Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzpumpe nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei einer bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe dieser Art (DE-OS 24 50 521) ist achsgleich
mit dem Pumpenkolben ein Druckventil oberhalb des Pumpenarbeitsraumes angeordnet,
dessen Schließfeder innerhalb einer topfförmige.. Dehnhülse angeordnet ist, die durch
eine als Verschlußverschraubung dienende Kappe auf einen Ventilträger gespannt ist,
so daß ein Dichtverbund entsteht. Diese bekannte Kraftstoffeinspritzpumpe weist einen
unverhältnismäßig großen schädlichen Raum auf, wobei der Pumpenarbeitsraum selbst
nur durch Lockern der Kappe oder über eine der zu den Motorzylindern führenden Druckleitungen
entlüftbar ist. Bekanntlich muß eine Kraftstoffeinspritzpumpe bei Inbetriebnahme oder
auch, wenn der Kraftstofftank einmal leergepumpt worden war, entlüftet werden. Ein
großer schädlicher Raum ist vor allem deshalb nachteilig, weil der Kraftstoff bei
den hohen Einspritzdrücken auf Grund seiner Kompressibilität zusammengepreßt wird,
wobei sich für die Mengensteuerung entsprechend dem schädlichen Raum Steuerfehler
ergeben. Außerdem kann ein schädlicher Raum zu Hohlraumbildung während des Saughubes
führen mit Gas- oder Lufteinschlüssen, die die Gefahr einer Kavitation und/oder Fehler
beim Spritzbeginn mit sich bringen.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die Dehnhülse dichtend zwischen dem
den Pumpenkolben aufnehmenden Teil und dem Stopfen dichtend eingespannt ist, wobei
durch den Entlüftungsstopfen die zentrale Öffnung des Stopfens so ausgefüllt wird,
daß hier kein schädlicher Raum entsteht. Im Gegensatz zu der oben genannten bekannten
Kraftstoffeinspritzpumpe sind hier mehrere Druckventile vorgesehen, die jeweils nach
der Verteilersteuerung durch den Pumpenkolben vor den Druckleitungen angeordnet sind.
Die Entlüftung des Pumpenarbeitsraumes kann vorteilhafterweise bei der erfindungsgemäßen
Ausführung sehr einfach durch Herausschrauben des Entlüftungsstopfens erfolgen, bei
dessen Hereinschrauben der vorteilhafterweise bolzenförmig ausgeführte Stopfen direkt
in den nach Entlüften in der zentralen Stopfenöffnung befindlichen Kraftstoff taucht.
[0003] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der Stopfen zweiteilig
aus einem Außengewindering und einem in dessen stufenförmige Innenbohrung koaxial
eingelöteten, den Entlüftungsstopfen aufnehmenden Gewindebuchse, wobei sich die Dehnhülse
an der durch die Stufe gebildeten axialen Ringfläche abstützt. Diese Ausgestaltung
hat vor allem fertigungstechnische Vorteile, da durch die zweiteilige Ausführung die
axiale Ringfläche, die auch der Dichtung dient, gut bearbeitet werden kann, bevor
die Gewindebuchse eingelötet wird. Auf diese Weise liegt der Stirnseite der Dehnhülse
eine, wie für die Hochdruckdichtung erforderlich, gut bearbeitete Auflagerfläche gegenüber.
[0004] Um andererseits für den Entlüftungsstopfen ausreichend Gewindegänge zur Verfügung
zu haben, ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Abstand vom Pumpenkolben
bis zum Innengewinde der Gewindebuchse kleiner als zur Ringfläche. Die für die Lötung
dienende Berührungsfläche zwischen Außengewindering und Gewindebuchse kann für eine
ausreichende Haltbarkeit und Dichtheit verhältnismäßig klein sein. Vorteilhafterweise
kann die nach außen gewendete Stirnfläche der Gewindebuchse als axiale Dichtfläche
einer vom Kopf des Entlüftungsstopfens eingespannten Ringdichtung dienen. Auch hier
kann diese Dichtfläche vor der Verlötung der beiden Teile bearbeitet werden.
[0005] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die den Pumpenkolben aufnehmende
Bohrung in einer Zylinderbuchse angeordnet, wobei die Dehnhülse durch den Stopfen
auf die ihr zugewandte Stirnseite der Zylinderbuchse gespannt ist. Hierdurch bildet
vorteilhafterweise die Dehnhülse einen Teil der Pumpenarbeitsraumbegrenzung unter
vorteilhafter Einsparung zusätzlicher Dichtstellen.
[0006] Die Stirnenden der Dehnhülse weisen nach einer zusätzlichen Ausgestaltung der Erfindung
mindestens eine eine Schneide bildende Abschrägung auf, um dadurch möglichst hohe
Hertz'sche Pressungen an den Dichtstellen und damit eine bessere Abdichtung zu erzielen.
Diese Abdichtung kann durch die Wahl unterschiedlicher Materialien und/oder unterschiedlicher
Vergütung verbessert werden.
[0007] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen Teillängsschnitt
durch eine Verteilereinspritzpumpe und Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. l in vergrößertem
Maßstab.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0009] In einem Gehäuse 1 einer Verteilereinspritzpumpe ist eine Zylinderbuchse 2 angeordnet,
in dessen Innenbohrung 3 ein Pumpen- und Verteilerkolben 4 arbeitet.
[0010] Der Pumpen- und Verteilerkolben 4 wird durch einen Nockenantrieb 5 in eine hin- und
hergehende und gleichzeitig rotierende Bewegung versetzt, wozu eine mit dem Pumpenkolben
drehschlüssig verbundene Nockenscheibe 6 dient, die auf Rollen 7 eines Rollenringes
8 abläuft. Die Drehbewegung wird durch eine ebenfalls im Pumpengehäuse 1 gelagerte
Antriebswelle 9 erzeugt, die über eine Klauenkupplung 10 mit dem Pump- und Verteilerkolben
4 gekoppelt ist.
[0011] Auf dem Schaft des Pump- und Verteilerkolbens 4 ist ein Regelschieber 11 axial verschiebbar
angeordnet, dessen axiale Lage über einen Regelhebel 12 eines nicht näher dargestellten
Drehzahlreglers bestimmt wird. Durch den Regelschieber 11 wird ein Entlastungskanal
12 eines Pumpenarbeitsraumes 13 je nach axialer Lage des Regelschiebers 11 früher
oder später aufgesteuert, so daß jeweils die von der axialen Lage des Regelschiebers
11 abhängende, bis zur Aufsteuerung des Entlastungskanals 12 geförderte Kraftstoffmenge
zur Einspritzung gelangt. Von einer im Pumpenkolben verlaufenden zentralen Bohrung
14, von der auch der Entlastungskanal 12 abzweigt, zweigt eine Verteilerbohrung 15
ab, die während einer Umdrehung des Pump- und Verteilerkolbens 4 nacheinander mit
in der Buchse 2 und im Gehäuse 1 verlaufenden Druckleitungen 16 verbunden wird, deren
Anzahl der Zahl der Zylinder der Brennkraftmaschine entspricht. In diesen Druckleitungen
16 sind nicht näher dargestellt Druckventile angeordnet.
[0012] Der Pumpenarbeitsraum 13 wird durch die Stirnseite 17 des Pump- und Verteilerkolbens
4, durch die Wand der Bohrung 3 der Buchse 2 und durch eine Verschlußverschraubung
18 begrenzt, die in Fig.2 in vergrößertem Maßstab dargestellt ist. In den Pumpenarbeitsraum
13 münden zur Stirnseite 17 hin Längsnuten 19, deren Anzahl der Zahl der Druckleitungen
16 entspricht und die einen in der Buchse 2 und im Gehäuse 1 verlaufenden Saugkanal
20 steuern. Der Saugkanal 20 wird zusätzlich durch ein Magnetventil 21 gesteuert.
[0013] Die dargestellte Einspritzpumpe arbeitet wie folgt: Während des durch den Nockenantrieb
5 bewirkten Saughubes des Pump- und Verteilerkolbens 4 wird durch den Saugkanal 20
aus dem als Saugraum 22 dienenden Innenraum des Gehäuses Kraftstoff über jeweils eine
Längsnut 19 in den Pumpenarbeitsraum 13 gefördert. Der Saugraum 22 steht hierfür unter
einem geringen Überdruck. Sobald dann die Bewegung des Pump- und Verteilerkolbens
4 umgekehrt wird, wird aus dem Pumpenarabeitsraum 13 Kraftstoff über die zentrale
Bohrung 14 zur Verteilerbohrung 15 und von dort über einen der Druckkanäle 16 zur
Brennkraftmaschine gefördert. Sobald nach Zurücklegung eines bestimmten Hubes der
Entlastungskanal 12 durch den Regelschieber 11 aufgesteuert wird, wird diese unter
Hochdruck stattfindende Förderung zur Brennkraftmaschine unterbrochen, indem der noch
im Pumpenarbeitsraum 13 befindliche Kraftstoff unter niederem Druck zurück in den
Saugraum 22 strömt. Ein Abstellen der Pumpe kann durch Schließen des Saugkanals 20
mittels des Magnetventils 21 erfolgen. Die zur Brennkraftmaschine geförderte Menge
wird über den Drehzahlregler geändert, indem der Regelschieber 11 verschoben wird.
[0014] Die Verschlußverschraubung 18 besteht, wie Fig.2 entnehmbar ist, aus einem Stopfen
23, der zweiteilig, nämlich aus einem Außengewindering 24 und einer in diesen eingelöteten
Gewindebuchse 25 besteht. In die Gewindebuchse 25 ist ein Entlüftungsstopfen 26 geschraubt,
der nahezu die gesamte Innenbohrung der Gewindebuchse 25 einnimmt und mit seinem Kopf
27 eine Ringdichtung 28 auf die nach außen weisende Stirnfläche der Gewindebuchse
25 preßt. Die Gewindebuchse 25 weist eine Stufe 29 auf, mit der sie an eine Stufe
30 der Innenbohrung des Ringes 24 stößt. Diese Ringfläche 30 dient gleichzeitig als
Auflager für eine Dehnhülse 31, die sich andererseits an der Zylinderbuchse 2 abstützt.
Die Zylinderbuchse 2 wiederum ist durch einen Ring 32, der sich am Gehäuse 1 abstützt,
gegen axiales Verschieben in Richtung Pumpenkolbenantrieb gesichert. Zwischen Außengewindering
24 und Gehäuse 1 ist außerdem eine Dichtung 33 angeordnet.
[0015] Der Pumpenarbeitsraum ist nach außen durch diese Verschlußverschraubung 18 metallisch
abgedichtet, indem sich an die Zylinderbuchse 2 die Dehnhülse 31 und an diese nach
innen die eingelötete Gewindebuchse 25 anschließt. Auch der Entlüftungsstopfen 26
begrenzt mit seiner unteren Stirnseite 34 den Pumpenarbeitsraum 13. Um hohe Hertz'sche
Pressungen an den stirnseitigen Dichtflächen der Dehnhülse 31 zu erreichen, sind diese
Stirnseiten jeweils eine Schneidkante bildend abgeschrägt.
[0016] Zum Entlüften des Pumpenarbeitsraumes 13 wird der Entlüftungsstopfen 26 aus der Gewindebuchse
25 herausgeschraubt, so daß der freiwerdende Raum mit Kraftstoff auffüllbar ist. Danach
wird in diesen Kraftstoff der bolzenförmige Verschlußstopfen 26 eingetaucht und in
die Gewindebuchse 25 eingeschraubt, so daß keine Luft oder Gase im Pumpeharbeitsraum
13 verbleiben. Um eine ausreichende Gewindeüberdeckung zwischen Verschlußstopfen 26
und Gewinde der Gewindebuchse 25 zu erzielen und um andererseits die Dehnhülse 31
zur Erzielung einer ausreichenden elastischen Verformbarkeit lang genug zu machen,
ist die Gewindeüberdeckung länger als der teilweise gelötete Berührungsabschnitt zwischen
Außengewindering 24 und Gewindebuchse 25.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit mindestens einem Pumpenarbeitsraum,
welcher durch die Stirnseite eines Pumpenkolbens, die Innenwand einer den Pumpenkolben
aufnehmenden Bohrung und eine mit einem Außengewinde in eine Gewindebohrung des Pumpengehäuses
schraubbare, nach außen verschließende und eine Dehnhülse aufnehmende Verschraubung
begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschraubung (18) einen das Außengewinde
tragenden Stopfen (23) aufweist, in den koaxial ein Entlüftungsstopfen (26, 27) schraubbar
ist und mit dem die Dehnhülse (31) den Pumpenarbeitsraum (13) abdichtend stirnseitig
auf die den Pumpenkolben (4) aufnehmende Bohrung (3) aufweisende Teil (2) gespannt
ist.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen
(23) zweiteilig aus einem Außengewindering (24) und einer in dessen stufenförmigen
Innenbohrung koaxial eingelöteten und den Entlüftungsstopfen (26, 27) aufnehmenden
Gewindebuchse (25) besteht, und daß sich die Dehnhülse (25) an der durch die Stufe
gebildeten axialen Ringfläche (30) abstützt.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand von dem kolbenführenden Teil (2) bis zum Innengewinde der Gewindebuchse (25)
kleiner ist als der zur Ringfläche (30).
4. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
nach außen gerichtete Stirnfläche der Gewindebuchse (25) als axiale Auflage einer
von einem Kopf (27) des Entlüftungsstopfens (26) eingespannten Ringdichtung (28) dient.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Pumpenkolben (4) aufnehmende Bohrung (3) in einer Zylinderbuchse (2) angeordnet
ist und daß die Dehnhülse (31) durch den Stopfen (23) auf die ihr zugewandte Stirnseite
der Zylinderbuchse (2) gespannt ist.
6. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnenden der Dehnhülse (31) mindestens eine eine Schneide bildende Abschrägung
aufweisen.