[0001] Die Erfindung betrifft einen Schachtschmelzofen zum Schmelzen von Metallen, insbesondere
Nichteisenmetallen, nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Es sind Schachtschmelzöfen bekannt (US-PS 2 991 060), bei denen ein im wesentlichen
senkrecht angeordneter Beschickungsschacht direkt in einen das Schmelzbad aufnehmenden
wannenförmigen Innenraum führt. Ein Brenner ist dem Beschickungsschacht gegenüberliegend
angeordnet, wobei die Wärme des Brenners in der Weise durch den Innenraum des Ofens
geleitet wird, daß sie insbesondere am unteren Ende des Beschickungsschachtes wirksam
wird und das dort vorhandene Metall schmilzt, so daß es in das im Innenraum vorhandene
Schmelzbad fließt.
[0003] Bei diesem bekannten Schachtschmelzofen kann es vorkommen, daß beim Beschicken oder
auch während des Schmelzvorganges das feste bzw. angeschmolzene Schmelzgut in das
Schmelzbad fällt, bevor es vollständig geschmolzen ist, so daß sich in dem Schmelzbad
möglicherweise festere Bestandteile sammen. Gleichzeitig können mit den festen Bestandteilen
des Schmelzgutes Verunreinigungen in das Schmelzbad gelangen, die bei einem vollständigen
Schmelzvorgang verbrennen würden. Weiterhin kommt es bei den bekannten Schachtschmelzöfen
vor, daß sich das Schmelzgut in dem Beschickungsschacht verhakt, so daß der untere
Bereich des Beschickungsschachtes freigeschmolzen wird, wobei dann die Brennerenergie
nicht mehr ausreicht, um das darüberliegende verhakte Schmelzgut loszuschmelzen. Das
Schmelzgut muß dann mittels Werkzeugen per Hand nachgeschoben werden. Somit sind diese
bekannten Öfen nicht in einem automatischen Schmelzverfahren anwendbar.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schachtschmelzofen
zu - schaffen, der definierte und konstante (sichere) Betriebsverhältnisse aufweist
und dadurch in einen automatisch geführten Schmelzbetrieb einbezogen werden kann und
der aufgrund einer besseren Energieausnutzung wirtschaftlicher arbeitet, wobei das
Schmelzbad frei von Verunreinigungen sein soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs
in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst.
[0006] Die Kombination der Merkmale des trichterförmigen Beschickungsschachtes, der in einen
Schmelz-Wirkraum konstanten Querschnittes übergeht, an den sich eine Schmelzrampe
anschließt und der Brennervorrichtung, die etwa in der Höhe des Schmelz-Wirkraumes
angeordnet ist, erbringt definierte und konstante Schmelz-und Betriebsverhältnisse,
so daß während des gewünschten Schmelzbetriebes keine Bedienungsarbeiten von Hand
mehr notwendig sind, da der Schachtschmelzofen mit einer automatischen Beschickungsvorrichtung
versehen werden kann und somit in einen vollautomatischen Schmelzablauf integrierbar
ist und ein kontinuierlicher Schmelzbetrieb möglich wird. Außerdem bringt die erfindungsgemäße
Anordnung eine hohe Energieeinsparung mit sich. Die trichterförmige Beschickungsschachtform
bewirkt, daß Schmelzgutbrocken besser nachrutschen, wobei das Schmelzgut von den aufwärtsströmenden
heißen Abgasen angeschmolzen wird und nach unten in den Schmelzwirkraum hineinrutscht.
Die Geschwindigkeit der aufwärtsströmenden Abgase verringert sich nicht nur infolge
des Wärmeaustausches an das herunterkommende Schmelzgut, sondern auch infolge der
trichterförmigen Ausbildung des Beschickungsschachtes und dadurch erreichten Querschnittsvergrößerung
des Schachtes nach oben, so daß die Abgase länger in dem Schacht verweilen und eine
bessere Wärmeausnutzung gegeben ist, wodurch während des gesamten Schmelzvorganges
konstant niedrige Abgastemperaturen gewährleistet werden. Außerdem trägt die Geschwindigkeitsverringerung
dazu bei, daß an dem Schmelzgut anhaftende Staubteilchen nicht in den oberen Schachtteil
mitgenommen und ausgeworfen werden, sondern im unteren Bereich verbrannt werden.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des trichterförmigen Beschickungsschachtes
mit dem anschließenden Schmelz-Wirkraum konstanten Querschnittes rutscht das Schmelzgut
ständig in den Wirkraum hinein und verschließt diesen so lange, bis das Schmelzgut
restlos geschmolzen ist. Durch die sich an den Wirkraum anschließende Schmelzrampe,
die als "trockene Brücke" ausgebildet ist, kann das Schmelzgut nicht in das Schmelzbad
fallen, sondern wird vollständig im Wirkraum mit der anschließenden Schmelzrampe abgeschlossen,
über die als flüssige Schmelze in das Schmelzbad fließt. Dabei verbrennen auch anhaftende
Teilchen, Emulsionen und dergleichen, bevor sie in das Schmelzbad gelangen können
und hier zu Verunreinigungen der Schmelze führen können.
[0008] Weiterhin ist im Gegensatz zum Stand der Technik der Einsatz von feuchtem Schmelzgut
möglich, da dieses nicht in das Schmelzbad gelangt und dort zu Explosionen führen
könnte. Entsprechend ist eine Badunterkühlung durch kaltes Schmelzgut nicht möglich.
[0009] Bei Schmelzgut mit niedrigem Schmelzpunkt, z.B. Aluminium , können auch Teile, die
Metalle mit höherem Schmelzpunkt enthalten, z.B. eisenhaltige Aluminiumteile problemlos
eingeschmolzen werden, da die anfallenden Eisenteile auf der Schmelzrampe liegen bleiben
und später leicht entfernt werden können. Entsprechendes gilt für die vorhandene Krätze
und andere Verunreinigungen wie Formsandrückstände. Somit entsteht keine Auflegierung
bzw. ein Verfälschen der Schmelze bis zur Unbrauchbarkeit.
[0010] Durch die klare Trennung von Schmelzraum und Schmelzbad bzw. Warmhalteraum und die
Anordnung der Schmelz-Brennvorrichtung in der Nähe des Schmelz-Wirkraumes ist eine
Überhitzung des Schmelzbades nicht möglich, da die Brennerflamme nicht, wie im Stand
der Technik, über das erschmolzene Metall des Schmelzbades in den Schmelzschacht gelangt.
Die Größe des Schmelz-Wirkraumes, d.h. seine Höhe und seine Querschnittsfläche wird
entsprechend der Brennerflamme der ausgewählten Brennervorrichtung unter Berücksichtigung
der geforderten Brennerleistung,d.h. Schmelzleistung des Schachtschmelzofens festgelegt.
Auf diese Weise wird der Wirkungsgrad der Anlage maximiert,d.h. daß beim Schmelzen
kein Schmelzgut im Wirkraum bzw. am Übergangsbereich des Wirkraumes zur Schmelzrampe
ungeschmolzen liegenbleibt, so daß kontinuierlich das Schmelzgut aus dem Beschickungsschacht
nachrutschen kann.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Die Figur zeigt: einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Schachtschmelzofen
mit Abgashaube.
[0013] Der Schachtschmelzofen 1 nach der Figur weist einen Beschickungsschacht 2 auf, der
trichterförmig ausgebildet ist. An den Beschickungsschacht 2 schließt sich ein Schmelz-Wirkraum
3 an, der einen konstanten Querschnitt aufweist und leicht gegen die Senkrechte geneigt
ist. An den Wirkraum 3 schließt sich eine Schmelzrampe 4 an, die vorzugsweise eine
leichte Neigung z.B. von 8 Grad gegen die Horizontale aufweist. Unterhalb der Schmelzrampe
4 ist ein als Warmhalteraum 5 ausgebildeter Innenraum des Ofens angeordnet, der das
Schmelzbad aufnimmt. Im Bereich des Wirkraumes 3 und der Schmelzrampe 4 ist eine als
Öl-oder Gasbrenner angeordnete Brennervorrichtung 6 angeordnet, die auf den Übergangsbereich
zwischen Wirkraum und Schmelzrampe 4 gerichtet ist, so daß das untere Ende des Wirkraumes
3 voll im Wirkbereich der Brennervorrichtung 6 liegt. In der Nähe der Schmelzrampe
4 ist eine Reinigungsöffnung 7a.b vorgesehen, über die die auf der Schmelzrampe 4
liegenden Verunreinigungen oder dergleichen entfernt werden können. Ein auf das Schmelzbad
gerichteter Warmhaltebrenner 8 ist in den Seitenwänden des Warmhalteraumes 5 angeordnet.
[0014] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Warmhalteraum 5 unterhalb der Schmelz
rampe 4 vorgesehen. Selbstverständlich kann entsprechend der Konstruktion des Schmelzschachtofens
dieser Warmhalteraum auch vor oder seitlich der Schmelzrampe angeordnet sein. Auch
die Anordnung der Brennervorrichtung 6 und des Wirkraumes 3 kann entsprechend den
Konstruktionsbedingungen des Schachtschmelzofens verändert werden, d.h. entsprechend
den Betriebsverhältnissen kann der Wirkraum sich direkt senkrecht unter dem trichterförmigen
Beschickungsschacht 2 fortsetzen. Je nach Ofenform kann die Brennervorrichtung 6 in
etwa der Höhe des Wirkraumes 3 an unterschiedlichen Stellen im Umfang des Ofens angeordnet
sein.
[0015] An den trichterförmigen Beschickungsschacht 2 schließt sich eine Abgashaube 9 an,
die mit einer Schiebetür 10 versehen ist. Oberhalb der Abgashaube 9 ist eine Temperaturmeßstelle
11 vorgesehen. Zwischen Abgashaube 9 und Beschickungsschacht 2 befindet sich eine
durch einen Motor 12 antreibbare Schachtabdeckung 13, die abhängig von den gewünschten
Betriebszuständen geschwenkt wird.
[0016] Bei der Beschickung des Beschickungsschachtes 2 mit Schmelzgut rutscht dieses in
den Schmelzwirkraum 3,wobei seine Packungsdichte sehr groß ist. Der auf den Übergangsbereich
zwischen Wirkraum 3 und Schmelzrampe 4 gegebenenfalls über Ümlenkungen gerichtete
Brenner 6 - schmilzt das Schmelzgut, das die schmelzrampe herunterfließt, und in den
Innenraum 5 fließt. Die heißen Abgase des Brenners 6 steigen im Wirkraum hoch und
schmelzen ebenfalls das engliegende Schmelzgut. Da die Größe des Wirkraumes 3 entsprechend
der Brennerflamme der Brennervorrichtung unter Berücksichtigung der geforderten Schmelz-oder
Brennerleistung angepaßt ist, wird der untere Teil des Wirkraumes freigeschmolzen,
so daß das im trichterförmigen Beschickungsschacht 2 vorhandene Schmelzgut nachrutschen
kann, wobei der Wirkraum so lange verschlossen wird, bis das Schmelzgut restlos geschmolzen
ist. Die schrägen Flächen des trichterförmigen Beschickungsschachtes 3 begünstigen
das Nachrutschen. Die Abgase strömen weiter nach oben und - schmelzen das Schmelzgut
zumindest an und verlassen dann, nachdem sie ihre Wärme abgegeben haben, den Beschickungsschacht
2 am oberen Ende und gelangen in die Abgashaube 9.
[0017] Während des Schmelzbetriebes wird an der Temperaturmeßstelle 11 die Abgastemperatur
überwacht. Wenn der Wirkraum 3 freigeschmolzen ist, steigt die Abgastemperatur an,
wodurch angezeigt wird, daß der Beschickungsschacht 2 für einen weiteren Beschickungsvorgang
frei ist. Die nicht dargestellte Beschickungsvorrichtung besteht aus einem Beschickungsbehälter
und einer Hubvorrichtung. Bei Erreichen der vorgewählten Abgastemperatur wird die
Schiebetür 10 über einen Motor 14 geöffnet,und der Beschickungsbehälter fährt hoch
und passiert gleichzeitig eine elektromechanische Kontrollstelle, die die geöffnete
Schiebetür 10 anzeigt. Über einen Schalter wird gleichzeitig eine Taktbeschickung
eingeleitet, d.h. der gefüllte Behälter fährt mit eingestellten Pausen und Laufzeiten
in die Endkippstellung. Nachdem der Behälter entleert ist, fährt er zurück und mittels
der Hubvorrichtung nach unten und die Schiebetür 10 - schließt sich automatisch.
[0018] Sollte aus irgend welchen Gründen der Beschickungsvorgang nicht eingeleitet werden,
so wird über eine vorgewählte und eingestellte maximale Abgastemperatur und nach Ablauf
einer an einem Zeitglied eingestellten Zeit der Schmelzbrenner abgeschaltet, und es
wird ein optisches oder akustisches Signal geliefert, das die Notwendigkeit des Nachchargierens
anzeigt.
[0019] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schmelzraum und der Warmhalteraum übereinander
angeordnet. In einer anderen Ausführungsform liegen Schmelzraum und Warmhalteraum
nebeneinander, wobei die beiden Räume durch eine Wand getrennt sind und der Übergang
ist nur als kleine Öffnung für den Durchlaß des geschmolzenen Metalls in dem Warmhalteraum.
[0020] Die Zeichnung zeigt einen Schachtschmelzofen mit einer rechteckigen Ausführung des
Ofenmantels, selbstverständlich können auch andere Formen beispielsweise runde oder
ovale Ofenmantelausführungen vorgesehen werden.
1. Schachtschmelzofen zum Schmelzen von Metallen mit einem das Schmelzbad aufnehmenden
Warmhalle , einem zur Zuführung des Schmelzgutes dienenden Beschickungsschacht und
einer das Schmelzgut mit Hitze beaufschlagenden Brennervorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschicktungsschacht (2) trichterförmig ausgebildet ist und in einen Schmelzwirkraum
(3) konstanten Querschnittes übergeht, der auf eine Schmelzrampe (4) führt, wobei
die Brennervorrichtung (6) in der Nähe des Wirkraumes (3) angeordnet ist und ihre
Wirkrichtung auf den Übergang zwischen Schmelz-Wirkraum (3) und Schmelzrampe - (4)
gerichtet ist.
2. Schachtschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzrampe
- (4) eine Neigung zur Horizontalen aufweist.
3. Schachtschmelzofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß .im Bereich
der Schmelzrampe (4) eine Reinigungstür (7) zum Entfernen von Rückständen vorgesehen
ist.
4. Schachtschmelzofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wirkraum (3) zur Senkrechten geneigt ist.
5. Schachtschmelzofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brennerflamme der Brennervorrichtung direkt auf den Übergang zwischen Schmelz-Wirkraum
(3) und Schmelzrampe (4) gerichtet ist.
6. Schachtschmelzofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brennervorrichtung auf den Übergang zwischen Schmelz-Wirkraum (3) und Schmelzrampe
(4) gerichtet ist.
7. Schachtschmelzofen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe des Schmelz-Wirkraumes (3) unter Berücksichtigung der verwendeten Brennervorrichtung
(6) auf die geforderte Schmelzleistung angepaßt ist.
8. Schachtschmelzofen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
oberhalb des Beschickungsschachtes (2) eine Meßstelle zur Erfassung der Abgastemperatur
vorgesehen ist.
9. Schachtschmelzofen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine automatische
Beschickungsvorrichtung vorgesehen ist, die abhängig von der Abgastemperatur gesteuert
wird.
10. Schachtschmelzofen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmelzwirkraum (3)mit Schmelzrampe (4) und der Warmhalteraum (5) übereinander
angeordnet sind.
11. Schachtschmelzofen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmelzwirkraum (3) mit Schmelzrampe (4) und der Warmhalteraum (5) nebeneinander
angeordnet sind, wobei die Rampe durch eine Wand mit Öffnung als Durchlaß des geschmolzenen
Metalls getrennt ist.