[0001] Die Erfindung betrifft ein Reparaturset für Schieberplatten. Zwei oder mehrere Schieberplatten
bilden zusammen mit geeigneten Halteorganen und Verschiebeeinrichtungen sogenannte
Schieberverschlüsse, die den Auslaß eines Behandlungsgefäßes für Metallschmelzen bilden.
Die einzelnen Schieberplatten weisen jeweils eine Durchgangsbohrung auf, die je nach
Anordnung der einzelnen den Schieberverschluß bildenden Platten eine Durchtrittsöffnung
oder einen Verschluß für die Metallschmelze bilden. Durch die Verschiebbarkeit der
Platten kann auch die Durchtrittsöffnung in ihrer Größe eingestellt werden. Dabei
sind sowohl Schieberverschlüsse bekannt, bei denen die Platten zueinander drehbeweglich
geführt und gelagert sind, als auch solche, bei denen die Platten relativ zueinander
verschiebbar angeordnet sind.
[0002] Die Schieberplatten bestehen aus geeigneten Feuerfestqualitäten, wie hochtonerdehaltigen
oder magnesitischen Massen. Obwohl diese Qualitäten neben der Feuerfestigkeit auch
eine relativ große Erosionsbeständigkeit aufweisen, läßt es sich nicht vermeiden,
daß beim Durchtritt der Metallschmelzen im Bereich der Durchgangsöffnung Feuerfestteile
abgetragen (erodiert) werden, die mit zunehmender Dauer zu "Auswaschungen" im Bereich
der Durchgangsöffnungen führen, wodurch nicht nur Verunreinigungen in die Metallschmelze
gelangen, sondern auch die durchtretende Menge nicht mehr kontrollierbar ist. Darüber
hinaus wird die Dichtigkeit der Schieberplatten gegeneinander gefährdet.
[0003] Um die Lebensdauer der Schieberplatten zu erhöhen, ist bekannt, eine so "ausgewaschene"
Schieberplatte im Bereich der Durchgangsbohrung bzw. der Erosionsflächen etwa bis
zur halben Dicke der Platte konzentrisch zur ursprünglichen Durchgangsöffnung auszubohren
und danach einen sogenannten Reparaturring in den ausgebohrten Bereich einzulegen,
wonach Ring und Platte miteinander über geeignete Kleber und/oder Mörtel verbunden
werden. Da der Austausch gebrauchter gegen neue Platten durch diese Reparaturmaßnahme
verzögert werden kann, wird nicht nur weniger Feuerfestmaterial benötigt, sondern
die Kosten werden erheblich gesenkt; allerdings ist in der Regel nur eine einmalige
Reparatur der Platten möglich.
[0004] Um die Lebensdauer einer Schieberplatte weiter zu erhöhen, ist man bei einigen Systemen
dazu übergegangen, die dem Gießstrahl zugewandte Schieberplatte, die sogenannte Kopfplatte
Jnach einem Teilverschleiß umzudrehen, so daß die Metallschmelze über den im Bereich
der Durchgangsöffnung noch weitestgehend unversehrten Bodenbereich den Schieber- verschlu
g durchströmt. Die Lebensdauer der Schieberplatten kann so weiter erhöht werden. Ist
aber die so zweiseitig eingesetzte Schieberplatte auf beiden Seiten im Bereich der
Durchgangsöffnung erodiert, so fehlt bisher jede Möglichkeit auch diese Platte nochmals
zu reparieren, vielmehr muß eine solche Platte dann gegen eine neue ausgetauscht werden.
[0005] Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen,
Platten von Schieberverschlüssen zu reparieren, auch falls diese zunächst zweiseitig
eingesetzt und im Bereich der Durchgangsöffnung ausgewaschen worden sind. Dabei ist
angestrebt, daß eine solche Schieberplatte anschließend wiederum zweimal (nach Wenden
um 180° in der Halterung) eingesetzt werden kann.
[0006] Die Erfindunq sieht dazu ein Reparaturset für eine Schieberplatte vor, mit mindestens
zwei Bauteilen aus hitzebeständigem Material und einer Einrichtung zum Festlegen der
Bauteile gegeneinander und mit der Schieberplatte unter Ausbildung einer gemeinsamen
Durchgangsöffnung.
[0007] Grundsätzlich ist es dabei möglich, die beiden Bauelemente so zu gestalten, daß sie
jeweils randseitig eine nach außen offene Aussparung aufweisen und so gegeneinander
geführt werden, daß eine gemeinsame mittige Durchgangsöffnung entsteht. Erfindungsgemäß
ist jedoch die Ausführungsform bevorzugt, bei der die Bauteile plattenförmig mit mittiger
Durchgangsöffnung gestaltet und,in Durchflußrichtung der Schmelze gesehen, hintereinander
bzw. übereinander in die Schieberplatte einsetzbar sind. Bei dieser Ausführungsform
kann erreicht werden, daß keine Nähte zwischen den Bauteilen in Durchflußrichtung
der Metallschmelze vorhanden sind.
[0008] Zum Festlegen der Bauteile gegeneinander und mit der Schieberplatte sind verschiedenste
Ausführungsformen möglich.
[0009] Ein vorteilhaftes Reparaturset besteht dabei aus zwei plattenförmigen Bauteilen,
deren jeweilige Umfangsfläche einen von der einen zur gegenüberliegenden Seite sich
verjüngenden Querschnitt aufweist. Hierdurch wird das Festlegen der Bauteile in der
Schieberplatte einfacher. Bei einer Ausbildung mit vertikal verlaufenden Umfangsflächen
wäre nämlich die Befestigung in der mit einer vertikalen Innenfläche versehenen korrespondierenden
Ausbohrung der Schieberplatte besonders aufwendig. Durch die Ausbildung mit sich verjüngendem
Querschnitt der Umfangsfläche von einer Grundfläche zur gegenüberliegenden ist es
dagegen möglich, bei entsprechender Ausbildung der korrespondierenden Innenfläche
der Ausbohrung in der Schieberplatte, die Bauteile des Reparatursets kraft-und/oder
formschlüssig einzusetzen. Beispielsweise bei konisch sich verjüngendem Querschnitt
kann dann bei einem zweigeteilten Reparaturset jeder Bauteil wie ein Keil in die entsprechende
Aufnahme in der Schieberplatte eingesetzt und dort festgelegt werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der das Reparaturset aus zwei
platten- bzw. ringförmigen Bauteilen besteht, von denen jeder im Bereich der später
außenseitig liegenden Grundflächen einen umlaufenden Flansch aufweist. Die gebrauchte
Schieberplatte wird dann zunächst so durchbohrt, daß der Innendurchmesser der Bohrung
etwas größer als der Außendurchmesser des verjüngten Abschnittes jedes Bauteiles ist.
Anschließend wird die Schieberplatte im Bereich ihrer Außenflächen im Abstand zu diesen
mit einem Durchmesser ausgebohrt (ausgefräst), der seinerseits etwas größer ist als
der Außendurchmesser des Flansches der Bauteile. Die einzelenen Bauteile können so
in die Ausbohrung der zu reparierenden Schieberplatte "eingehängt" werden, wo sie
mit ihrem Flansch auf der korrespondierenden Stufe der Bohrung der Schieberplatte
aufliegen. Die Bauteile müssen dabei um ein Wenden der Platte und ein dichtendes Anliegen
der Bauteile gegeneinander zu ermöglichen, gegeneinander und mit der Schieberplatte
festgelegt werden.
[0011] Dies kann entweder durch Verkleben der Teile miteinander, verschrauben, verklemmen
oder dergleichen erfolgen.
[0012] Dabei ist es möglich vorzugsweise auf einer um die mittige Durchgangsbohrung gedachten
konzentrischen Linie im Abstand zueinander Bohrungen durch die Bauteile vorzusehen,
über die beide mittels einer Schraub-/Stiftverbindung gegeneinander und über die randseitigen
Flansche dann auch mit der Schieberplatte beim späteren Einsatz festlegbar sind.
[0013] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß das Reparaturset aus zwei baugleichen
Teilen bestehen kann, was die Herstellung ebenso wie die Lagerhaltung der entsprechenden
Ersatzteile vereinfacht.
[0014] Alternativ hierzu sieht die Erfindung einen Lösungsvorschlag vor, bei dem mindestens
eines der Bauteile mit einem Außengewinde versehen ist. Das Außengewinde kann mit
dem jeweiligen Bauteil integral, d.h. mit diesem einstückig ausgebildet sein. Im Bereich
der Innenwand der Ausbohrung der zu reparierenden Schieberplatte ist dann ein entsprechendes
Gegengewinde auszubilden. Das Bauteil wird dann wie eine Schraube in die Bohrung der
Schieberplatte eingesetzte Um beim späteren Einsatz der reparierten Schieberplatte
Spannungsrisse weitestgehend auszuschließen, sind die Bauteile des Reparatursets aus
einem Material mit gleichem Wärmeausdehnungskoeffizienten, vorzugsweise aus dem gleichen
Material wie die Schieberplatte hergestellt.
[0015] Das Gewinde kann bei entsprechender Ausbildung des Reparatursets aber auch aus einem
anderen Material bestehen. Eine andere Ausführungsform sieht dazu vor, daß eine mit
dem Gewinde ausgebildete Manschette auf die Mantelfläche eines Bauteiles ortsfest
aufgebracht, vorzugsweise aufgeschrumpft wird. Die Manschette kann aus einer geeigneten
hitzebeständigen Stahlqualität bestehen, die beispielsweise auf 600° C erwärmt über
die Mantelfläche des Bauteils des Reparatursets gestülpt und anschließend abgekühlt
wird, wobei sie sich aufgrund der Kontraktion bei der Abkühlung fest auf die Umfangsfläche
des Bauteiles legt. Zwei entsprechend ausgebildete Bauteile werden dann wieder, wie
vorstehend beschrieben, in die Bohrung der zu reparierenden Platte eingeschraubt.
[0016] Es
' ist aber auch möglich, insbesondere bei der beschriebenen Ausbildung der Bauteile
mit umlaufendem Flansch,den Schaft des einen Bauteils im Durchmesser etwas kleiner
auszubilden als den des anderen Bauteils. Auf ersteren wird zunächst, wie vorstehend
beschrieben, eine Metallmanschette mit Außengewinde aufgeschrumpft. Auf den mit einem
Schaft etwas größeren Durchmessers ausgebildeten zweiten Bauteil wird gleichfalls
eine Manschette mit durchgeprägtem Außengewinde aufgesetzt, jedoch weist diese Manschette
eine Höhe auf, die größer ist als der Schaft des Bauteils, so daß zumindest ein Teil
der Manschette (vom Flansch ausgesehen) nach unten übersteht. Beim Einsatz der Bauteile
in die zu reparierende Schieberplatte wird dann der überstehende Teil der Manschette
des einen Bauteils über die auf den Schaft des ersten Bauteils aufgeschrumpfte Manschette
geführt und beide durch Verdrehen gegeneinander festgelegt. Weitere Einrichtungen
sind dann nicht notwendig, weil über die Flansche auch eine Festlegung mit der Schieberplatte
gegeben ist. Vorzugsweise sind die Gewindeschnitte der Manschetten so ausgebildet,
daß eine Art Bajonettverschluß entsteht.
[0017] Versuche haben gezeigt, daß beim späteren Einsatz der mit einem erfindungsgemäßen
Reparaturset bestückten Schieberplatte keine Probleme bezüglich der Temperaturbeständigkeit
der Metallmanschetten auftreten. Während im Bereich der mittigen Durchgangsöffnung
für die Metallschmelze Temperaturen von beispielsweise 1600°C herrschen, werden im
Abstand dazu im Bereich der Manschetten nur noch Temperaturen von etwa 800°C gemessen,
was für zahlreiche Stahlqualitäten, beispielsweise einen St 12/14 Stahl unproblematisch
ist.
[0018] Um störende Einflüsse aufgrund der unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von feuerfestem Material und Metall weitestgehend zu eliminieren, ist in einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß die Metallmanschetten im Abstand zu
den umlaufenden Flanschen enden, so daß eine freie Ausdehnung bei höheren Temperaturen
ohne Zerstörung des Feuerfestmaterials möglich ist.
[0019] Die durchgeführten Versuche haben auch gezeigt, daß auch bei den herrschenden Betriebstemperaturen
im späteren Einsatz die feste Verbindung der Bauteile eines erfindungsgemäßen Reparatursets
nicht verlorengeht, weil dann insbesondere durch den Druck der aufgesetzten Hülsen
des Schieberverschlusses eine ausreichende Anpressung gegeben ist:
[0020] Die Erfindung ermöglicht es auch, die Bauteile des Reparatursets so auszubilden,
daß sie unmittelbar zum Anschließen der übrigen Elemente des Schieberverschlusses
geeignet sind. Beispielsweise können auf den im späteren Einsatz außenseitig liegenden
Flächen der Bauteile ringförmige Nuten und/oder Erhöhungen zur Aufnahme bzw. Ausrichtung
der Hülsen vorgesehen sein.
[0021] Für unterschiedlich dicke Schieberplatten ist es nicht notwendig für die Reparatur
mit einem erfindungsgemäßen Reparaturset unterschiedlichste Formen bereitzustellen,
vielmehr ist es möglich, bei Platten mit größerer Dicke zwischen zwei Bauteile der
vorstehend beschriebenen Art eine entsprechende Zwischenplatte (einen Zwischenring)
einzulegen.
[0022] Mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Reparatursets kann die Lebensdauer einer Schieberplatte
eines Schieberverschlusses mindestens um das doppelte erhöht werden. Nach dem einseitigen
Verschleiß der Schieberplatte wird diese zunächst umgedreht und erneut in Gebrauch
genommen. Ist auch diese zweite Seite zu stark im Bereich der Durchgangsöffnung für
die Metallschmelze erodiert, so wird die Platte durch Einsatz eines erfindungsgemäßen
Reparatursets ausgebessert, wonach sie erneut für die beidseitige Verwendung zur Verfügung
steht. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau ist es darüber hinaus sogar möglich, daß
später verschlissene Reparaturset gegen ein neues auszutauschen.
[0023] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche sowie der übrigen
Anmeldungsunterlagen.
[0024] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt in den Figuren 1 bis 3 zwei Ausführungsformen der Erfindung, und zwar in
Figur la,b: eine erste Ausführungsform eines aus zwei Bauteilen bestehenden Reparatursets
in getrennter Anordnung,
Figur 2: das Reparaturset gemäß Figur 1 in zusammengesetzter Anordnung,
Figur 3: eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Reparatursets,
wobei sämtliche Darstellungen schematisiert und in Seiten- bzw. Längsschnittanordnung
(Figur 3) dargestellt sind.
[0025] Das in den Figuren la,b und 2 dargestellte Reparaturset besteht aus zwei Bauteilen
10,12, aus feuerfestem Material, hier: einer hochtonerdehaltigen Masse. Selbstverständlich
sind aber auch alle anderen für Schieberplatten geeigneten Werkstoffe einsetzbar,
z.B. magnesitische Qualitäten. Vorzugsweise besteht das Material der Bauteile 10,12
aus demselben Material, aus dem die zu reparierende Schieberplatte aufgebaut ist.
[0026] Der obere Bauteil 10 weist eine Ringform mit mittiger Durchgangsbohrung 14 auf, die
Mantelfläche verläuft von der Grundfläche 18 vertikal nach unten und weist im Abstand
zur Grundfläche 18 einen Rücksprung 20 auf, wodurch der umlaufende Ringflansch 22
ausgebildet wird. Von der unteren Fläche 24 des Ringflansches 22 erstreckt sich die
Mantelfläche 16 zylinderförmig und konzentrisch zur Umfangsfläche 26 des Ringflansches
22 bis zur unteren Grundfläche 28, wodurch der schaftförmige Abschnitt 30 ausgebildet
wird. Auf dem schaftförmigen Abschnitt 30 sitzt eine Metallmanschette 32 ortsfest
auf, die ein nach außen aufgedrücktes Kordelgewinde 34 besitzt. Die Manschette 32
aus einem Stahl der Qualität St 12/14 ist nach Erwärmung auf 500 bis 600°C und anschließendem
Abkühlen nahtlos auf den schaftförmigen Abschnitt 30 aufgeschrumpft worden.
[0027] Wie sich Figur la entnehmen läßt, weist die Manschette 32 eine solche Höhe auf, daß
sie von der unteren Grundfläche 28 verlaufend im Abstand zur Unterfläche 24 des Flansches
22 endet. Hierdurch können im späteren Betrieb Dehnungen des Metalls aufgenommen werden,
ohne eine mechanische Beanspruchung auf das Feuerfestmaterial auszuüben.
[0028] Das zugehörige untere Bauteil 12 (aufgrund des späteren Zusammenbaus in um 180° gewendeter
Darstellung gegenüber Figur la wiedergegeben) ist nahezu baugleich mit dem Teil 10.
Während die Abmessungen des Ringflansches 38 mit denen des Ringflansches 22 des oberen
Bauteils 10 identisch sind, ist der schaftförmige Abschnitt 40 des Bauteils 12 mit
einem etwas größeren Durchmesser ausgebildet, als der schaftförmige Abschnitt 30 des
oberen Bauteils 10. Auf den schaftförmigen Abschnitt 40 ist auch hier eine Manschette
42 aus einem Stahlblech aufgeschrumpft, die ein ausgedrücktes Kordelgewinde 44 trägt.
Das eine Ende der Manschette 42 steht, analog wie anhand Figur la beschrieben, im
Abstand zur Unterfläche 50 des Flansches 38, verläuft jedoch über die untere Grundfläche
52 des schaftförmigen Abschnittes 40 hinaus, so daß ein überstehender mit dem Kordelgewinde
44 versehener Bereich 54 ausgebildet wird. ,
[0029] Die Abmessungen der einzelnen Bauteile 10,12 bzw. Einrichtungen 32, 42 zum Festlegen
der Bauteile 10,12 gegeneinander und mit der Schieberplatte sind so gewählt, daß der
überstehende Randbereich 54 der Manschette 42 des Bauteils 12 auf die Manschette 32
des Bauteils 10 aufgedreht (aufgeschraubt) werden kann und beide Bauteile 10,12 anschließend
gegeneinander festgelegt sind. Figur 2 zeigt die Bauteile 10,12 in zusammengesetzter
Anordnung.
[0030] In Figur 2 ist schematisch auch der Sitz des erfindungsgemäßen Reparatursets in einer
Schieberplatte 56 angedeutet. Die Schieberplatte 56 ist dazu über eine geeignete Einrichtung
mit einer Mittenbohrung 58 ausgebohrt worden, deren Durchmesser etwas kleiner ist,
als der Außendurchmesser der Bauteile 10,12 im Bereich der Flansche 22,38. Ausgehend
von den Grundflächen 60,62 der Schieberplatte 56 ist in Erweiterung der Mittenbohrung
58 ferner jeweils eine stufenförmige Vertiefung 64 ausgefräst, die, wie Figur 2 zu
entnehmen ist, zur Auflage der überstehenden Bereiche der Ringflansche 22,38 dient.
Aufgrund dieser Anordnung wird beim Festlegen der Bauteile 10,12 gegeneinander über
die Manschetten 32,42 auch eine Festlegung des Reparatursets mit der Schieberplatte
56 erreicht, ohne daß weitere Maßnahmen notwendig wären, die aber, soweit dies gewünscht
wird, ergänzend vorgenommen werden können, beispielsweise eine zusätzliche Vermörtelung
oder Verklebung der Bauteile 10,12 und der Schieberplatte 56 oder eine Hinterfüllung
des zwischen der Manschette 42 und der Mittenbohrung 58 ausgebildeten Hohlraumes 66.
[0031] In Abwandlung des in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispieles könnte auch die
Innenwandung der Mittenbohrung 58 mit zum Kordelgewinde 44 korrespondierenden Gewindegängen
versehen sein, so daß dann zunächst'der untere Bauteil 12 über die Manschette 42 in
die Schieberplatte 56 eingesetzt (eingedreht) würde. Erst anschließend würde dann
der obere Bauteil 10 mit seiner Manschette 32 mit ausgedrücktem Kordelgewinde 34 in
den überstehenden Bereich 54 der Manschette 42 des unteren Bauteils 12 eingesetzt
(eingedreht).
[0032] Das in Figur 3 dargestellte erfindungsgemäße Reparaturset besteht aus zwei Bauteilen
68,70 mit gleichen Außenabmessungen. Die Form der Bauteile 68,70 entspricht der der
Bauteile 10,12 gemäß den Figuren la,b und 2. In Abwandlung gegenüber der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform ist hier vorgesehen, daß auch auf einer um die Durchgangsbohrung
72 für eine Metallschmelze gedachten konzentrischen Linie im Abstand zueinander weitere
Bohrungen 74,76 vorgesehen sind. Dabei zeigt Figur 3 zwei Möglichkeiten der Ausbildung
der Bohrungen 74,76 die alternativ oder kumulativ bei einem Reparaturset realisiert
werden können. In der linken Hälfte der Figur ist eine Ausführungsform dargestellt
bei der die Bohrungen 74 als DurchgangsbohrUngen in jedesBauteil 68,70 gestaltet sind.
Die Bohrungen 74 weisen im Bereich der außenseitigen Grundflächen 78,80 einen etwas
größeren Durchmesser auf, unter Ausbildung einer umlaufenden Stufe 82. Zum Festlegen
der Bauteile 74,76 wird dann von oben eine Schraube 84 in die Bohrung 74 eingesetzt,
deren Abmessungen so gewählt sind, daß der Schraubenkopf 86 auf der Stufe 82 aufliegt,
und das mit einem Außengewinde versehene Schaftende 88 in Höhe der Grundfläche 80
endet. Über eine auf das Gewinde aufgesetzte Mutter 90 werden dann die beiden Bauteile
78,80 gegeneinander festgelegt. Vorzugsweise sind mindestens drei derartige Schraubverbindungen
im Abstand zueinander um die Durchgangsbohrung 72 vorgesehen.
[0033] In der rechten Hälfte der Figur 3 ist eine dazu alternative Ausführungsvariante dargestellt,
bei der anstelle einer durchgehenden Bohrung 76 im unteren Bauteil 70 eine Sackbohrung
77 vorgesehen ist. Die Sackbohrung 77 kann mit einer Hülse mit Innengewinde ausgelegt
sein) über die eine durch das obere Bauteil 68 eingeführte Schraube 92 mit dem unteren
Bauteil 70 verbunden wird; es kann aber auch anstelle der Schraube 92 ein Spreizdübel
Verwendung finden, der im Bereich der Sackbohrung 77 eine Spreizung ermöglicht, zur
Festlegung des Bauteils 70 gegenüber dem Bauteil 68.
[0034] Sofern ausschließlich die im linken Teil der Figur 3 dargestellte Einrichtung zur
Festlegung der Bauteile 68, 70 Verwendung findet, ist es möglich, die Bauteile 68,70
identisch auszubilden, wodurch sowohl die Herstellung als auch die Lagerhaltung vereinfacht
wird.
[0035] Daneben sind zahlreiche weitere Abwandlungen möglich, ohne den Grundgedanken der
Erfindung zu verlassen, nämlich ein Reparaturset aus mindestens zwei Bauteilen zur
Verfügung zu stellen, bei dem die Bauteile gegeneinander und mit der zu reparierenden
Schieberplatte festlegbar sind. So können anstelle von Schrauben oder aufgeschrumpften
Gewinden auch Klemmen oder dergleichen vorgesehen sein.
[0036] Darüber hinaus ist es möglich, das Reparaturteil einstückig zu gestalten und Einrichtungen
vorzusehen, zur dann insbesondere formschlüssigen Verbindung mit der zu reparierenden
Schieberplatte. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß außerhalb der Durchflußöffnung
für die Metallschmelze senkrecht zu dieser Bohrungen im Reparaturteil im Abstand zueinander,
vorzugsweise beidseitig der Durchflußöffnung vorgesehen sind, und auch die Schieberplatte
mit entsprechend angeordneten Durchbohrungen versehen ist, wobei die.Bohrungen des
Reparaturteils und der Schieberplatte im zusammengesetzten Zustand miteinander fluchten.
Es werden dann Schrauben oder Gewindestangen durch die jeweils miteinander fluchtenden
Bohrungen gesteckt, wodurch Schieberplatte und Reparaturteil gegeneinander formschlüssig
festgelegt werden; anschließend kann dann zur Sicherung der Schraube oder Gewindestange,
ähnlich wie anhand des linken Teils der Figur 3 dargestellt, außenseitig eine Überwurfmutter
oder sonstige Spanneinrichtung vorgesehen sein. Bei dieser Ausführungsform ist es
möglich, den Reparaturteil in Zylinderform oder ganz allgemein ausgedrückt mit planen
Seiten - bzw. Umfangsflächen auszubilden. Eine Abstützung über Flansche oder dergleichen,
so wie sie bei den Ausführungsbeispielen gemäß Figuren 1 bis 3 bevorzugt ist, bringt
dann keine weiteren Vorteile.
[0037] Anstelle der Schrauben können auch bei dieser Ausführungsform alternative Klemmeinrichtungen
oder dergleichen VeDwendung finden.
[0038] Es ist auch möglich, Einzelteile eines erfindungsgemäßen Reparatursets, insbesondere
einzelne plattenförmige Bauteile, als Reparaturringe für einseitig auszubessernde
Schieberplatten zu verwenden.
[0039] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
1. Reparaturset für eine Schieberplatte mit mindestens zwei Bauteilen (10,12; 68,70)
aus hitzebeständigem Material und einer Einrichtung (32,42; 84,90,92) zum Festlegen
der Bauteile (10,12;68,70) gegeneinander und mit der Schieberplatte unter Ausbildung
einer gemeinsamen Durchgangsöffnung (14,72).
2. Reparaturset nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile (10,12;68,70)
miteinander und/oder mit der Schieberplatte durch eine kraft- und/oder formschlüssige
Verbindung (32,42;84,90,92) festlegbar sind.
3. Reparaturset nach Anspruch 1 oder 2, mit zwei plattenförmigen Bauteilen (10,12;68,70),
deren jeweilige Umfangsfläche einen von der einen zur gegenüberliegenden Grundfläche
sich verjüngenden Querschnitt aufweist.
4. Reparaturset nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eines der Bauteile (10,12; 68,70) eine Ringform aufweist.
5. Reparaturset nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eines der Bauteile (10,12; 68,70) mit einem umlaufenden Flansch (22,38) ausgebildet
ist.
6. Reparaturset nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bauteile (68,70) über eine Schraub- oder eine Stiftverbindung (84,86,88,90,92) gegeneinander
und/oder mit der Schieberplatte verbindbar sind.
7. Reparaturset nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eines der Bauteile (10,12) mit einem Außengewinde (34,44) versehen ist.
8. Reparaturset nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (34,44)
aus demselben Material wie der Bauteilkörper (10,12) besteht.
9. Reparaturset nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (34,44)
aus einem anderen Material, vorzugsweise Metall, als der Bauteilkörper (vorzugsweise
feuerfeste Keramik) besteht.
10. Reparaturset nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (34,44)
auf den betreffenden Bauteilkörper aufgeschrumpft ist.
11. Reparaturset nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde
(34,44) ein aus dem Material ausgedrücktes Kordelgewinde ist.
12. Reparaturset nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außengewinde (34,44) der Bauteile (10,12) derart ausgebildet sind, daß die Bauteile
(10,12) bajonettartig miteinander festlegbar sind.
13. Reparaturset nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Außengewinde (34,44) sich nur über einen Teil der Umfangsfläche des Bauteils (10,12)
erstreckt und insbesondere bei umlaufendem Flansch (22,38) im Abstand zu diesem endet.
14. Reparaturset nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Außengewinde (44) des einen Bauteils (12) sich über die Unterfläche (50) hinaus manschettenartig
erstreckt.
15. Reparaturset nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eines der Bauteile (68,70) auf seiner im zusammengesetzten Zustand äußeren Grundfläche(18)eine
oder mehrere ringförmige Nut(en) und/oder Erhöhung(en) aufweist.
16. Reparaturset nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekennzeichnet durch zwei baugleiche
Bauteile (68,70).