[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Festellvorrichtung für Feuerschutztüren mit einem
Elektromagneten, der eine Magnetspule, einen im Inneren eines Führungsrohrs beweglichen
Eisenkem, ein Joch und zumindest eine den Magnetkreis - schließende Abgleichscheibe
aufweist, die auf dem Führungsrohr angeordnet ist.
[0002] In der Brandschutztechnik werden Feststellvorrichtungen benutzt, die Feuerschutztüren
und ähnliche Abschlüsse in geöffnetem Zustand festhalten. Solche Türen müssen im Brandfall
automatisch schließen, sie müssen jedoch auch manuell geschlossen werden können. Dazu
muß einerseits die Haftkraft genügend groß sein, damit die Tür nicht etwa bei Erschütterungen
ungewollt zugeht. Andererseits darf sie aber auch nicht zu groß sein, damit die Betätigungskraft
nicht zu groß wird und daher die Vorrichtung womöglich beschädigt wird. Solche Feststellvorrichtungen
werden in der Regel elektromagnetisch in der Weise betätigt, daß ein mit Ruhestrom
betriebener Elektromagnet die Tür direkt oder vorzugsweise über eine Hydraulik einer
Türschließvorrichtung mit bestimmter Haftkraft offenhält. Beim Abschalten des Erregerstroms,
also im Brandfall, fällt die Tür zu.
[0003] Um eine gewünschte Haftkraft sicher zu erreichen, ist es bekannt, bei derartigen
Feststellvorrichtungen den mit Ruhestrom betriebenen Elektromagneten mit einer konstanten
Spannung zu betreiben. Eine weitere bekannte Anordnung für derartige Feststellvorrichtungen
besteht darin, den für die gewünschte Haftkraft erforderlichen Magnetkreisfluß mit
geeigneten Eisenscheiben (Abgleichscheiben) abzugleichen. Dazu sind eine Reihe von
Abgleichscheiben mit unterschiedlich großem Luftspalt zwischen der Scheibe und dem
Eisenkern erforderlich, die auf das Führungsrohr aufgesteckt werden, wobei durch Ausprobieren
die geeignete Abgleichscheibe ausgewählt wird. Dieses ist umständlich und zeitaufwendig.
Ferner ist es bekannt, in den Elektromagneten der Feststellvorrichtung einen Spannungsregler
zu integrieren. Der Spannungsregler wird gegebenenfalls individuell abgeglichen und
fängt Schwankungen der Versorgungsspannung auf. Eine weitere bekannte Möglichkeit
ist dadurch gegeben, einen zweiten unabhängigen Auslösemechanismus einzubauen, der
allein für das manuelle Auslösen zuständig ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer eingangs beschriebenen Feststellvorrichtung
die oben geschilderten Nachteile zu vermeiden und die Feststellvorrichtung so zu verbessern,
daß weder eine stabilisierte Spannung erforderlich ist, noch verschiedene Abgleichscheiben
notwendig sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei der oben beschriebenen Feststellvorrichtung
dadurch gelöst, daß die Abgleichscheibe als speichenradförmige Stegscheibe ausgebildet
ist, die einen Kreisring mit einem oder mehreren, radial nach außen verlaufenden Stegen
aufweist. Eine derartig ausgebildete Abgleichscheibe hat den Vorteil, daß der Magnetfluß
des mit einer solchen Scheibe versehenen Elektromagneten nicht vom Luftspalt zwischen
der Scheibe und dem Eisenkern und der Erregerleistung für die Magnetspule abhängt.
[0006] Daher kann der Luftspalt zwischen der erfindungsgemäßen Stegscheibe und dem Eisenkern
sehr klein sein, so daß zweckmäßigerweise der Innendurchmesser des Kreisrings der
Stegscheibe annähernd gleich, d.h. also etwa nur ein bißchen größer als der Außendurchmesser
des Führungsrohres ist.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Stegscheibe wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß der
Magnetkreis der Feststellvorrichtung bei zu großem Erregerstrom, also bei potentiell
zu großer Haftkraft, ein Teil des Magnetjochs, nämlich die Stegscheibe, in Sättigung
geht, so daß die Haftkraft trotz eines steigenden Stromes nicht mehr zunimmt. Ist
zusätzlich, wie erfindungsgemäß oben beschrieben, der Magnetkreis luftspaltarm gegenüber
bekannten Anordnungen, bei denen mittels der Luftspaltgröße die Haftkraft justiert
wird, so ist für die erforderliche Haftkraft ein wesentlich kleinerer Erregerstrom
notwendig. Auf diese Weise kann die notwendige elektrische Erregerleistung reduziert
werden.
[0008] - Zweckmäßigerweise ist die Anzahl der Stege und die Größe des Stegquerschnitts so
dimensioniert, daß die Größe des magnetischen Flusses der erwünschten Haftkraft entspricht.
Dabei wird das Eisen der Stegscheibe im gesättigten Zustand betrieben. Für den Magnetfluß
sind also lediglich die magnetischen Eigenschaften des Eisens der Stegscheibe und
die Größe der Stäbe ausschlaggebend.
[0009] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden näher erläutert.
[0010] Dabei zeigen
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau eines Elektromagneten einer bekannten Feststellvorrichtung
im Schnitt und in Draufsicht,
Fig. 2 einen Elektromagneten einer Feststellvorrichtung mit der erfindungsgemäßen
Abgleichscheibe.
[0011] In Fig.1 ist im Schnitt der Elektromagnet gezeigt. Links davon ist auf die Abgleichscheibe
dargestellt. Innerhalb des Führungsrohres FR, das nicht magnetisch ist, beispielsweise
aus Aluminium, ist der bewegliche Eisenkern EK, der nach rechts die Kraft K aufbringt,
um die in nicht dargestellter Weise notwendige Haftkraft zu bewirken. Beispielsweise,
was hier jedoch nicht gezeigt ist, soll mit der Betätigungskraft K ein Ventil der
Hydraulik der Türschließvorrichtung geschlossen gehalten werden. Die Magnetspule MS
wird vom nicht gezeigten Erregerstrom durchflossen. Der Magnetkreis ist über das konzentrische
Joch J (aus Eisen) und der Abgleichscheibe AS geschlossen. Die Abgleichscheibe AS
weist einen Luftspalt LS auf, der in herkömmlicher Weise ausschlaggebend ist bei der
Justierung, um die notwendige Haftkraft zu erreichen.
[0012] In Fig. 2 ist der Elektromagnet mit der erfindungsgemäßen Abgleichscheibe, die als
Stegscheibe SS ausgebildet ist, dargestellt. Die Stegscheibe SS ist als speichenradförmige
Scheibe ausgebildet, die einen Kreisring KR mit mehreren, radial nach außen verlaufenden
Stegen ST aufweist. Dabei ist der Querschnitt aller Stege ST gemeinsam so groß gewählt,
daß das für die Stege ST verwendete Eisen bei eben dem magnetischen Fluß gesättigt
wird, der bei der erwünschten Haftkraft (entspricht der Betätigungskraft K) auftritt.
Dieser magnetische Fluß kann also auch bei größerem Erregerstrom nicht mehr wesentlich
anwachsen, so daß auch die Haftkraft nicht unzulässig groß werden kann. Zwischen der
Stegscheibe SS und dem Eisenkern EK bzw. dem Führungsrohr FR ist ein relativ kleiner
Luftspalt LS. Aufgrund des gegenüber den früheren Abgleichscheiben kleineren Luftspalts
nimmt die zur Erzeugung des gewünschten magnetischen Flusses notwendige elektrische
Erregerleistung ab. Zur weiteren Verringerung des magnetischen Widerstandes kann die
Stegscheibe im Beeich des Luftspaltes, z.B. durch einen Verstärkungsring VR, verdickt
werden. Dadurch ist es möglich und wirtschaftlich vertretbar, den Magnetkreis so auszulegen,
daß die Stegsättigung bereits bei der unteren Betriebsspannungsgrenze einsetzt und
auf diese Weise im ganzen Betriebsspannungsbereich eine weitgehend konstante Haftkraft
erzielt wird. Ein Abgleich zur Anpassung an verschiedene Anforderungen ist im allgemeinen
nicht notwendig. Ist es dennoch erforderlich, eine Anpassung vorzunehmen, so kann
diese beispielsweise durch Herausschneiden eines einzelnen Steges oder mehrere Stege
erfolgen.
[0013] Bei der Feststellvorrichtung mit der erfindungsgemäßen Stegscheibe, wie in Fig.2
gezeigt, ist der die Haftkraft bestimmende magnetische Fluß durch den Erregerstrom
und den magnetischen Widerstand des Magnetkreises bestimmt. Während der magnetische
Widerstand bei den bekannten Feststellvorrichtungen (siehe Fig.1) von der Summe kleiner
Luftspalte abhängt, die nicht mit genügend kleinen Toleranzen gefertigt werden können,
ist bei der erfindungsgemäßen Feststellvorrichtung der magnetische Fluß durch die
in Sättigung gehenden Stege der Stegscheibe stabilisiert. Für diesen Effekt sind die
eng tolerierbaren magnetischen Eigenschaften der Stege bzw. der Stegscheibe und deren
Abmessung maßgebend, während die Erregerleistung und die Luftspaltabmessungen keine
wesentliche Rolle spielen.
1. Feststellvorrichtung für Feuerschutztüren mit einem Elektromagneten, der eine Magnetspule
- (MS), einen im Inneren eines Führungsrohrs (FR) beweglichen Eisenkern (EK) ein Joch
(J) und zumindest eine den Magnetkreis schließende Abgleichscheibe (AS) aufweist,
die auf dem Führungsrohr (FR) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abgleichscheibe (AS) als speichenradförmige Stegscheibe
- (SS) ausgebildet ist, die einen Kreisring (KR) mit einem oder mehreren, radial nach
außen verlaufenden Stegen (ST) aufweist.
2. Feststellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß der Innendurchmesser des Kreisrings (KR) annähernd gleich
dem Außendurchmesser des Führungsrohres ist, wobei zwischen der Stegscheibe (SS) und
dem Eisenkern (EK) ein sehr kleiner Luftspalt (LS) besteht.
3. Feststellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Stege (ST) und die Größe des Stegquerschnitts
der Größe des magnetischen Flusses entspricht, der für eine vorgebbare Haftkraft (K)
erforderlich ist, wobei das Eisen der Stegscheibe (SS) gesättigt ist.
4. Feststellvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verringerung des magnetischen Widerstandes im Bereich
des Luftspalts (LS) die Stegscheibe (SS) verdickt ist.
5. Feststellvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung der Stegscheibe (SS) mittels eines oder
mehrerer Verstärkungsringe (VR) erzielt wird.