[0001] Die Erfindung betrifft leicht zu öffnende Kartons. Viele Kartons werden aus Kartonbögen
unter Einprägung von Falzlinien ausgestanzt, wobei eine Anzahl von Wandungsstücken
entstehen, die umgebogen und an ihren Kanten miteinander verklebt werden können, so
daß eine quaderförmige Umhüllung erhalten wird. Solche Kartons können mit Aufreißlinien,
deren Auftrennung ein leichtes Herausnehmen des Verpackungsinhalts gestattet, ohne
daß eine Wand des Kartons abgerissen werden braucht, versehen sein.
[0002] Solche Kartons enthalten oft Gebrauchsanweisungen für die in ihnen verpackten Produkte.
Auch Garantiescheine und Warnungen betreffend die Verträglichkeit müssen oft den Produkten
im Karton beigegeben werden. Um ein Einlegen solcher Angaben in den Karton zusammen
mit dem Produkt zu vermeiden, ist es jetzt üblich geworden, diese Angaben auf die
Innenwandung des Kartons zu drucken und den letzteren so zu gestalten, daß er bei
Entfernen des Produkts flach ausgelegt werden kann. Ein solcher Karton wird in der
US-PS 4 441 612 beschrieben. Bei diesem Karton braucht nur eine Aufreißlinie aufgestrennt
zu werden, um eine Deckelwand aufzuklappen und den Inhalt aus dem Karton herauszunehmen.
Hierauf müssen noch zwei weitere Aufreißlinien aufgetrennt werden, damit der fertige
Karton flach ausgebreitet werden kann; hierzu muß ein Zug in einer Richtung ausgeübt
werden, die von der Zugrichtung beim Auftrennen der ersten Aufreißlinie verschieden
ist.
[0003] In der US-PS 2 981 456 wird eine versiegelte Packung beschrieben, doch müssen nicht
weniger als sieben Aufreißlinien aufgetrennt werden, um diese Packung flach auszulegen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Erzeugung eines Kartons, der mit einer
einzigen einfachen Bewegung sowohl geöffnet als auch flach ausgelegt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den im Patentanspruch 1 beschriebenen
Karton.
[0006] Beim Karton nach der Erfindung wird bei Auftrennen der Aufreißlinie in der (im Patentanspruch
1 erwähnten) vierten Seitenwand ein Klappenwandteil freigegeben. Wird dieses zwecks
Öffnen des Kartons angehoben, so werden auch diejenigen Aufreißlinien aufgetrennt,
die längs derjenigen Kante des Kartons verlaufen, an welcher zwei die Endwände bildende
Klappen mit der Kante der ersten Seitenwand verbunden sind, wodurch der Karton mit
einer einzigen Aufwärtsbewegung flach ausgelegt werden kann.
[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform des Kartons nach der Erfindung weist die in Patentanspruch
2 angeführten Merkmale auf; die dort genannten Verlängerungsstücke werden im fertig
zusammengebauten Karton hinter diejenigen Verlängerungsstücke eingesteckt, die als
Seitenwände dienen und daher zusammengeklebt werden, und tragen so zur Steifheit des
fertigen Kartons bei.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar
zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Außenseite eines als Kartonrohling ausgestanzten Stücks
Kartonpappe, das zur Herstellung des Kartons nach der Erfindung verwendet werden kann;
Fig. 2 in Perspektive einen aus dem Rohling nach Fig. 1 geformten Karton;
Fig. 3 in Perspektive den in Fig. 2 gezeigten Karton mit geöffnetem Deckelteil; und,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Innenseite des beim Öffnen flach ausgebreiteten Kartons
nach Figuren 2 und 3.
[0009] Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Begriffe "überwand", "Seitenwand" und "Bodenwand"
sich auf eine bestimmte Lage des Kartons beziehen und die Identifizierung der verschiedenen
Kartonwände erleichtern soll.
[0010] In allen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0011] Der Karton umfaßt vier größere Wandstücke 1, 2, 3 und 4, wobei 1 die Oberwand des
Kartons, 2 eine an diese anschließende, rückwärtige Seitenwand, 3 die Bodenwand und
4 die Vordersitenwand bezeichnen. Wie Fig. 1 zeigt, sind diese vier Wandstücke miteinander
falzbar verbunden.
[0012] Die Oberwand (oder der Deckel) 1 weist seitlich falzbar mit ihr verbundene kleinere
Flügelklappen 6 und 7 auf. Ein Paar Aufreißlinien 8 und 9 sind als gestrichelte Linien
in Fig. 1 angedeutet und können zum Abtrennen der Flügelkleppen 6 und 7 dienen. Die
Bodenwand 3 trägt seitlich größere Flügelklappen 11 und 12, die mit ihr falzbar verbunden
sind. Die Flügelklappen 6 und 11 stellen ein erstes überlappendes Klappenpaar dar,
das zur Ausbildung der einen Endwand des Kartons dient, während die gegenüberliegende
Kartonendwand durch das aus den Flügelklappen 7 und 12 bestehende Paar gebildet wird.
[0013] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Flügelklappen 11 und 12 größer als die Klappen
6 und 7 und die Außenseiten der Klappen 11 und 12 bilden, wie in Figuren 2 und 3 gezeigt,
die Außenseiten der kleineren Stirnwände des fertigen Kartons, in welchem die Klappe
11 von außen auf die Klappe 6 und ebenso die Klappe 12 von außen auf die Klappe 7
aufgeklebt ist, wodurch die beiden Stimwände des Kartons zu Stande kommen.
[0014] Die rückwärtige Seitenwand 2 weist, wie in Fig. 1 gezeigt, seitliche; mit ihr falzbar
verbundene Klappen 14 und 15, und in gleicher Weise die Vorderwand 4 falzbar verbundene
Klappen 16 und 17 auf. Diese Klappen 14, 15, 16 und 17 werden weder miteinander noch
mit einem anderen Wandstück verklebt. Im fertigen Karton werden die Klappen 14 und
16 am einen Kartenende und die Klappen 15 und 17 am gegenüberliegenden Kartenende
eine die andere überlappend nach innen geklappt und dienen zur Versteifung des Kartons.
[0015] Ein Verlängerungsstück 19 ist mit der Vorderseitenwand 4 falzbar verbunden und wird
beim Fertigstellen des Kartons an der Unterseite der Oberwand 1 entlang der im Rohling
nach Fig. 1 freien Längskante angeklebt.
[0016] In der Vorderseitenwand 4 ist eine bogenförmig gekrümmte Aufreißlinie 20 angebracht,
die ein Segment 21 mit gekrümmtem Rand begrenzt. Dieses Segment 21 muß eingedrückt
werden, wenn der fertige Karton geöffnet werden soll.
[0017] Der in Fig. 2 gezeigte fertige Karton entsteht, indem zunächst durch Ankleben des
Verlängerungsstücks 19 an die Oberwand 1 ein Rohling von rechteckigem Querschnitt
gebildet wird. Die Flügelklappen 14, 15, 16 und 17 werden dann einwärts gebogen, wobei
einerseits die Klappe 16 die Klappe 14 und andererseits die Klappe 17 die Klappe 15
überlappt. Die Flügelklappen 11 und 6 werden dann einwärts geklappt und mit der Klappe
11 nach außen liegend miteinander verklebt. In gleicher Weise werden dann die Flügelklappen
12 und 7 einwärts gebogen und mit der Klappe 12 außenliegend miteinander verklebt,
womit der in Fig. 2 gezeigte Karton fertiggestellt ist.
[0018] Um den Karton zu öffnen, wird das Segment 21 unter Auftrennen der gekrümmten Aufreißlinie
20 eingedrückt und das nun freigewordene Segment 21 nach oben gezogen, wodurch die
Aufreißlinien 8 und 9 aufgetrennt werden. Hierdurch wird nicht nur der Deckel des
Kartons geöffnet, sondern auch der gesamte karton flach ausgebreitet, da ja die Oberwand
1 nicht mehr mit der ohne das Segment 21 verbleibenden Vorderseitenwand 4 und auch
nicht länger mit den einen Teil der verklebten Endwände bildenden kleineren Flügelklappen
6 und 7 verbunden ist.
[0019] Fig. 3 zeigt den Karton mit angehobener, den Deckel bildender Oberwand 1, bevor er
flach ausgelegt ist.
[0020] Die Innenseite des flach ausgebreiteten Kartons ist dann in Fig. 4 gezeigt und kann
auf ihr aufgedruckte Gebrauchsanweisungen und andere Angaben enthalten, die nach Öffnen
des Kartons nun leicht gelesen werden können. Auch zeigt Fig. 4, daß die von der Oberwand
1 nunmehr abgetrennte Flügelklappe 6 auf der Flügelklappe 11 und die ebenfalls von
der Oberwand 1 abgetrennte Flügelklappe 7 auf der größeren Flügelklappe 12 aufgeklebt
bleibt.
1. Ein Karton umfassend vier miteinander in Reihe zusammenhängende, parallele Falzkanten
aufweisende rechteckige Längswände (1, 2, 3, 4) sowie ein erstes und ihm gegenüberliegend
ein zweites Paar von überlappenden, je eine kürzere Endwand bildenden Flügelklappen
(6,7;11,12)
dadurch gekennzeichnet
daß jeweils die eine (6,7) der genannten Flügelklappen eines Paares mit der ersten
Längswand (1) und die andere (11, 12) mit der dritten Längswand (3) falzbar verbunden
ist, daß jede der beiden Falzkanten der Flügelklappen - (6,7) mit der ersten Längswand
(1) als Aufreißlinien (8,9) ausgebildet ist,
daß ein Verlängerungsstück (19), mit der ersten - (1) oder der vierten Längswand (4)
falzbar verbunden ist, wobei durch Verkleben des Verlängerungsstücks (19) mit der
vierten (4) bzw. der ersten Längswand (1) längs deren freier Kante ein Rohrstück von
rechteckigem Querschnitt gebildet wird; und
daß eine Aufreißlinie (20) in der vierten Längswand (4) vorgesehen ist, die sich von
den Enden der mit der ersten Längswand (1) zu verbindenden Längskante der vierten
Längswand in die Oberfläche der letzteren hineinerstreckt und ein aus dieser abtrennbares
Segment (21) begrenzt,
so daß beim Auftrennen der drei Aufreißkanten - (20,8,9) bei Eindrücken des Segments
(21) und Hochheben der ersten Längswand (1) der Karton geöffnet und gleichzeitig flach
ausgebreitet werden kann.
2. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der zweiten (2) und vierten
Längswand (4) jeweils zwei Klappen (14,15; 16,17) verbunden sind, die im fertigen
Karton einwärts gebogen, aber nicht verklebt, innerhalb der aus den beiden Flügelklappenpaaren
(6,11;7,12) gebildeten Endwände liegen und den Karton versteifen.
3. Karton nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlinie (20)
in der vierten Längswand gekrümmt ist.