[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ventilanordnung für einen Druckluftnagler mit
einem Ventilkolben (Schließglied des Ein- und Auslaßventils für den Arbeitshubraum),
der oberhalb vom Arbeitszylinder gleichachsig zu diesem axial verschiebbar geführt
ist und in seiner unteren Stellung (Schließstellung) den Arbeitshubraum gegenüber
Druckluftzufuhr absperrt sowie in seiner oberen Stellung (Öffnungsstellung) einen
Auslaßkanal absperrt, der über eine Bohrung des Ventilkolbens mit dem Arbeitshubraum
verbunden ist und der eine untere ständig vom Druck der Druckluftquelle beaufschlagte
untere Wirkfläche und eine wahlweise mit Hilfe eines Vorsteuerventils dem Atmosphärendrubk
oder dem Druck der Druckluftquelle aussetzbare obere größere Wirkfläche aufweist,
einem Hülsenförmigen Ventilsitzelement, das in einer Bohrung dichtend und längsverschiebbar
geführt und durch einen oberen und einen unteren Anschlag in seiner Bewegung begrenzt
ist, dessen Bohrung mit der Bohrung des Ventilkolbens in Verbindung steht und das
eine dem Ventilkolben abgekehrte erste Wirkfläche und eine dem Ventilkolben zugekehrte
zweite Wirkfläche aufweist, wobei die letztgenannte Wirkfläche die größere ist und
wobei der Ventilkolben sich in seiner oberen Stellung (Öffnungsstellung) an die zweite
Wirkfläche des Ventilsitzelements in seiner Stellung am oberen Anschlag dichtend anlegt
und andererseits der Ventilkolben in seiner unteren Stellung (Schließstellung) einen
Abstand zur zweiten Wirkfläche des Ventilsitzelements in seiner Stellung am unteren
Anschlag aufweist.
[0002] Eine derartige Ventilanordnung ist bekannt (DE-PS 2 601 836). Befindet sich der Ventilkolben
in seiner öffnungsstellung und wird seine obere Wirkfläche erneut mit Druck beaufschlagt,
um ihn in die Schließstellung zu verstellen, dann folgt das hülsenförmige Ventilelement
dem Ventilkolben und bleibt in dichtendem Eingriff mit diesem, so daß der Auslaßkanal
weiterhin abgesperrt bleibt. Dadurch wird vermieden, daß Druckluft aus dem Reservoir
unmittelbar zum Auslaßkanal strömt, solange der Ventilkolben sich noch nicht in seiner
Schließstellung befindet. Würde keine besondere Vorkehrung getroffen, würde nach wie
vor in den Arbeitshubraum strömende Druckluft kurzfristig über den Auslaß entweichen,
bis er in der oberen Schließstellung des Ventilkolbens abgesperrt ist. Hierzu sieht
die bekannte Ventilanordnung eine besondere Dichtung am Ventilkolben vor, die während
der Öffnungsbewegung des Ventilkolbens den Arbeitskolben nach oben mitnimmt, bis der
Ventilkolben seine Schließstellung erreicht hat. Auf diese Weise wird eine überschneidungsfreie
Ventilanordnung erhalten. Die erwähnte Dichtung am Ventilkolben ist jedoch aufwendig
und als Verschleißteil zu betrachten.
[0003] Es ist ferner eine überschneidungsfrei arbeitende Ventilanordnung bekannt, bei der
der Ventilkolben aus zwei relativ zueinander beweglichen Ventilkörpern besteht (US-PS
4 401 251). Der erste Ventilkörper besitzt einen oberen und einen unteren Teller.
Der obere Teller ist dichtend in einer Ausnehmung des Gehäuses geführt, und seine
obere Wirkfläche ist wahlweise mit Atmosphärendruck oder dem Druck der Druckluftquelle
beaufschlagt. Der untere Teller besitzt eine obere umlaufende Dichtfläche. Zwischen
oberem und unterem Teller ist der zweite Ventilkörper angeordnet. Sein oberer Abschnitt
ist dichtend in einer Ausnehmung des oberen Tellers des ersten Ventilkörpers geführt.
Sein unterer Abschnitt umgibt den unteren Teller des ersten Ventilkörpers und wirkt
dichtend mit dem Arbeitszylinder zusammen. In der Ruhestellung besteht ein Abstand
zwischen der erwähnten oberen Dichtfläche des unteren Tellers des ersten Ventilkörpers
und dem unteren Abschnitt des zweiten Ventilkörpers. Wird aufgrund der Entlüftung
der oberen Wirkfläche des ersten Ventilkörpers dieser in die Öffnungsstellung bewegt,
nimmt der untere Teller des ersten Ventilkörpers den zweiten Ventilkörper nach einer
gewissen Strecke mit und gibt mithin die Verbindung zwischen Arbeitshubraum und Druckluftreservoir
frei. Aufgrund der Mitnahme des zweiten Ventilkörpers durch den ersten findet zwischen
diesen beiden ein Dichtungseingriff statt, wodurch der Auslaß gesperrt ist. Die bekannte
Ventilanordnung weist einige Nachteile auf.
[0004] Der Aufbau des ersten Ventilkörpers macht erforderlich, diesen aus mindestens zwei
getrennten Bauteilen herzustellen. Sie werden bei der bekannten Ventilanordnung getrennt
gefertigt und zusammengeschraubt. Während des Öffnungsvorgangs schlägt der untere
Teller des ersten Ventilkörpers gegen den zweiten Ventilkörper an. Hierdurch erfolgt
eine nicht unerhebliche mechanische Beanspruchung. Da diese Beanspruchung im Dichtungsbereich
stattfindet, besteht Gefahr, daß die Dichtwirkung nach einiger Zeit beeinträchtigt
ist. Während des Schließvorgangs bewegt sich der Arbeitszylinder nach oben, dem zweiten
Ventilkörper entgegen. Dadurch kann sich bei der Abwärtsbewegung des ersten Ventilkörpers
ein Abstand zum zweiten Ventilkörper einstellen, damit beim Rückhub die Luft aus dem
Zylinder entweichen kann. Eine verschiebbare Lagerung des Arbeitszylinders erfordert
zusätzlichen Aufwand.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine überschneidungsfrei arbeitende Ventilanordnung
für Druckluftnagler zu schaffen, die besonders einfach aufgebaut und verschleißarm
arbeitet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ventilkolben einen die
Bohrung sowie die untere und obere Wirkfläche aufweisenden und mit dem Ventilsitzelement
zusammenwirkenden ersten Kolbenkörper aufweist, in einer dem Arbeitshubraum zugekehrten
ringförmigen Ausnehmung des ersten Kolbenkörpers ein ringförmiger zweiter Kolbenkörper
axial und dichtend verschiebbar gelagert ist, eine dem Arbeitshubraum abgekehrte Wirkfläche
des zweiten Kolbenkörpers über mindestens eine Bohrung mit der oberen Wirkfläche des
ersten Kolbenkörpers verbunden ist, während eine untere Wirkfläche des zweiten Kolbenkörpers
dichtend mit dem Arbeitszylinder zusammenwirkt und in der unteren Stellung (Schließstellung)
ständig vom Druck der Druckluftquelle beaufschlagt ist und das Verhältnis der Wirkflächen
beider Kolbenkörper derart ist, daß bei einem Druckabbau an der oberen Wirkfläche
des ersten Kolbenkörpers zuerst der erste Kolbenkörper und bei einem niedrigeren Druckwert
dann der zweite Kolbenkörper in die obere Stellung verstellt wird.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Ventilanordnung sind die beiden Kolbenkörper einfache scheibenförmige
bzw. ringförmige Bauteile, die nacheinander auf einfache Weise von oben in das Gehäuse
eingesetzt werden können. Der in einer ringförmigen Ausnehmung des ersten Kolbenkörpers
eingesetzte Ringkolben wirkt mit dem Arbeitszylinder zusammen. Er steht ein wenig
über den Zylinder über, so daß er ständig mit dem Druck des Reservoirs beaufschlagt
wird. Auch der erste Kolbenkörper wird ständig von unten mit dem Druck des Druckluftreservoirs
beaufschlagt. Über eine oder mehrere Bohrungen ist die obere Wirkfläche des Ringkolbens
mit dem gleichen Druck beaufschlagt, der in der Kammer oberhalb des ersten Kolbenkörpers
herrscht. Diese Kammer wird in bekannter Weise mit Hilfe eines Vorsteuerventils wahlweise
mit Atmosphärendruck oder dem Druck der Druckluftquelle beaufschlagt. Bei Druckbeaufschlagung
reicht dieser auf die oberen Wirkflächen der beiden Rolbenkörper aufgebrachte Druck
aus, um beide Kolbenkörper in der unteren Schließstellung zu halten. Wird die obere
Kammer entlüftet, führt die Druckdifferenz an den beiden KolbenkÖrpern zu einer Wirkungsrichtungsumkehr.
[0008] Die Wirkflächen sind jedoch so ausgelegt, daß beim ersten Druckdiffernzwert der erste
Kolbenkörper sich in die obere Öffnungsstellung bewegt. Bei dieser Bewegung legt er
sich gegen das Ventilsitzelement an und verschließt dadurch den Auslaß. Während dieser
Zeit verbleibt der zweite Kolbenkörper in dichtendem Eingriff mit dem Arbeitszylinder.
Erst bei einer zweiten Druckdifferenz hebt er ebenfalls vom Arbeitszylinder ab, um
in seine obere Öffnungsstellung zu gehen. Die nunmehr in den Arbeitshubraum strömende
Luft kann daher nicht mehr über den Auslaß entweichen.
[0009] Wird der Druckraum oberhalb der oberen Wirkfläche des ersten Kolbenkörpers wieder
mit Druckluft beaufschlagt, bewegen sich beide Kolbenkörper gemeinsam nach unten in
die Schließstellung. Aufgrund der am Ventilsitzelement herrschenden Druckdifferenz
folgt auch das Ventilsitzelement dieser Bewegung. Dadurch bleibt der Auslaß verschlossen,
bis das Ventilsitzelement gegen unteren Anschlag anstößt. Da sich die Kolbenkörper
weiter einen gewissen Betrag nach unten bewegen, ist nunmehr der Auslaß geöffnet,
und die im Zylinder befindliche Luft kann beim Rückhub des Arbeitskolbens ins Freie
gestoßen werden.
[0010] Die erfindungsgemäße Ventilanordnung ist nicht nur besonders einfach aufgebaut, sondern
arbeitet äußerst verschleißarm. Es findet keine starke Beanspruchung polymerer Dichtungselemente
statt. Auch die mechanische Beanspruchung der Ventilteile ist äußerst gering.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Druckluftnagler mit einer Ventilanordnung nach
der Erfindung in der Ruhestellung.
Fig. 2 zeigt vergrößert die Ventilanordnung nach Fig. 1 während einer ersten Öffnungsphase.
Fig. 3 zeigt die Ventilanordnung nach Fig. 2 in der Öffnungsstellung.
Fig. 4 zeigt die Ventilanordnung nach den Figuren 2 und 3 während der Schließphase.
[0013] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.
[0014] Der in Fig. 1 dargestellte Druckluftnagler besteht aus einem Gehäuseteil 1, einem
Griffteil 2 und einem Magazinteil 3. Ein Innenraum 4 des Griffteils 2 stellt ein Druckluftreservoir
dar zur Aufnahme und Bereitstellung von Druckluft. In dem Gehäuse 1 befindet sich
ein Arbeitszylinder 5. Am unteren Ende des Zylinders 5 ist ein Bremsring 6 angeordnet,
der den Hub eines Arbeitskolbens 7 begrenzt und durch den Antreibvorgang eines Befestigungsmittels
nicht verbrauchte kinetische Energie vernichtet. Am Kolben 7 ist ein Eintreibstößel
8 befestigt, der in einer axialen Verlängerung im Schußkanal 9 geführt ist. In der
unteren Hälfte ist der Zylinder 5 koaxial von einem Freiraum 32 umgeben, der in der
unteren Stellung des Arbeitskolbens 7 durch Bohrungen 10 im Zylinder 5 mit Druckluft
gefüllt wird, die zur Rückführung des Arbeitskolbens 7 verwendet wird. Der untere
Raum des Gehäuses 1 wird am Boden 11 durch ein stopfenartiges Element 12 aus Polyurethan
abgedichtet, das gleichzeitig zur Führung des Eintreibstößels 8 dient.
[0015] Am oberen Ende ist das Gehäuse 1 von einer Kappe 13 verschlossen. Das Mittelteil
der Kappe 13 weist eine Blindbohrung 14 zur Aufnahme und Führung eines Ventilsitzelements
15 auf. Koaxial um das Mittelteil der Kappe 13 ist ein Drahtfilter 30 zur Schalldämpfung
von austretender Luft über den Auslaßkanal 30a angeordnet.
[0016] Zwischen der Kappe 13 und der oberen Stirnseite 16 des Zylinders 5 ist ein Zwischenstück
17 dichtend in einer zylindrischen Ausnehmung 50 des Gehäuses 1 eingesetzt.Es besitzt
einen hülsenartigen Ansatz 18. Ein Hauptventil 20 besitzt einen ersten Ventilkolben
21, der unterhalb des Zwischenstücks 17 dichtend in der Ausnehmung50 geführt ist.
Der scheibenförmige Kolbenkörper 21 weist eine untere Wirkfläche 33 auf, die ständig
mit dem Druck im Druckluftreservoir 4 beaufschlagt ist. In einer nach unten geöffneten
ringförmigen Ausnehmung des ersten Kolbenkörpers 21 ist ein Ringkolben 22 dichtend
und gleitend verschiebbar.Die dem Arbeitszylinder zugekehrte Stirnfläche des Ringkolbens
22 weist zwei Wirkflächenabschnitte auf.Ein innerer Wirkflächenabschnitt 37A wirkt
dichtend mit dem Stirnende 16 des Zylinders 5 zusammen. Ein radial weiter außen liegender
Wirkflächenabschnitt 37B des Ringkolbens 22 wird von dem über den Zylinder 5 überstehenden
Abschnitt des Ringkolbens 22 gebildet, der mit dem Druck im Reservoir 4 beaufschlagt
ist. Der Ringkolben 22 wird in seiner axialen Bewegung somit nach oben durch den Ventilkolben
21 begrenzt. Nach unten ist der Ringkolben 22 gegenüber dem Ventilkolben 21 völlig
frei bewegbar. Seine Bewegung nach unten wird jedoch durch den Arbeitszylinder begrenzt.
[0017] Der erste Kolbenkörper 21 besitzt einen hülsenförmigen Hals 19, der dichtend und
gleitend mit dem hülsenförmigen Ansatz 18 des Zwischenstücks 17 zusammenwirkt. Auf
dem Ansatz 18 ist eine Druckfeder 41 angeordnet, die mit der Oberseite des scheibenförmigen
Kolbenkörpers 21 zusammenwirkt und diesen ständig nach unten zu drücken sucht.
[0018] Zwischen dem Zwischenstück 17 und dem ersten Kolbenkörper 21 ist ein Steuerraum 23
gebildet, der über eine Bohrung 24 mit einem Vorsteuerventil 25 in Verbindung ist,
das eine Ventilstange 26 aufweist, die von einem Auslösehebel 27 betätigt wird. Der
Aufbau des Vorsteuerventils 25 wird nicht näher erläutert, da er allgemein bekannt
ist. Bei einer Betätigung des Auslösehebels 27 wird die Ventilstange 26 nach oben
verstellt, wodurch der Steuerraum 23 mit Atmosphäre verbunden wird. In der in Fig.
1 gezeigten Stellung herrscht im Steuerraum 23 der Druck des Reservoirs 4, wie durch
mehrere Pfeile angedeutet.
[0019] Der obere Kolbenkörper 21 besitzt mehrere Durchbohrungen 36. Der Ringkolben 22 weist
in der oberen Wirkfläche eine ringförmige Nut 35 auf. Auf diese Weise herrscht an
der oberen Wirkfläche des Ringkolbens 22 ebenfalls der Druck des Steuerraumes 23.
[0020] Wie erkennbar, weist das hülsenförmige Ventilsitzelement 15 einen unteren radialen
Flansch 52 auf, der die Bewegung des Ventilsitzelements 15 nach oben in die Bohrung
14 hinein begrenzt. Auf diese Weise wird auch die untere Wirkfläche des Ventilsitzelements
15 größer als die obere.
[0021] Die Wirkungsweise der gezeigten Ventilanordnung ist wie folgt.
[0022] In der in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung des Druckluftnaglers ist der Auslösehebel
27 nicht betätigt. Die Ventilstange 26 befindet sich in einer unteren Position. Dadurch
kann die Druckluft aus dem Reservoir 4 über die Bohrung 24 in den Steuerraum 23 eintreten.
In dem Steuerraum 23 wird die obere Wirkfläche 31 des Kolbenkörpers 21 mit Druckluft
beaufschlagt. Die nach unten gerichtete Wirkkraft wird um die nach oben gerichtete
Wirkkraft vermindert, welche durch die Beaufschlagung der Ringfläche 33 entsteht.
In gleicher Weise wird der Ringkolben 22 mit einer größeren Wirkkraft nach unten in
Dichtungseingriff mit dem Zylinder 5 beaufschlagt.
[0023] Wird der Auslösehebel 27 betätigt, wird die Ventilstange 26 angehoben. Die Druckluft
aus dem Reservoir 4 kann nunmehr nicht mehr über die Bohrung 24 in den Steuerraum
23 gelangen, vielmehr ist dieser mit Atmosphäre verbunden.
[0024] Dadurch erfolgt ein Druckabbau im Steuerraum 23. Sobald der Druck in der Steuerkammer
23 niedrig genug ist, gewinnt der Druck auf die Wirkflächen 33,37B die Oberhand, um
diese Teile in Öffnungsstellung zu bringen.
[0025] Das Verhältnis der erwähnten Wirkflächen ist jedoch derart, daß sich bei einem Druckabbau
in dem Steuerraum 23 zunächst der scheibenförmige Kolbenkörper 21 nach oben bewegt,
bis sich sein Hals 19 gegen das Ventilsitzelement 15 anlegt und damit den Auslaßkanal
30a verschließt. Erst nach einem weiteren Druckabbau im Steuerraum 23 bewegt sich
aufgrund des überhand nehmenden Druckes an dem Wirkflächenabschnitt 37B auch der Ringkolben
22 in die Öffnungsstellung, so daß nunmehr Druckluft aus dem Reservoir 4 in den Arbeitshubraum
eintreten kann. In Fig. 2 ist die Öffnungsphase dargestellt, in der der Ringkolben
22 noch in Eingriff mit dem Zylinder 4 ist, der erste Kolbenkörper 21 sich jedoch
bereits in Dichtungseingriff mit dem Ventilsitzelement 15 befindet. In Fig. 3 sind
beide Ventilkörper 21, 22 in der Öffnungsposition, und der Arbeitskolben 7 befindet
sich am Beginn eines Arbeitshubes.
[0026] In Fig. 4 befindet sich der Kolben 7 am Ende seines Arbeitshubs (nicht dargestellt).
In dieser Position wird der Raum 32 über die Bohrungen 10 im Zylinder 5 mit Druckluft
gefüllt. Diese Druckluft wird für die Rückführung des Arbeitskolbens 7 in seine Ausgangsposition
benutzt. In der in Fig. 4 dargestellten Position hat die Ventilstange 26 bereits wieder
ihre untere Position eingenommen, was automatisch geschieht, sobald der Auslösehebel
27 freigegeben wird. Dadurch wird die Verbindung des Druckluftreservoirs 4 mit dem
Raum 23 wieder hergestellt. Fig. 4 zeigt den Eintritt von Druckluft in den Steuerraum
23 kurz vor der Schließbewegung des Hauptventils. Die Ventilkörper 21, 22 werden in
die Schließposition zurückverstellt, sobald der Druck im Steuerraum 23 ausreichend
angestiegen ist. Sobald dieser Druck zusammen mit der Kraft der Feder 41 die nach
oben wirkende Kraft überwindet, bewegen sich beide Ventilkörper nach unten. Der Bewegung
des Ventilkörpers 21 folgt auch das Ventilsitzelement 15, so daß der Auslaß 30a weiterhin
abgesperrt bleibt. Eine Trennung von Ventilsitzelement 15 und dem Hals des Ventilkörpers
21 erfolgt erst, wenn das Ventilsitzelement 15 gegen das Zwischenstück 17 anschlägt.
Dadurch kehren sich die Kraftverhältnisse am Ventilsitzelement 15 um, und es wird
durch die im Zylinderraum befindliche Druckluft in die obere Position (gemäß Figuren
1 bis 3) zurückgedrückt. Damit ist der Auslaß geöffnet, und der Arbeitskolben 7 kann
die Druckluft aus dem Zylinder herausdrücken. Der Zylinder gelangt mit Hilfe der im
Raum 32 gespeicherten Druckluft in die Ausgangsstellung zurück, wie in Fig. 1 dargestellt.
Damit ist ein Arbeitszyklus beendet.
1. Ventilanordnung für einen Druckluftnagler mit einem Ventilkolben (Schließglied
des Ein- und Auslaßventils für den Arbeitshubraum), der oberhalb vom Arbeitszylinder
gleichachsig zu diesem axial verschiebbar geführt ist und in seiner unteren Stellung
(Schließstellung) den Arbeitshubraum gegenüber Druckluftzufuhr absperrt sowie in seiner
oberen Stellung (Öffnungsstellung) einen Auslaßkanal absperrt, der über eine Bohrung
des Ventilkolbens mit dem Arbeitshubraum verbunden ist und der eine ständig vom Druck
der Druckluftquelle beaufschlagte untere Wirkfläche und eine wahlweise mit Hilfe eines
Vorsteuerventils dem Atmosphärendruck oder dem Druck der Druckluftquelle aussetzbare
obere größere Wirkfläche aufweist, einem hülsenförmigen Ventilsitzelement, das in
einer Bohrung dichtend und längsverschiebbar geführt und durch einen oberen und einen
unteren Anschlag in seiner Bewegung begrenzt ist, dessen Bohrung mit der Bohrung des
Ventilkolbens in Verbindung steht und das eine dem Ventilkolben abgewandte erste Wirkfläche
und eine dem Ventilkolben zugekehrte zweite Wirkfläche aufweist, wobei die letztgenannte
Wirkfläche die größere ist und wobei der Ventilkolben sich in seiner oberen Stellung
(Öffnungstellung) an die zweite Wirkfläche des Ventilsitzelements in seiner Stellung
am oberen Anschlag dichtend anlegt und andererseits der Ventilkolben in seiner unteren
Stellung (Schließstellung) einen Abstand zur zweiten Wirkfläche des Ventilsitzelements
in seiner Stellung am unteren Anschlag aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkolben
(20) einen die Bohrung sowie die untere und die obere Wirkfläche (31, 33) aufweisenden
und mit dem Ventilsitzelement (15) zusammenwirkenden ersten Kolbenkörper (21) aufweist,
in einer dem Arbeitshubraum zugekehrten ringförmigen Ausnehmung des ersten Kolbenkörpers
(21) ein zweiter ringförmiger Kolbenkörper (22) axial und dichtend verschiebbar gelagert
ist, eine dem Arbeitshubraum abgekehrte Wirkfläche des zweiten Kolbenkörpers (22)
über mindestens eine Bohrung (36) mit der oberen Wirkfläche (31) des ersten Kolbenkörpers
(21) verbunden ist,während ein unterer Wirkflächenabschnitt (37A) des zweiten KoIbenkörpers
dichtend mit dem Arbeitszylinder (5) zusammenwirkt und während ein anderer Wirkflächenabschnitt
(37B) in der unteren Stellung (Schließstellung) ständig vom Druck der Druckluftquelle
(4) beaufschlagt ist und das Verhältnis der Wirkflächen beider Kolbenkörper (21, 22)
derart ist, daß bei einem Druckabbau an der oberen Wirkfläche (31) des ersten Kolbenkörpers
zuerst der erste Kolbenkörper (21) und bei einem niederen Druckwert dann der zweite
Kolbenkörper (22) in die obere Stellung vestellt wird.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Wirkflächenabschnitte
(37A, 37B) von einer Stirnfläche des zweiten Kolbenkörpers (22) gebildet sind.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Kolbenkörper (22) in seiner Bewegung nach oben durch den ersten Kolbenkörper (21)
und nach unten durch das obere Ende des Zylinders (5) begrenzt ist.
4. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
die obere Wirkfläche des zweiten Kolbenkörpers (2) eine ringförmige Nut (35) geformt
ist.
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
hülsenartiger Ansatz (19) des ersten Kolbenkörpers (21) in einem hülsenartigen Ansatz
(18) eines Deckelelements (17) gleitend und dichtend geführt ist.
6. Ventilanordnung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein separates Deckelelement
(17), das dichtend in einer zylindrischen Ausnehmung des Gehäuses (1) eingesetzt ist,
wobei seine Bewegung nach oben durch einen Deckel begrenzt ist und zwischen dem Deckelelement
(17) und dem ersten Kolbenkörper (21) eine Druckfeder (41) angeordnet ist.