[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung für die Flügel von Fenstern, Türen
od. dgl., bestehend aus einer rahmenseitig im Falz zu befestigenden Lagerschiene und
einer flügelseitig ebenfalls im Falz angreifenden Halteschiene sowie aus zwei Lenkern
von unterschiedlicher Länge, die über je ein Drehgelenk mit der Lagerschiene und der
Halteschiene in Verbindung stehen und mit diesen ein Lenkertrapez bilden, dessen kürzestes
Glied die flügelseitig angreifende Halteschiene ist.
[0002] Eine Ausstellvorrichtung dieser Gattung ist bereits bekannt durch die GB-PS 1 163
798.
[0003] Bei dieser bekannten Ausstellvorrichtung ist einerseits die Lagerschiene am feststehenden
Rahmen und andererseits die Halteschiene am Flügel fest angeschraubt und die beiden
Lenker sind sowohl mit der rahmenseitigen Lagerschiene als auch mit der flügelseitigen
Halteschiene jeweils unlösbar über die Drehgelenke gekuppelt. Jedes Drehgelenk ist
mit einer selbstschmierenden Plastikbuchse ausgestattet, welche vom Drehzapfen durchsetzt
ist und einerseits von einem Bund sowie andererseits von einem Nietkragen desselben
so verspannt wird, daß ein Reibungskontakt in jedem Drehgelenk entsteht und sämtliche
Drehgelenke gemeinsam den Flügel in jeder beliebigen Öffnungsstellung festbremsen.
[0004] Nachteilig bei der bekannten Ausstellvorrichtung ist es, daß der Flügel relativ zum
feststehenden Rahmen nur dadurch ausgebaut werden kann, daß entweder die rahmenseitige
Lagerschiene oder aber die flügelseitige Halteschiene jeweils durch Entfernen der
Befestigungsschrauben gelöst werden muß. Abgesehen davon, daß diese Arbeitsweise umständlich
und zeitraubend ist, geht nach mehrmaligem Lösen der Befestigungsschrauben leicht
deren fester Sitz in den Eingriffsbohrungen verloren, so daß der ordnungsgemäße Halt
der Lagerschiene am feststehenden Rahmen und/ oder der Halteschiene am Flügel beeinträchtigt
wird. Die ordnungsgemäße Funktion des Fensters oder der Tür ist dann jedoch nicht
mehr gewährleistet.
[0005] Im übrigen eignet sich die bekannte Ausstellvorrichtung nur für den Einbau bei solchen
Fenstern, Türen od. dgl. deren Flügel entweder um zu seinen waagerechten Kanten parallele
Drehgelenke oder aber um zu seinen senkrechten Kanten parallele Drehgelenke relativ
zum feststehenden Rahmen verlagerbar ist. Sie eignen sich jedoch nicht für die Benutzung
bei Fenstern, Türen od. dgl., deren Flügel relativ zum feststehenden Rahmen wahlweise
seitwärts um zu einer aufrechten Begrenzungskante parallele Drehachsen in einer Öffnungsstellung
geschwenkt und auch um seine untere, waagerechte Begrenzungskante in einer Öffnungsstellung
gekippt werden kann.
[0006] Da aber beim heutigen Stand der Technik Fenster und Türen od. dgl. mit Drehkippflügel
weit verbreitet zum Einsatz gelangen, zielt die Neuerung auf die Schaffung einer gattungsgemäßen
Ausstellvorrichtung ab, die nicht nur ein leichtes und problemloses Kuppeln und Entkuppeln
des Flügels vom feststehenden Rahmen ermöglicht, sondern zugleich auch die Öffnungs-
und Schließbewegung des Flügels gegenüber dem feststehenden Rahmen um zwei im rechten
Winkel zueinander gerichtete Begrenzungskanten gewährleistet.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung mit den Kennzeichnungsmerkmalen
des Anspruchs 1, nämlich dadurch erreicht, daß zwei der vier Drehgelenke entkuppelbar
ausgebildet sind und dabei wenigstens eines dieser entkuppelbaren Drehgelenke aus
einem Spurzapfen-Kipplager besteht, bei dem das den Spurzapfen bildende Lagerteil
und das diesen Spurzapfen aufnehmende Lagerteil konzentrisch von sphärischen Stützlagerflächen
umgeben sind, die ringförmig ineinander greifen und die in Achsrichtung des Spurzapfens
gerichteten Lagerkräfte aufnehmen.
[0008] Als besonders empfehlenswert hat sich nach der Erfindung eine Ausgestaltung erwiesen,
bei der gemäß Anspruch 2 der Spurzapfen an seinem freien Ende zusätzlich eine sphärische
Lagerkuppe aufweist, und das ihn aufnehmende Lagerteil mit einer komplemtär sphärischen
Lagermulde versehen ist, wobei Lagerkuppe und Lagermulde mit den umgebenden Stützlagerflächen
ein gemeinsames Zentrum aufweisen. Es ergibt sich auf diese Art und Weise ein besonders
großflächiges und damit tragfähiges Lagersystem.
[0009] Nach Anspruch 3 zeichnet sich die erfindungsgemäße Ausstellvorrichtung durch Anordnung
als unteres Ecklager zwischen dem feststehenden Rahmen und dem Flügel eines Drehkippfensters,
einer Drehkipptür od. dgl. aus. In diesem Falle erweist es sich als besonders wichtig,
wenn neuerungsgemäß nach Anspruch 4 das rahmenseitige Drehgelenk des langen Lenkers
und das flügelseitige Drehgelenk des kurzen Lenkers entkuppelbar ausgebildet sind
und dabei mindestens das flügelseitige Drehgelenk des kurzen Lenkers als Spurzapfen-Kipplager
ausgeführt ist.
[0010] Nach der Weiterbildungsmaßnahme der erfindungsgemäßen Ausstellvorrichtung gemäß Anspruch
5 besteht das rahmenseitige Drehgelenk des langen Lenkers aus einem am Gelenkzapfen
verrastbaren Sicherungsring und einer zwischen diesem und dem Lenker angeordneten
Scheibe, wobei die dem Lenker zugewendete Fläche der Scheibe flach kegelförmig oder
sphärisch gewölbt ausgebildet ist.
[0011] Weiterhin ist nach Anspruch 6 vorgesehen, daß der lange Lenker im Bereich seines
rahmenseitigen Drehgelenkes ein gegen die Lagerschiene hin erhaben gewölbtes bzw.
dachförmiges Querschnittsprofil aufweist und auf der Lagerschiene relativ zum Drehgelenk
um seine Längsachse begrenzt kippbar abgestützt ist. Ferner können gemäß Anspruch
7 der lange Lenker und der kurze Lenker ein Längenverhältnis von etwa 2 : 1 aufweisen,
während das Abstandsmaß der beiden rahmenseitigen Drehgelenke zum Abstandsmaß der
beiden flügelseitigen Drehgelenke im Verhältnis von etwa 3,4 : 1 steht. Es ergibt
sich hierdurch eine besonders günstige Verlagerungsbewegung des Flügels relativ zum
feststehenden Rahmen bei seiner Öffnungs- und Schließbewegung um eine seitliche, aufrechte
Begrenzungskante.
[0012] Bewährt hat sich in erfindungsgemäßer Weiterbildung der Ausstellvorrichtung auch
die Ausgestaltung nach Anspruch 8, die darin liegt, daß die flügelseitige Halteschiene
aus einem Winkelstück und einer mit dem waagerechten Schenkel derselben durch die
beiden Drehgelenke verbundenen Riegelstück besteht und auch die rahmenseitige Lagerschiene
als Winkelstück ausgebildet ist, dessen aufrechter Schenkel einen Riegeleingriff für
das flügelseitige Riegelstück aufweist bzw. trägt.
[0013] Nach Anspruch 9 kann des weiteren die rahmenseitige Halteschiene wenigstens im Bereich
des Drehgelenkes für den kurzen Lenker mit einem Einbohrzapfen für den Eingriff in
eine rahmenseitige Bohrung versehen werden, während gemäß Anspruch 10 vorgesehen ist,
daß das Winkelstück der flügelseitigen Halteschiene wenigstens an den Enden beider
Schenkel einwärts gerichtete Profilvorsprünge trägt, die formschlüssig in eine stufenförmig
abgesetzte Profilnut am Flügelfalz eingreifen.
[0014] Die Maßnahmen des Anspruchs 11 bestehen nach der Erfindung darin, daß das flügelseitige
Riegelstück und der rahmenseitige Riegeleingriff sich in Schließlage des Flügels gegenseitig
hintergreifende Keilstücke tragen und mit quer zu den Achsen der Drehgelenke gerichteten
Stützflächen als Aushebesicherung für den gekippten Flügel versehen sind.
[0015] Schließlich hat es sich zur Erzielung einer kompakten Bauweise der Ausstellvorrichtung
auch bewährt, wenn nach Anspruch 12 das Zentrum der sphärischen Lagerflächen innerhalb
der Ebene des Lenkers liegt.
[0016] Es hat sich des weiteren als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn nach Anspruch 13
die flügelseitige Halteschiene'auf einer Halteleiste begrenzt längsschiebbar geführt
ist und an ihrem hinteren Ende über ein Gewindeelement mit der Halteleiste in Stellverbindung
steht, wobei die Halteleiste im schmalen Querschnittsteil einer stufenartig abgesetzten
Profilnut an der Falzumfangsfläche des Flügel befestigbar ist, während die Halteschiene
im breiteren Querschnittsteil dieser Profilnut liegt.
[0017] Durch diese Maßnahme kann bei in Drehstellung geöffnetem Flügel über das Gewindeelement
innerhalb gewisser Grenzen eine Verlagerung des Flügels gegenüber dem feststehenden
Rahmen in Richtung parallel zu seiner Ebene vorgenommen werden.
[0018] Nach Anspruch 14 wird sowohl die Halteschiene als auch die Halteleiste von einem
Winkelstück gebildet, wobei das Gewindeelement jeweils in den aufrechten Schenkeln
derselben sitzt und/oder sein Widerlager hat.
[0019] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Halteleiste über mehrere Befestigungsschrauben
am Flügel verankerbar ist, während die Halteschiene mit der Halteleiste über Längsschlitze
durchsetzte Klemmschrauben lösbar gekuppelt ist.
[0020] Durch die FR-PS 22 33 867 ist zwar auch bereits eine gattungsähnliche Ausstellvorrichtung
bekannt geworden, die sich für die Benutzung in Verbindung mit Drehkippfenstern und
-türen od. dgl. eignet. Dort ist jedoch die flügelseitige Halteschiene mit der rahmenseitigen
Lagerschiene nur unter Zwischenschaltung eines einzigen Lenkers verbunden, wobei das
hintere Ende der Halteschiene über einen Drehzapfen verschiebbar unmittelbar mit der
rahmenseitigen Lagerschiene in Eingriff steht.
[0021] Der wesentliche Nachteil dieser bekannten Ausstellvorrichtung liegt jedoch darin,
daß sie nur bei Fenstern, Türen od. dgl. in Benutzung genommen werden kann, deren
Flügel in seiner Schließlage relativ zum feststehenden Rahmen raumseitig flächenbündig
eingebaut ist, bei denen also der Flügel keinen sogenannten Überschlag aufweist. Der
Flügel läßt sich nämlich nur dann in Drehstellung öffnen, wenn seine den Ausstellvorrichtungen
benachbarten Bereiche in den Lichtraum zwischen den Schenkeln des feststehenden Rahmens
einschwenken können.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend an
einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematisch vereinfachter Draufsichtdarstellung ein Fenster mit in seiner
Schließlage am feststehenden Rahmen anliegendem Flügel,
Fig. 2 wiederum in schematisch vereinfachter Darstellung und Draufsicht das Fenster
mit gegenüber dem feststehenden Rahmen in Drehstellung geöffnetem Flügel,
Fig. 3 gleichfalls in schematisch vereinfachter Draufsichtdarstellung das Fenster
mit gegenüber dem feststehenden Rahmen in Kippstellung geöffnetem Flügel,
Fig. 4 in Ansicht von vorne sowie im Vertikalschnitt eine als Drehkipp-Ecklager ausgebildete
Ausstellvorrichtung bei in Schließlage am feststehenden Rahmen befindlichem Flügel,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V - V in Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt gemäß Fig. 5 bei in Kipprichtung geöffnetem Flügel,
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII - VII in Fig. 4,
Fig. 8 den der Fig. 7 entsprechenden Schnitt, jedoch bei in Kippstellung geöffnetem
Flügel,
Fig. 9 eine Ansicht der Ausstellvorrichtung in Pfeilrichtung IX der Fig. 4 bei in
Drehstellung gegenüber dem festststehenden Rahmen geöffnetem Flügel,
Fig. 10 in vergrößertem Maßstab den in Fig. 5 mit X gekennzeichneten Bereich, und
Fig. 11 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung einer abgewandelten Bauart der Ausstellvorrichtung
zeigt.
[0023] In Fig. 1 der Zeichnung ist schematisch ein Drehkippfenster angedeutet, bei dem am
feststehenden Rahmen 1 der Flügel 2 in seiner Schließlage anliegt. Fig. 2 der Zeichnung
zeigt das gleiche Drehkippfenster, wobei jedoch der Flügel 2 relativ zum feststehenden
Rahmen 1 um parallel zu einer aufrechten Seitenkante gerichtete Gelenke 3', 3"und
4', 4" in Drehöffnungsstellung gebracht ist. Schließlich zeigt die Fig. 3 der Zeichnung
das Drehkippfenster, wobei der Flügel 2 relativ zum feststehenden Rahmen 1 seine Kippöffnungsstellung
einnimmt und seine Kippöffnungsweite durch eine zwischen den oberen, waagerechten
Holmen von feststehendem Rahmen 1 und Flügel 2 eingebaute Ausstellvorrichtung 5 begrenzt
ist. Auch die Ausstellvorrichtung 5 wirkt dabei über Gelenke 3', 3'' und 4' , 4"mit
dem feststehenden Rahmen 1 zusammen.
[0024] Die Gelenke 3', 3'' und 4', 4'' sind in ein und derselben Anordnung und Ausbildung
sowohl im Bereich der oberen waagerechten Fälze als auch im Bereich der unteren waagerechten
Fälze zwischen dem feststehenden Rahmen 1 und dem Flügel 2 vorgesehen. Die Achsen
dieser Gelenke 3', 3" und 4', 4'' verlaufen dabei jeweils parallel zu den aufrechte
Begrenzungskanten von feststehendem Rahmen 1 und Flügel 2.
[0025] Die Gelenke 3'und 3"befinden sich dabei jeweils an den Enden eines kurzen Lenkers
6, während die Gelenke 4'und 4"an den Enden eines langen Lenkers 7 vorgesehen sind.
Über das Gelenk 3'steht dabei der Lenker 6 mit dem feststehenden Rahmen 1 in Verbindung,
während er über das Gelenk 3"am Flügel 2 angreift. Der Lenker 7 ist wiederum über
das Gelenk 4' am feststehenden Rahmen 1 angelenkt, während er über sein Gelenk 4''
am Flügel 2 angreift. Die beiden Gelenke 3' und 4' sind
[0026] mit einer am feststehenden Rahmen 1 durch Schrauben zu befestigenden Lagerschiene
8 verbunden, die parallel zur Ebene des feststehenden Rahmens 1 gerichtet an dessen
Falzumfangsfläche befestigt ist. Die Gelenke 3"und 4'' greifen hingegen an einer Halteschiene
9 an, die am Flügel 2, ebenfalls parallel zu dessen Ebene gerichtet mit der Falzumfangsfläche
verbunden wird. Das Gelenk 3' zwischen dem Lenker 6 und dem feststehenden Rahmen 1
und das Gelenk 4'' zwischen dem Lenker 7 und dem Flügel 2 sind jeweils als reine Drehgelenke
ausgeführt, wie das der Fig. 4 entnommen werden kann. Das Gelenk 3"zwischen dem Lenker
6 und dem Flügel 2 ist als Spurzapfen-Kipplager 10/11 ausgeführt, das einen Spurzapfen-
Lagerteil 10 und ein Spurzapfen-Aufnahmeteil 11 umfaßt. Das Gelenk 4'zwischen dem
Lenker 7 und der rahmenseitigen Lagerschiene 8 ist als Drehgelenk ausgelegt, auf dem
der Lenker 7 über einen geringfügigen Winkelbereich parallel zu seiner Längsmittelebene
kippbar gehalten wird.
[0027] Das als Spurzapfen-Kipplager 10/11 ausgelegte Gelenk 3"weist an seinem Spurzapfen-Lagerteil
10 nicht nur den Spurzapfen 12 mit einer sphärischen Lagerkuppe 13 auf, der in eine
Spurbohrung 14 mit sphärischer Lagermulde 15 des aufnehmenden Lagerteils 11 eingreift.
Vielmehr ist das den Spurzapfen 12 aufnehmende Lagerteil 11 noch konzentrisch von
sphärischen Stützlagerflächen 16 umgeben, die kugelschichtförmig ausgeformt sind und
mit komplementären sphärischen Stützlagerflächen 17 zusammenwirken kann, die sich
am Spurzapfen-Lagerteil 10 befinden, wie das deutlich der Fig. 10 entnommen werden
kann. Die sphärischen Stützlagerflächen 16 und 17 greifen dabei ringförmig ineinander
und haben mit der Lagerkuppe 13 und der Lagermulde 15 ein gemeinsames Zentrum 18,
wie das ebenfalls in Fig. 10 angedeutet ist.
[0028] Die ringförmig ineinandergreifenden Stützlagerflächen 17 und 16 von Spurzapfen-Lagerteil
10 und aufnehmendem Lagerteil 11 sind dabei geeignet, die in Achsrichtung des Spurzapfens
12 gerichteten Lagerkräfte großflächig aufzunehmen.
[0029] Es ist den Fig. 4 bis 6 und 10 ohne weiteres zu entnehmen, daß das Spurzapfen-Lagerteil
10 und das dieses aufnehmende Lagerteil 11 des Spurzapfen-Kipplagers 10/11 lösbar
ineinandergreifen, derart, daß sich die flügelseitige Halteschiene 9 im Bedarfsfalle
vom kurzen Lenker 6 lösen bzw. entkuppeln läßt, um ein Aushängen des Flügels2 zu ermöglichen.
Auch das Gelenk 4' zwischen dem langen Lenker 7 und der rahmenseitigen Lagerschiene
8 ist entkuppelbar ausgeführt. Es weist zu diesem Zweck einen mit der rahmenseitigen
Lagerschiene 8 fest vernieteten Gelenkzapfen 19 auf, der nahe seinem freien Ende mit
einer Umfangsnut 20 versehen ist, in der sich ein federnder Sicherungsring 21 verrasten
läßt. Zwischen dem Sicherungsring 21 und dem auf den Gelenkzapfen 19 aufgesteckten
Lagerende des Lenkers 7 ist darüberhinaus noch eine Scheibe 22 vorgesehen, deren dem
Lenker 7 zugewendete Fläche 23 flach kegelförmig oder sphärisch gewölbt ausgebildet
ist.
[0030] Da der lange Lenker 7 im Bereich des rahmenseitigen Gelenkes 4'ein gegen die Lagerschiene
8 hin erhaben gewölbtes bzw. dachförmiges Querschnittsprofil aufweist, wie das die
Fig. 7 und 8 erkennen lassen, kann er zwischen der Fläche 23 der Scheibe 22 und der
Lagerschiene 8 relativ zum Gelenkbolzen 19 um seine Längsmittelebene begrenzt kippen,
wie das die Fig. 7 und 8 erkennen lassen, während er sich auf der Lagerschiene 8 abstützt.
Durch Entfernen des Sicherungsringes 21 und der Scheibe 22 kann der lange Lenker 7
im Bedarfsfalle leicht vom Gelenkzapfen 19 des mit der Lagerschiene 8 gebildeten Gelenkes
4' entkuppelt werden.
[0031] Die in den Fig. 4 bis 9 der Zeichnung dargestellte Ausgestaltung einer Ausstellvorrichtung
für Drehkippflügel ist als unteres Ecklager zwischen dem feststehenden Rahmen 1 und
dem Flügel 2 des Drehkippfensters bzw. der Drehkipptür ausgelegt. Sie kann jedoch
in ähnlicher Weise auch für das Zusammenwirken mit der Drehkipp-Austellvorrichtung
5 nach Fig. 3 ausgelegt werden. In diesem Falle wird dann die flügelseitige Halteschiene
9 nicht direkt an der oberen waagerechten Falzumfangsfläche des Flügels 2 befestigt,
sondern sie bildet vielmehr das hintere Ende des wahlweise mit dem Flügel 2 kuppelbaren
bzw. davon abkuppelbaren Ausstellarmes 5'der Ausstellvorrichtung 5, wie er in Fig.
3 zu sehen ist.
[0032] Es hat sich bewährt, wenn der lange Lenker 7 und der kurze Lenker 6 relativ zueinander
ein Längenverhältnis von etwa 2 : 1 aufweisen, während das Abstandsmaß 24 zwischen
den beiden rahmenseitigen Gelenken 3'und 4' zum Abstandsmaß 25 zwischen den beiden
flügelseitigen Gelenken 3" und 4" im Verhältnis von etwa 3,4 : 1 steht. Es hat sich
nämlich gezeigt, daß auf diese Art und Weise unter Einhaltung relativ kleiner Abmessungen
eine Ausstellvorrichtung hoher Tragkraft erstellt werden kann, die sich problemlos
in dem Luftspalt zwischen der Falzumfangsfläche des feststehenden Rahmens 1 und der
dazu parallelen Falzumfangsfläche des Flügels 2 völlig verdeckt unterbringen läßt.
[0033] Die flügelseitige Halteschiene 9 der Ausstellvorrichtung besteht aus einem Winkelstück
26 mit einem waagerechten Schenkel 26'und einem aufrechten Schenkel 26" und einem
mit dem waagerechten Schenkel 26' desselben fest verbundenen Riegelstück 27. Zur Verbindung
des Riegelstücks 27 mit dem Schenkel 26' des Winkelstücks 26 dienen dabei Nietzapfen,
welche zugleich die Befestigungselemente für die flügelseitigen Teile der Gelenke
3'' und 4" sind.
[0034] Auch die rahmenseitige Lagerschiene 8 ist als Winkelstück 28 ausgebildet, die einen
waagerechten Schenkel 28' und einen aufrechten Schenkel 28" aufweist. Der aufrechte
Schenkel 28"trägt dabei einen Riegeleingriff 29, mit welchem das Riegelstück 27 über
einen Riegelansatz 27 zusammenwirkt, der seitwärts über den aufrechten Schenkel 26"des
Winkelstücks 26 hinausragt.
[0035] Aus Fig. 4 ist des weiteren ersichtlich, daß die rahmenseitige Halteschlene 8 wenigstens
im Bereich des Drehgelenkes 3' für den kurzen Lenker 6 mit einem Einbohrzapfen 30
versehen ist, der in eine am feststehenden Rahmen 1 parallel zu dessen Ebene vorgesehene
Bohrung eingreift und dadurch eine gute Krafteinleitung der Ausstellvorrichtung in
den feststehenden Rahmen 1 gewährleistet.
[0036] Das die flügelseitige Halteschiene 9 bildete Winkelstück 26 ist wenigstens an den
Enden beider Schenkel 26'und 26'' mit einwärts gerichteten Profilvorsprüngen 31'und
31" versehen, die formschlüssig in eine stufenartig abgesetzte Profilnut an der Falzumfangsfläche
des Flügels 2 eingreifen können und dadurch eine gute Halte- und Kraftübertragungsverbindung
gewährleisten.
[0037] Der Riegelansatz 27' des flügelseitigen Riegelstücks 27 ist an seinem Ende einerseits
mit einer Keilfläche 33' und andererseits mit einer Nase 33" versehen, wie das aus
Fig. 9 ersichtlich ist. Der rahmenseitige Riegeleingriff 29 weist ebenfalls eine Keilfläche
32'und eine diesem vorgelagerte Eingriffsnut 32" auf. In der Schließlage des Flügels
2 und beim unteren Ecklager auch in der Kippöffnungsstellung desselben hintergreift
die Keilfläche 33' des flügelseitigen Riegelstücks 27 die Keilfläche 32' am rahmenseitigen
Riegeleingriff 29, während zugleich die Nase 33" mit der Nut 32" in Eingriff kommt.
Während die Keilflächen 31' und 32" in Schließlage und im Bereich des Drehkipp-Ecklagers
auch in Kipplage eine Lagensicherung zwischen dem feststehenden Rahmen 1 und dem Flügel
2 gewährleisten, wird durch das Zusammenwirken der Nase 31" mit der Nut 32'' beim
Drehöffnen des Flügels 2 sichergestellt, daß dieser über die Lenker 6 und 7 ordnungsgemäß
vom feststehenden Rahmen 1 abschwenkt. Außerdem wirkt die Nase 33"bei gekipptem Flügel
2 noch mit einer Anschlagfläche 34 am Riegeleingriff 29 als Aushebesicherung zusammen.
[0038] Der Fig. 10 kann noch entnommen werden, daß das gemeinsame Zentrum 18 der sphärischen
Lagerflächen 13, 15 und 16, 17 des Spurzapfen-Kipplagers 10/11 innerhalb der Dickenabmessung
des kurzen Lenkers 6 liegt, so daß sich trotz genügend tiefem Eingriff des Spurzapfens
12 eine relativ geringe Bauhöhe der gesamten Ausstellvorrichtung verwirklichen läßt.
[0039] Abschließend sei noch erwähnt, daß zwei zueinander spiegelbildlich gestaltete Ausstellvorrichtungen
der aus den Fig. 4 bis 9 ersichtlichen Bauart auch benutzbar sind, um Fenster oder
Türen mit Dreh-, Kipp-oder Klappflügeln auszurüsten.
[0040] Fig. 11 zeigt in einer der Fig. 4 entsprechenden Darstellung eine in vorteilhafter
Weise weitergebildete Bauart der Ausstellvorrichtung. Dort ist das die flügelseitige
Halteschiene 9 bildende Winkelstück 26 mit seinem längeren, horizontalen Schenkel
26" auf den waagerechten Schenkel 35" einer ebenfalls als Winkelstück gestalteten
Halteleiste 35 gesetzt, die im schmalen Querschnittsbereich der stufenartig abgesetzten
Profilnut an der Falzumfangsfläche des Flügels 2 aufgenommen ist.
[0041] Die Halteleiste 35 ist dabei durch Befestigungsschrauben 36 am Flügel 2 verankert,
wobei diese Befestigungsschrauben 36 jeweils im waagerechten Schenkel 35" und auch
im aufrechten Schenkel 35'' der Halteleiste 35 angreifen.
[0042] Die Halteschiene 9 steht wiederum über Klemmschrauben 37 mit der Halteleiste 35 in
lösbarer Verbindung, und zwar dergestalt, daß jede Klemmschraube 37 einen Längsschlitz
38 im Schenkel 26
1 des Winkelstücks 26 durchsetzt und mit einem Gewinde 39 im waagerechten Schenkel
35
1 der Halteleiste 35 in Eingriff steht.
[0043] Bei gelockerten Klemmschrauben 37 besteht somit die Möglichkeit einer Längsverschiebung
der Halteschiene 9 realtiv zur Halteleiste 35, und zwar in einem durch die Längsschlitze
38 begrenzten Ausmaß, das mehrere Millimeter, beispielsweise 2 bis 3 mm, betragen
kann.
[0044] Damit bei gelockerten Klemmschrauben 37 die Relativverschiebung zwischen der Halteschiene
9 und der Halteleiste 35 praktisch stufenlos und feinfühlig vorgenommen werden kann,
wird ein Gewindeelement 40 als Stellvorrichtung benutzt.
[0045] Dieses Gewindeelement 40 ist dabei drehbar, jedoch vorzugsweise axial unverschiebbar
im aufrechten Schenkel 26" der Halteschiene 9 bzw. des Winkelstückes 26 gelagert und
greift andererseits in ein Innengewinde 41 ein, das sich im aufrechten Schenkel 35''
der Halteleiste 35 befindet.
[0046] Das aus dem Schenkel 26'' der Halteschiene 9 bzw. des Winkelstücks 26 herausragende
Ende des Gewindeelementes 40 ist mit einem - nicht gezeigten - Eingriffsloch, vorzugsweise
einem Innensechskant, versehen, in das sich zum Zwecke der Verstellung ein entsprechend
profilierter Steckschlüssel einführen läßt. Durch Drehung des Steckschlüssels kann
damit die relative Längsverstellung zwischen der Halteschiene 9 und der Halteleiste
35 bewirkt werden. Nach Vornahme der jeweiligen Verstellung werden dann die Klemmschrauben
37 wieder angezogen, so daß zusätzlich eine kraftschlüssige Klemmverbindung zwischen
der Halteschiene 9 und der Halteleiste 35 hergestellt ist.
1. Ausstellvorrichtung für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl., bestehend aus
einer rahmenseitig im Falz zu befestigenden Lagerschiene und einer flügelseitig ebenfalls
im Falz angreifenden Halteschiene sowie aus zwei Lenkern von unterschiedlicher Länge,
die über je ein Drehgelenk mit der Lagerschiene und der Halteschiene in Verbindung
stehen und mit diesen ein Lenkertrapez bilden, dessen kürzestes Glied die falzseitige
Halteschiene ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei (3"und 4') der vier Drehgelenke (3', 3"und 4', 4") entkuppelbar ausgebildet
sind (10, 11 bzw. 20,21) und dabei wenigstens eines (3") der entkuppelbaren Drehgelenke
(3", 4') aus einem Spurzapfen-Kipplager (10, 11) besteht, bei dem das den Spurzapfen
(12) bildende Lagerteil (10) und das diesen Spurzapfen (12) aufnehmende Lagerteil
(11, 14) konzentrisch von sphärischen Stützlagerflächen (17, 16; Fig. 10) umgeben
sind, die ringförmig ineinandergreifen und die in Achsrichtung des Spurzapfens (12)
gerichteten Lagerkräfte aufnehmen.
2. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spurzapfen (12) an seinem freien Ende zusätzlich eine sphärische Lagerkuppe
(13) aufweist und das ihn aufnehmende Lagerteil (11, 14) mit einer komplementär sphärischen
Lagermulde (15) versehen ist, wobei Lagerkuppe (13) und Lagermulde (15) mit den umgebenden
Stützlagerflächen (17,16) ein gemeinsames Zentrum (18) aufweisen (Fig. 10).
3. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
gekennzeichnet durch
Anordnung als unteres Ecklager zwischen dem feststehenden Rahmen (1) und dem Flügel
(2) eines Drehkippfensters, einer Drehkipptür od. dgl..
4. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rahmenseitige Drehgelenk (4') des langen Lenkers (7) und das flügelseitige
Drehgelenk (3") des kurzen Lenkers (6) entkuppelbar ausgebildet sind (20, 21; 10,11)
und dabei mindestens das flügelseitige Drehgelenk (3") des kurzen Lenkers (6) als
Spurzapfen-Kipplager (10, 11) ausgeführt ist.
5. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rahmenseitige Drehgelenk (4') des langen Lenkers (7) aus einem am Gelenkzapfen
(19) verrastbaren (20) Sicherungsring (21) und einer zwischen diesem und dem Lenker
(7) angeordneten Scheibe (22) besteht, wobei die dem Lenker (7) zugewendete Fläche
(23) der Scheibe (22) flach kegelförmig oder sphärisch gewölbt ausgebildet ist.
6. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der lange Lenker (7) im Bereich seines rahmenseitigen Drehgelenks (4') ein gegen
die Lagerschiene (8) erhaben gewölbtes bzw. dachförmiges Querschnittsprofil aufweist
(Fig. 7 und 8) und auf der Lagerschiene (8) relativ zum Drehgelenk (4') um seine Längsachse
begrenzt kippbar abgestützt ist.
7. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der lange Lenker (7) und der kurze Lenker (6) ein Längenverhältnis von etwa 2
: 1 aufweisen, während das Abstandsmaß (24) der beiden rahmenseitigen Drehglenke (3'und
4') zum Abstandsmaß (25) der beiden flügelseitigen Drehgelenke (3'' und 4'') im Verhältnis
von etwa 3,4 : 1 steht.
8. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flügelseitige Halteschiene (9) aus einem Winkelstück (26) und einer mit dem
waagerechten Schenkel (26') deselben durch die beiden Drehgelenke (3'' und 4'') verbundenen
Riegelstück (27) besteht und auch die rahmenseitige Lagerschiene (8) als Winkelstück
(28) ausgebildet ist, dessen aufrechter Schenkel (28") einen Riegeleingriff (29) für
das flügelseitige Riegelstück (27) aufweist bzw. trägt.
9. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet,
daß die rahmenseitige Lagerschiene (8) wenigstens im Bereich des Drehgelenkes (3')
für den kurzen Lenker (6) mit einem damit fluchtenden Einbohrzapfen (30) für den Eingriff
in eine rahmenseitige Bohrung versehen ist.
10. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Winkelstück (26) der flügelseitigen Halteschiene (9) wenigstens an den Enden
beider Schenkel (26' und 26") einwärts gerichtete Profilvorsprünge (31', 31") trägt,
die formschlüssig in eine stufenförmig abgesetzte Profilnut an der Flügelfalzumfangsfläche
eingreifen.
11. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flügelseitige Riegelstück (27) und der rahmenseitige Riegeleingriff (29) sich
in Schließlage des Flügels (2) gegenseitig hintergreifende Keilstücke (33', 32'),
tragen und mit quer zu den Achsen der Drehgelenke gerichteten Stützflächen (34) als
Aushebesicherung für den gekippten Flügel (2) versehen sind.
12. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zentrum (18) der sphärischen Lagerflächen (13, 15 und 16, 17) innerhalb der
Ebene des Lenkers (6) liegt (Fig. 4 bis 6 und 10).
13. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flügelseitige Halteschiene (9) auf einer Halteleiste (35) begrenzt längsschiebbar
geführt (37, 38) und an ihrem hinteren Ende über ein Gewindeelement (40) mit der Halteleiste
(35) in Stellverbindung (41) steht, wobei die Halteleiste (35) im schmalen Querschnittsteil
einer stufenartig abgesetzten Profilnut an der Falzumfangsfläche des Flügels (2) befestigt
ist, während die Halteschiene (9) im breiteren Querschnittsteil dieser Profilnut liegt.
14. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Halteschiene (9) als auch die Halteleiste (35) von einem Winkelstück
(26, 26", 26'' bzw. 35, 35', 35'') gebildet ist und das Gewindeelement (40) jeweils
in den aufrechten Schenkeln (26'' und 35'') derselben sitzt und/oder sein Widerlager
hat.
15. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 und 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteleiste (35) über mehrere Befestigungsschrauben (36) am Flügel (2) verankerbar
ist, während die Halteschiene (9) mit der Halteleiste (35) über Längsschlitze (38)
durchsetzende Klemmschrauben (37) lösbar gekuppelt ist.