[0001] Bei Großfeuerungsanlagen wie z.B. Dampferzeugungskesseln von Kraftwerken sind Schub-
und Schürroste bekannt, bei denen Rostplatten in einer schrägen Rostbahn angeordnet
sind, deren Neigung etwas geringer ist als der Böschungswinkel der jeweiligen Festbrennstoffsorte,
und bei denen die Rostplatten im allgemeinen eine hin- und hergehende Bewegung ausführen,
durch die sich die Rostbahn wellenförmig bewegt, um die Brennstoffschicht über die
schräge Rostbahn abwärts weiterzubewegen. Die Verbrennungsluft wird unterhalb der
Rostbahn eingeleitet und von den Rostplatten in die Brennstoffschicht hindurchgelassen.
Für z.B. Braunkohle, die beim Verbrennen zerfällt, werden Rostplatten angewendet,
die zwischen ihren treppenartig sich überlagernden Plattenrändern waagerechte Kanäle
bilden und nur durch diese die Verbrennungsluft in die Brennstoffschicht hindurchlassen.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Verbrennungskammern solcher heizkesselartiger
Verbrennungseinrichtungen, die mehr zur Gattung und Größenordnung der konventionellen
Heizkessel für Warmwasserheizungsanlagen von Gebäuden gehören und bei denen für eine
Entaschung der mit verschiedenartigen festen Brennstoffen befeuerbaren Verbrennungskammer
baulich und aus Platzgründen die Ausbildung und Anwendung der bei Großfeuerungsanlagen
gebräuchlichen Schub- und Schürroste nicht möglich ist, einen Vorschubrost zu schaffen,
der auch bei horizontaler Bewegungsrichtung der Brennstoffschicht wirksam und zuverlässig
das Feuer- bzw. Aschebett weiterbewegt und die Verbrennungsrückstände aus der Verbrennungskammer
austrägt, der ein Hindurchfallen von Brennstoff oder Asche durch die Rostbahn vermeidet
und dadurch zusätzliche Einrichtungen unter der Rostbahn zum Abziehen hindurchgefallener
Rückstände unnötig macht, andererseits aber die Verbrennungsluft großflächig über
die Rostoberfläche verteilt in die Brennstoffschicht einleitet.
[0003] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
1 enthaltenen Merkmale gelöst. Die Ausbildung des erfindungsgemäßen Vorschubrostes
sowie seine Wirkungsweise und Vorteile werden nachstehend anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen
Figur 1 und Figur 2 in schematisierter Darstellung eine Seitenansicht des Vorschubrostes
in zwei verschiedenen Bewegungsstellungen,
Figur 3 eine Einzelheit des Vorschubrostes in vergrößerter Darstellung.
[0004] Der am Boden einer Verbrennungskammer 6 mit Einfüllöffnung 7 und Entaschungsöffnung
8 sich bewegende Vorschubrost besteht aus mehreren horizontalen Platten 1 - 5, die
in einer Reihe liegend sich treppenartig überlagern, wobei die oberste Platte 1 an
dem die Einfüllöffnung 7 enthaltenden Ende der Verbrennungskammer 6 liegt, und die
eine geschlossene, für Brennstoff und Asche undurchlässige Rostebene bilden. Die Platten
1 - 5 sind in seitlichen Führungen horizontal verschiebbar. Die in der Reihenfolge
ungeraden Platten 1, 3 und 5 sowie die geraden Platten 2, 4 sind je zu einem Paket
miteinander verbunden. Hierbei sind die Platten 1, 3, 5 sowie die Platten 2, 4 in
der Reihenrichtung um das gleiche Horizontalmaß zwischen ihren Vorderkanten versetzt.
Die beiden Pakete sind relativ zueinander verschiebbar, und zwar bis zu dem Horizontalmaß
der Versetzung der Plattenvorderkanten, so daß z.B. die Platte 1 von der Stellung
der Figur 1 sich auf der Platte 2 bis zu der Stellung der Figur 2 vorbewegt und hierbei
das auf der Platte 2 liegende Feuer- bzw. Aschebett bis auf die Platte 3 weiterschiebt.
Bei der Rückkehr der Platten von der Stellung der Figur 2 in die Stellung der Figur
1 schiebt die Platte 2 das auf der Platte 3 liegende Feuer- bzw. Aschebett auf die
Platte 4 weiter. Diese Relativverschiebung der beiden Plattenpakete gegeneinander
kann durch die Verschiebbarkeit nur eines der beiden Pakete erfolgen, dessen Hubweg
dann dem ganzen Horizontalmaß der Versetzung der Plattenvorderkantenentsprechen müßte.
Zur Verkürzung der Baulänge des Vorschubrostes ist es vorteilhafter, gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel beide Plattenpakete verschiebbar auszubilden, wobei der Hubweg
jedes Plattenpaketes dann nur noch dem halben Horizontalmaß der Versetzung der Plattenvorderkanten
zu entsprechen braucht. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Paket mit den
ungeraden Platten 1, 3, 5 durch ein Gestänge 9 mit einer steuerbaren Antriebseinrichtung
1O und das Paket mit den geraden Platten 2, 4 durch ein Gestänge 11 mit einer steuerbaren
Antriebseinrichtung 12 gekuppelt. Die Hubgröße der Antriebseinrichtungen 10 und 12
respektive der angekuppelten Plattenpakete ist veränderbar, so daß auch beliebig kleinere
Hübe der Plattenpakete als das Horizontalmaß der Versetzung der Plattenvorderkanten
eingestellt werden können.
[0005] Die Zufuhr der Verbrennungsluft in die Brennstoffschicht erfolgt dadurch, daß die
Platten wenigstens eines der Pakete aus Hohlkästen bestehen, die an eine Luftzufuhrleitung
angeschlossen sind und an ihrer oberen Hohlkastenwand 13 mit einer Vielzahl von über
die Kastenoberfläche verteilten kleinen, düsenartigen Luftausblaslöchern 14 versehen
sind (Figur 3). Werden z.B. die geraden Platten 2 und 4 als Hohlkästen ausgebildet,
kann die aus ihnen in die Brennstoffschicht eingeblasene Luftmenge dadurch reguliert
werden, daß die ungeraden Platten 1 und 3 mehr oder weniger aus der Stellung der Figur
1 vorgeschoben werden und die Oberfläche der
Hohlkastenplatten 2, 4 abdecken. Vorteilhafterweise werden gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die Platten beider Pakete als Hohlkästen ausgebildet. Hierbei
können in einfacher Weise die Gestänge 9 bzw. 11 als Hohlgestänge für die Luftzufuhr
in die Hohlkastenplatten beider Pakete ausgebildet sein. Wenn die Platten beider Pakete
aus Hohlkästen für die Zufuhr der Verbrennungsluft bestehen, kann die Mengenregulierung
der aus den geraden Hohlkastenplatten 2, 4 austretenden Luft durch die veränderbare
Überdeckung mittels der Hohlkastenplatten 1, 3 erfolgen und kann bei dieser Überdeckung
dann die Mengenregulierung der aus den ungeraden Hohlkastenplatten 1, 3, 5 austretenden
Luft dadurch erfolgen, daß in deren Luftzufuhr bzw. Hohlgestänge 9 eine gemeinsame,
nicht näher dargestellte Luftklappe angeordnet ist.
[0006] Die Ausbildung der aus Hohlkästen bestehenden Platten mit einer Vielzahl von über
die Plattenoberfläche verteilten feinen Luftausblasdüsen bewirkt eine feine und gleichmäßige
Verteilung der in die Brennstoffschicht eingeblasenen Luft. Durch langsames Verschieben
der Hohlkastenplatten des einen oder des anderen Paketes um weniger als das Horizontalmaß
der Versetzung der Plattenvorderkanten werden die aus den Düsenlöchern austretenden
feinen Luftstrahlen von einer Eintrittsstelle in das Glutbett zu einer anderen Eintrittsstelle
verlagert, so daß die Vielzahl der aus den Hohlkastenplatten nach oben austretenden
feinen Luftstrahlen und deren Verlagerbarkeit gegenüber dem Glutbett eine gleichmäßige
Glutbettverbrennung ergibt. Die Platten bilden auch bei Ausbildung als Hohlkästen
eine nach unten vollständig geschlossene Rostebene,so daß gesonderte, zusätzliche
Einrichtungen unter dem Vorschubrost zum Entfernen hindurchgefallener Mengen von Brennstoff
oder Asche entbehrlich sind. Das Ausblasen der Verbrennungsluft aus den
Hohlkästen in einer Vielzahl von feinen Luftstrahlen mit Hilfe einer Vielzahl von feinen
Düsenlöchern bewirkt einerseits eine intensive Kühlung insbesondere auch der oberen
Wand 13 der Hohlkästen , die dadurch aus üblichem Gußmaterial für Feuerroste herstellbar
sind, und verhindert andererseits, daß Brennstoffstaub oder Aschestaub entgegen der
Strömungsgeschwindigkeit der aus den Düsenlöchern austretenden feinen Luftstrahlen
durch die Düsenlöcher in den Hohlkasten hineinfallen können. Zweckmäßigerweise können,
wie die Figur 3 zeigt, die Hohlkästen aus einem Unterteil 15 mit einmündendem Hohlgestänge
11 bzw. 9 und einer abnehmbar aufgesetzten oberen Hohlkastenwand 13 bestehen, so daß
sich der Hohlkasten durch Abheben der oberen Wand 13 öffnen läßt zum Entfernen etwaiger
hineingefallener Feststoffpartikel.
1. Vorschubrost für Verbrennungskammern zur Verfeuerung fester oder pastenförmiger
Brennstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung einer geschlossenen, für Brennstoff
und Asche undurchlässigen Rostebene mehrere im wesentlichen horizontal in einer Reihe
liegende Platten (1 - 5) sich treppenartig überlagern, wobei die oberste Platte am
einfüllseitigen Ende der Verbrennungskammer (6) liegt, daß die in der Reihenfolge
ungeraden Platten (1, 3, 5) und die geraden Platten (2, 4) je zu einem Paket miteinander
verbunden sind, wobei die Platten beider Pakete in der Reihenrichtung um das gleiche
Horizontalmaß zwischen ihren Vorderkanten versetzt sind, daß wenigstens eines der
Pakete in der Reihenrichtung verschiebbar gelagert ist und mit einer steuerbaren Antriebseinrichtung
(10 bzw. 12), deren Hubgröße veränderbar ist, gekuppelt ist, wobei die beiden Pakete
bis zu dem Horizontalmaß der Versetzung der Plattenvorderkanten relativ gegeneinander
verschiebbar sind, und daß die Platten wenigstens eines der Pakete aus Hohlkästen
(13, 15) bestehen, die an eine Luftzufuhrleitung (9 bzw. 11) angeschlossen sind und
an ihrer oberen Hohlkastenwand (13) mit einer Vielzahl von über die Kastenoberfläche
verteilten kleinen, düsenartigen Luftausblaslöchern (14) versehen sind.
2. Vorschubrost nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Plattenpakete mit
einer steuerbaren Antriebseinrichtung (10 bzw. 12) gekuppelt und in der Reihenrichtung
verschiebbar sind, wobei jedes Paket bis zu dem halben Horizontalmaß der Versetzung
der Plattenvorderkanten in der Reihenrichtung verschiebbar ist, und daß die Platten
von beiden Paketen aus Hohlkästen (13, 15) bestehen.
3. Vorschubrost nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einem Paket
gehörenden, aus Hohlkästen bestehenden Platten mit der Antriebseinrichtung durch ein
Gestänge verbunden sind, welches sogleich als luftzuführendes Hohlgestänge ausgebildet
ist.
4. Vorschubrost nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkästen
aus einem Unterteil (15) mit angeschlossener Luftzufuhrleitung und einer auf das Unterteil
abnehmbar aufgesetzten, die Düsenlöcher (14) für die Luftausblasung enthaltenden oberen
Hohlkastenwand (13) bestehen.
5. Vorschubrost nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der gemeinsamen Luftzufuhrleitung
(9) zu den Hohlkästen (1, 3, 5) eines Plattenpaketes eine Regelklappe angeordnet ist
und die aus den Hohlkästen (2, 4) des anderen Plattenpaketes austretende Luftmenge
durch Abdecken der Düsenlöcher (14) dieser Hohlkästen ( 2,4) mittels der mit veränderlicher
Überlappung übergeschobenen Hohlkästen (1, 3, 5) des ersteren Plattenpaketes regulierbar
ist.