[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kuppeln und Entkuppeln von Greiferschienenteilstücken
einer Transferpresse, mit zum überbrücken der Trennfuge zwischen den Endteilen der
Greiferschienenteilstücke aus einem Greiferschienenteilstück in das andere Greiferschienenteilstück
verschiebbaren Spannelementen und von den Spannelementen quer zu deren Verschieberichtung
bewegbaren Druckstücken, sowie mit einem Spannmittel für die Bewegung der Spannelemente
in und entgegen der Verschieberichtung.
[0002] Zur Verkürzung der Umrüstzeiten von Transferpressen werden die greifertragenden Greiferschienenteilstücke
auf den Transport des nachfolgend zu fertigenden Werkstückes eingerichtet und mit
dem Werkzeugwechsel eingewechselt. Diese austauschbaren Greiferschienenteilstücke
sind mit den pressenseitigen, in der Transferpresse verbleibenden Greiferschienenteilstücken
zu einem starren-Gebilde zu kuppeln. Das Kuppeln und Entkuppeln erfolgt autcmatisch.
Zwischen den aneinander zu kuppelnden Greiferschienenteilstücken verbleibt hierbei
eine Trennfuge. Die den Kuppel- und den Entkuppelzustand bewirkenden Bauteile befinden
sich in den pressenseitigen Greiferschienenteilstücken.
[0003] Eine gattungsbegriffbildende Vorrichtung ist in der DE-A-33 00 227 beschrieben worden.
Die Vorrichtung umfaßt an den Stirnseiten der einander zugewandten Enden der Greiferschienenteilstücke
befestigte Hohlprofilstücke. In einem Hohlprofilstück ist ein axial in das andere
Hohlprofilstück verschiebarer Spreizdorn angeordnet. Der Spreizdorn weist eine von
außerhalb des Greiferschienenteilstückes drehbeaufschlagbare Spindel auf, die mit
einer axial verstellbaren Hülse zusammenwirkt. Die Hülse trägt Spreizdornglieder,
deren Abstand sich zueinander bei Anlage der Hülse an einem spindelfesten Anschlag
verringert. Als Folge der Verstellbewegung der Hülse werden prismenartig geformte
Druckstücke in eine solche Position bewegt, daß sie entsprechend geformte Nuten in
den Endbereichen beider einander auf Abstand gegenüberstehender Greiferschienenteilstücke
überdecken. Mit der Verringerung der Abstände der Spreizdornglieder werden die Druckstücke
nach außen zum Eingriff mit den Nuten gebracht und in diese gepreßt. Ein Nachteil
besteht in den hohen Fertigungsgenauigkeiten, unter denen die Kupplungsteile zu fertigen
sind, um ein einwandfreies Kuppeln zu bewirken. Ein weiterer und wesentlicher Nachteil
dieser Vorrichtung ist darin zu sehen, daß die erforderlichen Kupplungskräfte durch
radiale Kräfte aufzubringen sind und die Verbindung von daher weniger biegesteif ist.
[0004] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, die Enden der aneinander zu kuppelnden
Greiferschienenteilstücke flanschmäßig untereinander zu verbinden. Die Anpreßkraft
ist hierbei durch eine Zugkraft aufzubringen, die die Fertigungsungenauigkeiten ausgleicht.
[0005] Diese Aufgabe ist gelöst durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale.
Die Merkmale der weiteren Ansprüche kennzeichnen bevorzugte Ausgestaltungen nach der
Erfindung.
[0006] Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen und ergeben sich daraus, daß die Trennfuge
durch Druckstücke verschlossen wird und der Kraftfluß durch die äußere Wandung jedes
Greiferschienenteilsti:ckes und ein in sich starres Spannelement verläuft. Der Verschluß
der Trennfuge wird erreicht, bevor die Enden der Greiferschienenteilstücke aneinander
gepreßt werden.
[0007] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles.
Es zeigen
Fig. 1 Endbereiche aneinander zu kuppelnder Greiferschienenteilstücke in einer Schnittdarstellung
entsprechend dem Schnittverlauf II-II in Fig. 4, wobei die obere Zeichnungshälfte
den Entkuppelzustand und die untere Zeichnungshälfte den Beginn des Kuppelns darstellt,
Fig. 2 ein Gleitstück zur Aufnahme von Druckstücken und zur Unlenkung der Bewegung
der Druckstücke aus der Verschieberichtung in eine Bewegung quer dazu in einer Halbschnitt-Halbansicht-Darstellung
und in einer halben Seitenansicht, die die Betriebslage des Gleitstückes andeutet,
Fig. 3 aneinander zu kuppelnde Enden von Greiferschienenteilstücken in einer Schnittdarstellung
entsprechend dem Schnittverlauf II-II in Fig. 4, wobei die obere Zeichnungshälfte
den Zeitpunkt des Verschlusses der Trennfuge und die. untere Zeichnungshälfte den
vollendeten Kuppelzustand darstellt und
Fig. 4 eine Schnittdarstellung entsprechend dem Schnittverlauf I-I in Fig. 3 zur Darstellung
der Schnittebenen der Fig. 1 und 3.
[0008] In den Fig. 1 und 3 sind Greiferschienenteilstücke 1 und 2 dargestellt, die sich
in einer Kuppelstellung befinden. Die Kuppelstellung wird dadurch erreicht, daß das
austauschbare, mit z.B. dem Schiebetisch der Transferpresse verfahrbare Greiferschienenteilstück
2 über hydraulische Mittel in eine mit dem Greiferschienenteilstück 1, das in der
Transferpresse bleibt, fluchtenden Lage bewegt wird. Das Greiferschienenteilstück
1 weist in seinem Endbereich eine Grundplatte 3 und ein Gehäuse 4 auf, wobei diese
Mittel über Schrauben 5 lösbar befestigt sind. An die Grundplatte 3 ist ein Spannmittel
9 angeflanscht. Das Spannmittel 9 ist in einem Lagerblech 10 abgestützt. Das Spannmittel
9 ist hydraulisch, pneumatisch oder auch elektrisch derart ansteuerbar, daß ein Spannbolzen
11 in einer Verschieberichtung 26, oberer Pfeil, und in einer dazu entgegengesetzten
Verschieberichtung, unterer Pfeil, und in einer Drehbewegung 28 verstellt werden kann.
Ein derartiges Spannmittel 9 ist ein Drehspanner und im Handel erhältlich. Der Spannbolzen
11 ist in dem spannmittelnahen Bereich mit- einem Ansatz 13 und in dem spannmittelfernen
Endbereich mit einem Spannanker 12 versehen. Der Ansatz 13 ist unter Zwischenlage
einer Druckscheibe 16 bei dem Verschieben des Spannbolzens 11 gegen ein in Fig. 2
näher dargestelltes Gleitstück 14 legbar. Der Spannanker 12 ist nach dem Vorschieben
in Verschieberichtung 26 - oberer Pfeil - einer Drehung 28 um 90 Winkelgrad und einem
Zurückziehen entgegen der Verschieberichtung 26 - unterer Pfeil - gegen eine Kugelpfanne
20 in einem über Schraubmittel 8 und eine Endplatte 6 an dem Endbereich des austauschbaren
Greiferschienenteilstückes 2 befestigten Gehäuse 7 legbar. Die um 90° gedrehte Lage
des Spannankers 12 ist mit 12' gekennzeichnet. Das Gehäuse 7 weist zum Durchtritt
des Spannankers 12 einen länglichen Durchbruch 19 in Form des Querschnittes des Spannankers
12 auf. In einer Erweiterung 29 in der Stirnseite des Gehäuses 7 sind Anschlagstücke
18 eingeschraubt.
[0009] Das Gleitstück 14 weist entsprechend Fig. 2 umfangsmäßig eine Anzahl, hier vier,
Führungsnuten 25 mit Gleitführungen 15 auf, eine Bohrung 23 zum Durchtritt des den
Spannanker 12 tragenden Teiles des Spannbolzens 11 sowie eine Kugelpfanne 24 zur Anlage
des Spannankers 12 bei dem Zurückführen des Spannbolzens 11 entsprechend dem unteren
Pfeil 26.
[0010] In die Führungsnuten 25 sind je ein Druckstück 21 einsetzbar, die in den Führungsbereichen
entsprechende Gegenformen aufweisen. Die Druckstücke 21 sind durch Abschlußplatten
17 in dem Gleitstück 14 gesichert.
[0011] Wird der Spannbolzen 11 aus seiner zurückgezogenen Lage, Fig. 1, obere Zeichnungshälfte,
in Verschieberichtung 26, oberer Pfeil, bewegt, gelangt der Ansatz 13 unter Zwischenlage
der Druckscheibe 16 zur Anlage an dem Gleitstück 14 und bewegt dieses und die in diesem
gelagerten Druckstücke 21. Hierbei kommen die Druckstücke 21 zur Anlage an den Anschlagstücken
18, Fig. 1, untere Zeichnungshälfte. Wird nun der Spannbolzen 11 und mit diesem das
Gleitstück 14 weiterbewegt, werden die Druckstücke 21 als Folge der Neigung der Gleitführungen
15 zur Verschieberichtung 26 nach außen in Verstellrichtung 27 geschoben, so daß der
kürzere Schenkel der in ihren Längsquerschnitten im wesentlichen L-förmigen Druckstücke
21 in die Trennfuge 22 eindringt und diese zumindest zum Teil ausfüllt, Fig. 3, obere
Zeichnungshälfte.
[0012] Das Spannen der Greiferschienenteilstücke 1 und 2 aneinander erfolgt durch Drehung,
Pfeil 28, und Zurückziehen des Spannbolzens 11 in Verschieberichtung 26, unterer Pfeil,
unter Anlage des Spannankers 12 an der Kugelpfanne 20, Fig. 3, untere Zeichnungshälfte.
[0013] Das Lösen des Kuppelzustandes erfolgt im wesentlichen in umgekehrter Reihenfolge.
Hierbei legt sich der Spannanker 12 gegen die Kugelpfanne 24 am Gleitstück 14 an.
Durch die Bewegung des Gleitstückes 14 in Verschieberichtung 26, unterer Pfeil, werden
die Druckstücke 21 unter Anlage an der Stirnseite des Gehäuses 4 zunächst nach innen
zurückgezogen, um nach dem Freikommen von der Stirnseite mit dem Gleitstück 14 in
die in Fig. 1, obere Zeichnungshälfte dargestellte Lage mitbewegt zu werden.
[0014] Fig. 4 zeigt den Durchbruch 19 in dem Gehäuse 7 für den Durchtritt des Spannankers
12, den in die Drehlage 12' verdrehten Spannanker 12 sowie in gestrichelter Darstellung
die Anschlagstücke 18. Diese Anschlagstücke 18 sind in ihrem Querschnitt kleiner gehalten
als der Querschnitt der Führungsnut 25 in dem Gleitstück 14, um so ein Weiterbewegen
des Gleitstückes 14 nach der Anlage der Druckstücke 21 an den Anschlagstücken 18 zu
ermöglichen.
1. Vorrichtung zum Kuppeln und Entkuppeln von Greiferschienenteilstücken (1, 2) einer
Transferpresse, mit zum überbrücken der Trennfuge (22) zwischen den Endteilen (4,
7) der Greiferschienenteilstücke (1, 2) aus einem Greiferschienenteilstück (1) in
das andere Greiferschienenteilstück (2) verschiebbaren Spannelementen (11, 14) und
von den Spannelementen (11, 14) quer zu deren Verschieberichtung (26) bewegbaren Druckstücken
(21), sowie mit einem Spannmittel (9) für die Bewegung der Spannelemente (11, 14)
in und entgegen der Verschieberichtung (26), gekennzeichnet durch ein mit der Bewegung
des Spannmittels (9) in und entgegen der Verschieberichtung (26) mitbewegtes Gleitstück
(14) und in dem Gleitstück (14) gelagerter Druckstücke (21), die bei Anlage an Anschlagstücken
(18) in dem anzukuppelnden Greiferschienenteilstück (2) während der Weiterbewegung
des Gleitstückes (14) in der Verschieberichtung (26) in die Trennfuge (22) nach außen
geschoben werden und bei Bewegung des Gleitstückes (14) in zur Verschieberichtung
(26) entgegengesetzter Belegung aus der Trennfuge (22) zurückgezogen und mit dem Gleitstück
(14) zurückgeführt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Spannmittels
(9), das in einem Greiferschienenteilstück (1) befestigt ist und einen Spannbolzen
(11) aufweist, der in und entgegen der Verschieberichtung (26) und in einer Drehbewegung
(28) um seine Längsachse bewegbar ist und der mit einem Spannanker (12) versehen ist
zum Verrasten hinter einer Spannfläche (20) in dem anzukuppelnden Greiferschienenteilstück
(2), durch einen Ansatz (13) an dem Spannbolzen (11) und ein Gleitstück (14), das
in dem Greiferschienenteilstück (1) und aus diesem in das anzukuppelnde Greiferschienenteilstück
(2) verschiebbar ist, gegen das der Spannbolzen (11) einerseits mit dem Ansatz (13)
und andererseits mit dem Spannanker (12) anlegbar ist, und dadurch, daß das Gleitstück
(14) mit Gleitführungen (15) versehen ist zur Aufnahme je eines Druckstückes (21),
wobei die Gleitführungen (15) zur Verschieberichtung (26) geneigt und zu dem Ansatz
(13) des Spannbolzens (11) ansteigend verlaufen, und daß Anschlagstücke (18) in dem anzukuppelnden Greiferschienenteilstück (2) angebracht sind zur Anlage der
Druckstücke (21) während der Bewegung des Gleitstückes (14) in der Verschieberichtung
(26).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Gleitführungen
(15) aufweisenden Führungsnuten (25) in dem Gleitstück (14) paarweise einander gegenüberliegend
eingebracht sind und die Anschlagstücke (18) den Führungsnuten (25) gegenüberstehend
in der Stirnseite des anzukuppelnden Greiferschienenteilstückes (2) befestigt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Druckstück (21)
in der Längsschnitt-Querschnittsform L-förmig ist und die Neigung der in den längeren
Schenkeln eingebrachten Gleitführungen in Bezug auf die Verschieberichtung (26) der
Neigung der Gleitführung (15) entspricht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete daß jeder ein Spannmittel
(9) aufnehmende Endbereich des Greiferschienenteilstückes (1) mehrteilig ausgeführt
ist und zumindest aus einem Gehäuse (4) zur Aufnahme der verschiebbaren Spannelemente
(11, 14) und einer Grundplatte (3) besteht zur Befestigung des Spannmittels (9), und
daß Gehäuse (4) und Grundplatte (3) lösbar an dem Greiferschienenteilstück (1) befestigt
sind.