[0001] Die Erfindung betrifft einen an eine Rollenrotationsdruckmaschine angebauten Falzapparat
mit einer eingangsseitig angeordneten Querschneideinrichtung und mindestens einer
dieser nachgeordneten Querfalzeinrichtung.
[0002] Bei den bekannten Anordnungen dieser Art finden zur Bildung von Querfalzeinrichtungen
ausschließlich Klappenfalzeinrichtungen Verwendung, die auf aufeinanderfolgenden Zylindern
angeordnete Falzmesser und mit diesen zusammenwirkende Falzklappen aufweisen. Bei
den Falzklappen und Falzmessern handelt es sich um gesteuerte Baugruppen. Die bekannten
Anordnungen erweisen sich daher als verhältnismäßig aufwendig und störanfällig. Außerdem
ergibt sich hierbei infolge der ruckartigen Bewegung der gesteuerten Teile auch ein
nicht unbeträchtlicher Lärm sowie eine ungleichförmige Antriebsbelastung. Hinzu kommt,
daß sich bei den bekannten Anordnungen aufgrund der zur Aufnahme der Falzmesser und
Falzklappen benötigten Zylinder auch ein hoher Platzbedarf sowie eine schlechte Zugänglichkeit
ergibt.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen an eine
Rollenrotationsdruckmaschine angebauten Falzapparat eingangs erwähnter Art zu schaffen,
der ohne Falzmesser und ohne Falzklappen auskommt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Querfalzeinrichtung als
Stauchfalzeinrichtung ausgebildet ist, die jeweils drei mit untereinander gleicher
Umfangsgeschwindigkeit angetriebene Walzen aufweist, von denen die beiden äußeren,
ihrerseits voneinander beabstandeten Walzen unter Bildung von-Transportspalten an
die mitlere Walze angestellt sind und zwischen sich den Eingang eines über die ganze
Walzenlänge sich erstreckenden Stauchschachts aufnehmen, der aus voneinander distanzierten,
den äußeren Walzen zugewandten Führungswandungen und einem entlang dieser verstellbaren,
ihren Abstand überbrückenden Anschlag besteht.
[0005] Bei den vorzugsweise zu den Zylindern der Querschneideinrichtung parallelen und hiermit
gleichlangen Walzen der Stauchfalzeinrichtung bzw. -einrichtungen handelt es sich
um mit kontinuierlicher Drehzahl angetriebene Baugruppen. Der Stauchschacht bildet
ein stationäres, überhaupt keinen Antrieb benötigendes Bauteil. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen ergeben daher einen einfachen und übersichtlichen Aufbau sowie eine hohe
Robustheit und damit auch eine hohe Wartungs- und Bedienungsfreundlichkeit. Gleichzeitig
gewährleisten die erfindungsgemäßen Maßnahmen auch einen vergleichsweise lärmarmen
Betrieb. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen,
daß hier nicht nur jedes Format verarbeitbar ist, sondern daß auch ohne weiteres jede
gewünschte Lage des Querfalzes verwirklichbar ist. Hierzu ist lediglich der Anschlagsteg
des Stauchschachts zu verstellen. Dies ist in vorteilhafter Weise auch während des
a'lufenden Betriebs möglich, so daß auch eine einfache Korrektur der Falzlage möglich
ist. Der mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen erzielbare technische Fortschritt ist
demnach insbesondere in der Vermeidung der Nachteile der bekannten Anordnungen zu
sehen.
[0006] Die Beaufschlagung der Stauchfalzeinrichtung bzw. -einrichtungen kann vorteilhaft
mittels jeweils vorgeordneter Bandführungen erfolgen, was eine hohe Freizügigkeit
hinsichtlich der räumlichen Anordnung der einzelnen Aggregate ergibt. Diese Bandführungen
können ferner zur Bildung einer Beschleunigungs- bzw. Verzögerungseinrichtung einfach
mehrteilig ausgebildet sein. d. h. mehrere mit in gewünschter Weise gegeneinander
abgestuften Geschwindigkeiten angetriebene, miteinander verzahnte Abschnitte aufweisen.
[0007] Zur weiteren Vervollkommnung der übergeordneten Maßnahmen kann zwischen der Querschneideinrichtung
und der dieser direkt nachgeordneten Stauchfalzeinrichtung eine mit geringer Voreilung
gegenüber der Geschwindigkeit der zu verarbeitenden Papierbahn angetriebene Bogenbeschleunigungseinrichtung
vorgesehen sein. Diese Maßnahme führt während des Betriebs zu Lücken zwischen den
mittels der Querschneideinrichtng von der Papierbahn heruntergeschnittenen Bogen,
was sich bei Verarbeitung eines nicht aufgesplitteten Bogenstroms vorteilhaft auf
die Vermeidung von Kollisionen zwischen aufeinanderfolgenden Bogen im Bereich der
ersten Stauchfalzeinrichtung und damit vorteilhaft auf die Erzielung einer vollkommen
störungsfreien Arbeitsweise auswirken kann.
[0008] Eine besonders einfache und zweckmäßige Ausgestaltung der Beschleunigungseinrichtung
kann darin bestehen, daß die Querschneideinrichtung einen mit die Bahngeschwindigkeit
übersteigender Geschwindigkeit angetriebenen Schneidnutenzylinder aufweist, dessen
den Schneidspalt verlassender Umfangsbereich von einem hierauf aufliegenden Bändersatz
einer mit ihrer Transportebene in den Transportspalt zwischen den der Querschneideinrichtung
zugewandten Walzen der der Querschneideinrichtung nachgeordneten Stauchfalzeinrichtung
einlaufenden Bandführung umfaßt ist. Diese Maßnahmen ergeben nicht nur eine Beschleunigung,
sondern auch eine Straffung der Produkte, was die Stauchfalzbildung erleichtert.
[0009] Sofern Produkte mit zwei parallelen Querfalzen hergestellt werden sollten, kann mindestens
eine als Stauchfalzeinrichtung ausgebildete zweite Querfalzeinrichtung zur Erzeugung
eines zweiten Querfalzes vorgesehen sein, deren Stauchschacht eine größere lichte
Weite als der Stauchschacht der jeweils vorgeordneten ersten Stauchfalzeinrichtung
zur Erzeugung eines ersten Querfalzes aufweist und die mit der vorgeordneten ersten
Stauchfalzeinrichtung mittels einer Bandführung verbunden ist, die mit ihrer Transportebene
in den Transportspalt zwischen den beiden der vorgeordneten ersten Stauchfalzeinrichtung
zugewandten Walzen der zweiten Stauchfalzeinrichtung ein-und aus dem Tnnsportspalt
zwischen den beiden, der zweiten Stauchfalzeinrichtung zugewandten Walzen der vorgeordneten
ersten Stauchfalzeinrichtung ausläuft. Diese Maßnahmen stellen sicher, daß auch bei
Falzapparaten mit zwei parallelen Querfalzen keine Falzmesser bzw. Falzklappen benötigt
werden. Dasselbe gilt sinngemäß auch für den Fall, daß mehrere Querfalze herzustellen
sind. Die bei der vorhergehenden Querfalzung sich ergebenden Lücken zwischen den einzelnen
Produkten erlauben dabei jeweils eine entsprechende Verzögerung und damit eine größtmögliche
Schonung der Produkte. Hierzu kann einfach die entsprechende Bandführung als mehrteilige
Bandführung ausgebildet sein.
[0010] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die Walzen der Stauchfalzeinrichtung
bzw. -einrichtungen als Umlenkwalzen für die Bänder der ein- bzw. auslaufenden Bandführungen
ausgebildet sind, wobei der um die mittlere Walze herumgeführte Bändersatz einlaufseitig
und auslaufseitig jeweils mit einem um die benachbarte äußerere Walze herumgeführten
Bändersatz zusammenwirkt. Diese Maßnahmen gewährleisten einen zuverlässigen Auszug
der Produkte unter Bildung eines Querfalzes.
[0011] Zweckmäßig können zumindest die mittlere Walze der Stauch falzeinrichtung bzw. -einrichtungen
und die auslaufseitige äußere Walze mit den um sie herumlaufenden Bändern zugeordneten
Nuten versehen sein. Hierbei ergeben sich im Bereich des Auslaufspalts glatte Oberflächen,
was eine saubere Falzbildung gewährleistet.
[0012] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die beiden äußeren Walzen
der Stauchfalzeinrichtung bzw. -einrichtungen um etwa 90° am Umfang der mittleren
Walze gegeneinander versetzt sind. Diese Maßnahme ergibt in vorteilhafter Weise einen
übersichtlichen kompakten Aufbau der Stauchfalzeinrichtung bzw. -einrichtungen, der
eine einen störungsfreien Einlauf des vorderen Bogenendes in den Stauchschacht sowie
eine die Falzbildung unterstützende Lage des Stauchschachts begünstigt.
[0013] Die beiden äußeren Walzen jeder Stauchfalzeinrichtung können zur Gewährleistung exakter
Spaltweiten zweckmäßig gegenüber der mittleren Walze einstellbar sein. Dasselbe gilt
für die lichte Weite des Stauchschachts. Hierdurch ist eine einfache Anpassung an
unterschiediche Produktdicken möglich.
[0014] Zur Erhöhung der erzielbaren Produktvielfalt kann es vorteilhaft sein, wenn bei mindestens
einer Stauchfalzeinrichtung, vorzugsweise bei der der ersten Querfalzeinrichtung nachgeordneten
Stauchfalzeinrichtung, die von einem auf ihrer mittleren Walze laufenden Bändersatz
durchsetzt ist, die auslaufseitige äußere walze unter Aufhebung des auslaufseitigen
Transportspalts von der mittleren Walze abschwenkbar und der Eingang des Stauchschachts
aus der Transportebene der den einlaufseitigen Transportspalt bedienenden Bandführung
herausschwenkbar sind. Hierdurch ist es möglich, die betreffende Stauchfalzeinrichtung
zu passivieren und dementsprechend lediglich einmal quergefalzte Produkte herzustellen
und nach der zweiten Querfalzeinrichtung auszulegen.
[0015] Eine besonders einfache und schnelle Umstellung und damit eine ausgezeichnete Bedienungsfreundlichkeit
lassen sich dabei dadurch erreichen, daß die auslaufseitige äußere Walze und der Stauchschacht
auf um die Achse der einlaufseitigen äußeren Walze schwenkbaren Lagerschilden aufgenommen
sind. Die Verstellung der gesamten Baugruppe läßt sich dabei auf einfache Weise mittels
eines Stellglieds in Form eines Zylinder-Kolbenaggregats oder einer Spindel etc. bewerkstelligen.
[0016] Zur Erhöhung der Betriebssicherheit und Störungsfreiheit kann der Eingang des Stauchschachts
bei aufgehobenem auslaßseitigem Transportspalt durch vorzugsweise an den schwenkbaren
Lagerschilden lösbar aufnehmbare, die beiden äußeren Walzen überbrückende Zungen verschließbar
sein.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0018] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Falzapparats zur Herstellung eines
zweimal quergefalzten Produkts in schematischer Darstellung,
Figur 2 eine Seitenansicht einer Stauchfalzeinrichtung von der Antriebsseite aus gesehen
in gegenüber Figur 1 vergrößerter Darstellung,
Figur 3 eine Draufsicht auf den Stauchschacht der Anordnung gemäß Figur 2 und
Figur 4 eine Seitenansicht einer passivierbaren Stauchfalzeinrichtung.
[0019] Der in Figur 1 jeweils durch strichpunktierte Umrißlinien angedeutete Falzapparat
1 ist in an sich bekannter Weise an der vorderen Stirnseite einer ebenfalls durch
eine strichpunktierte Umrißlinie angedeuteten Rollenrotationsdruckmaschine 2 angeordnet.
Eine in der Rollenrotationsdruckmaschine bedruckte Papieibahn 3 bzw. ein Strang aus
mehreren, übereinandergelegten Bahnen wird im dargestellten Ausführungsbeispiel unter
Bildung eines Längsfalzes über einen am Maschinengestell der Rollenrotationsdruckmaschine
2 befestigten Trichter 4 gezogen. Der Zug refolgt mittels den Falzapparateinlauf bildender
Zugwalzen 5. Im Falzapparat 1 wird die Papierbahn 3 in bogenförmige Produkte unterteilt.
Diese werden hier mit einem oder zwei parallelen Querfalzen versehen und anschließend
in Form eines Schuppenstroms ausgelegt. Die Unterteilung der Papierbahn 3 erfolgt
mittels einer in an sich bekannter Weise aus einem Messerzylinder und einem Nutenzylinder
bestehenden Querschneideinrichtung 6, die über eine Bandführung 7 mit einer nachgeordneten
ersten Querfalzeinrichtung 8 verbunden ist. Die erste:Querfalzeinrichtung 8 ist durch
eine Bandführung 9 mit einer nachgeordneten zweiten Querfalzeinrichtung 10 verbunden.
[0020] Die Querfalzeinrichtungen 8 bzw. 10 sind als Stauchfalzeinrichtungen ausgebildet,
die jeweils, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, aus einem praktisch eine Sackgasse
für die über die jeweils vorgeordnete Bandführung 7 bzw. 9 ankommenden Produkte bildenden
Stauchschacht 11 sowie aus drei mit jeweils gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetriebenen
Walzen 12, 13, 14 bestehen, die so angeordnet und aneinander angestellt sind, daß
sich am Umfang der mittleren Walze 13 um weniger als 180°, hier um 90°, gegeneinander
versetzte, dem Eingangsquerschnitt des Stauchschachts 11 gegenüberliegende Transportspalte
15 bzw. 16, im Bereich derer eine Mitnahme der Produkte erfolgt, und ein dem Stauchschacht
11 zugeordnetes, der mittleren Walze-13.gegenüberliegendes, von den beiden äußeren
Walzen 12, 14, die umfangsseitig voneinander beabstandet sind, begrenztes Durchtrittsfenster
17 ergeben, im Bereich dessen die Produkte von den Walzen 12 bzw. 14 nicht erfaßt
werden.
[0021] Die Walzen 12, 13, 14 werden so angetrieben, daß jeweils ein Transportspalt, hier
der dem vorgeordneten Querschneider bzw. der vorgeordneten Querfalzeinrichtung zugewandte
Transportspalt 15 zwischen den Walzen 12 und 13 als Einzugsspalt wirkt, in den die
Transportebene der Bandführung 7 bzw. 9 einläuft. Der hiergegenüber um einen Winkel
von 90° versetzte, durch die Walzen 13 und 14 begrenzte Transportspalt 15 wirkt dementsprechend
als Auszugsspalt. Die beiden äußeren Walzen 12 und 14 sind zur Anpassung der lichten
Weite der Transportspalte 15 und 16 und damit zur Anpassung der Transportspalte 15
und 16 an unterschiedliche Produktdicken gegenüber der mittleren Walze 13 verstellbar,
wie in Figur 2 durch Doppelpfeile angedeutet ist. Dasselbe gilt für die lichte Weite
des Stauchschachts 11. Der Durchmesser der im Bereich der Transportspalte 15, 16 aneinander
angestellten Walzen 12, 13, 14 ist so bemessen, daß sich zwischen den beiden äußeren,
am Umfang der mittleren Walze 13 um 90° gegeneinander versetzten Walzen 12 und 14
ein größerer, das Durchtrittsfenster 17 bildender Abstand ergibt. Das Durchtrittsfenster
17 bildet den Eingang zu dem es hinterfassenden, zur mittleren Walze 13 hin offenen,
zwischen den beiden äußeren Walzen 12 und 14 aufgenommenen Stauchschacht 11.
[0022] Der über die ganze Maschinenbreite durchgehende Stauchschacht 11 ist aus der in den
Transportspalt 15 einlaufenden Bandführungs-Transportebene herausgeneigt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel beträgt diese Neigung etwa 45°, d. h. der Stauchschacht 11 ist
mit seiner die Bandführungs-Transportebene fortsetzenden Mittelebene etwa lotrecht
zu der die Achsen der beiden äußeren Walzen 12, 14 enthaltenden Ebene angeordnet.
Der Stauchschacht 11 kann dabei genau mittig zwischen den beiden äußeren Walzen 12
und 14 angeordnet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Stauchschacht
11 gegenüber einer derartigen mittigen Anordnung-leicht zu der dem als Auszugsspalt
wirkenden Transportspalt 16 zugeordneten äusseren Walze 14 hin versetzt, um einen
guten Ein- und Auslauf der Produkte zu gewährleisten.
[0023] Der Stauchschacht 11 ergibt sich als Innenraum einer im Längsschnitt etwa U-förmigen,
zur mittleren Walze 13 hin offenen Konfiguration, die durch die parallelen Schenkel
bildende, voneinander distanzierte, über die ganze Maschinenbreite reichende Führungswandungen
18, 19 und einen den Abstand der Führungswandungen 18, 19 überbrükkenden, die Tiefe
des Stauchschachts 11 begrenzenden, ebenfalls über die ganze Maschinenbreite reichenden
Anschlagsteg 20 gebildet wird. Die parallelen Führungswandungen 18, 19 sind durch
eine im Bereich ihrer walzenfernen Enden angeordnete, zwischengelegte Distanzleiste
21 voneinander distanziert und auf einer am Falzapparat-Maschinengestell befestigten
Traverse 22 aufgenommen. Die lichte Weite zwischen den Führungswandungen 18, 19 ist
der Dicke der in den Stauchschacht 11 einlaufenden Produkte angepaßt. Dementsprechend
ist die lichte Weite des Stauchschachts 11 im Bereich der zweiten Querfalzeinrichtungen
10 etwa doppelt so hoch wie im Bereich der ersten Querfalzeinrichtungen 8. Die Distanzleiste
21 ist auswechselbar, was eine Anpassung der lichten Weite des Stauchschachts 20 an
die jeweilig ge Produktdicke möglich macht. Im Bereich der walzennahen Enden sind
die Führungswandungen 18, 19 verjüngt und zur Bildung eines V-förmig zur mittleren
Walze 13 hin sich öffnenden Ein- bzw. Auslaufspalts aufgebogen.
[0024] Die über die in den Einzugsspalt einlaufende Bandführung ankommenden, im Bereich
des Einzugsspalts, hier des Transportspalts 15, eingezogenen Produkte gehen mit ihrer
Vorderkante-zunächst über den gegerüber dem Transportspalt 15 um 90° versetzten, als
Auszugsspalt wirkenden Transportspalt 16 hinweg und schießen über das Durchtrittsfenster
17 in den Stauchschacht 11 ein, wie in Figur 2 durch den Pfeil 23 angedeutet ist.
Sobald die Produktvorderkante an dem die Tiefe des Stauchschachts 11 begrenzenden
Anschlagsteg 20 anläuft, wird der den Abstand zwischen dem Transportspalt 15 und dem
Durchtrittsfenster 17 überbrückende Bereich des jeweiligen Produkts aufgrund des durch
die den Einzugsspalt bildenden Transportspalt 15 begrenzenden Walzen 12 und 13 bewirkten,
kontinuierlichen Nachschubs in den einen Auszugsspalt bildenden Transportspalt 16
hineingestaucht, wie in Figur 2 durch die Pfeile 24 angedeutet ist. Hierbei erfolgt
eine Mitnahme durch die den Transportspalt 16 begrenzenden Walzen 13 und 14, wobei
sich der über den Transportspalt 15 nachgeschobene Produktabschnitt unter Bildung
eines Querfalzes auf den aus dem Stauchschacht 11 wieder auslaufenden Produktabschnitt
legt. Die Lage dieses Querfalzes hängt dabei von der Tiefe des Stauchschachts 11 ab.
Der die Tiefe des Stauchschachts 11 begrenzende Anschlagsteg 20 ist dementsprechend
über der Länge des Stauchschachts 11 verstellbar. Normalerweise wird der Anschlagsteg
20 so eingestellt, daß der Querfalz in Produktmitte erfolgt, d. h. daß sich die Mitte
des Produkts oberhalb des als Auszugsspalts wirkenden Transportspalts 16 befindet,
wenn die in Transportrichtung vordere Produktkante an den Anschlagsteg 20 anläuft.
[0025] Um sicherzustellen, daß die Produkte zuverlässig in den Transportspalt 16 hineingestaucht
werden, reicht das zungenförmig ausgebildete, walzennahe Ende der vom Transportspalt
16 entfernten Führungswandung 18 des Stauchschachts 11 weit in den Transportspalt
15 hinein, was dadurch erleichtert wird, daß der Stauchschacht 11 gegenüber der Mitte
zwischen den beiden äußeren Walzen 12 und 14 zu der dem den Auszugsspalt bildenden
Transportspalt 16 zugeordneten äußeren Walze 14 hin versetzt ist. Ein Ausweichen der
Produkte in eine vom Spalt 16 wegführende Richtung ist hierbei daher nicht möglich.
Die die lichte Weite des Stauchschachts 11 vorgebende Distanzleiste 21 ist so bemessen,
daß innerhab des Stauchschachts 11 ebenfalls kein Ausweichen senkrecht zur Transportrichtung
möglich ist. Infolge der Austauschbarkeit der Distanzleiste 21 ist dies ohne weiteres
möglich. Eine weitere Anpassung an die bei Produkten unterschiedlicher Dicke sich
ergebenden unterschiedlichen Verhältnisse ist durch eine Schwenkung bzw. Versetzung
des gesamten Stauchschachts 11 möglich. Hierzu kann einfach die den Stauchschacht
11 aufnehmende Traverse 22 schwenkbar bzw. verstellbar angeordnet sein.
[0026] Die über die ganze Maschinenbreite sich erstreckenden Führungswandungen 18, 19 können
als plattenförmige Elemente ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
bestehen die Führungswandungen 18, 19, wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist, aus
mit seitlichem Abstand nebeneinander angeordneten Zungen 25, die mit ihren walzenseitigen
Enden bis in den Bereich der beiden äusseren Walzen 12 bzw. 14 reichen, wie Figur
2 am besten zeigt. Der Anschlagsteg 20 besitzt zwischen die Zungen 25 eingreifende
Laschen 26, die an einer Leiste 27 befestigt sind, welche an einer der Führungswandungen
18 bzw. 19 verstellbar festlegbar ist. Die zwischen die Zungen 25 eingreifenden Laschen
26 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel einfach als abgebogene Randklauen der
Leiste 27 ausgebildet. Die Zungen 25 der traversennahen Führungwandung, hier der unteren
Führungswandung 19, können einzeln auf der Traverse 22 befestigt sein, die/ihrerseits
am Maschinengestell des Falzapparats 1 festlegbar ist. Die Zungen 25 der gegenüberliegenden
Führungswandung, hier der oberen Führungswandung 18, können zur Gewährleistung einer
einfachen und schnellen Austauschbarkeit der Distanzleiste 21 zu einem über die ganze
Maschinenbreite durchgehenden Rechen zusammengefaßt sein.
[0027] Die mittels der Querschneideinrichtung 6 jeweils erzeugten bogenförmigen Produkte
besitzen zunächst keinen Abstand. Zur Vermeidung von Kollisionen im Bereich der die
erste Querfalzeinrichtung 8 bildenden Stauchfalzeinrichtung werden zwischen den Bogen
Lücken erzeugt. Bei der Anordnung gemäß Figur 1, bei der der nach der Querschneideinrichtung
6 anfallende Bogenstrom nicht aufgesplittet wird, werden diese Lücken mittels einer
zwischen der Querschneideinrichtung 6 und der ersten Querfalzeinrichtung 8 angeordneten,
gegenüber der Geschwindigkeit der Papierbahn 3 eine entsprechende Voreilung aufweisenden
Beschleunigungseinrichtung 28 erzeugt. Diese wird hier durch den Schneidnutenzylinder
6a der Querschneideinrichtung 6 und die zur ersten Querfalzeinrichtung 8 führende
Bandführung 7 gebildet, welche mit Voreilung gegenüber der Geschwindigkeit der Papierbahn
3 laufen. Der Schneidnutenzylinder 6a besitzt hierbei keine Punkturnadeln oder Greifer
zur Erfassung des jeweiligen Bahnanfangs, sondern ist im Bereich seines den Schneidspalt
verlassenden Umfangsbereichs von einem hierauf aufliegenden Bändersatz 7a der geschwindigkeitsgleichen
Bandführung 7 umfaßt. Die mittels der Querschneideinrichtung 6 erzeugten Produkte
laufen mit ihrer Produktvorderkante in den Keil zwischen dem Schneidnutenzylinder
6a und dem diesen umfassenden Bändersatz 7a der Bandführung 7 ein. Bis zur Abtrennung
des jeweiligen Bogens von der Bahn 3 erfolgt hierbei aufgrund der Voreilung des Schneidnutenzylinders
6a und der Bandführung 7 eine gewisse Bogenstraffung. Nach erfolgtem Schnitt ergibt
sich die erwünschte Beschleunigung. Der Bändersatz 7a ist gegenüber dem Schneidnutenzylinder
6a einstellbar und wird so eingestellt, daß sich aufgrund der Relativgeschwindigkeit
zwischen den einlaufenden Produktanfängen und dem mir Voreilung angetriebenen Schneidnutenzylinder
6a bzw. dem mit gleicher Voreilung laufenden Bändersatz 7a keine Beschädigung der
in der Regel bedruckten Oberfläche der Bogen ergibt.
[0028] Die Walzen der die erste Querfalzeinrichtung 8 bildenden Stauchfalzeinrichtung dienen
im dargestellten Ausführungsbeispiel als Umlenkwalzen für die Bänder der Bandführungen
7 bzw. 9 und werden dementsprechend mit einer der gewünschten Bandgeschwindigkeit
entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Es wäre aber auch ohne weiteres
denkbar, separate Bandumlenkwalzen vorzusehen und die Walzen der Stauchfalzeinrichtung
mit hiervon unabhängiger Geschwindigkeit anzutreiben, so daß im Bereich der Übergabe
der Produkte von der Bandführung 7 an die nachgeordnete Stauchfalzeinrichtung eine
Änderung der Geschwindigkeit der Produkte bewerkstelligt werden könnte. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der den Schneidnutenzylinder 6a umfassende Bändersatz 7a um
die mittlere Walze 13 herumgeführt und durchsetzt somit beide Transportspalte 15 bzw.
16. Zur Bildung der Bandführung 7 ist dem Bändersatz 7a ein im Bereich einer an den
Schneidnutenzylinder 6 angestellten Leiteinrichtung 29 umgelenkter weiterer Bändersatz
zugeordnet, der um die einlaufseitige äußere Walze 12 als andere Umlenkwalze herumgelenkt
ist.
[0029] Zur Bildung der von der ersten Querschneideinrichtung 8 zur zweiten Querschneideinrichtung
10 vorgesehenen Bandführung 9 ist dem von der mittleren Walze 13 ablaufenden Abschnitt
des Bändersatzes 7a ein über die auslaufseitige, äußere Walze 14 umgelenkter weiterer
Bändersatz zugeordnet. Bei Falzapparaten mit lediglich einem Querfalz führt die der
ersten Querfalzeinrichtung 8 nachgeordnete Bandführung 9 direkt zu einer Auslegeeinrichtung.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel läuft die Bandführung 9 mit ihrer Transportebene
in die die zweie Querfalzeinrichtung 10 bildende Stauchfalzeinrichtung ein. Für den
Fall, daß auch hier lediglich einmal quergefalzte Produkte ausgelegt werden sollen,
ist ein im Bereich einer der ersten Querfalzeinrichtung nachgeordneten Weiche 30 von
der Bandführung 9 abzweigender Auslegeast 31 vorgesehen, mittels dessen die einmal
quergefalzten Produkte in ein unterhalb hiervon angeordnetes Schaufelrad 32 eingeworfen
werden können, das die Produkte in Form eins Schuppenstroms auf einem zugeordreten
Auslegeband ablegt. Hierzu ist eine den um die mittlere Walze 13 herumgeführten Bändersatz
7a zum Schneidnutenzylinder 6a zurückführende Umlenkwalze 33 vorgesehen, die mit die
Weiche 30 bildenden Zungen etc. zusammenwirkt. Der über die Umlenkwalze 33 umgelenkte
Abschnitt des Bändersatzes 7a wirkt zur Bildung des Auslegeasts 31 mit einem im Bereich
der die Weiche 30 bildenden Zungen umgelenkten weiteren Bändersatz zusammen. Der zur
zweiten Querfalzeinrichtung 10 führende, über die auslaufseitige, äußere Walze 14
der ersten Querfalzeinrichtung umgelenkte Bändersatz der Bandführung 9 geht über die
die Weiche 30 bildenden Zungen hinweg und wirkt im Bereich hinter den Zungen mit einem
ebenfalls im Bereich der Zungen umgelenkten weiteren Bändersatz zusammen. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht auch die Möglichkeit zur Herstellung von Produkten mit
einem zweiten Längsfalz. Hierzu f¦hrt die Bandführung 9 durch eine in an sich bekannter
Weise mit einem Falzschwert und diesem zugeordneten Falzwalzen sowie einem hierzu
parallelen, mit einem Auslegeband zusammenwirkenden Schaufelrad versehene Längsfalzeinrichtung
34 an sich bekannter Bauart hindurch. Für den Fall, daß zweimal quergefalzte Produkte
hergestellt werden sollen, sind der Auslegeast 31 und die Längsfalzeinrichtung 34
passiviert. Die Produkte werden dementsprechend durch die Bandführung 9 in die zweite
Querfalzeinrichtung 10 eingeführt. Der Aufbau der die zweite Querfalzeinrichtung 10
bildenden Stauchfalzeinrichtung entspricht dem Aufbau der die erste Querfalzeinrichtung
8 bildenden Stauchfalzeinrichtung. Es ist lediglich eine der durch den ersten Querfalz
erfolgten Verdickung der Produkte Rechnung tragende, größere lichte Weite des Stauchschachts
11 vorgesehen.
[0030] Die einmal quergefalzten.Produkte können mit einer der Auszugsgeschwindigkeit im
Bereich der ersten Querfalzeinrichtung 8 entsprechenden Geschwindigkeit in die zweite
Querfalzeinrichtung 10 einlaufen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sollen die
einmal quergefalzten Produkte jedoch im Bereich vor der zweiten Querfalzeinrichtung
10 so weit verzögert werden, daß die nach dem ersten Querfalz sich ergebenden Lücken
zwischen aufeinanderfolgenden Produkten bis auf einen kleinen Rest in der Größenordnung
der durch die Beschleunigungseinrichtung 28 erzeugten Lücken, also von etwa 3 bis
5 mm verschwinden. Die Walzen der die zweite Querfalzeinrichtung 10 bildenden Stauchfalzeinrichtung
werden dementsprechend mit einer gegenüber der Geschwindigkeit der Walzen der die
erste Querfalzeinrichtung 8 bildenden Stauchfalzeinrichtung um fast 50% reduzierten
Geschwindigkeit angetrieben. Hierdurch ergeben sich besonders geringe Geschwindigkeiten
der in den Stauchschacht 11 der zweiten Querfalzeinrichtung 10 einlaufenden, bereits
einmal quergefalzten Produkte, was eine schonende Produkt-behandlung gewährleistet.
Zur Bewerkstelligung dieser Verzögerung ist im Bereich der Bandführung 9 eine Verzögerungseinribhtung
35 vorgesehen. Hierzu besitzt die Bandführung 9 einfach zwei aufeinanderfolgende,
im Bereich ihrer einander zugewandten Enden miteinander verzahnte Abschnitte 9a, 9b,
die mit gegeneinander abgestuften Geschwindgkeiten laufen. Die Bänder der beiden Bandführungsabschnitte
9a, 9b sind seitlich gegeneinander versetzt und auf Lücke gesetzt, so daß eine gegenseitige
Verzahnung der beiden Bandführungsabschnitte möglich ist. Die Bänder des hinteren
Bandführungsabschnitts 9a laufen mit der Walzengeschwindigkeit der ersten Querfalzeinrichtung
8. Die Bänder des vorderen Bandführungsabschnitts 9b laufen hier mit der Walzengeschwindigkeit
der zweiten Querfalzeinrichtung 10 und können daher ähnlich wie die Bänder der ersten
Bandführung:7 um die einlaufseitigen Walzen 12, 13 der zugeordneten Querfalzeinrichtung,
hier der zweiten Querfalzeinrichtung 10, umgelenkt werden. Die um die mittlere Walze
13 herumgeführten Bänder laufen dabei über eine weitere, unterhalb der Walze 13 angeordnete
Umlenkwalze 36 und wirken zur Bildung einer zu einem Schauferad 37 führenden Auswurfstrecke
38 mit um die auslaufseitige äußere Walze 14 herumgeführten Bändern zusammen, die
ebenfalls über eine unterhalb der ihre obere Umlenkwalze-bildenden äußeren Walze 14
angeordnete Umlenkwalze laufen.
[0031] Die als Bandumlenkwalzen dienenden Walzen der ersten bzw. zweiten Querfalzeinrichtung
8 bzw. 10 können zur Erzielung einer glatten Arbeitsoberfläche mit den um sie herumgeführten
Bändern zugeordneten Nuten versehen sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind,
wie aus Figur 2 erkennbar ist, die den auslaufseitigen Transportspalt 16 begrenzenden
Walzen 13 und 14 mit den um sie herumgeführten Bändern zugeordneten Nuten 40 versehen,
so daß sich im Bereich des auslaufseitigen Transportspalts 16, im Bereich dessen die
Falzbildung stattfindet, eine glatte Arbeitsoberfläche ergibt. Die Walzen 12, 13,
14 der zur Bildung der ersten bzw. zweiten Querfalzeinrichtung 8 bzw. 10 vorgesehenen
Stauchfalzwerke sind angetrieben. Hierdurch erhalten auch die um diese Walzen herumgeführten
Bänder ihren Antrieb. Die Walzen - 12, 13, 14 sind, wie Figur 2 weiter zeigt, mit
im Bereich einer Maschinenseite angeordneten, hier als Zahnräder ausgebildeten Antriebsrädern
12a, 13a, 14a versehen, die mit einem doppelseitig verzahnten Zahnriemen 41 im Eingriff
sind. Der Zahnriemen 41 wird mittels eines auf einer angetriebenen Welle angeordneten
Ritzels 42 angetrieben. Solche Bänder, die nicht über eine Walze eines Stauchfalzwerks
umgelenkt sind und mit hiervon unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben werden
müssen, wie bei der Ausführung gemäß Figur 1 die mit dem Bändersatz 7a zur Bildung
des Auswurfasts 31 zusammenwirkenden Bänder oder der untere Bändersatz des hinteren
Bandführungsabschnitts 9a, können ebenfalls mittels eines Zahnriemens 43 und eines
dem Ritzel 42 benachbarten Antriebsrads 44 angetrieben werden, wie Figur 2 weiter
erkennen läßt.
[0032] Die Ausführung gemäß Figur 4 bietet die Möglichkeit, lediglich einmal quergefalzte
Produkte nach der zweiten Querfalzeinrichtung 10 auszulegen. Hierzu ist die der ersten
Querfalzeinrichtung 8 nachgeordnete Stauchfalzeinrichtung passivierbar. Die hier als
zweite Querfalzeinrichtung 10 ausgebildete Stauchfalzeinrichtung ist von dem auf ihrer
mittleren Walze 13 laufenden, unteren Bändersatz 50 des vorderen Bandführungsabschnitts
9b durchsetzt. Der Bändersatz 50 wirkt einlaufseitig mit um die einlaufseitige äußere
Walze 12 herumgeführten und auslaufseitig mit um die auslaufseitige äußere Walze 14
herumgeführten Bändern zusammen. Insoweit liegt Übereinstimmung mit der Anordnung
gemäß Figur 1 vor, so daß für gleiche Teile der Einfachheit halber die gleichen Bezugszeichen
Verwendung finden.
[0033] Die auslaufseitige äußere Walze 14 und der Stauchschacht 11 sind hier auf gemeinesamen,
um die Achse 55 der einlaufseitigen äußeren Walze 12 schwenkbaren Lagerschilden 51
aufgenommen. In der Betriebsstellung zur Erzeugung eines zweiten Querfalzes ist die
auslaufseitige äußere Walze 14 an die stationär angeordnete mittlere Walze 13 angeschwenkt
und wirkt mit dieser zur Bildung des auslaufseitigen Transportspalts zusammen, der
gegenüber dem einlaufseitigen Transportspalt 24 um etwa 90° versetzt ist. Zum Passivieren
der vorliegenden Stauchfalzeinrichtung werden die Lagerschilde 51 in die der Figur
4 zugrundeliegende Stellung hochgeschwenkt, in der die auslaufseitige äußere Walze
14 von der mittleren Walze 13 so weit abgehoben ist, daß sich zwischen diesen beiden
Walzen kein Transportspalt mehr ergibt, und in der der Stauchschacht 11 so weit angehoben
ist, daß sich sein Eingang 17 oberhalb der in den einlaufseitigen Transportspalt 15
einlaufenden Bandführung 9b befindet. Die Schwenkstellung der verschwenkbaren Baugruppe
ist dabei so gewählt, daß der den Stauchschachteingang 17 unterfahrende Bändersatz
50 im Bereich der mittleren Walze 13 keine Umlenkung erfährt, d. h. daß sich die Transportebene
der Bandführung 9b ohne Umlenkung im Bereich der mittleren Walze 13 unter den beiden
äußeren Walzen 12 und 14 hinwegerstreckt. Die Verstellung der verstellbaren Baugruppe
kann durch an den Lagerschilden 51 angreifende Stellorgane, etwa im Form eines Zylinder-Kolbenaggregats
52 oder eines Spindeltriebs.etc. erfolgen.
[0034] Zur weiteren Sicherung ist der Stauchschachteingang 17 hier durch eine den Abstand
der beiden mit Abstand nebeneinanderliegenden, äußeren Walzen 12 und 14 überbrückende
Leiteinrichtung 53 verschließbar, die in Form eines an den schwenkbaren Lagerschilden
51 lösbar festlegbaren, aus nebeneinanderliegenden Zungen bestehenden Rechens ausgebildet
sein kann.
[0035] Zur Gewährleistung eines zuverlässigen Transports der Produkte im Bereich der passivierbaren
Stauchfalzeinrichtung in jeder Stellung der verschwenkbaren Baugruppe ist eine der
auslaufseitigen äußeren Walze 14 nachgeordnete Umlenkwalze 54 vorgesehen, die zusammen
mit der benachbarten äußeren Walze 14 und dem Stauchschacht 11 auf den um die Achse
55 der eingangsseitigen äußeren Walze 12 schwenkbaren Lagerschilden 51 aufgenommen
ist und die in die die Stauchfalzeinrichtung verlassende, durch den auf der mittleren
Walze 13 laufenden Bändersatz 50 und den um die auslaufseitige äußere Walze 14 herumgeführten
Bändersatz gebildete Bandführung unter Bildung eines Bänderknicks 56 eingreift, durch
den eine Stabilisierung der geförderten Produkte bewerkstelligt wird. In der der Figur
4 zugrundeliegenden, hochgeschwenkten Stellung, in der die einmal quergefalzten Produkte
p die passivierte Stauchfalzeinrichtung einfach durchlaufen sollen, wird durch die
Umlenkwalze 54 im Zusammenwirken mit einer nachgeordneten stationären Umlenkwalze
57 und den beiden äußeren Walzen 12 und 14 der Stauchfalzeinrichtung nur noch ein
vergleichsweise flacher Bänderknick gebildet. Dieser wird beim Abschwenken der schwenkbaren
Baugruppe in Richtung des Pfeils 58 immer schärfer und erreicht in der gewünschten
Arbeitsstellung, die durch Anschläge definiert sein kann, die größte Bänderumschlingung,
was einen besonders zuverlässigen Transport ergibt. Der Abstand der Umlenkwalze 54
von der benachbarten äußeren Walze 14 ist dabei so gewählt, daß die Länge des durch
die Umlenkwalze 54 und die benachbarte äußere Walze 14 begrenzten Bandführungsabschnitts
zumindest der Tiefe des Stauchschachts 11 entspricht. Hierdurch ist sichergestellt,
daß bei Stauchfalzbetrieb die Produkte im Bereich des Bänderknicks 56 erst umgelenkt
werden, wenn sie die Stauchfalzeinrichtung verlassen haben, was sich positiv auf die
Vermeidung von Störungen auswirkt. Der die Stauchfalzeinrihctung 10 durchsetzende,
auf der mittleren Walze 13 laufende Bändersatz 50 sowie die hiermit zusammenwirkenden:.ein-
und auslaufseitigen Bändersätze laufen über schwenkbar gelagerte Ausgleichswalzen
59, welche neben der Staplteinstellung auch die oben geschilderte Lageveränderung
der schwenkbaren Baugruppe ermöglichen. Wie die zweite Stauchfalzeinrichtung 10 könnte
auch die erste Stauchfalzeinrichtung 8 der Anordnung gemäß Figur 1 zusätzlich oder
alternativ passivierbar sein.
1. An eine Rollenrotationsdruckmaschine angebauter Falzapparat mit einer eingangsseitig
angeordneten Querschneideinrichtung (6) und mindestens einer dieser nachgeordneten
Querfalzeinrichtung (8 bzw. 10), dadurch gekennzeichnet, daß jede Querfalzeinrichtung
(8 bzw. 10) als Stauchfalzeinrichtung ausgebildet ist, die jeweils drei mit untereinander
gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetriebene Walzen (12, 13, 14) umfaßt, von denen
die beiden äußeren, ihrerseits voneinander beabstandeten Walzen (12, 14) unter Bildung
von Transportspalten (15, 16) an die mittlere Walze (13) angestellt sind und zwischen
sich den Eingang eines über die ganze Walzenlänge sich erstreckenden Stauchschachts
(11) aufnehmen, der aus voneinander distanzierten, den äußeren Walzen (12 bzw. 14)
zugewandten Führungswandungen (18, 19) und einem entlang dieser verstellbaren, ihren
Abstand überbrückenden Anschlagsteg (20) besteht.
2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede als Stauchfalzeinrichtung
ausgebildete Querfalzeinrichtung (8 bzw. 10) mittels einer jeweils vorgeordneten,
mit ihrer Transportebene in den jeweils zugewandten Transportspalt (15) einlaufenden
Bandführung (7 bzw. 9) beaufschlagbar ist, wobei zwischen der Querschneideinrichtung
(6) und der dieser direkt nachgeordneten als Stauchfalzeinrichtung ausgebildeten Querfalzeinrichtung
(8) eine mit die Bahngeschwindigkeit übersteigender Geschwindigkeit angetriebene Bogenbeschleunigungseinrichtung
(28) vorgesehen ist.
3. Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschneideinrichtung
(6) einen mit die Bahngeschwindigkeit übersteigender Geschwindigkeit angetriebenen,
vorzugsweise punktur- und greiferlosen Schneidnutenzylinder (6a) aufweist, dessen/Schneidspalt
verlassender Umfangsbereich von einem hierauf aufliegenden Bändersatz (7a) einer mit
ihrer Transportebene in den Transportspalt (15) zwischen den der Querschneideinrichtung
(6) zugewandten Walzen (12, 13) der der Querschneideinrichtung (6) nachgeordneten,
als Stauchfalzeinrichtung ausgebildeten Querfälzeinrichtung (8) einlaufenden Bandführung;(7)
umfaßt ist.
4. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine als Stauchfalzeinrichtung ausgebildete zweite Querfalzeinrichtung
(10) zur Erzeugung eines zweiten Querfalzes vorgesehen ist, deren Stauchschacht (11)
eine größere lichte Weite als der Stauchschacht (11) der jeweils vorgeordneten ersten
Querfalzeinrichtung (8) zur Erzeugung eines ersten Querfalzes aufweist und die mit
der vorgeordneten ersten Querfalzeinrichtung (8) mittels einer vorzugsweise eine Längsfalzeinrichtung
(34) durchsetzenden Bandführung (9) verbunden ist, von der vorzugsweise ein Auswurfast
(31) abzweigt und die mit ihrer Transportebene in den Transportspalt (15) zwischen
den beiden der vorgeordneten ersten Querfalzeinrichtung (8) zugewandten Walzen (12,
13) der zweiten Querfalzeinrichtung (10) ein- und aus dem Transportspalt (16) zwischen
den beiden der zweiten Querfalzeinrichtung
(10) zugewandten Walzen (13, 14) der vorgeordneten ersten Querfalzeinrichtung (8)
ausläuft, wobei jeder mit auf Lücke gesetzten Produkten beaufschlagbaren Querfalzeinrichtung
(9) eine Verzögerungseinrichtung (9a, 9b) vorgeordnet ist, die vorzugsweise als mehrteilige
Bandführung (9) ausgebildet ist, die mehrere, miteinander verzahnte Abschnitte (9a,
9b) aufweist, welche unterschiedliche, in Transportrichtung abnehmende Geschwindigkeiten
aufweisen.
5. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Walzen (12, 13, 14) der die Querfalzeinrichtung (8 bzw. 10) jeweils bildenden
Stauchfalzeinrichtungen als Umlenkwalzen für die Bänder der ein- bzw. auslaufenden
Bandführungen ausgebildet sind, wobei der um die mittlere Walze (13) herumgeführte
Bändersatz einlaufseitig aus auslaufseitig jeweils mit einem um eine äußere Walze
(12 bzw. 14) herumgeführten Bändersatz zusammenwirkt und wobei vorzugsweise zumindest
die mittlere Walze (13) und die auslaufseitige äußere Walze (14) mit den um sie herumlaufenden
Bändern zugeordneten Nuten (40) versehen sind.
6. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden äußeren Walzen (12, 14) jeder Stauchfalzeinrihctung die vorzugsweise um
einen Winkel von etwa 90° am Umfang der mittleren Walze (13) gegeneinander versetzt
sind, gegenüber der mittleren, stationären Walze (13) verstellbar sind und daß der
Stauchschacht (11), dessen Neigung und lichte Weite vorzugsweise einstellbar sind,
mit seiner führungswandparallelen Mittelebene etwa lotrecht zu einer die Achsen der
beiden äußeren Walzen (12, 14) enthaltenden Ebene angeordnet ist, wobei vorzugsweise
ein Versatz des Stauchschachts (11) gegenüber der Walzenumfangsmitte zur auslaufseitigen,
äußeren Walze (14) hin vorgesehen ist.
7. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungswandungen (18, 19) des Stauchschachts (11) im Bereich ihrer walzenfernen
Enden an einer Traverse (22) aufgenommen und durch eine austauschbare Distanzleiste
(21) voneinander beabstandet sind und im Bereich ihrer walzennahen Enden einen zu
den beiden äußeren Walzen (12, 14) hin V-förmig sich erweiternden Ein- bzw. Auslaufkeil
begrenzen, und daß die Führungswandungen (18, 19) vorzugsweise aus mit seitlichem
Abstand nebeneinander angeordneten Zungen (25) bestehen, die mit ihren walzennahen
Enden zwischen die um die äußeren Walzen (12 bzw. 14) herumgeführten Bänder eingreifen,
wobei der Anschlagsteg (20) des Stauchschachts (11) zwischen die die Führungswandungen
(18, 19) bildenden Zungen (25) eingreifende Laschen (26) aufweist, die an einer an
einer der Führungswandungen (18, 19) lösbar festlegbaren Leiste (27) befestigt sind.
8. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Walzen (12, 13, 14) der Querfalzeinrichtungen (8, 10) mit seitlich angesetzten
Ritzeln (12a, 13a, 14a) versehen sind, die mittels eines doppelseitig verzahnten Zahnriemens
(41) antreibbar sind.
9. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
bei mindestens einer-Stauchfalzeinrichtung, vorzugsweise bei der der ersten Querfalzeinrichtung
(8) nachgeordneten Stauchfalzeinrichtung, die von einem auf ihrer mittleren Walze
(13) laufenden Bändersatz (50) durchsetzt ist, die auslaufseitige äußere Walze (14)
unter Aufhebung des auslaufseitigen Transportspalts von der mittleren Walze (13) abschwenkbar
und der Eingang (17) des Stauchschachts (11) aus der Transportebene der den einlaufseitigen
Transportspalt (15) bedienenden Bandführung herausschwenkbar sind.
10. Falzapparat nach Anspruch9, dadurch gekennzeichnet, daß die auslaufseitige äußere
Walze (14) und der Stauchschacht (11) auf vorzugsweise um die Achse (55) der einlaufseitigen
äußeren Walze (12) schwenkbaren, gemeinsamen Lagerschilden (51) aufgenommen sind.
11. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der auslaufseitigen äußeren Walze (23) eine mit ihr schwenkbare, auf den Lagerschilden
(51) aufgenommene Umlenkwalze (54) nachgeordnet ist, die in die auslaufseitige Bandführung
unter Bildung eines Bänderknicks (56) eingreift und deren bandführungsseitiger Abstand
von der benachbarten äußeren Walze (14) vorzugsweise zumindest der maximalen Tiefe
des Stauchschachts (11) entspricht.
12. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Eingang (17) des Sauchschachts (11) bei aufgehobenem auslaßseitigem Transportspalt
durch vorzugsweise an den schwenkbaren Lagerschilden (51) lösbar aufnehmbare, die
beiden äußeren Walzen (12, 14) überbrückende Zungen (53) verschließbar ist.