[0001] Die Erfindung betrifft ein Rührorgan, insbesondere in Impellerform, bestehend aus
Rührernabe mit einer Mehrzahl von Rührerarmen zur Befestigung an der Rührerwelle für
die Durchmischung von Substanzen in Rührgefäßen, insbesondere solchen, die zu Anbackungen,
Verkrustungen und/oder Anpolymerisation neigen. Rührer dienen dem Stoffaustausch in
fluiden Medien, die vom flüssigen auch in den dispersen oder pastösen Zustand übergehen
können.
[0002] Es ist erforderlich, daß es am Rührorgan nicht zu Anbackungen, Verkrustungen und/oder
zu Anpolymerisationen kommt, weil dadurch seine störungsfreie Funktion als Mischorgan
eingeschränkt wird. Bei routinemäßigen Reinigungen sollte-eine rückstandsfreie Reinigung
möglich sein, d. h. Spalte zwischen Bauteilen des Rührorgans sollten weitgehend vermieden
werden.
[0003] Bekannt sind Rührorgane der verschiedensten Form. So gibt es z. B. Rührorgane in
Ankerform, Impellerform, gemäß DIN 28144, Seite 13, und in Propellerform. Je nach
Ausführung der Rührorgane, ob emailliert oder blank, und Größe der Rührgefäße können
die Rührorgane einteilig oder müssen sie mehrteilig sein. Dies ist wiederum abhängig
von dem zulässigen bzw. wirtschaftlichen Durchmesser des Rührgefäßdeckels. In ein
Rührgefäß mit einem Gefäßdeckeldurchmesser gleich dem Gefäßdurchmesser kann stets
ein einteiliges Rührorgan eingebaut werden. Weist das verwendete Rührorgan, emailliert
oder blank einen reduzierten Durchmesser auf, kann auch die Montageöffnung, d. h.
der Gefäßdeckel, reduziert werden in Bezug auf den Gefäßdurchmesser. Diese Reduzierung
des Deckeldurchmessers reicht jedoch bei manchen Prozessen noch nicht aus, so daß
letztendlich ein Montagedeckeldurchmesser gewählt wird, der ein mehrteiliges Rührorgan
erforderlich macht.
[0004] Die Erfindung bezieht sich im wesentlichen auf solch ein mehrteiliges Rührorgan in
blanker Ausführung und in Impellerform. Dieses Rührorgan kann geteilt, d. h. demontiert,
durch eine verhältnismäßig kleine Montageöffnung in das Rührgefäß gebracht und dort
zusammen- und an die Rührerwelle montiert werden.
[0005] Bekannt sind mehrteilige, mindestens zweiteilige Rührorgane, insbesondere in Impellerform,
wobei z. B. die drei Rührarme als Einarmstück und als Zweiarmstück mit jeweils halbem
Nabenteil einzeln durch die kleine Montageöffnung in das Rührgefäß eingebracht werden
und dann an der Rührerwelle verschraubt werden. Dabei erhält-man eine Vielzahl von
scharfen Kanten an und eine Vielzahl von Spalten zwischen den einzelnen Bauteilen.
Die scharfen Kanten und Spalten sind Ausgangspunkt für Anbackungen, Verkrustungen
und/oder Anpolymerisation von fluiden Medien.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mehrteiliges Rührorgan für ein Rührgefäß
mit kleiner Montageöffnung so zu gestalten, daß es nach dem Einbau spaltfrei vorliegt.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch die konstruktive Gestaltung des Rührorgans gemäß
dem Kennzeichen des Hauptpatentanspruchs. Vorteilhafte Ausführungen des Rührorgans
sind gemäß den Kennzeichen der Unteransprüche ausgebildet.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere im Fehlen jeglicher
Spalte am fertig eingebauten mehrteiligen Rührorgans im Rührgefäß mit kleiner Montageöffnung.
Dadurch kommt es nicht mehr zu Anbackungen, Verkrustungen und/oder Anpolymerisation.
Routinemäßige Reinigungen gewährleisten vollkommene Rückstandsfreiheit. Da solche
Rührgefäße für-Chargenbetrieb vorgesehen sind, könnten Produktionsrückstände sich
qualitätsmindernd auf die nächste Charge auswirken. Es lassen sich erstmals Rührgefäße
mit vermindertem Durchmesser der Montage- bzw. Reinigungsöffnung herstellen, die für
den Einbau von mehrteiligen Rührorganen vorgesehen sind.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: Rührorgan in Impellerform in der Draufsicht
Fig. 2: Schnitt von Rührernabe und Rührerarm, Schnittlinie A-A aus Fig. 1
Fig. 3: Schnitt von Rührerarm, Schnittlinie B-B aus Fig. 2
[0010] Das in Fig. 1 dargestellte Rührorgan 1 besteht im wesentlichen aus der Rührernabe
2, die auf eine nicht dargestellte Rührerwelle in bekannter Weise angesetzt und befestigt
werden kann. Von dieser Rührernabe 2 erstrecken sich die Rührerarme 3 in 120
0 Teilung nach außen. Zwei dieser Rührerarme 3 sind stets mit der Rührernabe verbunden.
Der dritte Rührerarm ist gemäß der Erfindung reproduzierbar montierbar und demontierbar
an der Rührernabe 2 befestigt. Dazu wurde der Rührerarm 3, der gemäß Fig. 2 aus den
beiden Rührerarmholmen 4 und gemäß Fig. 3 den beiden Rührerarmstegen 5 besteht, in
den Rührerarmstummel 6 und den Rührerarmrest 3' geteilt. Der Rührerarmstummel 6 ist
mittels einer Dauerschweißnaht starr an die Rührernabe angesetzt. In den beiden zylindrischen
Rührerarmholmen 4 des Rührerarmstummels sind Zentriermittelhälften 7, z. B. Zentrierbuchsen
eingesetzt und über Positionsschweißpunkte 8 arretiert. Der Rührarmrest 3' erhält
in den Rührerarmholmen 4 die Gegenpart-Zentriermittelhälften 7', z. B. Zentrierbuchsen
mit ebenfalls Positionsschweißpunkten 8.
[0011] Rührerarmstummel 6 und Rührerarmrest 3' sind über die Zentrierbolzen 9 in den Zentrierbuchsen
7 bzw. 7' zueinander positioniert.
[0012] Für den Einbau des Rührorgans 1 in das Rührgefäß wird die Rührernabe 2 mit den starr
verbundenen beiden Rührerarmen durch die Montageöffnung in"das Rührgefäß eingeführt
und spaltfrei an der Rührerwelle befestigt. Die kalottenähnliche Kappe 10 wird spaltfrei
mit der Rührernabe 2 verschweißt und glatt poliert. Der Rührerarmrest 3' wird nach
Einführung in das Rührgefäß auf den Rührerarmstummel 6 aufgesteckt und der Spalt zwischen
beiden Teilen wird form- und kraftschlüssig verschweißt. Anschließend erfolgt Abschleifen
und Polieren der Schweißnaht, so daß eine vollkommen glatte Fläche erhalten wird.
[0013] Für einen evtl. Ausbau.des Rührorgans wird die Schweißnaht liniengenau aufgetrennt.
[0014] Die Rührernabe 2 ist zur kraftschlüssigen Verbindung mit der Rührerwelle wahlfrei
in bekannter Art ausgebildet. Der untere Teil der Rührernabe kann ergänzend so gestaltet
sein, daß dieser als Spülvorsatz die unterhalb liegende Gleitringdichtung schützt.
1. Rührorgan, insbesondere in Impellerform, bestehend aus Rührernabe mit einer Mehrzahl
von Rührarmen zur Befestigung an der Rührerwelle für die Durchmischung von Substanzen
in Rührgefäßen, insbesondere solchen, die zu Anbackungen, Verkrustungen und/oder Anpolymerisation
neigen, gekennzeichnet durch , eine allseits geschlossene spalt- und verschraubungsfreie
Rührernabe (2) mit mindestens einem angesetzten Rührerarmstummel (6), mindestens zwei
Zentriermittelhälften (7) in dem Rührerarmstummel (6), mit mindestens einem Rührerarm,
der an der zur Nabe zugewandten Querschnittsfläche die Gegenpart-Zentriermittelhälften
(7') zur Zentrierung am betreffenden Rührerarmstummel aufweist, und daß der anzusetzende
Rührerarm mit dem Rührerarmstummel starr verbunden ist.
2. Rührorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß Rührerarm (3') und Rührerarmstummel
(6) glattflächig miteinander verschweißt sind und die Schweißnaht (11) poliert ist.
3. Rührorgan nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß Rührerarm (3') und
Rührerarmstummel (6) hohl sind und innen verschraubbar ausgebildet sind.
4. Rührorgan nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die axiale form-
und kraftschlüssige Verbindung von Rührernabe (2) und Rührerwelle durch eine mit der
Rührernabe verschweißte kalottenähnliche Kappe (10) hermetisch geschlossen ist.