(19)
(11) EP 0 203 889 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.12.1986  Patentblatt  1986/49

(21) Anmeldenummer: 86810215.3

(22) Anmeldetag:  16.05.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/42, B65D 5/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 24.05.1985 GB 8513153

(71) Anmelder: CIBA-GEIGY AG
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Hopwood, Howard Ronald
    Styal Wilmslow Cheshire (GB)
  • Lewis, Sylvia Ann
    Congleton Cheshire (GB)
  • Walker, Peter Carl
    Wilmslow Cheshire (GB)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungskarton für Filmkassetten


    (57) Ein Karton umfaßt eine erste, zweite, dritte und vierte Längswand (1,2,3,4), die in Reihe miteinander durch parallele Kanten falzbar verbunden sind, und von denen die erste und vierte Längswand entlang ihrer freien Längskanten mit Hilfe einer Verlängerungszunge (19) an der einen der beiden Längskanten miteinander verklebt sind, sowie ein 3rstes und ein gegenüberliegendes zweites Paar von überlappenden Endwänden (6,11;7,12), die mit den kürzeren Endkanten der ersten bzw. der dritten Längswand falzbar verbunden sind, wobei die Längswäde, und die überlappenden, miteinander verklebten Endwände zusammen eine Umhüllung bilden. Zwischen der ersten Längswand (1) und den mit ihr falzbar verbundenen Endwänden (6,7) sind Aufreißlinien (8,9) vorgesehen, an die eine Aufreißlinie (20) in der vierten Längswand (4) anschließt, die sich zwischen den Ecken der mit der ersten Längswand zu verbindenden Längskante der vierten Längswand (4) in die letztere hinein vorzugsweise gekrümmt erstreckt. Hierdurch kann bei Auftrennen aller drei Aufreißlinien (8,9,20) die erste Längswand mit dem angeklebten, durch die vorzugsweise gekrümmte Aufreißlinie (20) begrenzten Segment - (21) der vierten Längswand (4) der Karton geöffnet und gleichzeitig flach ausgebreitet werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft leicht zu öffnende Kartons. Viele Kartons werden aus Kartonbögen unter Einprägung von Falzlinien ausgestanzt, wobei eine Anzahl von Wandungsstücken entstehen, die umgebogen und an ihren Kanten miteinander verklebt werden können, so daß eine quaderförmige Umhüllung erhalten wird. Solche Kartons können mit Aufreißlinien, deren Auftrennung ein leichtes Herausnehmen des Verpackungsinhalts gestattet, ohne daß eine Wand des Kartons abgerissen werden braucht, versehen sein.

    [0002] Solche Kartons enthalten oft Gebrauchsanweisungen für die in ihnen verpackten Produkte. Auch Garantiescheine und Warnungen betreffend die Verträglichkeit müssen oft den Produkten im Karton beigegeben werden. Um ein Einlegen solcher Angaben in den Karton zusammen mit dem Produkt zu vermeiden, ist es jetzt üblich geworden, diese Angaben auf die Innenwandung des Kartons zu drucken und den letzteren so zu gestalten, daß er bei Entfernen des Produkts flach ausgelegt werden kann. Ein solcher Karton wird in der US-PS 4 441 612 beschrieben. Bei diesem Karton braucht nur eine Aufreißlinie aufgestrennt zu werden, um eine Deckelwand aufzuklappen und den Inhalt aus dem Karton herauszunehmen. Hierauf müssen noch zwei weitere Aufreißlinien aufgetrennt werden, damit der fertige Karton flach ausgebreitet werden kann; hierzu muß ein Zug in einer Richtung ausgeübt werden, die von der Zugrichtung beim Auftrennen der ersten Aufreißlinie verschieden ist.

    [0003] In der US-PS 2 981 456 wird eine versiegelte Packung beschrieben, doch müssen nicht weniger als sieben Aufreißlinien aufgetrennt werden, um diese Packung flach auszulegen.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Erzeugung eines Kartons, der mit einer einzigen einfachen Bewegung sowohl geöffnet als auch flach ausgelegt werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den im Patentanspruch 1 beschriebenen Karton.

    [0006] Beim Karton nach der Erfindung wird bei Auftrennen der Aufreißlinie in der (im Patentanspruch 1 erwähnten) vierten Seitenwand ein Klappenwandteil freigegeben. Wird dieses zwecks Öffnen des Kartons angehoben, so werden auch diejenigen Aufreißlinien aufgetrennt, die längs derjenigen Kante des Kartons verlaufen, an welcher zwei die Endwände bildende Klappen mit der Kante der ersten Seitenwand verbunden sind, wodurch der Karton mit einer einzigen Aufwärtsbewegung flach ausgelegt werden kann.

    [0007] Eine bevorzugte Ausführungsform des Kartons nach der Erfindung weist die in Patentanspruch 2 angeführten Merkmale auf; die dort genannten Verlängerungsstücke werden im fertig zusammengebauten Karton hinter diejenigen Verlängerungsstücke eingesteckt, die als Seitenwände dienen und daher zusammengeklebt werden, und tragen so zur Steifheit des fertigen Kartons bei.

    [0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf die Außenseite eines als Kartonrohling ausgestanzten Stücks Kartonpappe, das zur Herstellung des Kartons nach der Erfindung verwendet werden kann;

    Fig. 2 in Perspektive einen aus dem Rohling nach Fig. 1 geformten Karton;

    Fig. 3 in Perspektive den in Fig. 2 gezeigten Karton mit geöffnetem Deckelteil; und,

    Fig. 4 eine Draufsicht auf die Innenseite des beim Öffnen flach ausgebreiteten Kartons nach Figuren 2 und 3.



    [0009] Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Begriffe "überwand", "Seitenwand" und "Bodenwand" sich auf eine bestimmte Lage des Kartons beziehen und die Identifizierung der verschiedenen Kartonwände erleichtern soll.

    [0010] In allen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0011] Der Karton umfaßt vier größere Wandstücke 1, 2, 3 und 4, wobei 1 die Oberwand des Kartons, 2 eine an diese anschließende, rückwärtige Seitenwand, 3 die Bodenwand und 4 die Vordersitenwand bezeichnen. Wie Fig. 1 zeigt, sind diese vier Wandstücke miteinander falzbar verbunden.

    [0012] Die Oberwand (oder der Deckel) 1 weist seitlich falzbar mit ihr verbundene kleinere Flügelklappen 6 und 7 auf. Ein Paar Aufreißlinien 8 und 9 sind als gestrichelte Linien in Fig. 1 angedeutet und können zum Abtrennen der Flügelkleppen 6 und 7 dienen. Die Bodenwand 3 trägt seitlich größere Flügelklappen 11 und 12, die mit ihr falzbar verbunden sind. Die Flügelklappen 6 und 11 stellen ein erstes überlappendes Klappenpaar dar, das zur Ausbildung der einen Endwand des Kartons dient, während die gegenüberliegende Kartonendwand durch das aus den Flügelklappen 7 und 12 bestehende Paar gebildet wird.

    [0013] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Flügelklappen 11 und 12 größer als die Klappen 6 und 7 und die Außenseiten der Klappen 11 und 12 bilden, wie in Figuren 2 und 3 gezeigt, die Außenseiten der kleineren Stirnwände des fertigen Kartons, in welchem die Klappe 11 von außen auf die Klappe 6 und ebenso die Klappe 12 von außen auf die Klappe 7 aufgeklebt ist, wodurch die beiden Stimwände des Kartons zu Stande kommen.

    [0014] Die rückwärtige Seitenwand 2 weist, wie in Fig. 1 gezeigt, seitliche; mit ihr falzbar verbundene Klappen 14 und 15, und in gleicher Weise die Vorderwand 4 falzbar verbundene Klappen 16 und 17 auf. Diese Klappen 14, 15, 16 und 17 werden weder miteinander noch mit einem anderen Wandstück verklebt. Im fertigen Karton werden die Klappen 14 und 16 am einen Kartenende und die Klappen 15 und 17 am gegenüberliegenden Kartenende eine die andere überlappend nach innen geklappt und dienen zur Versteifung des Kartons.

    [0015] Ein Verlängerungsstück 19 ist mit der Vorderseitenwand 4 falzbar verbunden und wird beim Fertigstellen des Kartons an der Unterseite der Oberwand 1 entlang der im Rohling nach Fig. 1 freien Längskante angeklebt.

    [0016] In der Vorderseitenwand 4 ist eine bogenförmig gekrümmte Aufreißlinie 20 angebracht, die ein Segment 21 mit gekrümmtem Rand begrenzt. Dieses Segment 21 muß eingedrückt werden, wenn der fertige Karton geöffnet werden soll.

    [0017] Der in Fig. 2 gezeigte fertige Karton entsteht, indem zunächst durch Ankleben des Verlängerungsstücks 19 an die Oberwand 1 ein Rohling von rechteckigem Querschnitt gebildet wird. Die Flügelklappen 14, 15, 16 und 17 werden dann einwärts gebogen, wobei einerseits die Klappe 16 die Klappe 14 und andererseits die Klappe 17 die Klappe 15 überlappt. Die Flügelklappen 11 und 6 werden dann einwärts geklappt und mit der Klappe 11 nach außen liegend miteinander verklebt. In gleicher Weise werden dann die Flügelklappen 12 und 7 einwärts gebogen und mit der Klappe 12 außenliegend miteinander verklebt, womit der in Fig. 2 gezeigte Karton fertiggestellt ist.

    [0018] Um den Karton zu öffnen, wird das Segment 21 unter Auftrennen der gekrümmten Aufreißlinie 20 eingedrückt und das nun freigewordene Segment 21 nach oben gezogen, wodurch die Aufreißlinien 8 und 9 aufgetrennt werden. Hierdurch wird nicht nur der Deckel des Kartons geöffnet, sondern auch der gesamte karton flach ausgebreitet, da ja die Oberwand 1 nicht mehr mit der ohne das Segment 21 verbleibenden Vorderseitenwand 4 und auch nicht länger mit den einen Teil der verklebten Endwände bildenden kleineren Flügelklappen 6 und 7 verbunden ist.

    [0019] Fig. 3 zeigt den Karton mit angehobener, den Deckel bildender Oberwand 1, bevor er flach ausgelegt ist.

    [0020] Die Innenseite des flach ausgebreiteten Kartons ist dann in Fig. 4 gezeigt und kann auf ihr aufgedruckte Gebrauchsanweisungen und andere Angaben enthalten, die nach Öffnen des Kartons nun leicht gelesen werden können. Auch zeigt Fig. 4, daß die von der Oberwand 1 nunmehr abgetrennte Flügelklappe 6 auf der Flügelklappe 11 und die ebenfalls von der Oberwand 1 abgetrennte Flügelklappe 7 auf der größeren Flügelklappe 12 aufgeklebt bleibt.


    Ansprüche

    1. Ein Karton umfassend vier miteinander in Reihe zusammenhängende, parallele Falzkanten aufweisende rechteckige Längswände (1, 2, 3, 4) sowie ein erstes und ihm gegenüberliegend ein zweites Paar von überlappenden, je eine kürzere Endwand bildenden Flügelklappen (6,7;11,12)
    dadurch gekennzeichnet
    daß jeweils die eine (6,7) der genannten Flügelklappen eines Paares mit der ersten Längswand (1) und die andere (11, 12) mit der dritten Längswand (3) falzbar verbunden ist, daß jede der beiden Falzkanten der Flügelklappen - (6,7) mit der ersten Längswand (1) als Aufreißlinien (8,9) ausgebildet ist,
    daß ein Verlängerungsstück (19), mit der ersten - (1) oder der vierten Längswand (4) falzbar verbunden ist, wobei durch Verkleben des Verlängerungsstücks (19) mit der vierten (4) bzw. der ersten Längswand (1) längs deren freier Kante ein Rohrstück von rechteckigem Querschnitt gebildet wird; und
    daß eine Aufreißlinie (20) in der vierten Längswand (4) vorgesehen ist, die sich von den Enden der mit der ersten Längswand (1) zu verbindenden Längskante der vierten Längswand in die Oberfläche der letzteren hineinerstreckt und ein aus dieser abtrennbares Segment (21) begrenzt,
    so daß beim Auftrennen der drei Aufreißkanten - (20,8,9) bei Eindrücken des Segments (21) und Hochheben der ersten Längswand (1) der Karton geöffnet und gleichzeitig flach ausgebreitet werden kann.
     
    2. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der zweiten (2) und vierten Längswand (4) jeweils zwei Klappen (14,15; 16,17) verbunden sind, die im fertigen Karton einwärts gebogen, aber nicht verklebt, innerhalb der aus den beiden Flügelklappenpaaren (6,11;7,12) gebildeten Endwände liegen und den Karton versteifen.
     
    3. Karton nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlinie (20) in der vierten Längswand gekrümmt ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht