[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Behandlungseinrichtung, enthaltend
eine aus Einzelkammern zusammengesetzte und aus schmiegsamem Werkstoff hergestellte
Manschette, eine Steuereinrichtung zum successiven Auffüllen der Einzelkammern und
Verbindungselemente, die mindestens die Einzelkammern mit der Steuereinrichtung verbinden,
sowie mindestens eine Fluidpumpe, die über die Steuereinrichtung mit den Einzelkammern
verbunden ist, sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Eine o.gen. Einrichtung als solche ist bekannt und wird auch angewendet. Damit ist
auch ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Behandlungseinrichtung bekannt.
[0003] Eine solche Einrichtung und das dazugehörige Verfahren zum Betrieb dieser Einrichtung
sind beispielsweise bekannt geworden durch die US-PS 4,311,135. Diese Einrichtungen
werden verwendet zur Verbesserung der Venendurchblutung, zum Entstauen des behandelten
Gewebes (Abtransportieren von Gewebswasser) und zur Thrombusbehandlung. Die Einzelkammern
der dort beschriebenen Manschette werden von einem Fluid mit einem Druck von etwa
40 mb aufgepumpt (siehe Spalte 3 Zeile 67). Die einzelnen Kammern der Manschette werden
angesteuert über einen sich kontinuierlich drehenden Verteiler, so daß für den Füllungsgrad
und damit für den Innendruck der Kammern die Rotationsgeschwindigkeit des Verteilers
entscheidend ist. Der Druck der einzelnen Kammern muß also über die Rotationsgeschwindigkeit
des Verteilers geregelt werden. Ist diese Rotationsgeschwindigkeit konstant, dann
ist der Druck in den Kammern von Person zu Person unterschiedlich, weil die Manschette
wegen der unterschiedlichen Größen der behandelten Extremitäten unterschiedlich ausgefüllt
wird. Die Anlage ist -wenn auch bedingt- für den angegebenen Verwendungszweck geeignet.
[0004] Eine ähnliche Einrichtung ist bekannt geworden mit dem Gbm 76 07 135. Dort wird auf
Seite 1 Absatz 2 angegeben, daß eine solche Einrichtung geeignet sein soll zur Durchführung
einer sehr vorsichtigen Massage, um eine Schädigung empfindlichen Gewebes zu vermeiden.
Dies bedeutet, daß auch hier allenfalls ein Druck in der gleichen Größenordnung wie
bei der US-PS 4,311,135 (40 mb) angewendet werden kann.
[0005] Ebenfalls vergleichbar ist eine Einrichtung nach der DE-OS 28 14 691. Auch nach dieser
Literaturstelle wird auf Seite 10, Absatz 3 ein Betriebsdruck von etwa 40 mm Hg angegeben,
was einem Druck von etwa 55 mb entspricht.
[0006] Eine sehr frühe Einrichtung der genannten Art ist bekannt geworden durch die DE-PS
51 05 79. Hinsichtlich des Strömungsmitteldrucks wird dort jedoch auf Seite 2 linke
Spalte Zeile 45 von "entsprechender Druckhöhe" gesprochen. Angesichts des in dieser
Druckschrift beschriebenen Anwendungszwecks dieser Einrichtung erscheint jedoch auch
hier ein Druck von etwa 40 - 50 mb ausreichend. Die weiter oben genannte jüngere Literatur
läßt ebenfalls nicht erkennen, daß es sinnvoll wäre einen höheren Druck anzuwenden.
[0007] Auf den Anmelder selbst gehen die beiden deutschen Gebrauchsmuster G 84 15 045 und
G 84 22 047 zurück, die besondere Steuereinrichtungen beschreiben, die in Behandlungseinrichtungen
der o.gen. Art enthalten sein können. Mit diesen Steuereinrichtungen werden Manschetten
der genannten Art gesteuert, die nach diesen genannten Literaturstellen zum Entstauen
von menschlichen Extremitäten gedacht sind. Diese Steuereinrichtung stellt sicher,
daß die Einzelkammern einer zugeordneten Manschette exakt nacheinander aufgefüllt
werden, wenn eine jeweils vorangehende Kammer den eingestellten Druck erreicht hat.
Über die Steuereinrichtung kann der Druck für die Manschette eingestellt und vorgewählt
werden. Wegen des in diesen Literaturstellen angegebenen Einsatzzweckes muß auch hier
davon ausgegangen werden, daß ein Betriebsdruck von 40 - 50 mb angewendet wird.
[0008] In verschiedenen der oben zum Stand der Technik genannten Schriften ist auch die
Thrombusbehandlung bereits angesprochen. Hierbei soll jedoch durch den Einsatz der
beschriebenen Geräte die Bildung eines Thrombus verhindert oder ein vorhandener Thrombus
aufgelöst werden. Es ist jedoch vielfach nötig einen Thrombus zu entfernen. Hierzu
gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten. Soweit der Thrombus operativ entfernt
wird, können auch hier unterschiedliche Maßnahme unterschieden werden. Beispielsweise
kann die Ader, in der der Thrombus steckt, aufgeschnitten werden und es kann dann
eine dünne, aufblasbare Kanüle durch den Thrombus hindurchgeschoben und dahinter aufgeblasen
oder aufgepumpt werden, so daß der gesamte freie Aderquerschnitt ausgefüllt ist. Sodann
wird diese Einrichtung nach vorne gezogen und damit der Thrombus mittransportiert.
Es ist dies eine komplizierte Methode, die relativ hohe Anforderungen an die manuelle
Geschicklichkeit des behandelnden Arztes stellt.
[0009] Manchmal läßt sich ein Thrombus dann, wenn die Ader an der entsprechenden Stelle
aufgeschnitten ist, auch durch Abstreifen der Ader mit dem Finger oder mit dem Daumen
ausdrücken. Es muß dies genügend rasch und kräftig geschehen, damit das noch flüssige
Blut hinter dem Thrombus bei diesem Austreiben als Druckmittel verwendet werden kann,
welches den Thrombus vor sich her treibt bis zu der Stelle, an der die Ader geöffnet
ist, so daß der Thrombus hier ausgetrieben werden kann. Hierzu muß jedoch der Aderverlauf
genau erkennbar sein und es muß dem Lauf der Ader während des manuellen Austreibvorganges
exakt gefolgt werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Auch hier ist also wieder
hohe manuelle Geschicklichkeit erforderlich.
[0010] Ein weiteres Problem in der Medizin stellt die Blutleerstellung bestimmter zu operierender
Körperteile dar.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Methode und ein Gerät zur Verfügung
zu stellen, um eine Blutleerstellung bestimmter Extremitäten oder auch einen Thrombusaustrieb
zu ermöglichen.
[0012] Die Lösung dieses Problems lag in der Erkenntnis, daß man mit Hilfe der Einrichtungen
der eingangs beschriebenen Art, die eine aus Einzelkammern zusammengesetzte und aus
schmiegsamem Werkstoff hergestellte Manschette, eine Steuereinrichtung zum successiven
Auffüllen der Einzelkammern und Verbindungselemente, die mindestens die Einzelkammern
mit der Steuereinrichtung verbinden, sowie mindestens eine Fluidpumpe die über die
Steuereinrichtung mit den Einzelkammern verbunden ist enthalten, wenn bei diesen Einrichtungen
so verfahren wird, daß die Einzelkammern einzeln nacheinander in vorbestimmter Reihenfolge
mit einem Druck von mindestens 250 mb aufgefüllt werden, wobei die Füllung einer nachfolgenden
Kammer erst begonnen wird, wenn in der vorhergehenden Kammer der eingestellte Druck
erreicht ist, die Blutleerstellung oder den Thrombusaustrieb erreichen kann. Mit dem
angewendeten Druck, der um ein Vielfaches höher ist als der bisher bei solchen Einrichtungen
angewendete Druck, ist es möglich durch die fortschreitende Auffüllung der Einzelkammern
das von den Einzelkammern umschlossene Körperteil blutleer zu stellen. Hierbei sorgt
die Tatsache, daß wirklich erst eine vorangegangene Kammer mit dem gewünschten Druck
aufgefüllt sein muß bevor die nächste Kammer aufgefüllt wird dafür, daß ein zuverlässiger
Vortrieb des Blutstromes erreicht wird, der nicht durch eine frühzeitige Teilfüllung
von weiter vorne liegenden Kammern behindert wird. Durch diesen sicheren Vortriebseffekt
unter ausreichendem Druck der Einzelkammern, der bis zu 600 mb anwendbar ist, gelingt
es auch bei entsprechend geöffneter Ader einen Thrombus auszutreiben. Werden darüber
hinaus die Einzelkammern mit einer gewissen gegenseitigen Überdeckung geschichtet,
so können auch unerwünschte Nahtstellen zwischen den Einzelkammern vermieden werden
und es erfolgt wirklich ein Transport des Blutes ohne behindernde Nahtstellen. Ein
Transportverlust, verursacht durch die Grenzfläche zwischen zwei benachbarten Einzelkammern,
wird hierdurch zuverlässig vermieden.
[0013] Ergänzend wird vorgeschlagen, daß eine Steuerung oder Regelung der Füllgeschwindigkeit
der Einzelkammern durchgeführt wird, wobei ohne Zwischenzeit eine nachfolgende Kammer
gefüllt wird, wenn die vorhergehende Kammer gefüllt ist. Durch diese Steuerung oder
Regelung der Füllgeschwindigkeit kann die Vortriebsgeschwindigkeit des Blutes in der
behandelten Extremität beeinflußt werden. Gleichzeitig kann hierdurch auch während
eines einzigen Behandlungszyklus die Geschwindigkeit variiert werden. So kann z.B.
zu Beginn ein rasches Auffüllen der ersten Einzelkammern erfolgen und gegen Ende die
Auffüllgeschwindigkeit der Einzelkammern gesenkt werden. Natürlich ist auch der umgekehrte
Vorgang möglich. Die Tatsache, daß ohne Zwischenzeit die aufeinanderfolgenden Kammern
gefüllt werden, sorgt einerseits für einen kontinuierlichen Transport des Blutes in
gewünschter Weise und vermeidet andererseits eine unnötig große Belastung der jeweils
behandelten Extremität.
[0014] Es ist auch eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagen
mit mindestens einer Fluidpumpe, einer Steuereinrichtung, einer aus Einzelkammern
zusammengesetzten schmiegsamen Manschette sowie Verbindungselementen mindestens zum
Verbinden von Pumpe, Steuereinrichtung und Manschette, die die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dadurch erlaubt, daß Einrichtungen zum Einstellen und/oder Regeln des Fluiddruckes
und/oder der Fluidmenge vorgesehen sind, wobei natürlich diese Einrichtungen so ausgelegt
sein müssen, daß sie den gewünschten Druck- und Mengenbereich abdecken. Die Einrichtungen
zum Einstellen und/oder Regeln. des Fluiddruckes müssen somit einen Druck von 250
bis 600 mb ermöglichen. Vorzugsweise sollte diese Einrichtung aber auch den unteren
Druckbereich von einem Wert größer als 0 bis etwa 50 mb ermöglichen, damit mit einer
solchen Einrichtung auch die herkömmliche Behandlung, die im Stand der Technik bereits
bekannt ist,durchgeführt werden kann. Auch die Mengenregelung des Fluids muß so sein,
daß einerseits eine sehr langsame Auffüllung zur Durchführung der herkömmlichen Behandlung
ermöglicht wird und andererseits ein ausreichend rasches Auffüllen möglich wird, um
einen Thrombus an aufgeschnittener Ader auszutreiben. Die Mengenregelung muß außerdem
eine angepaßte Auffüllgeschwindigkeit für eine Blutleerstellung der behandelten Extremität
ermöglichen. Natürlich muß die Pumpe so ausgelegt sein, daß sie die notwendige Menge
Fluid mit dem gewünschten Druck liefern kann. Als Ausgangseinrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens hat sich eine Einrichtung nach den bereits genannten
Gebrauchsmustern G 84 15 045 und G 84 22 043 bewährt. Eine solche Einrichtung ist
mit relativ einfachen und bekannten technischen Mitteln so ergänzbar, daß die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich wird und damit eine solcherart ergänzte Einrichtung
für den beschriebenen Zweck einsetzbar ist. Die Beschreibung und Funktionsweise einer
Steuerung nach den genannten Gebrauchsmustern kann diesen Gebrauchsmustern entnommen
werden. Eine solche Steuereinrichtung zusammen mit einer geeigneten Manschette kann
beispielsweise angewendet werden um einen Thrombus bei geöffneter Ader auszutreiben.
Hierzu ist lediglich erforderlich, daß die Manschette mit ihrer vordersten Kammer
hinter der Stelle, an der die vom Thrombus verstopfte Ader geöffnet ist, angeordnet
wird, wobei darauf geachtet werden muß, daß genügend Kammern auch hinter dem Thrombus
vorhanden sind. In dieser Anordnung werden dann über die genannte Steuereinrichtung
die Einzelkammern schnell nacheinander mit dem notwendigen Druck von dem Fluid gefüllt,
wodurch der Thrombus rasch nach vorne getrieben und an der Eröffnungsstelle der Ader
ausgetrieben wird. Gleichzeitig wird hierdurch auch das umgebende Gewebe entstaut.
[0015] Die Anwendung einer solchen eine Steuereinrichtung und Manschette enthaltenden Einrichtung
ist leicht den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen. Die mit der Steuereinrichtung
verbundene Manschette wird in der bereits beschriebenen Weise um die Extremität in
richtiger Position z.B. zum Thromus angelegt. Die Steuereinrichtung muß nun mit der
Druckquelle für das Fluid verbunden sein oder verbunden werden. Über die Druckquelle
oder über die Steuereinrichtung selbst muß der Massestrom des zu transporti--enden
Fluids bestimmt werden. Vorzugsweise aber erfolgt eine solche Bestimmung des Massestroms
über einen geeigneten Mengensteller. Es muß außerdem der Manschettendruck bestimmt
werden, der von dem transportierten Fluid erreicht werden soll. Hierzu haben die Steuereinrichtungen
entsprechende Einstell- und Kontrollvorrichtungen. Bei einer Steuereinrichtung nach
den genannten Gebrauchsmustern wird dieser Druck des Fluids in den Manschetten über
den Steuerdruck bestimmt, wie den genannten Gebrauchsmustern entnommen werden kann.
[0016] In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 Beinstück mit Beinmanschette und eröffneter Vene
Figur la schematischer Aufbau der Behandlungseinrichtung mit Steuereinrichtung
Figur 2 Beinstück und Manschette mit einer Anzahl aufgepumpter Einzelkammern
Figur 3 Darstellung wie Figur 2, jedoch sind alle Einzelkammern aufgepumpt
[0017] Um einen Thrombus in einer Beinvene 1/9 auszutreiben, wird eine an sich bekannte
Manschette 1/2 mit Einzelkammern 1/3 in der in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellten
Anordnung um das Bein 1/1 herumgelegt und über den Umschlag 1/5 mit den Verschlüssen
1/10 verschlossen. Wie die Darstellung in Figur 1 zeigt, ist die Beinvene 1/9 eröffnet
und die Manschette 1/2 ist so positioniert, daß sie zwischen Fuß 1/8 und der Eröffnungsstelle
der Beinvene 1/9 liegt. Der Thrombus muß sich axial im Bereich der Manschette 1/2
befinden. An den Anschlußstücken 1/6 der Manschette 1/2 sind die Steuerleitungen 1/7
befestigt. Die Steuerleitungen 1/7 sind über die Anschlußstücke 1/6 mit den Anschlußöffnungen
1/6' der Einzelkammern 1/3 verbunden, so daß jeder Einzelkammer 1/3 eine Steuerleitung
1/7 zugeordnet ist. Auf diese Art und Weise lassen sich alle Einzelkammern 1/3 über
die Steuerleitung 1/7 in einer gewünschten Reihenfolge mit einem Fluid beschicken.
[0018] Im Ausführungsbeispiel sei die Manschette 1/2 verbunden mit einer Steuereinrichtung
nach einem der beiden deutschen Gebrauchsmuster G 84 15 054.9 oder G 84 22 043.0 wie
sie in der für die Erfindung notwendigen Weise ergänzt und in dieser Ergänzung in
Figur la dargestellt ist. In der in den Gebrauchsmustern beschriebenen Weise seien
die Steuerleitungen 1/7 mit der dort beschriebenen Steuereinrichtung verbunden. Die
Steuerleitungen 1/7 entsprechen den Steuerleitungen 2-10, nach Figur la. Von einer
solchen Steuereinrichtung nach Figur la werden dann die Steuerleitungen 1/7 bzw. 2-10,
"Jie mit den Pfeilen 1/11 in Figur 1 angedeutet, mit Fluid beschickt. Ober die Steuereinrichtung
wird der Druck des Fluids bestimmt und ist voreinstellbar über die entsprechend regelbare
Druckquelle 42, die über eine Steuerleitung 50 mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung
46 verbunden ist. Der tatsächlich auftretende Steuerdruck in der Steuerdruckleitung
12 kann dann am Manometer 49 abgelesen werden. Die Steuerdruckleitung 12 ist hierbei
über die Steuerdruckleitung 12a ebenfalls mit der Steuer- oder Regeleinrichtung verbunden.
Hierdurch kann bei Bedarf die Sollgröße und die Istgröße der Einrichtung 46 zugeführt
werden.
[0019] Es wird der Massestrom des Fluids von der Pumpenleistung der Pumpe 44 für das Fluid
bestimmt, die über den Einlaßanschluß 1 mit der Steuereinrichtung nach Figur la verbunden
ist. Um die gesamte Einrichtung nicht nur in herkömmlicher Weise sondern auch in erfindungsgemäßer
Weise einsetzen zu können, muß die Pumpe 44 die notwendige Menge an Fluid mit dem
gewünschten Druck liefern können. Um die gesamte Einrichtung sowohl nach herkömmlicher
Methode als auch nach der erfindungsgemäßen Methode wirtschaftlich betreiben zu können,
kann es vorteilhaft sein, die Pumpe 44 nicht als Einzelpumpe, sondern in Form mehrerer
Pumpen zu installieren. Es kann durch Zuschalten mehrerer Pumpen die Förderleistung
nach Bedarf verändert werden. Zur Regelung des Massestroms kann aber auch oder auch
zusätzlich im Einlaßanschluß 1 ein Mengensteller 47 vorgesehen sein, der über eine
Steuerleitung 51 wieder mit der bereits beschriebenen Steuer- oder Regeleinrichtung
46 verbunden ist und von dort Stell- oder Regelimpulse erhält. Zur Rückführung der
Ist-Größe ist die Einrichtung 46 mit den Auslaßanschlüssen 2-10 verbunden, die den
Anschlüssen 1/7 nach Figur 1 entsprechen. Der im Einlaßanschluß 1 ankommende Druck
kann hierbei am Manometer 48 abgelesen werden.
[0020] Will man zum Austreiben eines Thrombus oder zum Blutleerstellen einer Extremität
nicht einfach mit maximaler Leistung und damit mit maximaler Wandergeschwindigkeit,
mit der die aufeinanderfolgenden Einzelkammern gefüllt werden, arbeiten, so genügt
ein sehr einfacher Rechner in der Steuer- oder Regeleinrichtung 46, der über die Geschwindigkeit
des Druckanstiegs in der jeweils zugeordneten Leitung 2 bis 10 die Füllgeschwindigkeit
und damit die genannte Wandergeschwindigkeit errechnen kann und danach den Mengensteller
47 über die Steuerleitung 51 entsprechend regelt. Hierbei kann die Regelung auch nach
einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprogramm erfolgen.
[0021] Im Ausführungsbeispiel entsprechen die Einzelkammern 39 den Einzelkammern 1/3 nach
Figur 1. Die Einzelkammern 39 nach Figur la sind nur schematisch dargestellt und liegen
alle unmittelbar nebeneinander, während die Einzelkammern 1/3 nach Figur 1 in gegenseitiger
Überlappung angeordnet sind. Bei der gegenseitigen Überlappung werden unerwünschte
Verluste in den Grenzbereichen zwischen zwei Kammern verhindert.
[0022] Im Ausführungsbeispiel wird der Thrombus ausgetrieben wenn die Einzelkammern 1/3
nach Figur 1 am Fuß 1/8 beginnend in Richtung des Pfeils 1/4 rasch nacheinander mit
dem notwendigen Druck aufgepumpt werden. Hierzu ist ein Druck von mindestens 250 mb
erforderlich. Ggfls. aber kann auch ein Druck von 500 bis 600 mb gefahren werden und
notwendig sein. Es wird hierzu zunächst mit Hilfe der Steuereinrichtung der notwendige
Druck eingestellt und es muß über die Pumpenleistung für das Fluid eine ausreichende
Fördermenge des Fluids sichergestellt sein. Hierbei muß bei der Dimensionierung der
Steuereinrichtung natürlich darauf geachtet werden, daß diese genügend groß ist, den
notwendigen Fluiddurchsatz überhaupt zu ermöglichen. Die genaue Einstellung des Fluiddurchsatzes
kann dann über den Mengensteller 47 erfolgen. Sind die genannten Vorbedingungen erfüllt,
werden die Steuerleitungen 1/7 (oder die entsprechenden Leitungen 2-10) in der eben
beschriebenen Reihenfolge nacheinander von der Steuereinrichtung angesteuert und die
zugeordneten Einzelkammern 1/3 bzw. 39 mit der gewünschten Geschwindigkeit und dem
eingestellten Druck mit dem geforderten Fluid gefüllt. Hierdurch entsteht eine Austreibbewegung
in Richtung des Pfeils 1/4, so daß der Thrombus aus der eröffneten Vene 1/9 sicher
ausgetrieben wird.
[0023] In gleicher Weise wird vorgegangen um eine Extremität blutleer zu stellen. Es muß
hierbei lediglich vor Entlastung der Manschette 1/2 bzw. 40 mit geeigneten Mitteln,
z.B. durch eine Abbindung, eine Blutrückströmung verhindert werden.
[0024] Figur la zeigt einen Längsschnitt durch einen für die Ausführung der Erfindung einsetzbaren
Steuerkörper, wie er den beiden genannten deutschen Gebrauchsmustern, auf die ausdrücklich
verwiesen sei, entnommen werden kann. Es sei hier ein zylindrischer Steuerkörper 13
verwendet. Der zylinderförmige Steuerkörper 13 ist in seiner gesamten Länge überzogen
mit einer schlauchartigen Gummihaut als Membran 29. Der solcherart mit der Membran
29 überzogene Steuerkörper 13 ist mit radialem Spiel eingesetzt in einen zum Steuerkörper
13 etwa gleichlangen rohrartigen Hohlkörper 18. Dieser Hohlkörper 18 weist in der
Nähe des hinteren Endes eine radial gerichtete Eintrittsöffnung 37 auf, die mit einem
Schlauchanschlußstück 41 ausgestattet ist. Schlauchanschlußstück 41 ist über eine
Steuerdruckleitung 12 mit einer Druckquelle 42 für Strömungsmedium verbunden. Die
Druckquelle 42 kann hierbei über eine Steuerleitung 50 mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung
46 verbunden sein,
[0025] Der radiale Zwischenraum zwischen der äußeren Oberfläche der Membran 29 und der inneren
Oberfläche des Hohlkörpers 18 ist im Bereich der beiden Enden des Hohlkörpers 18 jeweils
mit einem 0-Ring 25 und 26 abgedichtet.
[0026] Der Steuerkörper 13 weist auf seiner Oberfläche eine Anzahl ringförmi-ger Kanäle
33 auf, die von ringförmigen Zwischenstegen 32 begrenzt werden. In jedem dieser ringförmigen
Kanäle 33 befindet sich eine Austrittsöffnung 34 und 35, wobei vorzugsweise jede nachfolgende
Austrittsöffnung 34 gegenüber der vorhergehenden Austrittsöffnung 34 in Umfangsrichtung
etwas versetzt angeordnet ist.
[0027] An der Stirnseite 22 des Steuerkörpers 13 sind von der Stirnseite her und in Umfangsrichtung
verteilt ein Einlaßanschluß 1 sowie die Auslaßanschlüsse 2 bis 10 angeordnet. Die
genannten Anschlüsse 1 bis 10 sind über Längsbohrungen im Steuerkörper 13 jeweils
mit den Austritten 34 und 35 verbunden. So ist z.B. der Einlaßanschluß 1 mit dem Austritt
34 verbunden. Der Auslaßanschluß 2 ist mit dem in Figur la untersten Austritt 35 verbunden
usw. Hinter dem letzten ringförmigen Kanal 33 für den letzten Austritt 35, der mit
dem Auslaßanschluß 10 verbunden ist, ist im Steuerkörper 13 noch ein weiterer Ringkanal
vorgesehen, in welchem eine Mehrzahl von Austritten 36 angeordnet ist, die über zugeordnete
Kanäle alle mit dem auf der hinteren Stirnseite 21 angeordneten Auslaßanschluß 11
verbunden sind. Dieser Auslaßanschluß 11 kann direkt in die freie Atmosphäre 38 führen,
oder als Verbindungsstück zu weiteren Einrichtungen dienen, im Ausführungsbeispiel
mit einem Schalldämpfer 43. Bei der Abdichtung über die 0-Ringe 25 und 26 ist zu beachten,
daß der 0-Ring 25 vor dem ersten Austritt, also vor dem Austritt 34, angeordnet ist
und daß der 0-Ring 26 hinter dem letzten Austritt, also hinter den Austritten 36,
die in den Auslaßanschluß 11 führen, angeordnet ist. Hierbei ist es durchaus möglich,
auch für die 0-Ringe 25 und 26 am Steuerkörper 13 ringförmige Kanäle vorzusehen, wodurch
eine bessere axiale Fixierung dieser 0-Ringe erreicht wird und gleichzeitig durch
die Einklemmung der Membran 29 in die Kanäle 31 eine bessere Abdichtung der Membran
29 gegenüber dem Steuerkörper 13 erreicht wird.
[0028] Die Auslaßanschlüsse 2 bis 10 sind über geeignete Leitungen jeweils mit einer zugeordneten
Einzelkammer 39 bzw. 1/3 verbunden, wobei alle Kammern 39 bzw. 1/3 zu einer Manschette
40 bzw.- 1/2 zusammengefaßt sind. Diese Einzelkammern können hierbei z.B. ringförmige
Schläuche bilden, so daß diese so entstandene Manschette 40 bzw. 1/3 z.B. über einen
Arm oder über ein Bein gelegt werden kann. Vorteilhafterweise werden hierbei die Einzelkammern
1/3 in gegenseitiger Überlappung in der Manschette 1/2 angeordnet.
[0029] Der Einlaßanschluß 1 ist mit einer Druckquelle 44 verbunden, die geeignet ist die
Kammern 39 bzw. 1/3 und damit die Manschette 40 bzw. 1/2 in gewünschter Weise mit
Druckmedium zu füllen. Die Füllungsgeschwindigkeit wird hierbei einerseits von der
Pumpenleistung 44 und andererseits von der Einstellung des Mengenstellers 47 beeinflußt.
Alle Anschlüsse sind intern zur Anschlußscheibe 16 geführt, wobei dort stirnseitig
oder auch am Umfang nicht näher bezeichnete Anschlußröhrchen angeordnet sein können.
[0030] Erfindungsgemäß wird somit eine an sich bekannte Behandlungseinrichtung gerätetechnisch
so verbessert, daß ein gegenüber den bekannten Geräten des Standes der Technik vielfach
höherer Druck gefahren werden kann und eine höhere Auffüllgeschwindigkeit erreicht
wird. Die solcher Art gerätetechnisch verbesserten Behandlungseinrichtungen werden
dann nach der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrensweise betrieben, wobei ein
solcher Betrieb erst durch die gerätetechnischen Verbesserungen möglich wird.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0031]
1 Einlaßanschluß 1/1 Bein
2 Auslaßanschluß 1/2 Manschette
3 Auslaßanschluß 1/3 Einzelkammer
4 Auslaßanschluß 1/4 Pfeil für die Austreibrichtung
5 Auslaßanschluß 1/5 Umschlag mit Anschlußstück
6 Auslaßanschluß 1/6 Anschlußstücke
7 Auslaßanschluß 1/6' Anschlußöffnung Einzelkammer
8 Auslaßanschluß 1/7 Steuerleitungen
9 Auslaßanschluß 1/8 Fuß
10 Auslaßanschluß 1/9 Vene
11 Auslaßanschluß 1/10 Verschluß
12 Steuerdruckleitung 1/11 Pfeil
12a Steuerdruckleitung
13 Steuerkörper
14 unbenutzt
15 unbenutzt
16 Anschlußscheibe
17 unbenutzt
18 Hohlkörper
19 unbenutzt
20 Umfangsfläche
21 Stirnseite
22 Stirnseite
23 unbenutzt
24 unbenutzt
25 0-Ring
26 0-Ring
27 unbenutzt
28 unbenutzt
29 Membran
30 unbenutzt
31 Kanal
32 ringförmige Zwischenstege
33 ringförmige Kanäle
34 Austritt
35 Austritt
36 Austritt
37 Eintrittsöffnung
38 freie Atmosphäre
39 Einzelkammern
40 Manschette
41 Schlauchanschlußstück
42 Druckquelle
43 Schalldämpfer
44 Pumpe
45 unbenutzt
46 Steuer-/Regeleinrichtung
47 Mengensteller
48 Manometer
49 Manometer
50 Steuerleitung
51 Steuerleitung
1. Verfahren zum Betrieb einer Behandlungseinrichtung, enthaltend eine aus Einzelkammern
zusammengesetzte und aus schmiegsamem Werkstoff hergestellte Manschette, eine Steuereinrichtung
zum successiven Auffüllen der Einzelkammern und Verbindungselemente, die mindestens
die Einzelkammern mit der Steuereinrichtung verbinden, sowie mindestens eine Fluidpumpe,
die über die Steuereinrichtung mit den Einzelkammern verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelkammern (1/3, 39) einzeln nacheinander in vorbestimmter Reihenfolge
mit einem Druck von mindestens 250 mb aufgefüllt werden, wobei die Füllung einer nachfolgenden
Kammer erst begonnen wird, wenn in der vorhergehenden Kammer der eingestellte Druck
erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerung oder Regelung
der Füllgeschwindigkeit der Einzelkammern (1/3, 39) durchgeführt wird, wobei ohne
Zwischenzeit eine nachfolgende Kammer gefüllt wird, wenn die vorhergehende Kammer
gefüllt ist.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens mindestens nach Anspruch 1, mit mindestens
einer Fluidpumpe, einer Steuereinrichtung, einer aus Einzelkammern zusammengesetzten
schmiegsamen Manschette sowie Verbindungseslementen mindestens zum Verbinden von Pumpe,
Steuereinrichtung und Manschette, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen zum Einstellen
und/oder Regeln des Fluiddruckes und/oder der Fluidmenge vorgesehen sind, die eine
Einstellung und/oder Regelung des Fluiddruckes auch im Bereich von mehr als 200 mb
gestatten, wobei die Fluidpumpe geeignet ist einen solchen Druck zu erzeugen und hierbei
eine Fluidmenge liefert, die eine genügend schnelle Füllgeschwindigkeit der Manschette
für den Austrieb eines Thrombus erlaubt.