(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fettungsbehandlung von Leder, insbesondere
zur Vorbereitung des Direkt-Anspritzens von Polyurethan-Reaktivmassen unter Erhöhung
der Trennkräfte zwischen Leder und Polyurethan innerhalb der Verbunde, insbesondere
innerhalb Lederschaft-/Polyurethan-Sohlen-Verbunden, dadurch gekennzeichnet, daß man
die gegerbten Leder mit wäßrigen Flotten von Fettungsmitteln, die in Form wäßriger,
gegebenenfalls Lösungsmittel enthaltender Lösungen, Emulsionen oder Dispersionen
a) mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Polyethern mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20,000 und/oder
b) mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisenden Polyestern mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20,000 und/oder
c) mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltendenden Polycarbonaten mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 20,000 bzw.
d) Gemischen von Komponenten der Kategorien a), b) oder c)
anstelle von üblichen Trennungsmitteln oder zusammen mit üblichen Fettungsmittein
enthalten,
bis zur Aufnahme von 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 10 Gew.-% der Fettungsmitteiprodukte,
bezogen auf das Falzgewicht des Leders, behandelt.
Erfindungsgegenstand ist insbesondere die Verwendung der nach den geschilderten Verfahren
vorbereiteten Leder zum Direktanspritzen von Polyurethan-Reaktivmassen zu Leder/Polyurethan-Verbunden,
insbesondere die Verwendung der nach dem geschilderten Verfahren vorbehandelten Leder
in Form von Schäften mit Polyurethan-Reaktivmassen in Anspritzautomaten, unter Ausbildung
von klebmittelfreien Schaftleder-PU-Sohlenverbunden.
Es hat sich ferner gezeigt, daß die verfahrensgemäß mit den neuen Fettungsmittein
nachbehandelten Leder eine ausgezeichnete, sehr farbtiefe und sehr gleichmäßige Färbung
ergeben.