[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fettungsbehandlung von Leder, insbesondere
zur Vorbereitung des Direkt-Anspritzens von Polyurethan-Reaktivmassen unter Erhöhung
der Trennkräfte zwischen Leder und Polyurethan innerhalb der Verbunde, insbesondere
innerhalb Lederschaft-/Polyurethan-Sohlen-Verbunden,
[0002] dadurch gekennzeichnet, daß man die gegerbten Leder mit wäßrigen Flotten von Fettungsmitteln,
die in Form wäßriger, gegebenenfalls Lösungsmittel enthaltender Lösungen, Emulsionen
oder Dispersionen
a) mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Polyethern mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20.000 und/oder
b) mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisenden Polyestern mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20.000 und/oder
c) mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltendenden Polycarbonaten mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20.000 bzw.
d) Gemischen von Komponenten der Kategorien a), b) oder c)
anstelle von üblichen Trennungsmitteln oder zusammen mit üblichen Fettungsmitteln
enthalten,
bis zur Aufnahme von 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 10 Gew.-% der Fettungsmittelprodukte,
bezogen auf das Falzgewicht des Leders, behandelt.
[0003] Erfindungsgegenstand ist insbesondere die Verwendung der nach den geschilderten Verfahren
vorbereiteten Leder zum Direktanspritzen von Polyurethan-Reaktivmassen zu Leder/ Polyurethan-Verbunden,
insbesondere die Verwendung der nach dem geschilderten Verfahren vorbehandelten Leder
in Form von Schäften mit Polyurethan-Reaktivmassen in Anspritzautomaten, unter Ausbildung
von klebmittelfreien Schaftleder-PU-Sohlenverbunden.
[0004] Es hat sich ferner gezeigt, daß die verfahrensgemäß mit den neuen Fettungsmitteln
nachbehandelten Leder eine ausgezeichnete, sehr farbtiefe und sehr gleichmäßige Färbung
ergeben.
[0005] Die Verarbeitung von Ledern zu Schuhen mit direkt an
ge-spritzter PUR- oder PVC-Sohle, d.h. ohne zusätzliche Klebeverbindung zwischen Sohlen-
und (Schaft)Ledermaterial, hat in den letzten Jahren, insbesondere auf den Sportschuhsektor,
zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei zieht man z.B. auf geeigneten Automaten einen
Schuhschaft über einen (metallenen) Leisten, fährt die Schäfte in eine relativ dicht
schließende Form ein und spritzt die Sohle - ohne zusätzliches Verkleben - mit einer
Polyurethan-Reaktivmischung oder gegebenenfalls einer PVC-Mischung direkt an. Damit
spart man einen sonst nötigen Verklebungsvorgang zwischen Schaft und Sohle.
[0006] Dieses Verfahren ist in wirtschaftlicher Weise dann durchführbar, wenn die verwendeten
Leder mit Produkten zugerichtet werden, die unter den Verarbeitungsbedingungen mit
Polyurethanen eine gute Haftung eingehen, wie dies z.B. mit PU-beschichteten Spaltledern
der Fall ist. Probleme bereitet dieses Direktanspritzen jedoch dann, wenn die Leder
naturell verarbeitet werden sollen, weil die für die übliche Fettung der Leder notwendigen
Produkte meist nur oberflächlich aufziehen und somit wie ein Trennmittel zwischen
Leder und PUR-Material wirken. Hohe Haftung, wie sie insbesondere für Sportschuhe
gefordert werden müssen, ist nicht zu erzielen, weil sich das Polyurethan unter der
beim Anspritzvorgang entstehenden Hitzeeinwirkung nicht an das an die Oberfläche des
Leders diffundierte Fettunasmaterials und damit auch nicht an das Leder selbst hinreichend
fest zu binden vermag.
[0007] Eine Möglichkeit zur Umgehung dieses Effektes besteht darin, daß man nach der Fettung
das Leder mit polykationaktiven Substanzen behandelt, um das Fettungsmittel an das
Leder zu fixieren. Diese Methode führt jedoch nicht zum gewünschten Erfolg, weil sich
die polykationaktiven Substanzen anschleinend ebenfalls - zusammen mit den Fettungsmitteln
- pigmentartig oberflächlich niederschlagen und die Haftung der später aufgebrachten
PUR-Sohle vermindern.
[0008] Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung einer Haftung zwischen Leder und PUR-Material
wurden im Einsatz von Fettungsmitteln, die sowohl eine Affinität zu Leder aufweisen,
als auch mit den Isocyanat-Gruppierungen des PUR-Materials reagieren können, gesucht.
Fettsäurederivate, wie sie z.B. in SU-PS 840 220 beschrieben werden, weisen diese
Fähigkeiten zwar theoretisch auf, wirken jedoch wegen ihrer C
10 bis C
16-Fettsäurereste ebenfalls wie ein Trennmittel.
[0009] Die prinzipiell in gleicher Weise einsetzbaren, auf Nonylphenol basierenden Mannich-Basen,
bzw. deren Alkoxylierungsprodukte (nach US-PS 3 720 606) wirken katalytisch auf andere
Isocyanat-Reaktionen, z.B. auf die NCO-OH-Reaktionen oder die NCO-Trimerisierung und
verbessern die Haftung ebenfalls nicht. Ähnlich verhalten sich Polyglykoletheramine
entsprechend DE-OS 2 539 671).
[0010] Die einzigen erfolgreichen Verfahren, beliebige Oberleder für die Sohlen-Direktanspritzung
herzustellen, bestehen bisher darin, entweder die Leder vor dem Anspritzvorgang mechanisch
durch Schleifen aufzurauhen oder die Leder vor dem Anspritzen der PUR-Sohle oder PVC-Sohle
mit einem Haftungsvermittler zu versehen, der die Haftung zwischen Leder und PUR-Material
verstärkt. Beide Verfahren stellen zusätzliche und darüber hinaus aufwendige Arbeitsvorgänge
dar.
[0011] Beispielsweise ist es sehr schwierig, beim mechanischen Aufrauhen des Leders den
Schleifvorgang exakt auf die spätere Kontaktfläche zur PUR-Sohle zu begrenzen. Wird
über die Grenze hinaus geschliffen, entstehen unschöne, rauhe Stellen auf dem Oberleder.
Bleibt man dagegen unter dieser Grenze, ist an den nicht aufgerauhten Stellen die
Haftung zwischen Sohle und Schaft stark herabgesetzt.
[0012] Das gleiche Problem, nämlich das überaus exakte Einhalten vorgegebener Maße ist bei
der zweiten Möglichkeit zur Nachbehandlung des Oberleders vor dem Anspritzvorgang,
nämlich dem Aufbringen eines geeigneten Primers oder Haftvermittlers, gegeben, wenn
unschöne Streifen auf dem Obermaterial einerseits bzw. verringerte Haftung der Sohle
andererseits vermieden werden sollen. Solche Primer sind z.B. aromatische Oligourethane,
die im allgemeinen stark zur Vergilbung neigen.
[0013] Leider sind bisher alle Versuche erfolglos geblieben, die verwendeten Oberleder selbst
so herzustellen, daß ein PUR-Sohlenmaterial ohne die oben erwähnten, arbeitsaufwendigen
Schritte des Anrauhens oder des Vorbehandelns mit einem Primer an diesem Leder zuverlässig
haftet.
[0014] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man
gut an Polyurethanen haftende, für die Direktanspritzung von PUR-Reaktivmassen geeignete
Leder erhält, wenn man das Leder, gegebenenfalls nach üblicher Nachgerbung, zusammen
mit oder anstelle der normalen Lederfettunasmittel mit mindestens 2, vorzugsweise
aliphatische oder cycloaliphatische gebundene Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern
und Polyethern, deren Molekulargewichte zwischen 200 und 20.000, vorzugsweise 400
bis 10.000, betragen, und die als solche oder gegebenenfalls unter Einsatz von Emulgatoren
undloder wassermischbaren Lösunosvermittlern in die wäßrige Phase transferierbar sind,
behandelt. Es wurde ferner gefunden, daß derartig behandelte Leder überraschenderweise
eine ausgezeichnete Farbtiefe und Egalität aufweisen, wenn sie mit üblichen Lederfarbstoffen
gefärbt werden. Farbtiefe und Egalität ist viel günstiger als bei der Behandlung von
Ledern mit üblichen Fettun4smitteln.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Fettungsbehandlung von Leder,
insbesondere zur Vorbereitung des Direkt-Anspritzens von Polyurethan-Reaktivmassen
unter Erhöhung der Trennkräfte der Leder-/Polyurethan-Verbunde, ganz besonders Lederschaft-/PU-Sohlen-Verbunde,
dadurch gekennzeichnet, daß die gegerbten Leder mit wäßrigen Flotten von Fettungsmitteln
die in Form einer wäßrigen, gegebenenfalls Lösungsmittel enthaltenden Lösung,
a) mindestens 2 Hydroxylgruppen enthaltende Hydroxy- Polyether, welche mehr als 3
Oxyalkylengruppen enthalten, mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, vorzugsweise
400 bis 10.000, insbesondere 800 bis 3000, und/oder
b) mindestens 2 Hydroxylgruppen enthaltende HydroxyPolyester mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20.000, vorzugsweise 400 bis 10.000, insbesondere 800 bis 3000, und/oder
c) mindestens 2 Hydroxylgruppen enthaltende Hydroxypolycarbonate mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20.000, vorzugsweise 400 bis 10.000, insbesondere 800 bis 3000, bzw.
d) Gemische aus Komponenten der Kategorien a), b) oder c) anstelle von üblichen Fettungsmitteln
oder zusammen mit üblichen Fettungsmitteln enthalten,
bis zur Aufnahme von 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf
Fettungsmittelprodukte, behandelt.
[0016] Die erfindungsgemäßen neuen Fettunasmittel a) bis d) sollen in dem Gemisch von Fettunasmitteln
zu 20 bis 100 % enthalten sein, vorzugsweise zu 40 bis 80 Gew.-%.
[0017] Weiterer Erfindungsgegenstand ist insbesondere die Verwen- dun
g der nach dem beschriebenen Verfahren vorbereiteten Leder zum Direktanspritzen von
Polyurethan-Reaktivmassen zu Leder-/Polvurethan-Verbunden.
[0018] Insbesondere ist Erfindungsgegenstand die Verwendung der verfahrensgemäß vorbehandelten
Leder in Form von Schäften zum Direktanspritzen mit PUR-Reaktivmassen in Anspritzautomaten
unter Ausbildung von klebemittelfreien Schaftleder-/PU-Sohlen-Verbunden.
[0019] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen können, sofern sie nicht von sich
aus wasserlöslich sind, auch durch Verwendung eines geeigneten Emulgators als Dispersion
oder Emulsion oder durch Verwendung eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels als
Lösungsvermittler in die wäßrige Phase transferiert werden.
[0020] Zur Herstelluna der Hydroxypolyether eignen sich Oxirane wie Ethylenoxid, 1,2-Propylenoxid,
2,3-Butylenoxid, 1,2-Butylenoxid, Epichlorhydrin oder Styroloxid, ferner Oxetane wie
1,3-Propylenoxid, sowie Oxolane wie Tetrahydrofuran. Diese werden im allgemeinen mit
zwei- oder mehrwertigen, hydroxyl- und/oder aminofunktionellen Startkomponenten zu
den Polyethern a) nach an sich wohlbekannten Verfahren umgesetzt. Die Polvether sollen
mehr als 3 Oxyalkylengruppen enthalten.
[0021] Als hydroxylfunktionelle (bevorzugte) oder aminofunktionelle (weniger bevorzugte)
Startkomponenten können eingesetzt werden:
Hydroxylfunktionelle Starter wie Wasser, Diole, z.B. Ethylenglykol, 1,2-Propandiol,
1,3-Propandiol, Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6, 1,4-, 3,6-Dianhydrosorbit, 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan,
Triole wie Glycerin, Trimethylolpropan, höhere Polyole wie Pentaerythrit, Sorbit,
Mannit, Formit, Formose oder Sucrose, ferner aminofunktionelle Starter wie Methylamin,
Ethylendiamin oder Stearylamin, sowie andere Starter, z.B. Hydrazin, Oxethyl-methylamin,
die zumindest bifunktionelle Polyether ergeben. Bevorzugt werden Poly- merisationsprodukte von Ethylenoxid und Propylenoxid auf Basis von Startkomponenten
mit zwei bzw. drei Hydroxylgruppen. Ganz besonders soll dabei das Verhältnis von Ethylenoxid
zu Propylenoxid bevorzugt 100:1 bis 30:70, vorzugsweise 80:20 bis 40:60 betragen.
Es war dabei überraschen, daß Polyether auf Basis von hydroxyfunktionellen Startern
Fettungsmittel ergeben, die eine wesentlich verbesserte Färbung und Farbegalität bei
hoher Abriebechtheit der Färbungen ergeben.
[0022] Aminofunktionell gestartete Hydroxypolyether ergeben da
ge-gen oftmals mit Säurefarbstoffen Komplexe, die sich auf der Lederoberfläche (in
Form von Farbsalzen) niederschlagen und gering abriebbeständige Färbungen ergeben.
Außerdem fällt das Absäuern der gefärbten Leder schwer (schlechte Badauszehrung) und
die Fixierung der Farbstoffe auf der Lederoberfläche ist bisweilen schwierig. Bei
Polyetherpolyolen, die auf längerkettigen Aminen (mit z.B. >10 C-Atomen) gestartet
sind, tritt bei der Färbung (infolge der Seitenwirkung) viel Schaum auf, was letztlich
unegale Färbungen ergibt.
[0023] Die unterschiedlichen Oxirane können dabei entweder
ge-meinsam als Gemisch oder nacheinander in einen oder mehreren Blöcken auf die Startkomponente,
bzw. das bereits vorgebildete Polyol aufpolymerisiert werden.
[0024] Die in Frage kommenden, erfindungsgemäß anzuwendenden, Hydroxypolyester können in
an sich bekannter Weise hergestellt werden und sind z.B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen,
vorzugsweise zweiwertigen Carbonsäuren oder ihren Gemischen. Anstelle der freien Polycarbonsäuren
können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester
niedriger, einwertiger Alkohole oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester
verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer,
araliphatischer und/oder heterocyclischer Natur sein und
ge-gebenenfalls substituiert, z.B. durch Halogenatome wie Chlor oder Brom und/oder
ungesättigt sein.
[0025] Als Beispiele für solche Carbonsäuren und deren Derivate werden genannt: Bernsteinsäsure,
Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellitsäure,
Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Indomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimerisiert und trimerisierte un
ge-sätti
gte Fettsäure, gegebenenfalls in Mischung mit monomeren ungesättigten Fettsäuren, wie
Ölsäure, Terephthalsäuredimethylester und Terephthalsäure-bis-glykolester.
[0026] Als mehrwertige Alkohole kommen, gegebenenfalls im Gemisch miteinander z.B. Ethylenglykol,
Propandiol-1,2 und -1,3, Butandiol-1,4 und -2,3, Hexandiol-1,6, Octandiol-1,8, Neopentylglykol,
1,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan, 2-Methyl-1,3-propandiol, N,N-Bis-(2-hydroxypropyl)-N-methylamin,
Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-1,2,6, Butantriol-1,2,4, Trimethylolethan,
Pentaerythrit, Chinit, Mannit, Sorbit, Formit, Methylglykosid, Dianhydrohexite, ferner
insbesondere Di-, Tri-, Tetra-ethylenglykole und höhere Polyethylenglykole, ferner
Di-, Tri- und höhere Polypropylenglykole sowie Di-butylenglykol und höhere Polybutylenglykole
in Frage.
[0027] Die niedermolekularen Polyole können auch in beliebigen Mischungen durch Veresterung
gesetzt werden. Die zu verwendenden Polyester können anteilig auch Carboxylgruppen
als Endgruppen aufweisen.
[0028] Ebenfalls verwendbar sind Polyester aus Lactonen, z.B. Caprolacton bzw. Hydroxycarbonsäuren,
z.B. ε-Hydroxycapronsäure, wobei diese Verbindungen entweder alleine oder im Gemisch
mit Polyhydroxylverbindungen zur Herstellung der Polyester eingesetzt werden. Bevorzugte
Polyester sind hydrophile Polyester oder auch hydrophile Polycarbonate, die unter
Verwendung von Di-, Tri-, Tetra- oder Polyethylenglykolen hergestellt wurden.
[0029] Die ebenfalls anwendbaren Polycarbonate können in an sich bekannter Weise hergestellt
werden und sind z.B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise zwei und
ge-gebenenfalls drei oder vierwertigen Alkoholen, mit bestimmten Kohlensäurederivaten
wie Phosgen, Chlorameisensäurephenylester, Chlorameisensäureethylester, insbesondere
aber Diphenylcarbonat, Diethylcarbonat, Ethylencarbonat, Propylencarbonat oder Pyrokohlensäuredimethylester.
[0030] Es können auch Mischester aus Polylactonen und Estern oder Polycarbonaten oder Mischungen
von Polyestern, Polylactonen und/oder Polycarbonaten eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen
Polyether, Polyester oder Polycarbonate können, sofern sie nicht von sich aus in Wasser
löslich, emulgierbar oder dispergierbar sind, durch Zugabe von üblichen Emulgatoren
in die wäßrige Phase transferiert werden. Die Emulgierbarkeit von Polyestern, Polylactonen,
Polycarbonaten oder Polyethern wird auch durch Einbau von geringen Mengen an ionisierbaren
Gruppen (kationische oder anionischer Art bzw. von tertiären Aminen, die Salze bilden
können) vereinfacht.
[0031] Als externe Emulgatoren kommen in Frage: langkettige Alkylsulfate bzw. Alkylsulfonate,
Ethoxylierungsprodukte von Alkylphenolen, z.B. para-Nonylphenol oder von aromatisch
substituierten Phenolen wie Phenylphenol bzw. von Alkylierungs- oder Benzylierungsprodukten
von Phenylphenol; langkettige Alkylcarbonsäuren oder quaternierte langkettige Alkylammoniumsalze.
[0032] Die erfindungsgemäßen Produkte werden zusammen mit oder anstelle der normalen Lederfettungsmittel
eingesetzt. Die Menge der an sich bekannten, normalen Lederfettungsmittel ist dabei
im allgemeinen auf Mengen von weniger als 80 Gew.-X eingeschränkt.
[0033] Die Lederfettung dient bekanntlich dazu, vor und vor allem nach der Färbung den Ledern
die endgültige Weichheit zu vermitteln. Häufig ziehen die Fettungsmittel so oberflächlich
auf, daß spätere Arbeitsgänge wie das Zurichten oder insbesondere auch das direkte
Anspritzen von Polyurethansohlen durch die in diesem Fall als Trennmittel wirkenden
Fettungsmittel stark behindert werden. Die erfindungs
ge-mäßen Produkte zeigen diese Nachteile nicht. Ihre Anwendung stellt somit eine deutliche
Verbesserung bei der Weiterverarbeitung der mit ihnen behandelten Leder dar. Außerdem
lassen sich die so erfindungsgemäß behandelten Leder ausgezeichnet mit tiefen Farbtönen
mit hoher Egalität färben. Nach der Fettungsbehandlung werden die Leder der üblichen
Nachbehandlung unterzogen, z.B. getrocknet, gestellt und gegebenenfalls nach bekannten
Methoden zugerichtet.
[0034] Auf die so vorbereiteten, erfindungsgemäß gefetteten Leder werden nun die Polyurethan-Reaktivmassen
direkt an
ge-spritzt. Es hat sich auch gezeigt, daß - allerdings abhängig von den verwendeten
Weichmachern - diese Leder auch gut für das Anspritzen von PVC geeignet sind oder
nach klassischen Methoden, z.B. nach der Zurichtung, verarbeitet werden können.
[0035] An sich ist es belanglos, ob auf die mit den erfindungsgemäß behandelten Leder ein
Polyurethanreaktivgemisch auf Polyether- oder Polyesterbasis angespritzt wird. Es
hat sich aber gezeigt, daß höchste Haftungswerte dann erreicht werden, wenn das erfindungsgemäße
Fettungsmittel und das Polyurethanreaktivgemisch aus der gleichen Produktklasse besteht
(z.B. eine Kombination von Polyetherfettungsmitteln mit Polyetherpolyurethanreaktivmischungen,
vorzugsweise aber Polyesterfettungsmittel mit Polyester-Polyurethanreaktivmischungen,
wobei die Polyester die Polylactone bzw. die Polycarbonate mit einschließen).
[0036] Besonders hohe Haftungen erhält man bei Verwendung von Hydroxyl-Polycarbonat-Fettungsmitteln,
insbesondere Hydroxy-Polyalkylenoxid- Polycarbonaten als Fettunasmittel. Bei diesen
Polycarbonaten ist der Unterschied der Haftfestigkeit, die mit den angespritzten Polyurethan-
reaktivmassen erzielt werden nahezu unabhängig von der angewandten Reaktionsmasse.
Die erfindungsgemäßen Fettunasmittel a) bis d) werden im allgemeinen in dem Bereich
der Lederherstellung eingesetzt, der mit "Naßzurichtung" gekennzeichnet wird, d.h.
im Bereich der Nachgerbung/Fettung. Beispielhafte Anwendungen können der Beschreibung
in den Beispielen entnommen werden.
[0037] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Verwendung erzielbaren
Resultate hängen von der Art des Leders und von der Art der Gerbung, sowie der Art
des Fettungsmittels und der Polvurethanreaktiv-Anspritzmischung ab.
[0038] Chromgegerbte Leder werden z.B. gewaschen, dann neutralisiert (auf pH 4,5 bis 6,0)
mit 2 bis 20 Gew.-% vegetabilischen, mineralischen oder organisch-synthetischen Nachgerbstoffen
behandelt sowie gegebenenfalls gefärbt. Dann werden 0,1 bis 20 Gew.-X der erfindungsgemäßen
Produkte und gegebenenfalls zusätzlich handelsübliche Fettungsmittel eingesetzt und
wie üblich fertiggestellt. Die Verarbeitung der Leder erfolgt in Automaten, wie sie
in der Schuhindustrie üblich sind.
[0039] Wie oben beschrieben, werden aus den Ledern die Schäfte hergestellt, ein Boden (zumeist
aus Textil) eingenäht, die Schäfte über einen (metallenen) Leisten gezogen und dann
in geeigneten Automaten die Polyurethanmassen (Sohlen) angespritzt.
[0040] Die Polyurethan-Reaktivmischunaen enthalten die üblichen Ausgangskomponenten, z.B.
höhermolekulare Verbindungen mit mindestens 2, vorzugsweise 2 bis 4, gegenüber NCO
reaktiven Endgruppen wie OH-, NH
2-, NHR-, COOH oder -CONHNH
2-Endgruppen, bei einem Molekulargewicht von etwa 400 bis 10.000, die üblichen aliphatischen,
cycloaliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Polyisocyanate, wie sie im
Stand der Technik bekannt sind, und gegebenenfalls niedermolekulare Kettenverlängerungsmittel
mit den genannten Endgruppen und Molekulargewichten von 18, 32 bis 399, z.B. Wasser,
Di-Polyole oder Di-/Polyamine oder andere bekannte Verbindungen. Die Polyhydroxylverbindungen
können auch kompliziertere natürliche Stoffe wie Rizinusöl oder modifiziertes Leinöl
sein. Die Reaktivmischungen können darüber hinaus die üblichen PU-Katalysatoren, sowie
sonstige, übliche Hilfs- und Zusatzstoffe aufweisen, z.B. Pigmente, Füllmittel, Fasern,
Glasrohrkugeln, Treibmittel, Stabilisatoren, Farbstoffe und ähnliches. Es können anstelle
der Polyisocyanate auch NCO-Prepolymere oder Semiprepolymere eingesetzt werden. Die
NCO-Kennzahlen können in üblicher Breite variiert werden, z.B. von Kennzahlen 60 bis
Kennzahl 125, vorzugsweise Kennzahlen 90 bis 115. Der Spritzprozeß kann durch automatische
Dosierung und Vermischung der Reaktionskomponenten, vorzugsweise taktmäßig, erfol-
gen. Die Dichte der sich aus den Pol
yurethanreaktivmassen bildenden Polvurethanelastomeren kann 800 kq/m
3 (zelliae Elastomere) bis zur homogenen Dichte der Polyurethanelastomermasse betragen.
[0041] Geeignete Polyurethan-Reaktivmassen für anspritzbare Sohlen bestehen z.B. aus folgenden
Mischungen:
a) Polvetherurethan-Reaktivmischung (PÄ) 100 Teile eines verzweigten Polyethylen-polypropylenglykolethers
der OH-Zahl 120, mit 0,5 bis 3 % Katalysator werden mit 42 Teilen eines handelsüblichen,
flüssigen, auf 4,4'-Diisocyanato-diphenylmethan-Basis beruhenden Isocyanat (ca. 23
% NCO) vermischt und bei einer Formtemperatur von 50 bis 55°C in die Sohlenform eingetragen.
Nach ca. 3 bis 5 Minuten kann man entformen. Die Sohle haftet an allen Stellen, insbesondere
in der Spitze und in der Gehzohne, gut.
b) Polyesterurethan-Reaktivmischung (PES) 55 Teile eines teilverzweigten Diethylenglykolpolyadipats
der OH-Zahl 60 werden mit 40 Teilen des aromatischen Isocyanates versetzt und wie
oben in die Form eingetragen.
1. Erfindungsaemäβ zu verwendende Fettunasmittel auf Hydroxy-polyether-polyestder
oder -polycarbonatbasis
Beispiel 1.1
[0042] 6 k
g eines handelsüblichen, linearen Polyethers(Molekulargewicht 2000) auf Basis eines
Polyoxypropylen/Oxyethylen-diols mit 15 Gew.-% endständigen Oxyethylengruppen werden
in 4 k
g warmen Wasser gelöst.
Beispiel 1.2
[0043] 3,6 kg des Oxyethylenendgruppen enthaltenden Polyethers von Beispiel 1.1 und 0,4
k
g eines handelsüblichen, linearen Polyoxypropylenetherdiols vom Molekulargewicht 2000
werden miteinander vermischt.
Beispiel 1.3
[0044] 500 g eines Hydroxy-polycarbonats auf Basis von Hexandiol-Polycarbonat vom Molekulargewicht
1800 werden mit Hilfe von 10 g eines Emulgators auf Basis 3-Benzyl-4-hydroxy-biphenyl-polyglykolether
in 600 g Wasser dispergiert. Es bildet sich eine Emulsion.
Beispiel 1.4
[0045] 500
g eines bifunktionellen Polydiethylenglykol-adipats, Molekulargewicht 2000, werden
in 100 g Diacetonalkohol gelöst und mit 10 g eines Emulgators auf der Basis von Stearvlamin
+ 8 Mol Ethylenoxid und 500
g Wasser in eine Emulsion überführt.
Beispiel 1.5
[0046] 500 g eines difunktionellen Mischesters aus Adipinsäure, Hexandiol/Neopentylglykol
(im Verhältnis 5:7), Molekulargewicht 1700, wurden mit 10 g eines Emulgators auf Stearylamin
+ 8 Mol Ethylenoxid und 500 g Wasser in die wäßrige Phase überführt.
Beispiel 1.6
[0047] 500 g eines linearen Polyethers auf Basis Oxyethylen/Oxypropylen-Mischethers des
Molekulargewichts 4000 und 18 Gew.-% endständigen Oxyethylengruppen werden mit Hilfe
von 10 g des vorbeschriebenen Emulgators sowie 100
g Ethylglykol in 500 g Wasser dispergiert.
Beispiel 1.7
[0048] 200 g eines Polyesters aus Adipinsäure, Hexandiol und Neopentylglykol von Beispiel
1.5 werden mit Hilfe von 200 g eines Polyethers wie in Beispiel 1.1 (Molekular
ge-wicht 4000) in 592 g Wasser dispergiert.
Beispiel 1.8
[0049] 200 g des Polyesters wie in Beispiel 1.5 und 200 g des Polyethers wie in Beispiel
1.1 werden mit 8 g 3-Benzyl-4-hydroxy-diphenyl-polyglykolether als Emulgator in Wasser
zu einer 25 %igen Feststoff enthaltenden Emulsion emulgiert.
Beispiel 1.9
[0050] 200 g eines Poylesters wie in Beispiel 1.5 werden mit 200 g eines auf Trimethylolpropan
gestarteten Polyoxypropylenethers und 8 g des in Beispiel 1.8 genannten Emulgators
zu einer 22 %i
gen Emulsion in Wasser emulgiert.
Beispiel 1.10
[0051] Ein bifunktionelles Triethylenglykol-polycarbonat vom Molekulargewicht 2000 wird
unter Zusatz von 2 % Emulaator, wie in Beispiel 1.8, mit einer 50 %igen Emulsion verrührt.
2. Anwendungsbeispiele
2.1 Chrom-Oberleder mit Polymerisat-Nachgerbung
[0052] Ein chromgegerbtes Leder wird mit 200 % Wasser (45°C) versetzt und 0,2 % 10 %ige
Essigsäure und 2,5 % eines hochlichtechten Austauschgerbstoffes (Tanigan-3LN®,
[0053] Bayer AG, Leverkusen) zugefügt und 30 Minuten laufen lassen. Man läßt die Flotte
ab, wäscht und gibt erneut 200 % Wasser (45°C) sowie 1,5 % eines neutralisierenden
Syntans (Tanigan PC®, Bayer AG, Leverkusen) sowie 0,5 % Natriumbicarbonat zu. Es stellt
sich ein pH von 4,6 ein. Nach 45 Minuten wird entflottet. Ohne Flotte setzt man jetzt
3 % einer (1:4 mit Wasser verdünnten) 40 %igen, teilneutralisierten Polymethacrylsäure
(Baytigan AR®, Bayer AG, Leverkusen) und 2 % eines 1:4 mit Wasser verdünnten Nachgerbstoffs
auf Basis einer 40 %igen Polyestercarbonsäure (Levotan®-C, Bayer AG, Leverkusen) zu,
fügt nach 30 Minuten (pH = 4,7) 0,5 % eines 1:4 mit Wasser verdünnten, 60 %igen kationischen
Fettungsmittels auf Basis synthetischer Fettstoffe (Produkt Eucoriol®-KSP, Firma Stockhausen,
Krefeld) zu, und nach weiteren 20 Minuten 2 % eines lichtechten Dispergators auf Sulfosäurebasis
(Baykanol®-HLX, Bayer AG, Leverkusen) zu. Nach 10 Minuten werden 9 % eines lichtechten
Austauschaerbstoffes (Taniaan®-LD) zugegeben, 45 Minuten laufen lassen, entflottet
und schließlich zweimal mit je 100 % Wasser von 50°C gewaschen.
[0054] Vergleichbare Hälften wurden einerseits mit einer als gut wirksam nach Stand der
Technik bekannten Fettungsmittelmischung behandelt (Coripol-DX-902, Fa. Stockhausen,
Spermöl-Austauschprodukt Chromopol-UFB/W + Chlorparaffin Coripol-ICA, Firma Stockhausen,
Krefeld - 8 % Rückfett), bzw. (erfindungsgemäß) mit 4 % der Fettungsmischung aus Beispiel
1.1.
[0055] Beide Proben wurden jeweils mit einer handelsüblichen Polyether (PÄ> -PU-Reaktiv-Sohlenmischung
bzw. einer Polyesterurethan-Reaktivmischung (PES) angespritzt. Die Verbindung der
gefetteten Leder mit den PU-Reaktivmischungen erfolgte auf einem der bereits geschilderten
Automaten in Form von Schaftleder + Sohle.
[0056] Die Ergebnisse waren:
Fettung 2 (erfindungsgemäß)
[0058] auf Vergleichsleder mit 12,5 % des Produktes von Beispiel 1.3.
Fettung 3 (erfindungsgemäß)
[0059] auf Vergleichsleder mit 12 % des Produktes aus Beispiel 1.4.
[0060] Die Leder lassen sich mit Lederfarbstoffen anfärben. Dabei wird mit den erfindungsgemäß
gefetteten Ledern (Fettung 2 oder 3) eine sehr volle bzw. volle Färbung des Leders
erzielt, bei einer guten bis sehr guten Egalität der Färbung. Dagegen ist die erzielbare
Farbtiefe auf dem Vergleichs-Leder mit Fettung 1 nur gering (hell) bei nur einer mäßig
einzustufenden Egalität.
[0061] Auf einem üblichen Anspritzautomaten wurden die Leder mit Fettung 1, 2 bzw. 3 jeweils
mit Reaktiv-PU-Mischungen angespritzt. Die Ergebnisse der Anspritzversuche waren:

Die Trennkräfte zwischen angespritzter Sohle und
ge-fettetem Leder zeigen erfindungsgemäß deutlich höhere Werte, insbesondere wenn man
sowohl zur Lederfettung wie auch zur Reaktiv-PU-Masse Produkte aus jeweils Ether bzw.
jeweils Esterbasis verwendet.

Fettung 2
[0062] 10 % produkt gemäß Beispiel 1.4.
Fettung 3
[0063] 10 % Produkt gemäß Beispiel 1.6.
Fettung 4
[0064] 10 % Produkt entsprechend Beispiel 1.5.
[0065]

Beispiel 2.3
[0066] Die Beispiele 2.1 und 2,2 wurden wiederholt und die erfindungsgemäßen Fettungsprodukte
wie folgt variiert: (als Emulsionen, unter Emulgatorzusatz eingesetzt). Die Ergebnisse
sind in der Tabelle zusammengestellt.

1. Verfahren zur Fettungsbehandlung von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man die
gegerbten Leder mit wäßrigen Flotten von Fettungsmitteln, die in Form einer wäßrigen,
gegebenenfalls Lösungsmittel enthaltenden Lösung, Emulsion oder Dispersion
a) mindestens 2 Hydroxylgruppen enthaltende Hydroxy-polyether mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20.000 und/oder
b) mindestens 2 Hydroxylgruppen enthaltende Hydroxypolyester mit einem Molgewicht
von 200 bis 20.000 und/oder
c) mindestens 2 Hydroxylgruppen enthaltende Hydroxypolycarbonate mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20.000 bzw.
d) Gemische aus Komponenten der Kategorien a), b) oder c)
anstelle von üblichen Fettungsmitteln oder aber zusammen mit üblichen Fettungsmitteln
enthalten, bis zur Aufnahme von 0,1 bis 20 Gew.-% der Fettunasmittelprodukte, bezogen
auf das Falzgewicht des Leders, behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fettungsbehandlung
mit wäßrigen Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen von Hydroxy-polyethern, Hydroxypolyestern
und/oder Hydroxypolycarbonaten mit Molekulargewichten von 400 bis 10.000 durchführt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettungsbehandlung
mit wäßrigen Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen von Hydroxy- polyethern und/oder
Hydroxypolyestern und/oder -Polycarbonaten mit Molekulargewichten von 800 bis 3000
durchführt, bis die Aufnahme der Fettungsmittel 0,2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das
Falzgewicht des Leders, beträgt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn- zeichnet, daß man mit Hydroxypolyethern, welche auf der Basis von hydroxyfunktionellen
Startkomponenten aus der Reihe Wasser, Di- oder Polyolen ausgewählt sind und mit Oxiranen,
Oxolanen undloder Oxethanen hergestellt werden, die Fettungsbehandlung durchführt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man hydrophile Hydroxypolyether
mit wenigstens 30 % Oxyethylengruppen neben Oxypropylengruppen verwendet.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man hydrophile Hydroxypolyester
oder Hydroxypolycarbonate verwendet, bei denen Di-, Tri-, Tetra- oder Polyethylenglykole
als Aufbaukomponente dienen.
7. Verwendung der nach den Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 vorbereiteten Leder zum
Direktanspritzen von Polyurethan-Reaktivmassen zu Leder-Polyurethanverbunden mit erhöhter
Trennfestigkeit.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach Ansprüchen
1 bis 6 vorbehandelten Leder in üblichen Anspritzautomaten in Form von Lederschäften
mit Polyurethanreaktivmassen unter Ausbildung von Klebemittel-freien Schaftleder/PU-Sohlen-Verbunden
verwendet.
9. Verwendung nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß man Fettungsmittel
auf der Basis von Hydroxypolyestern und/oder Hydroxypolycarbonaten zur Behandlung
der Leder einsetzt und die Polyurethan- Reaktivmassen auf Polyester oder Polycarbonatbasis
zum Anspritzen verwendet.
10. Verwendung nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekenn- zeichnet, daß man Fettungsmittel auf der Basis von Hydroxypolyethern zur Behandlung
der Leder einsetzt und Polyurethanreaktivmassen auf Polyetherbasis zum Anspritzen
verwendet.