[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Belüftungsvorrichtung für Flüssigkeiten, bestehend
aus einem Luft und Flüssigkeit förderden Rotor mit vertikaler Drehachse und aus einem
den Rotor umgebenden Stator, der einen geschlossenen Kranz von im Querschnitt rechtwinkeligen
Strömungskanälen für das Ftüssigkeit-Luftgemisch aufweist, deren vertikale Begrenzungsflächen
jeweils gegenüber einer im Bereich des Statorinnenumfanges durch die jeweilige Begrenzungsfläche
gehenden Axialebene in Rotordrehrichtung geneigt sind.
[0002] Bei bekannten Belüftungsvorrichtungen dieser Art (AT-PS 269 038) wird die über eine
zentrale Luftleitung axial angesaugte Belüftungsluft mit der ebenfalls vom Rotor axial
angesaugten Flüssigkeit unter inniger Vermischung radial auswärts in den Stator gefördert,
der aus zwei mit axialem Abstand voneinander angeordneten Ringscheiben und aus zwischen
diesen Ringscheiben eingesetzten vertikalen Leitwänden besteht. Die durch die vertikalen
Leitwände begrenzten, im Querschnitt rechtwinkeligen Strömungskanäle bewirken ein
gerichtetes Ausströmen des Flüssigkeit-Luftgemisches in die zu belüftende Flüssigkeit,
so daß in einem bestimmten Bereich um den Stator eine gleichmäßige Belüftung der Flüssigkeit
erzielt werden kann. Mit wachsender Entfernung vom Außenumfang des Stators wird jedoch
die Belüftung schwächer, weil die Strömungsgeschwindigkeit des Flüssigkeit-Luftgemisches
abnimmt. Dies bedeutet, daß der Durchmesser des die zu belüftende Flüssigkeit aufnehmenden
Behälters ein bestimmtes Maß nicht übersteigen darf, um bei einer vorgegebenen Rotorleistung
eine gleichmäßige Belüftung der Flüssigkeit über den gesamten Behälterquerschnitt
sicherzustellen.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Belüftungsvorrichtung der eingangs
geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß bei einer gegebenen
Rotorleistung eine gleichmäßige Belüftung auch über einen größeren Behälterquerschnitt
erreicht werden kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die benachbarten vertikalen
Begrenzungsflächen unmittelbar nebeneinander angeordneter Strömungskanäle gegen den
Außenumfang des Stators divergieren, wobei die vertikalen Begrenzungsflächen jedes
Strömungskanales höchstens mit einer Abweichung von 7° zueinander parallel verlaufen.
[0005] Da zufolge dieser Maßnahmen die vertikalen Begrenzungsflächen der einzelnen Strömungskanäle
zumindest im wesentlichen parallel zueinander verlaufen, kann die Austrittsgeschwindigkeit
des Flüssigkeit-Luftgemisches aus den Strömungskanälen gegenüber herkömmlichen Statoren
mit einfachen Leitwänden erheblich gesteigert werden, ohne die Rotorleistung vergrößern
zu müssen. Die höhere Austrittsgeschwindigkeit des Flüssigkeit-Luftgemisches bedingt
eine entsprechend größere Austrittsweite des Flüssigkeit Luftgemisches, so daß eine
gleichmäßige Belüftung auch größerer Behälterquerschnitte sichergestellt werden kann.
Dabei ergeben sich besonders vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse, weil die Größe
und Formgebung des Rotors das Auswurfvolumen von Luft und Flüssigkeit und damit die
erwünschte Belüftungsrate bestimmen, während die Ausbildung der Strömungskanäle des
Stators für die Reichweite des ausgestoßenen Flüssigkeit-Luftgemisches verantwortlich
ist. Die Austrittsgeschwindigkeit des aus dem Stator ausgestoßenen Flüssigkeit-Luftgemisches
kann über die Formgebung der Strömungskanäle beeinflußt werden. Divergieren die vertikalen
Begrenzungsflächen der einzelnen Strömungskanäle gegen den Außenumfang des Stators
hin, so wird die Austrittsgeschwindigkeit des Flüssigkeit-Luftgemisches gegenüber
der Eintrittsgeschwindig keit in den Stator entsprechend verringert. Soll die Austrittsgeschwindigkeit
gesteigert werden, so ist der Strömungsquerschnitt der Strömungskanäle gegen das Austrittsende
hin zu vermindern, indem die vertikalen Begrenzungsflächen gegen den Statoraußenumfang
konvergieren. Der Winkel zwischen den vertikalen Begrenzungsflächen der einzelnen
Strömungskanäle darf allerdings 7° nicht übersteigen, wenn nicht eine vermehrte Wirbelbildung
in Kauf genommen werden soll. In diesem Zusammenhang muß nämlich bedacht werden, daß
turbulente Strömungen die mögliche Reichweite des ausgestoßenen Flüssigkeit-Luftgemisches
erheblich einschränken.
[0006] Mit zunehmendem Behälterdurchmesser ist darauf zu achten, daß der Abstand zwischen
den Strömungen zweier benachbarter Strömungskanäle im Bereich der Behätterumfangswand
nicht zu groß wird, damit eine gleichmäßige Belüftung der Behälterflüssigkeit auch
im Bereich der Umfangswand des Behälters gewährleistet werden kann.
[0007] Um auch bei größeren Behälterdurchmesser einen zulässigen Maximalabstand zwischen
den Strömungen benachbarter Kanäle nicht zu überschreiten, ist folglich für eine entsprechende
Anzahl von Strömungskanälen zu sorgen.
[0008] Die Strömungskanäle können unterschiedlich ausgebildet sein. So ist es beispielsweise
möglich, die Strömungskanäle durch Stegbleche zu bilden, die zwischen zwei mit axialem
Abstand voneinan-
[0009] der angeordneten Ringscheiben vorgesehen sind. Eine besonders vorteilhafte Konstruktion
ergibt sich allerdings, wenn die Strömungskanäle aus auf einer Ringscheibe aufgesetzten
U-Profilen bestehen. Diese Ausbildung bietet nicht nur vorteilhafte Herstellungsbedingungen
mit einem vergleichsweise geringen Materialaufwand, sondern erlaubt sich eine einfache
Statorreinigung, weil die Zwickelbereiche zwischen den einzelnen die Strömungskanäle
bildenden U-Profilen frei zugänglich sind.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung für Flüssigkeiten in einer zum
Teil aufgerissenen, schematischen Seitenansicht,
Fig. 2 den Stator dieser Belüftungsvorrichtung in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Strömungskanal nach der Linie 111-111 der Fig. 2
in einem größeren Maßstab,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante eines
Strömungskanales,
Fig. 5 einen Horizontalschnitt durch einen Stator mit nach außen divergierenden Strömungskanälen
und
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung eines Stators mit nach außen konvergierenden
Strömungskanälen.
[0011] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 besteht die dargestellte, unmittelbar über
einem Behälterboden 1 angeordnete Belüftungsvorrichtung im wesentlichen aus einem
Rotor 2, der von einem Motor 3 her angetrieben wird, und einem den Rotor 2 umgebenden
Stator 4. Die vertikale Rotorwelle 5 durchsetzt dabei den Behälterboden 1, an dem
der Motor 3 angeflanscht ist. Die in die Flüssigkeit des Behälters einzutragende Luft
wird über eine Luftleitung 6 angesaugt und axial dem Rotor 2 zugeführt, der über eine
Ringöffnung 7 des Stators 4 zugleich Flüssigkeit aus dem Behälter ansaugt und mit
der Luft in den Stator fördert, wie dies durch die Strömungspfeile angedeutet ist.
[0012] Im Stator 4 wird das Flüssigkeit-Luftgemisch in Strömungskanälen 8 aufgenommen, die
gemäß den Fig. 1 bis 3 durch vertikale Stege 9 gebildet werden, die zwischen zwei
Ringscheiben 10 und 11 eingesetzt sind. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß
benachbarte Stege 9 unmittelbar nebeneinander angeordneter Strömungskanäle 8 gegen
den Außenumfang des Stators 4 hin divergieren, so daß die vertikalen Begrenzungsflächen
der Strömungskanäle 8 zueinander parallel verlaufen. Diese Ausbildung bewirkt eine
annähernd der Eintrittsgeschwindigkeit des vom Rotor 2 in den Stator 4 geförderten
Flüssigkeit-Luftgemisches entsprechende Austrittsgeschwindigkeit der Strömung aus
den Strömungskanälen 8, so daß sich aufgrund der vergleichsweise hohen Austrittsgeschwindigkeit
die Strömung über einen großen Radius in den Behälter fortsetzt. Damit wird eine gleichmäßige
Belüftung auch von Behältern größerer Durchmesser sichergestellt, wenn durch eine
entsprechende Anzahl an Strömungskanälen dafür gesorgt wird, daß die Strömungen benachbarter
Strömungskanäle vor allem gegen den Bereich der Umfangswand des Behälters hin nicht
zu stark divergieren.
[0013] Wie Fig. 4 zeigt, kann eine besonders einfache Statorkonstruktion dadurch erhalten
werden, daß die Strömungskanäle 8 durch U-Profile 12 gebildet werden, die auf einer
Ringscheibe 13 aufgesetzt sind. Diese Ausbildung gewährleistet nicht nur eine einfache
Herstellung, sondern bietet auch Vorteile hinsichtlich der Statorreinigung, weil die
Zwickelbereiche zwischen benachbarten Strömungskanälen frei zugänglich sind.
[0014] Um die für die Belüftung eines Flüssigkeitsbehälters mit einem bestimmten Durchmesser
erforderliche Austrittsgeschwindigkeit des Flüssigkeit-Luftgemisches aus dem Stator
bei einer gegebenen Rotorleistung festlegen zu können, können die vertikalen Begrenzungsflächen
der einzelnen Strömungskanäle 8 von ihrem parallelen Verlauf abweichen. Werden beispielsweise
die Stege 9 der einzelnen Strömungskanäle 8 gegen den Außenumfang des Stators 4 hin
divergierend angeordnet, so ergibt sich eine Verlangsamung der Strömung innerhalb
der Strömungskanäle 8. Der Winkel α, zwischen den vertikalen Stegen 9 darf dabei 7°
nicht übersteigen, da sonst mit einer vermehrten Wirbelbildung zu rechnen ist, was
die Reichweite der aus den Strömungskanälen 8 austretenden Strömung stark einengt.
[0015] Soll die Strömungsgeschwindigkeit im Bereich des Außenumfanges des Stators 4 gegenüber
der Eintrittsgeschwindigkeit gesteigert werden, so können die Stege 9 nach außen hin
konvergieren, wie dies in Fig. 6 angedeutet ist. Auch in diesem Fall ist der Winkel
a zwischen den vertikalen Stegen 9 der einzelnen Strömungskanäle auf höchstens 7°
zu begrenzen.
[0016] Mit Hilfe der dargestellten Belüftungsvorrichtung gelingt es durch die besondere
Ausbildung des Stators Flüssigkeit über größere Grundflächen gleichmäßig zu belüften,
wobei sich diese Belüftungsvorrichtungen vor allem für den Einsatz bei der submersen
Essiggärung, bei der Hefeherstellung oder bei der Abwasserreinigung anbieten.
[0017] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
einer Belüftungsvorrichtung beschränkt. So können beispielsweise sehr unterschiedlich
aufgebaute Rotoren eingesetzt werden, wobei es z. B. möglich ist, Flüssigkeit nicht
nur entsprechend Fig. 1 einseitig, sondern beidseitig des Rotors anzusaugen. Die Rotorkonstruktion
kann auch so ausgeführt werden, daß die Luft von unterhalb des Rotors angesaugt werden
kann, und daß der Motor in Form eines Tauchmotors bekannter Ausführung im Behälter
über dem Rotor montiert wird. Natürlich kann auch jedes andere Gas als Luft angesaugt
und in irgend einer gegebenen Flüssigkeit verteilt werden. In Abhängigkeit von der
Rotorausbildung ist dann die Neigung der Strömungskanäle 8 gegenüber der radialen
Richtung festzulegen, wobei die Anzahl der Strömungskanäle in Abhängigkeit von der
Neigung der Strömungskanäle und dem Behälterdurchmesser zu wählen ist. Darüber hinaus
können benachbarte Stege 9 unmittelbar nebeneinander angeordneter Strömungskanäle
8 durch einen gemeinsamen Zwischenkörper gebildet werden, der in seinem Grundriß keilförmige
Gestalt aufweist, damit wiederum die vertikalen Begrenzungsflächen jedes Strömungskanies
zumindest im wesentlichen parallel verlaufen.
1. Belüftungsvorrichtung für Flüssigkeiten, bestehend aus einem Luft und Flüssigkeit
fördernden Rotor (2) mit vertikaler Drehachse und aus einem den Rotor (2) umgebenden
Stator (4), der einen geschlossenen Kranz von im Querschnitt rechtwinkeligen Strömungskanälen
(8) für das Flüssigkeit-Luftgemisch aufweist, deren vertikale Begrenzungsfläche jeweils
gegenüber einer im Bereich des Statorinnenumfanges durch die jeweilige Begrenzungsfläche
gehenden Axialebene in Rotordrehrichtung geneigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die benachbarten vertikalen Begrenzungsflächen unmittelbar nebeneinander angeordneter
Strömungskanäle (8) gegen den Außenumfang des Stators (4) divergieren, wobei die vertikalen
Begrenzungsflächen jedes Strömungskanales (8) höchstens mit einer Abweichung von 7°
zueinander parallel verlaufen.
2. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungskanäle
(8) durch auf einer Ringscheibe (13) aufgesetzte U-Profile (12) gebildet sind.