzufuhrkanälen 3 Rückschlagklappen 13 vorzusehen, welche eine Strömung der
Luft von der Oberseite 4 des Surfbrettes her zur auf der Unterseite 1 des letzteren
sich befindenden Unterdruckstelle 2a, 2b, 2c bzw. 2d zulassen, in Gegenrichtung jedoch
verhindern.
[0021] Es ist auch möglich, in den Luftzufuhrkanälen 3 je eine Ventilanordnung vorzusehen,
welche bei Ueberschreitung einer bestimmten Gleitgeschwindigkeit des Surfbrettes die
durch die einzelnen Luftzufuhrkanäle 3 strömende Luftmenge begrenzt oder reduziert,
oder die Luftzufuhr sogar gänzlich unterbricht.,
[0022] Es ist auch denkbar, dass man das gleiche Prinzip zur Verringerung des Gleitwiderstandes
auf die Unterseite von Schiffen überträgt.
l. Surfbrett, dadurch gekennzeichnet, dass es an seiner in das Wasser einzutauchenden
Unterseite (1) derart ausgebildet ist, dass an mindestens einer Stelle (2a-2f) der
letzteren beim Vorbeiströmen des Wassers ein Unterdruck entsteht, und dass mindestens
ein von der Oberseite (4) des Surfbrettes bis in diesen Unterdruckbereich sich erstreckender
Luftzufuhrkanal (3) vorgesehen ist.
2. Surfbrett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Bildung der Unterdruckstelle
in Anströmrichtung gesehen mindestens einen zurückstehenden, quer zur Anströmrichtung
verlaufenden Absatz (5) aufweist.
3. Surfbrett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterdruckstelle
(2a-2f) in Gleitrichtung des Surfbrettes gesehen im Kopfbereich eines auf der Unterseite
(1) des Surfbrettes verlaufenden, nach unten offenen und beidseitig begrenzten Luftkissenführungskanals
(7,7',8,8') befindet.
4. Surfbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einleitstelle
des Luftzufuhrkanals (3) in die Unterseite (1) des Surfbrettes nach dem Prinzip einer
Wasserstrahlluftpumpe ausgebildet ist.
5. Surfbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im vorderen
und im hinteren Bereich eines Luftkissenführungskanals (8,8') mindestens je eine in
einen Unterdruckbereich mündende Lufteinleitstelle vorgesehen ist.
6. Surfbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere,
nebeneinander angeordnete, in Längsrichtung der Brettunterseite verlaufende Luftkissenführungskanäle
(7,7',8,8') vorgesehen sind.
7. Surfbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die auf
der Brettunterseite (1) sich befindenden Lufteinleitstellen mit Strömungsleitflächen
versehen sind.
8. Surfbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftzufuhrkanal
(3) mit einer Ventilanordnung verbunden ist, welche eine Strömung der Luft von der
Oberseite (4) des Surfbrettes her zur auf der Unterseite (1) des letzteren sich befindenden
Unterdruckstelle (2a-2f) zulässt, in Gegenrichtung jedoch verhindert.
9. Surfbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftzufuhrkanal
(3) mit einer Ventilanordnung verbunden ist, welche bei Ueberschreitung einer bestimmten
Gleitgeschwindigkeit des Surfbrettes die durch den Luftzufuhrkanal strömende Luftmenge
begrenzt oder reduziert, oder die Luftzufuhr unterbricht.
10. Surfbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die auf
der Brettoberseite (4) sich befindende bzw. sich befindenden Luftansaugöffnungen z.B.
mit einem Gitter überdeckt, begehbar ausgebildet sind.