| (19) |
 |
|
(11) |
EP 0 205 739 A1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
| (43) |
Veröffentlichungstag: |
|
30.12.1986 Patentblatt 1986/52 |
| (22) |
Anmeldetag: 15.02.1986 |
|
|
| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
| (30) |
Priorität: |
25.04.1985 DE 3514931
|
| (71) |
Anmelder: Deutsche Babcock Werke Aktiengesellschaft |
|
D-46049 Oberhausen (DE) |
|
| (72) |
Erfinder: |
|
- Bijmholt, Hans
D-4270 Dorsten 11 (DE)
- Joswig, Jürgen
D-4200 Oberhausen 1 (DE)
|
| (74) |
Vertreter: Müller, Jürgen, Dipl.-Ing. |
|
Deutsche Babcock AG
Lizenz- und Patentabteilung
Duisburger Strasse 375 46049 Oberhausen 46049 Oberhausen (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
|
| |
|
|
|
|
| |
|
| (54) |
Vorrichtung und Verfahren zum Einspeisen von Schlamm |
(57) © Mit Hilfe eines zentralen Zuführungsrohres (2) wird Schlamm in einen Behandlungsraum
eingespeist. Das Zuführungsrohr (2) weist nahe dem Austrittsende einen mittleren Abschnitt
(4) auf, der von Bohrungen (5) durchdrungen ist. Durch diese Bohrungen (5) wird radial
zur Strömungsrichtung des Schlamms ein Zuteilermedium eingeblasen. Im Anschluß an
den mittleren Abschnitt (4) sind Düsenbohrungen (8, 17, 19) für die Zufuhr eines weiteren
Zerteilermediums vorgesehen.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einspeisen von Schlamm
mit den Merkmalen des Oberbegriffes der Ansprüche 1 und 5.
[0002] Eine derartige Vorrichtung, die unter anderem zur Zerstäubung von Pasten dient, ist
aus der DE-PS 20 05 972 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird das Zerstäubermedium
tangential in die zentral geführte Paste eingeblasen. Dadurch wird die Paste in Rotation
versetzt und nimmt unter Anlegen an die Rohrwand ein schlauchförmiges Strömungsprofil
an, in dessen Inneres das Zerstäubermedium eindringt. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige
und feine Zerstäubung der Paste erreicht.
[0003] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll ein schlammförmiges Medium nicht zerstäubt
sondern gleichmäßig über eine größere Querschnittsfläche in einen Behandlungsraum
eingespeist werden. Bei der Verbrennung von Flotationsschlamm aus der Kohleaufbereitung
in einer Wirbelschichtfeuerung ist es bekannt (VDI-Berichte Nr. 322, 1978, Seiten
7 bis 12), den mechanisch entwässerten Schlamm mit Asche oder Staub aus der Wirbelschichtfeuerung
zu mischen und über Schleudern in die Wirbelschichtfeuerung einzutragen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schlamm direkt in den Behandlungsraum
bei einer ausreichenden Verteilung über die Länge des Raumes einzubringen. Diese Aufgabe
wird bei gattungsgemäßer Vorrichtung bzw. bei einem gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bzw.5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Bei der Erfindung kann auf eine Zwischenlagerung und ein Zumischen von trockenem
Staub verzichtet werden. Durch das Zerteilermedium wird der Schlamm unter Bildung
eines Schutzschleiers innerhalb des Führungsrohres ausgetragen. Anschließend wird
der Schlammstrom durch die weitere Zufuhr von Zerteilermedium zerschlagen und dadurch
der Schlamm über eine größere Fläche verteilt. Dabei kann die Austrittsöffnung so
groß gehalten werden, daß eine Gefahr der Verstopfung der Strömungswege nicht besteht.
[0006] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 mehrere Ausführungsformen gemäß der Erfindung und
Fig. 4 den Schnitt IV - IV nach Fig. 3.
[0007] Zum Einspeisen von Schlamm in einen nicht dargestellten Behandlungsraum dient eine
Düse, die mit einem Flansch 1 versehen ist. Über diesen Flansch 1 ist die Düse an
eine Förderleitung angeschlossen, durch die mit Hilfe einer Pumpe der Schlamm gefördert
wird. Die in Fig. 1 dargestellte Düse weist ein Zuführungsrohr 2 und ein Austrittsteil
3 auf, zwischen denen ein mittlerer Abschnitt 4 liegt. Der mittlere Abschnitt 4 weist
einen geringeren Querschnitt als das Zuführungsrohr 2 auf. Zur Anpassung an den Querschnitt
des mittleren Abschnittes 4 ist das Zuführungsrohr 2 eingezogen.
[0008] In dem mittleren Abschnitt 4 sind Bohrungen 5 vorgesehen, die die Wand der Düse radial
oder schräg radial durch-3ringen. Der mittlere Abschnitt 4 ist von einer Ringkammer
6 umgeben, die mit einem Anschluß 7 für die Zuführung eines Zerteilermediums versehen
ist. Das Zerteilermedium ist Dampf oder Druckluft. Von der Ringkammer 6 oder den Bohrungen
5 gehen Düsenbohrungen 8 aus, die in der Wand des konisch ausgebildeten Austrittsteiles
3 angebracht sind und in der Ebene der Austrittsöffnung 9 enden. Die Düsenbohrungen
8 liegen unter einem Winkel zur Förderrichtung des Schlammstromes.
[0009] Die in Fig. 2 dargestellte Düse ist unter einem Winkel eingebaut. Bei dieser Düse
ist der Austrittsteil 3 zylindrisch ausgebildet und besteht aus zwei konzentrischen
Rohrmänteln 10. Die Rohrmäntel 10 sind an ihrem einen Ende durch eine Stirnplatte
11 verbunden und am anderen Ende derart an dem mittleren Abschnitt 4 angeschweißt,
daß der Zwischenraum zwischen den Rohrmänteln 10 mit dem Ringraum 6 verbunden ist.
In der Wand des innen liegenden Rohrmantels 10 und in der den Zwischenraum verschließenden
Stirnplatte 11 sind radial ausgerichtete Düsen 12 vorgesehen.
[0010] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist die Düse von zwei voneinander getrennten
Ringkammern 6, 13 umgeben, denen unterschiedliche Zerteilermedien zugeführt werden.
Dabei wird der hinteren Ringkammer 6 Wasser und der vorderen Ringkammer 13 Luft oder
Dampf zugeführt. Diese Düse weist wie die Düse nach Fig. 1 ein Zuführungsrohr 2, einen
mittleren Abschnitt 4 und einen sich daran anschließenden, sich konisch verengenden
Abschnitt 14 auf. Innerhalb des mittleren Abschnittes 4 sind Bohrungen 5 vorgesehen,
die mit der hinteren Ringkammer 6 in Verbindung stehen. An den sich verengenden Abschnitt
14 schließt sich ein sich erweiternder Abschnitt 15 an. Der engste Querschnitt 16
zwischen den Abschnitten 14, 15 ist unrund und besteht aus einem Rechteck, an dessen
Schmalseiten sich Halbkreise anschließen. In dem engsten Querschnitt 16 ist eine erste
Reihe von Düsen 17 vorgesehen. In dem sich erweiterenden Abschnitt 15 bilden sich
druckentlastete Zonen 18, in denen eine zweite Reihe von Düsen 19 angeordnet ist.
Die Düsen 17, 19 der ersten und der zweiten Reihe sind schräg radial ausgerichtet
und stehen mit der vorderen Ringkammer 13 in Verbindung. In den engsten Querschnitt
16 kann eine Zusatzleitung 20 für die Zuführung von Preßluft hineinragen.
[0011] Über die Förderleitung wird mit Hilfe einer Pumpe Flotationsschlamm aus einer Kohleaufbereitungsanlage
in das Zuführungsrohr 2 der Düse gefördert. Durch die innerhalb des mittleren Abschnittes
4 vorhandenen Bohrungen 5 wird das Zerteilermedium so eingeblasen, daß der Schlammstrom
von einem Schutzschleier umhüllt wird. Dieser Schutzschleier unterstützt die Förderung
des Schlammes und schützt die Wandung der Düse vor Erosion. Der so behandelte Schlammstrom
wird bei den in den Fig. 1 und 3 dargestellten Ausführungsform im Querschnitt verengt.
Anschließend wird der Schlammstrom durch das aus den Düsenbohrungen 8 oder den Düsen
17, 19 austretende Verteilermedium zerschlagen und dann in den Behandlungsraum zum
Beispiel in die Brennkammer einer Wirbelschichtfeuerung über eine größeren Querschnitt
verteilt eingebracht.
1. Vorrichtung zur Einspeisung von Schlamm in einen Behandlungsraum mit Hilfe eines
mit einer Pumpe verbundenen zentralen Zuführungsrohres (2), das nahe an dem Austrittsende
einen mittleren Abschnitt (4) aufweist, dessen Wand von Bohrungen (5) durchdrungen
und von einer Ringkammer (6) für die Zuführung eines Zerteilermediums umgeben ist,
wobei im Anschluß an den mittleren Abschnitt (4) eine weitere Zufuhr von Zerteilermedium
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Bohrungen (5) radial oder schräg
radial zur Strömungsrichtung des Schlamms angeordnet sind und daß für die Zuführung
des weiteren Zerteilermediums voneinander getrennte Düsenbohrungen (8, 17, 19) vorgesehen
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß stromaufwärts sich an
den mit Bohrungen (5) versehenen mittleren Abschnitt (4) ein sich verengendes Austrittsteil
(3) anschließt.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß der mittlere
mit Bohrungen (5) versehene Abschnitt (4) einen kleineren Querschnitt aufweist als
das Zuführungsrohr (2).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß sich stromaufwärts an
den mit Bohrungen (5) versehenen mittleren Abschnitt (4) ein sich verengender und
daran ein sich erweiternder Abschnitt (14, 15) anschließen, daß der sich erweiternde
Abschnitt (15) einen unrunden Querschnitt aufweist und daß in dem engsten Querschnitt
zwischen den Abschnitten (14, 15) eine erste Reihe und in den druckentlasteten Zonen
(18) innerhalb des sich erweiternden Abschnittes (15) eine zweite Reihe von schräg
radial ausgerichteten Düsen (17, 19) vorgesehen sind.
5. Verfahren zum Einspeisen von Schlamm durch ein Zuführungsrohr unter Pumpendruck
in einen Behandlungsraum, bei dem in das Zuführungsrohr durch Bohrungen ein flüssiges
oder gasförmiges Medium eingebracht wird, und anschließend in den Strom des Schlamms
ein gasförmiges Medium geblasen wird, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Schlammstrom
durch das zuerst eingebrachte Medium umhüllt und anschließend durch Einzelstrahlen
zerrissen wird.